istlokal.de protestiert gegen “Schweigegeld”-Urteil: “Mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbare Entscheidung”

aigner
Stefan Aigner: Hamburger Landgericht verbietet dem Regensburger Journalisten, Geldzahlungen und eine "Verschwiegenheits-verpflichtung" im Fall des sexuellen Missbrauchs an einem Jungen durch einen katholischen Pfarrer als "Schweigegeld" zu bezeichnen. (foto: pro)

Heddesheim/Hamburg, 11. März 2011. Das Hamburger Landgericht hat heute einer Klage der Regensburger Diözese gegen den Journalisten Stefan Aigner „recht“ gegeben.

Eine Urteilsbegründung liegt noch nicht vor. Dem Journalisten ist untersagt worden, Zahlungen der katholischen Kirche an die Eltern eines durch einen Priester missbrauchten Jungen als „Schweigegeld“ zu bezeichnen.

Scharfer Protest.

Das Netzwerk istlokal.de protestiert auf Schärfste gegen diese mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbare Entscheidung.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Missbrauchsfälle bekannt. Dutzende von Priestern hatten teils über Jahre hinweg hunderte von Ministranten und andere schutzbefohlene Kinder, überwiegend Jungen, sexuell missbraucht.

Anstatt diese Missbräuche an Leib und Seelen der Kinder konsequent aufzuklären, hat die katholische Kirche viele Fälle vertuscht, Priester versetzt, „Entschädigungszahlungen“ geleistet.

Wider die Aufklärung.

Nur auf großen Druck der Öffentlichkeit hat die katholische Kirche reagiert und immer nur das allernotwendigste getan, um „Aufklärung“ zu leisten.

Die Öffentlichkeit wurde und wird überwiegend durch mutige Journalisten wie Stefan Aigner über diese schon fast alltäglich zu nennende Missbrauchspraxis informiert.

Katholische Kirche will Journalisten zum Schweigen bringen.

Es ist nicht hinnehmbar, dass Journalisten, die über diese Missbrauchsfälle berichten, sich juristisch bedroht fühlen müssen.

Nicht die Journalisten begehen einen Missbrauch, indem sie über Missbräuche berichten, sondern die katholische Kirche missbraucht das Justizsystem, indem sie als „Großkonzern“ gegen Journalisten vorgeht.

Der Regensburger Journalist Stefan Aigner hatte im Vorfeld versucht, sich mit der Diözese Regensburg auf eine andere Formulierung zu einigen. Daran hatte die Diözese kein Interesse. Man muss davon ausgehen, dass dem Journalisten – und mit diesem Fall auch anderen – eine „Lektion“ erteilt werden soll.

Schafft den „fliegenden Gerichtsstand“ ab.

Dabei bedient sich die Kirche des so genannten „fliegenden Gerichtsstands“ – man sucht sich das Gericht aus, von dem man sich ein „erwünschtes Urteil“ verspricht. Diese Praxis muss ein Ende haben.

Das Hamburger Landgericht ist bundesweit für pressefeindliche Urteile bekannt. Die Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz gilt hier nicht besonders viel und wird bis an den Rand der Unerträglichkeit begrenzt.

Prozesskosten bedrohen Existenzen.

Die Prozesskosten für die erste Instanz schätzt Stefan Aigner auf rund 8.000 Euro. Ohne Unterstützung würden ihn diese Kosten in eine seine wirtschaftliche Existenz bedrohende Lage bringen. Nach einem Spendenaufruf kamen rund 10.000 Euro zusammen – sonst hätte Stefan Aigner nicht vor Gericht gehen können, sondern sich sofort einer Unterlassungserklärung beugen müssen.

Aus Sicht des Netzwerks istlokal.de missbraucht die Kirche nun „Lücken“ im Rechtssystem, um sich missbräuchlich an der Presse- und Meinungsfreiheit zu vergehen. Anstatt die schändlichen Taten von Priestern lückenlos aufzuklären und öffentlich zu machen, soll Journalisten das Berichten verboten werden.

Gegen die „Schere im Kopf“.

Man muss befürchten, dass Journalisten zukünftig nur noch mit der „Schere im Kopf“ über den Missbrauch von katholischen Priestern an Kindern berichten oder aus Angst vor Klagen ganz darauf verzichten.

