Ein Brief an unsere lokale Klima-Initiative: Aufforstungen – was ist da los in Winterberg?

Dem Wald in Winterberg geht es nicht gut, „auch aus touristischer Sicht sind diese nackten Hänge nicht schön anzusehen“. (foto: zoom)

Vorbemerkung: Den folgenden Brief hat vor kurzem unsere Winterberger Klima-Initiative erhalten. Das Thema Wald ist auch hier im Blog häufiger zu finden. Mit Erlaubnis der Autorin veröffentliche ich ihre Gedanken und den Appell „den Waldbesitzern auf die Füße zu treten“. Die Bilder sind von mir.

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Sehr geehrte Damen und Herren, 

seit vielen Jahren komme ich immer im Herbst nach Winterberg. 

Mir ist aufgefallen, dass zwar viele Hänge abgeholzt wurden, leider aber, mit Ausnahme im Gebiet Lenneplätze, keine Neuanpflanzungen erfolgen.

Nicht nur klimatechnisch finde ich das sehr schade, sondern auch aus touristischer Sicht sind diese nackten Hänge nicht schön anzusehen. 

Was ist da los in Winterberg?

Hier war der Hang einmal bewaldet. (foto: zoom)

Andere Gemeinden, wie zum Beispiel Arnsberg, schaffen es ganze Hänge mit finanzieller Hilfe lokaler Kindergärten und Schulen wieder aufzuforsten.

Mit Ihrem Bürgermeister habe ich letztes Jahr auch schon über dieses Thema gesprochen. Er meinte, es läge daran, dass so viel Wald in Winterberg in privatem Besitz ist.

Wenn dem so ist, dann hoffe ich doch für uns alle, dass Sie, als private, lokale Organisation, es schaffen werden, den Waldbesitzern auf die Füße zu treten.

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. 

Mit freundlichen Grüßen 

Monika Priemer 

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Die Zeit läuft im Kreis oder in einer Spirale: Abwärts und Travemünde

Blick vom Priwall I (foto: zoom)

Wie sich die Zeiten ähneln, aber doch nicht gleichen. Vor fast genau zehn Jahren habe ich diesen Blogbeitrag geschrieben. Eine Fähre gleitet die Trave hinunter, im Vordergrund spreizen sich zwei Angeln, eine grau-neblige Atmosphäre. Abwärts: Ich seh die Schiffe den Fluss herunterfahren …

Ich erinnere mich noch an die Aufnahmesituation. Ungeduldig wartete ich darauf, dass der Angler im richtigen Moment seinen Platz verlässt.

Das Lied der Gruppe Abwärts ist mein ständiger Begleiter geworden. Ein Fluss, ein Schiff und schon höre ich das Echo in meinen Erinnerungen.

Zehn Jahre sind eine lange Zeit und vergehen doch wie im Fluge. Viele Freund*innen, Bekannte und Verwandte von damals sind nicht mehr da, neue sind hinzu gekommen.

Ich habe beschlossen, diejenigen, die gegangen sind, nicht mehr (nur) zu betrauern. Wie im magischem Realismus leben sie weiterhin in meiner Welt, die damit skurriler, aber auch größer geworden ist.

Blick vom Priwall II (foto: zoom)

Urlaub vom Bloggen oder Bloggen vom Urlaub?

Als Antwort bekommt ihr ein klares Jein!

An der Trave in Lübeck. Über den Dächern links lugen die Türme des Holstentors hervor. (foto: zoom)

Im Urlaub habe ich alle Zeit der Welt, die ich dann mit vollen Händen ausgebe: lange Spaziergänge, Museen, Lesen, Besuche von Freund*innen und Familie, Bummeln, Fotografieren, Café- und Restaurant, Bahn und Bus fahren, schwimmen, abends erschöpft ins Bett fallen, noch ein paar Seiten der Urlaubslektüre umblättern. Fertig. Erschöpft. Wo ist die Zeit geblieben?

Wie ihr seht, bleibt keine Muße für’s Bloggen, denn dann bliebe keine Zeit für Urlaub und Freizeit.

Ich beginne am Ende der Ferientage. Ein kleinformatiges Buch habe ich mir mitgenommen. Meine Frau hat es von einer Freundin erhalten, die es wiederum von einer Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte.

„Wissen ist Macht“ (foto: zoom)

„Lies es mal und sage mir, was du davon hältst.“

Das Buch kommt unscheinbar daher. Sieht aus wie 180 Seiten, kleines Format. Pferdefuß: es hat über 450 Seiten und die Geschichte ist so verzwickt, dass man sie möglichst in einem Rutsch lesen sollte, es sei denn, ihr habt ein fotografisches Gedächtnis.

