Das Lotterleben ist beendet und wir können uns wieder der lokalen Szenerie widmen, obwohl es schwer fällt, den Blick auf die kleinen fiesen und schönen Details des Sauerländer Alltags zu richten.
Es ist kalt im südöstlichen Westfalen, aber die Blätter hängen entgegen der pessimistischsten Erwartung noch an den Zweigen der Laubbäume.
Die nationalen Nachrichten werden erst einmal völlig ausgeblendet. Noch will ich nichts von von G. und all den anderen tollen Ministern wissen.
Ein kleines Nomen hat sich unbemerkt in mein Unterbewusstsein geschlichen als das Autoradio nicht schnell genug auf Musikberieselung schaltete: Zusammenhalt.
„Zusammenhalt“ ist einer der drei Zauberbegriffe, die uns demnächst begeistern werden.
Aus dem Saarland erreicht uns ein interessanter Hintergrundbericht über den „Grünen“ Machtpoker. Er stammt augenscheinlich von einem Vertreter/einer Vertreterin der sogenannten linken Grünen. Die Grünen sind immer für Offenheit eingetreten. Wir hoffen, dass die Veröffentlichung dazu beiträgt, die Vorgänge im Saarland ein Stück weit transparenter zu machen.
Bericht aus dem Saarland (die Rechtschreibung wurde beibehalten):
„Dem Landesparteitag bei uns ging ein längere Phase vorraus, indem Hubert Ulrich offensiv und persönlich an die Delegierten herangetreten ist und diese von Jamaika überzeugen wollte.
Im gleichen Atemzug wurde von Seiten der selben Person aus versucht, einzelne Delegierte auszutauschen.
Der Ortsverband Saarlouis hat Dienstags vor dem LPT eine neue Delgiertenliste gewählt. Diese Liste war vorkopiert (!), umfasste 220 in Reihefolge gesetzte Namen. Es war egal, wieviele Ja-Stimmen eine einzelne Person bekommt und es war ebenso nicht möglich, auf einen der vorderen Plätze zu kandidieren.
Eine solche Abstimmung halte ich für demokratisch fragwürdig. Es ging nur darum, ob die Liste mit Mehrheit angenommen oder abgelehnt wurde.
Auf den oberen Plätzen waren logischerweise eher die Leute, die für Jamaika waren.
Ein weiterer Punkt ist, dass uns offenbar in den Regionalkonferenzen Inhalt vorsätzlich verschwiegen oder anderes dargestellt wurde. Wesentlich Differenzen, die nicht in den Konferenzen thematisiert wurden, erkannte ich erst, als ich mir die vertraulichen Papiere ansah. Diese Papiere hat aber selbst der Landesvorstand zum Teil nicht gesehen.
Ebenso wurde von Seiten Huberts immer wieder behauptet, dass nur mit Jamaika eine Verfassungsänderung in gewissen Bereichen möglich wäre. Hierfür müssten SPD und Linke zustimmen, was immer so dargestellt würde, als sei das eine klare Sache. SPD und Linke würden ihre Programme nicht verraten. Das ist eine Lüge.
Nachweislich wurde am 7.10. von Heiko Maas gegenüber Ulrich erklärt, dass sich die SPD bei einer solchen Entscheidung ebenso wie die Linke enthalten wird. Die Verfassungsänderungen kommen somit nicht zustande. Die Liste ist unendlich lang. Bei uns wird es nun auch immer schlimmer als besser, die Parteilinke verlässt zurzeit das sinkende Schiff Richtung SPD.
In fünf Jahren werden wir nur noch im bürgerlichen Lager Stimmen suchen. „
Nachdem ich heute die überregionalen Artikel in der SZ und Welt zum Zustand der SPD gelesen hatte, habe ich mir die Website der örtlichen SPD angeschaut, in der Hoffnung, dass dort die ein oder andere Auswertung der Kommunal- bzw. Bundestagswahl zu finden sei.
Die gute Nachricht für alle aufrechten Sozialdemokraten: Es gibt immer noch eine Website.
Die schlechte Nachricht für alle politisch interessierten Bürger: Die SPDler haben es nicht geschafft, die Wahlen auf eben dieser Website auszuwerten.
Gerade wollte ich enttäuscht die SPD Winterberg verlassen, als mir das kleine Twitter Logo auffiel.
Ja, wunderbar, die SPD Winterberg twittert 😉 Die Tweets halten sich zwar noch in Grenzen, aber was nicht ist kann ja noch werden.
Immerhin gibt es dort einen aktuellen Termin:
Jusos Stammtisch Freitag, 9.Oktober – 20.00 Uhr im Hessenkeller Winterberg. Alle politisch Interessierten und Gäste sind Willkommen!