Wir halten es für unerträglich und nicht hinnehmbar, dass eine Institution wie die katholische Kirche weder bereit ist, sich außergerichtlich zu einigen, sondern versucht, einen Journalisten wirtschaftlich zugrunde zu klagen.

Forderung an die Diözese Regensburg:

1. Das Netzwerk istlokal.de fordert hiermit die Diözese Regensburg auf, alle Kosten des Prozesses zu übernehmen und die Aufhebung des Urteils zu beantragen.

2. Weiter fordern wir die Diözese Regensburg auf, mit dem Journalisten Stefan Aigner in einen Dialog zu treten und eine für beide Seiten „akzeptable“ Formulierung für den betreffenden Bericht zu finden.

3. Weiter fordern wir von der Diözese Regensburg eine Erklärung, dass sie die Presse- und Meinungsfreiheit nach Artikel 5 Grundgesetz achtet und Journalisten bei der Aufklärung und Veröffentlichung von Missbrauchsfällen ohne Einschränkung aktiv unterstützt.

Gezeichnet
für das Netzwerk istlokal.de

Hubert Denk buergerblick.de
Jürgen Hofherr nokzeit.de
Jörg Levermann eichwalder-nachrichten.de
Thomas Meiser extranews.de
Peter Posztos tegernseerstimme.de
Hardy Prothmann rheinneckarblog.de
Bernd Schiel regionews-cw.de
Ralph Stenzl fuerther-freiheit.info
Michael Wenzl singold-bote.de
Gerhard Ziegler wendland-net.de

Weitere Hintergründe zum Fall finden Sie hier:

http://webevangelisten.de/bild-dir-deine-meinung-so-lange-du-noch-darfst/

Info:
Das Netzwerk istlokal.de hat deutschlandweit zur Zeit 46 Mitglieder, die selbstverantwortlich im Internet lokal- oder regionaljournalistische Portale anbieten – ob als Blog oder Internetzeitung.

Gegründet wurde istlokal.de von den Journalisten Stefan Aigner (Regensburg) und Hardy Prothmann (Heddesheim) sowie dem Medienpädagogen Thomas Pfeiffer (München) am 28. Dezember 2010 im nordbadischen Heddesheim.

Ziel des noch zu gründenden Verbands (voraussichtlich Mai 2011 ) ist die Förderung des Lokaljournalismus in Deutschland.

Die istlokal.de-Mitglieder unterstützen sich dabei gegenseitig bei Journalismus, Technik, Vermarktung und Recht, um eine möglichst hochwertige lokaljournalistische Berichterstattung anzubieten.

Gut die Hälfte der Mitglieder sind keine Berufsjournalisten, sondern als Bürger journalistisch tätig geworden, weil diese mit dem zunehmend schlechten Informationsangebot der Tagespresse nicht mehr zufrieden sind.

Hauptberufliche Journalisten wollen explizit mit Bürgerjournalisten zusammenarbeiten. Das gemeinsame Ziel ist durch Presse- und Meinungsfreiheit die deutsche Demokratie zu stützen.

Informationen zum Netzwerk istlokal.de und seinen Mitgliedern finden Sie hier:

http://istlokal.de

Ansprechpartner für Redaktionen:

Peter Postzos – tegernseerstimme.de

Telefon 0151/ 270 197 80

Hardy Prothmann – rheinneckarblog.de

Telefon 06203/ 49 23 16

email: kontakt@istlokal.de

Spendenkonto:

Verein zur Förderung der Meinungs- und Informationsvielfalt e.V..
Volksbank Regensburg (BLZ 750 900 00)
Kontonummer: 63363
BIC: GENODEF1R01
IBAN: DE14750900000000063363

Die Spenden und Kosten werden regelmäßig offen gelegt. Bitte geben Sie bei der Überweisung an, ob Sie mit der Veröffentlichung Ihres Namens auf der Spenderliste einverstanden sind.

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Umleitung: Christliche Gewerkschaften, Chloroplasten, Steuern, Röttgen, Bürgersteigparker, KiBiz, Edding und die Schullandschaft im Altkreis.

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Explosiv!? Erdgasbohrungen in Arnsberg, Sundern, Meschede und Eslohe?