Scott Alexander Howard, Das andere Tal, Zürich 2024 (foto: zoom)

Scott Alexander Howard lebt in Vancouver, wurde an der Universität von Toronto in Philosophie promoviert und war als Postdoktorand in Harvard. Dort hat er sich mit der Beziehung zwischen Erinnerung, Emotionen und Literatur beschäftigt.

Wenn ihr nach diesen Angaben aus dem Klappentext noch Lust habt, euch mit dem Erstling von Howard zu beschäftigen, dann sei euch der weitere Verlagstext ans Herz gelegt:

„Dieses Tal ist ein besonderer Ort. Geht man nach Osten oder Westen, stößt man auf die gleichen Häuser, Hügel, Straßen – doch alles ist zwanzig Jahre zeitversetzt. Nur in Trauerfällen dürfen die Grenzen passiert werden. Als die junge Odile in Besuchern aus der Zukunft die Eltern ihres Freundes Edme erkennt, weiß sie, dass er bald sterben wird. Was wäre, wenn Odile das ihr auferlegte Schweigen bricht?“

(Quelle: https://www.diogenes.ch/leser/titel/scott-alexander-howard/das-andere-tal-9783257072822.html)

Die Grenzen zwischen den Tälern werden streng bewacht. Elektrisch gesicherte hohe Zäune, bewaffnete Patrouillen, Erschießungen. Eine dystopische Maschinerie innerhalb derer sich eine schüchterne Coming of Age Liebesgeschichte abspielt, in deren Verlauf der Junge namens Edme stirbt. Zwanzig Jahre später versucht das Mädchen Odile, inzwischen Grenzerin, in die Vergangenheit, also das andere Tal, zurückzukehren, um den Tod zu verhindern. Wenn dies gelänge, würde die zwanzig Jahre ältere Odile die Zukunft ihres jüngeren Abbildes verändern.

Der grundlegende Plot ist im Buch weit entfaltet und mit vielen meist düsteren Details angereichert, die Charaktere bewegen sich mit nahezu kafkaesker Entfremdung in einem Nebel von Zeit, Raum und Beziehungen. Für die meisten Protagonist*innen ist diese Entfremdung nur durch Alkoholkonsum zu ertragen.

Hat die Geschichte unter diesen Umständen eine Chance gut zu enden? Ich will nicht spoilern. Ein paar Schnäpse hätten mir auf den letzten Seiten vielleicht gut getan. Leider bin ich abstinent. Ersatzdroge: Marzipan.

Was vom gestrigen Abend blieb: Hafen und Mond

Die Sonne scheint hinter dem Horizont und die blaue Stunde beginnt (foto: zoom)

Gestern Abend bin ich während des Sonnenuntergangs die Strand-Promenade in Travemünde entlanggeschlendert. Meine Simmung melancholisch, die Fotos auf der dunklen Seite.

Die Mondphase bewegte sich auf Vollmond zu. Es fehlte lediglich ein halber Tag.

Nicht wackeln. ISO 1000 und kurz die Luft anhalten (foto: zoom)

Als sich Schiff und Mond am Leuchtturm trafen, habe ich ein letztes Foto geknipst.

Danach ging es zurück zur Ferienlektüre: Scott Alexander Howard, Das andere Tal. Ich bin zur Hälfte der über 400 Seiten durch, mein Urteil steht noch aus.

Ob ich heute den Vollmond zu sehen bekomme? Meine DWD-Wetter-App sagt: Wolken, keine Sonne, 3 mm Niederschlag. Meine Erfahrung: am Meer kann es immer anders kommen.

7.10.2023 und Gaza-Krieg

Heute vor zwei Jahren griff die Terrororganisation Hamas Israel an.

Logo der bpb

Am 7.10.2023 verübte die Terrororganisation Hamas einen groß angelegten Anschlag auf Israel, bei dem mehr als 1.200 Menschen getötet und über 250 Geiseln genommen wurden. Laut israelischen Angaben befinden sich noch 48 Geiseln in den Händen der Hamas, 20 sollen noch am Leben sein.

(Der Text beruht auf einem Threema-Newsletter der Bundeszentrale für politische Bildung.)

In der Folge begann Israel eine militärische Offensive im Gazastreifen, bei der über 65.000 Menschen getötet wurden. Weite Teile des Gazastreifens wurden zerstört und viele Menschen vertrieben.

„7.10.2023 und Gaza-Krieg“ weiterlesen

Guten Morgen! Steg und Mövenstein

Blick über den Steg nach Mecklenburg-Vorpommern (foto: zoom)

Keine Sonne, viele Wolken, Wind und sporadische Regenschauer. Ungemütliches Wetter, und doch macht es Spaß am Meer entlang zu laufen.