In der Hoffnung, dass sich die „Genossen Sozialdemokraten“ dieses modernen Kommunikationstools schon bald mit Macht bedienen, melde ich mich nach Fertigstellung diese Artikels als „follower“ an.
Sozen: Ihr könnt mich dann auch followern 😉
Update: bei der CDU Winterberg gibt es auch keine Wahlauswertung, bei der FDP-Winterberg einen Dreizeiler und einen Link auf eine Artikel bei derwesten. Das Internet kommt in der Wahlauswertung bei allen in Winterberg vertretenen Parteien kaum über eine Alibi-Funktion hinaus.
Bauarbeiten an der künftigen Umgehungsstraße Olsberg
Mein Arbeitsweg führt ein Stück an der Riesenbaustelle für die Ortsumgehung Olsberg-Bigge entlang. Vor einem halben Jahr hatte ich schon einmal ein paar Zeilen zum Bau geschrieben. Zur Zeit werden Erdmassen bewegt, um den Tunnel am Ortsausgang Bigge und die Brücke zur B480 zu verbinden.
Das Fahrradfahren auf den Straßen des Hochsauerlandes kann ziemlich ätzend sein. Die L742 ist zwar erst kürzlich auf dem Abschnitt zwischen Steinhelle und Siedlinghausen komplett erneuert worden, doch ein Radweg ist nicht gebaut worden.
Die Straße ist sehr schmal und schon um 6 Uhr morgens fahren sehr viele schwere Lastwagen zum Steinbruch in Silbach oder zu den Baustellen im Kreisgebiet. Sehr unangenehm sind die Langholz-Transporter, die beim Überholen kein Ende zu nehmen scheinen.
Zur Arbeit hin radele ich gemütlich in 35 bis 40 Minuten tendenziell hinunter. Zurück schufte ich, um nach 50 Minuten schweißüberströmt die letzten Höhenmeter zu keulen.
Das Hochsauerland umwirbt die Touristen zwar mit Radfahrangeboten, doch kann man diese nur mit dem Mountainbike fernab der öffentlichen Straßen genießen.
Was nützen die E-Bikes in Winterberg, wenn es keine Infrastruktur für das Straßenfahrrad gibt. Das Fortbewegungsmittel der Wahl ist im Hochsauerlandkreis das Auto, und dann kommt lange nichts.
Nach Hause hoch hinauf
Der öffentliche Nah- und Personenverkehr ist im Vergleich zu den Städten sehr teuer und schlecht entwickelt.
Wir Radler sind keine Macht, sondern werden als skurrile Geschöpfe betrachtet, die ihr Leben sinnlos aufs Spiel setzen.
Wir haben keine Lobby, sondern erhalten günstigstenfalls Mitleid oder blöde Sprüche.
Trotzdem werde ich morgen wieder meine rote Warnweste überstreifen, den Nabendynamo rollen lassen und den Baggern beim Bau der Umgehungsstraße zuschauen, vielleicht absteigen, mal mit jemandem sprechen und auf dem Rückweg einen Kaffee beim REWE trinken.
Im Paradies des Karikaturisten Ralf König trägt die Schlange Teufelshörner. Adam und Eva lümmeln pausbäckig, nackt, kugelrund und zufrieden unterm Baum und beißen in den Apfel der Sünde.
Wer die Ausstellung «Der Eros der Nasen» in der Ludwig Galerie Schloss in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) besucht, beginnt seinen Spaziergang durch das Schaffen des berühmten deutschen Karikaturisten («Der bewegte Mann», 1987) im Garten Eden. Erstmalig sind Königs Werke in einer Ausstellung zu sehen.
Seine jüngsten Werke «Prototyp« (2008) und «Archetyp« (2009) beschäftigen sich mit der Religion. In der von König erdachten Genesis steht am Anfang der Strich, ein ziemlich schräger Strich. Und ein Adam, der durch den Biss in den Apfel über philosophische und naturwissenschaftliche Erkenntnisse zum Atheisten wird. «Ich lasse mir von religiösen Gefühlen nicht den Stift verbieten«, sagte König zur Präsentation der Ausstellung in Oberhausen. Er habe keinen Respekt vor heiligen Schriften, «denn sie sind von Menschen gemacht«. Mit spitzer Feder und dicken Knollennasen widmet sich der Künstler auch der Meinungs- und Pressefreiheit.
Fällt ab 12. Oktober aus: Bahnlinie RE 57 zwischen Winterberg und Bestwig
Ferienzeiten sind auf Autobahnen und an Gleisanlagen Zeiten vermehrter Bautätigkeit. Für die Linie RE 57 (Dortmund-Winterberg) bedeutet dies, dass vom 12. Oktober bis zum 15. November 2009 Schienenersatzverkehr, sprich Busse, eingesetzt wird. Busse fahren.
Der Grund sind Brückenarbeiten in Wulmeringhausen.
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