Vielleicht haben Sie ihn gesehen, den Monitor-Bericht über die internationalen Konzerne, die in Deutschland, auch in Nordrhein-Westfalen, mit fragwürdigen und gefährlichen Methoden Erdgas fördern wollen?

„Gefahr fürs Trinkwasser“ hieß die der Titel des Beitrags; und „Fracking“ heißt die Methode, mit der nach dem sogenannten „unkonventionellen Erdgas“ gebohrt wird. In den USA machte man damit schon einschlägige Erfahrungen und zwar sehr schlechte. Die Verseuchung ganzer Landstriche ist die Folge. Aus mancher Trinkwasserleitung in der Küche fließt kein Wasser, sondern eher ein explosives Gemisch, wie die Sendung „Monitor“ zeigte. Die Anwohner bekommen ihr Trink- und Duschwasser nun aus weit entfernten Regionen per LKW angeliefert.

Genau das droht uns jetzt auch, egal ob die Konzerne beteuern, sie hätten alles im Griff. Im Münsterland ist man misstrauisch. Besorgte Bürger sind schon aktiv und haben Bürgerinitiativen gegen Gasbohrungen gegründet.

Der Regierungspräsident aus Arnsberg, dessen Behörde für die Zulassungen der Lizenzen verantwortlich ist, versprach Transparenz. 20 Genehmigungen sind laut Bezirksregierung schon erteilt worden. Weitere Anträge sind gestellt.

Im Hochsauerlandkreis gehören laut einer Veröffentlichung der Bezirksregierung die Städte Arnsberg und Sundern komplett zu dem Gebiet, das für Erdgasbohrungen vorgesehen ist, wie auch Bereiche von Meschede (wenn wir die Karte richtig deuten handelt es sich um Freienohl, Grevenstein, Olpe, Visbeck) und Randgebiete der Gemeinde Eslohe.

Ob auch hier schon Genehmigungen erteilt worden sind, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls spricht alles dafür, dass es sich bei dem Konzern um die Wintershall Holding GmbH handelt.

Seitens der Kreisverwaltung und der betroffenen Kommunen haben wir noch nichts Offizielles zu diesem Thema gehört, mal abgesehen davon, dass die Kreisverwaltung Ende letzten Jahres auf Anfrage der Sauerländer Bürgerliste (SBL) schrieb, sie habe „Keine Erkenntnisse“.

Interessante Perspektiven bietet die Gas-Förderung vielleicht der Firma Veltins. Wenn aus unseren Wasserkränen demnächst der gleiche Cocktail wie in den Fracking-erfahrenen Regionen der USA rinnt, könnte der Bierbrauer Veltins aus Meschede-Grevenstein ein neues Produkt vermarkten: „Veltins explosiv“!

Winterberg – Natur kontra Tourismus?

abfließender Verkehr aus den Skigebieten. (archiv: zoom)
Abfließender Verkehr aus den Skigebieten. (archiv: zoom)

„Vorfahrt für den Wintersport“, das scheint sich die Stadt Winterberg auf die Fahnen geschrieben zu haben. Um den Besucherandrang bewältigen zu können, sind zusätzliche Lifte und Abfahrtsstrecken geplant. Es besteht also Bedarf an weiteren Flächen.

Ende Dezember 2010 wurde der Hochsauerlandkreis an der „3. Änderung des Flächennutzungsplanes“ und der „12. Änderung des Bebauungsplans Nr. 21“ beteiligt. Teil dieses Plan-Verfahrens ist auch ein Umweltbericht.

Aus Sicht der beim Hochsauerlandkreis angesiedelten Unteren Landschaftsbehörde (ULB) ist dieser Umweltbericht unzureichend. Wieso der Hochsauerlandkreis die Pläne kritisch sieht, das erläutert die ULB in ihrer Stellungnahme zur Erweiterung des Bebauungsplanes „Skigebiet Herrloh/Bremberg“ der Stadt Winterberg.

Fast 30 ha relativ naturnaher Landschaft sollen, so geht es aus dem Schreiben hervor, in touristische Intensivnutzung überführt werden. Das seien knapp 6 % der Fläche, die die gesamte Kernstadt Winterberg einschließlich der Erholungsbereiche Kappe und Herrloh/Bremberg aktuell abdecke. Ausführlich stellt die Untere Landschaftsbehörde in ihrer Stellungnahme dar, dass bei den Planungen der Schutz der Fauna wohl zu kurz kommt. Eine „Art-für-Art-Betrachtung“ der geschützten Fauna sei offenbar nicht erfolgt, heißt es weiter.