Den Mövenstein (auch Möwenstein), in dessen Nähe sich in Thomas Manns Roman Buddenbrooks Tony und Morten die Ehe versprachen, gibt es auch in der Wirklichkeit. Ein kleiner Spaziergang und schon sehe ich den Findling aus Hammergranit am Übergang der Travemünder Strandpromenade zum Brodtener Ufer.

Das Versprechen von Tony ist flüchtig wie die Gischt und sie wird nach der Reise nicht Morten, sondern den ungeliebten Herrn Grünlich heiraten.

Ein großer Teil des Mövensteins liegt bereits unter dem Strand. In 30 Jahren könnte der Koloss komplett versunken sein. (foto: zoom)

Der Charakter von Tony Buddenbrooks, später Grünlich und Permaneder, ändert sich im Verlaufe des Romans nicht. Sie stolziert durch die Seiten und bleibt stets von hochnäsiger Oberflächlichkeit geprägt.

Wenn ich mich recht erinnere, sind auch die zahlreichen anderen Figuren der Erzählung recht statisch. Sie bleiben sich im Guten wie im Schlechten treu. Die Dynamik erhält der Roman durch den wirtschaftlichen Niedergang der Familie vor dem Hintergrund der gesellschaftspolitischen Entwicklung des 19. Jahrhunderts.

Nehmt meine Gedanken nicht für bare Münze, sie sind mir spontan beim Anblick des Möwensteins in den Sinn gekommen. Ein Buddenbrooks-Kenner bin ich nicht.

Ehemaligentreffen der Klasse Bollwerk/Heinrich-Knoche-Schule in Herdringen

Klasse Bollwerk: Erinnerungsfoto bei Treffen nach vielen Jahrzehnten

Heute sind die ehemaligen Schülerinnen und Schüler der damaligen Klasse Bollwerk der Heinrich-Knoche-Schule in Herdringen rund 65 Jahre alt. Sie haben sich nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder getroffen. 

Einige der 21 ehemaligen Klassenkamerad*innen haben dafür auch weitere Wege in Kauf genommen.

Zum Aufwärmen gab es einen Sektempfang im Gasthof Schweineberg, danach tauchten die Senior*innen beeindruckt in den alten Klassenraum der Schule ein, gefolgt von einer Führung durch das Herdringer Schloss.

Nach einem leckeren Buffet im Gasthof Schweineberg klang der Abend bei vielen Erinnerungen und Anekdötchen feuchtfröhlich aus.

Freitag, 10. Oktober: Aktionstag zur Woche des Sehens

Eine Initiative des Seniorenbeirats Winterberg

Veranstaltungsplakat

Im Alter verändert sich nicht nur unser Blick auf die Welt, sondern auch das Sehen selbst. Mit der Lesebrille geht es los, und je älter wir werden, umso wahrscheinlicher wird es, dass weitere Einschränkungen hinzukommen. 

(Pressemitteilung Seniorenbeirat Winterberg)

Die Woche des Sehens findet jährlich vom 8. bis 15. Oktober statt und informiert in zahlreichen Veranstaltungen über Blindheit, Sehbehinderung und Augengesundheit.

Ziel der Bündnispartner*innen der Woche des Sehens ist es, Sehverlust zu vermeiden, Unterstützung zu bieten und Teilhabe zu ermöglichen. 

Die Medizin hat bei der Behandlung von Augenerkrankungen große Fortschritte gemacht, und Sehhilfen können vieles ausgleichen. Zudem gibt es zahlreiche Anlaufstellen, die Rat und Unterstützung bieten.

Von daher ist es sinnvoll, sich beizeiten mit dem Thema „SEHEN – VERHÜTEN“ zu befassen. Aus diesem Grund lädt der Senior*innenbeirat zu einem Aktionstag, am 10. Oktober ein.

Es machen mit:

Infomobil „Blickpunkt Auge“- Blinden- und Sehbehindertenverein 
Westfalen Stand von 10-13 Uhr Parkplatz vor dem Fachgeschäft See you by V&K Optik Kuhnert

See you by V&K Optik Kuhnert – Am Waltenberg 6
Kostenlose Angebote: Sehtest – Augeninnendruckmessung – Brilleninspektion

LU Brillenschmiede – Hellenstraße 6
Kostenlose Angebote: Sehtest – Augeninnendruckmessung

Franziskus-Apotheke – im Optikgeschäft See you by V&K Optik Kuhnert
Kostenloses Angebot: Blutzuckermessung

Weitere Infos:

Sehr viele zusätzliche Informationen finden sich auf der Website der Woche des Sehens:
https://www.woche-des-sehens.de/

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