Der Landschaftsbeirat muss nun in seiner Sitzung am 15. März 2011 (um 14.00 Uhr im Rathaus in Neheim) über die Vorlage mit der Nummer 8/368 entscheiden.

Aus Sicht der Sauerländer Bürgerliste (SBL) sollten alle Beteiligten abwägen, ob durch überdimensionierte Skigebiete, noch mehr Beschneiungsanlagen, Lifte und Abfahrtstrecken womöglich der Charme des Sauerlands mehr und mehr verloren geht und damit nicht nur Flora und Fauna, sondern auch dem Tourismus langfristig Schaden zugefügt wird!?

Umleitung: Plagiate und Heuchelei, Finanzkrise, Merkels Frust, Islam-Debatte, Leitkultur, Neuwahlen, Krebs und Notdienstreform.

Gestern war Fichte, heute Buche. (foto: zoom)
Gestern war Fichte, heute Buche. (foto: zoom)

Nach der Plagiatsaffäre ist vor der Plagiatsaffäre: Copy and Paste bei der Badischen Zeitung: dradio

Heuchelei: und mehr zu Guttenberg … WirInNRW

Finanzkrise: Nichts gelernt … nzz

Merkels Frust: über die Revolution in der arabischen Welt und das deutsch-israelische Verhältnis … juedischeallgemeine

Islam-Debatte: Schon traurig, wenn man einem neuen Innenminister als erstes erklären muss, was zu unserer Geschichte gehört … fr

Leitkultur: Mich verbindet jedenfalls mit Dr. Friedrichs Katholischer Studentenverbindung Ludovicia Augsburg im KV, die Frauen wie selbstverständlich von der Verbindung ausschließt, nicht mehr als mit dem türkischen Vater, der wegen seines islamischen Glaubensverständnisses nicht will, dass seine Tochter eine weiterführende Schule besucht … nachdenkseiten

NRW: St. Hannelore will Neuwahlen … ruhrbarone

Krebs: 100 Billionen Zellen hat der erwachsene Mensch in seinem Körper und jede einzelne birgt das Risiko zu entarten und zur Krebszelle zu werden. Nun könnte man sich fast fragen, wieso dann nicht jeder Mensch an Krebs erkrankt, schließlich ist das Risiko sehr hoch. Ein Blick auf die Aulöser … wissenslogs

Notdienstreform: kein Ansturm auf Mescheder Krankenhaus … derwesten

Hochsauerland und Erdgas: Wo und wann wird gebohrt?

In Herbern in der Nähe von Münster gibt es seit dem 3. März 2011 eine neue Bürgerinitiative. Ihr Name: „Bürgerinitiative Sauberes Trinkwasser“. Der Anlass ihrer Gründung: Mögliche Erdgasbohrungen bei Herbern und Ascheberg.

Hier der Text über die Gründung der Initiative (gefunden im Internet-Blog „Green Action“):

“Neue Bürgerinitiative in Herbern gegründet
Mögliche Erdgasbohrungen bei Herbern und Ascheberg sorgen für Gesprächsstoff – die Resonanz beim ersten Treffen der neuen Bürgerinitiative am Abend in Herbern war gross. 70 Menschen waren in das Jochen-Klepper-Haus gekommen, um sich zu informieren und um ihre Meinung zu sagen. Sie sorgen sich, dass die Bohrungen das Grundwasser belasten. Das Ehepaar Heike und Lutz Wentland hat die Initiative angestossen. Die neue Initiative heisst “Bürgerinitiative – Sauberes Trinkwasser”. Im nächsten Schritt bereitet sie ihre Infoflyer für den Druck vor – anschliessend verteilt sie sie in Herbern, Ascheberg und in den Nachbarorten. Schon in gut zwei Wochen setzt sich die neue Initiative wieder zusammen. Dann finden sich Arbeitsgruppen, die unter anderem Kontakt zu Behörden und der Politik aufnehmen sollen. Im Westen von Herbern hat sich offenbar noch ein Unternehmen eine Fläche für Bohrungen gesichert. Sie liegt zwischen den bereits gesicherten Gas-Feldern „Herbern-Gas“ und „Donar“.”

Das hört sich also schon ziemlich konkret an.

Auch im Hochsauerlandkreis soll vielleicht nach Erdgas gebohrt werden. Laut Medienberichten hat sich der Konzern Wintershall die entsprechenden Erlaubnisse gesichert. Ansonsten ist uns Sauerländern wenig Konkretes mitgeteilt worden.

Leider hat das Thema aber die Öffentlichkeit bei uns im Hochsauerlandkreis anscheinend auch noch nicht so richtig interessiert. Rund ums Sauerland herum regen sich aber schon die Gemüter. Bekannt ist ja, dass die Bohrungen und die Förderung des sogenannten „Unkonventionellen Erdgases“ mit großen Gefahren für die Umwelt und somit für den Menschen verbunden sind. Zwischen Marsberg, Meschede und Arnsberg, Hallenberg, Schmallenberg und Sundern herrscht trotzdem in Sachen Erdgas immer noch Grabesruhe.

Warum gibt es hier kaum Informationen? Dabei wäre es doch höchst interessant zu wissen, in welchen Städten und Gemeinden im HSK der Konzern Wintershall in den Startlöchern steht!

In einer Veröffentlichung im Internet aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis wird eine Aussage des Sprechers von Wintershall so wiedergegeben:

„Wintershall werde im Frühjahr bei der Bezirksregierung Arnsberg Anträge auf die Genehmigung von Gesteinsproben und Probebohrungen stellen. Sollten die Genehmigungen erteilt werden, ist als Zeitpunkt für den Beginn der Spätsommer vorgesehen.”

Gut zu wissen!

Darum: Für Erdgasbohrungen sollten wir uns spätestens jetzt alle interessieren, egal ob wir im Ennepe-Ruhr-Kreis, im Münsterland oder im Sauerland wohnen!

Umleitung: Heute kurz zu Korruption, Deinen Guttenberg-Fans, NPD in Dortmund, Hagener Karneval und Wiemeringhausen.

Geschäfte auf Gegenseitigkeit: jetzt kommt die gängige politische Korruption endlich immer mehr ans Tageslicht … nachdenkseiten

noguttfriends.de: Fans von Karl-Theodor zu Guttenberg unter Deinen Facebook-Freunden? … pottblog

Protest: Die NPD will morgen in Dortmund demonstrieren. Dagegen wird es Protest geben … ruhrbarone

Hagener Karneval: Global Carneval Dance Party mit DJ Bongo … doppelwacholder

Der Schrei der Stille: Niemand scheint sich über irgendetwas Gedanken zu machen. Alles läuft, mehr oder weniger, wie in den (gefühlten) Jahrhunderten zuvor und es scheint auch niemanden zu stören … wiemeringhauser

B7n – ungewöhnlicher Name, ungewöhnliche Vorkommen, unklare Antworten

Brilon. (sbl) B7n – eine ungewöhnliche Bezeichnung hat die geplante Straße von Nuttlar bis Brilon-Alme, einer Straße, die als Verlängerung der A46 gebaut werden soll. In den letzten Monaten geisterte ihr Name mehrfach durch die Zeitungen. CDU-Protagonisten protestierten in Brilon-Altenbüren für ihren zügigen Bau. „Das Maß ist voll!“ hieß laut Zeitungsartikel die Parole der Altenbürener und Antfelder, die im Januar 2011 in Altenbüren auf die Straße gingen.

Die Briloner Bürgerliste (BBL) versuchte die Gründe für den Baustopp in ein objektiveres Licht zu rücken. Auch die BBL hat Verständnis für die Anwohner, ist aber der Meinung, um die baldige Entlastung Altenbürens vom Durchgangsverkehr zu erreichen, sollten alternative Möglichkeiten geprüft werden. Im Interesse des Gemeinwohls dürfe dies jedoch nicht ohne Berücksichtigung ökologischer Belange und der Trinkwasserversorgung erfolgen, argumentiert die Bürgerliste.

Die Trinkwasserversorgung ist nämlich der „Knackpunkt“ der B7n. Die jetzt eingetretene Verzögerung des Straßenneubaus wird vor allem durch den Ausfall des Trinkwasser-Tiefbrunnens Burhagen verursacht.
Bekanntlich ist der Brunnen verunreinigt. Vor drei Jahren wurde durch den Hochsauerlandkreis seine Stilllegung veranlasst.

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) richtete am 01.02.2011 eine Anfrage an den Landrat, um in Erfahrung zu bringen, welche Erkenntnisse der Hochsauerlandkreis über die Situation hinsichtlich der veränderten
Grundwasserströme im Stadtgebiet Brilon hat. Die Landesstraßenbauverwaltung hatte schließlich in einer Ratssitzung in Brilon darauf hingewiesen, dass bei der Trinkwasserversorgung in Brilon eine neue Situation eingetreten ist.

In der Antwort der Kreisverwaltung auf die SBL-Anfrage hieß es, weder der Unteren Gesundheitsbehörde noch der Unteren Wasserbehörde lägen Kenntnisse vor. Auf die Frage, welche Gefahren für die Wasserversorgung im Stadtgebiet Brilon vom Straßenbau ausgingen, antwortete der HSK allgemein mit der Feststellung: „Sowohl in besiedelten als auch in unbesiedelten Gebieten ist immer eine konkrete bzw. abstrakte Gefährdung für die Wasserversorgung vorhanden. …“ (Darauf wäre sonst niemand gekommen?! Die Redaktion). Der Auftrag für die Sicherung der Trinkwasserversorgung liege bei der Stadt Brilon und damit in der Verantwortung des Bürgermeisters, schreibt die Kreisverwaltung. Es handele sich dabei um einen Kernbereich der kommunalen Selbstverwaltung, in den der Kreis nicht einzugreifen vermag.

Weitere Fragen von Reinhard Loos, der BBL-Ratsherr wie auch SBL-Kreistagsmitglied ist, wie z.B. nach Maßnahmen gegen hygienische Verunreinigungen von Wassergewinnungsanlagen, wurden vom HSK allgemein beantwortet, oder es wurde wieder auf die Stadt verwiesen.

Konkret wurde der HSK bei der Antwort auf die Frage nach einer eventuellen Wiederinbetriebnahme des Tiefbrunnens Burhagen: „Meine Genehmigung zu Entnahme von Grundwasser und damit zum Betrieb des Trinkwasserbrunnens ist am 30.06.2007 durch Zeitablauf erloschen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich keine Prognose zur Wiederinbetriebnahme abgeben. Der Betreiber der Wassergewinnungsanlage, die Stadtwerke Brilon AöR, befindet sich derzeit in der Phase der Entscheidungsfindung. Hier geht es insbesondere um die Frage, ob und wie der Tiefbrunnen künftig betrieben werden soll. Ein erster Antrag auf Neuerteilung des Wasserrechts wurde zum Zwecke der Überarbeitung vom Antragsteller wieder zurück gezogen.“

Für alle die es nicht wissen: Die Verunreinigung des Brunnens resultiert aus den Folgen einer sehr umstrittenen Baugenehmigung. Ein Immobilienmakler und Nebenerwerbslandwirt erhielt 2005 die Genehmigung für die Errichtung eines Stalles für ca. 40 Rinder direkt im Einstrombereich dieses Tiefbrunnens. Burhagen lieferte vor seiner durch die Verschmutzung bedingten Stilllegung Trinkwasser für 4.000 Menschen. Daran sollte die CDU erinnern, wenn sie mal wieder medienträchtige Protestzüge durch Altenbüren veranstaltet.

Umleitung: Guttenberg, Hagen, Facebook und der Müll und der Profit.

Die ultraschnelle Öffentlichkeit: Wer kann ihr noch entgehen? … endoplast

Medien: unfähig Widersprüche aufzudecken und aufzuklären? … nachdenkseiten

Guttenberg, die Fans und die Polizei: Ramon van der Maat ist Pressesprecher der Duisburger Polizei. Seine Aufgabe ist, Erklärungen abzugeben … ruhrbarone

Hagen: Grüne informieren zur Gemeinschaftsschule … doppelwacholder

Facebook: überlässt Kampf gegen Rechts den Usern … nrwrechtsaußen

Müll und Profit: vier unbeantwortete Fragen … sbl

Guttenberg: sind wir alle nur mediale Schafe? Ein Adliger wurde gestutzt, doch der Sumpf, auf dem er sich bewegte, wurde nicht trocken gelegt … wiemeringhauser