Der Sonntagmorgen war wie verhext. Überall schien die Sonne. Aber hinter Neuastenberg legte sich Nebel über das Höhendorf Langewiese.
Am Ende hatte ich die Wahl zwischen trüben, dunstigen und verschwommenen Bildern. Immerhin fehlen für das kleine Projekt 1235Winterberg nur noch Niedersfeld und Neuastenberg.
Der Spaßfaktor wäre gering geblieben, hätte ich nicht ein paar kleine Details am Wegrand entdeckt.
Eine dem schlechten Wetter angemessene Haltung (foto: zoom)
Es waren nicht viele Spaziergänger*innen unterwegs.
Sonntagsidyll (foto: zoom)
Straßenkreuzung ohne Verkehr und Fußgänger*innen.
Denkmal für die Löffelmacher (foto: zoom)
Über die Büste des Löffelmachers mit dem strengen Blick habe ich mich gefreut, weil der Dunst in den Hintergrund trat.
Bäckerei und Konditorei Gerke. (foto: zoom)
Ein Kaffee hätte mir geschmeckt, aber das Geschäft in Langewiese hatte geschlossen.
Die Sonne blieb verborgen (foto:zoom)
Weiter ging’s.
Blick in einen Vorgarten (foto: zoom)
Ein Gnom oder großer Zwerg? Diese Art von Holzschnitzerei habe ich schon häufiger gesehen.
Hellblaue „Paprika“ mit Scheune (foto: zoom)
Fremdenverkehr und Landwirtschaft prägen den Ort.
Lage: Ortsausgang Richtung Neuastenberg, rechts an der Hauptstraße (foto: zoom)
Die Tankstelle: Diesel, Super, Super plus.
Grau in grau – das Laternentrio. (foto: zoom)
Es hätte sich gut gemacht, wären die Laternen beleuchtet gewesen. So ging es ohne Licht und Schatten weiter.
Sind das schottische Hochlandrinder? (foto: zoom)
Am Ende des Spaziergangs entdeckte ich noch Leben im Ort: neugierige Rinder.
In Langewiese ist die evangelische Kirche größer als die katholische Kapelle. Eine Besonderheit. Langewiese liegt auf der Grenze des ehemaligen katholischen Erzbistums Köln und des protestantischen Wittgenstein.
Martin-Luther-Kirche (foto: zoom)
Bis zum 1. Januar 1975 gehörte der Ort zum Kreis Wittgenstein und wurde dann in die Stadt Winterberg eingegliedert. Daher ist Langewiese einer der wenigen evangelisch geprägten Orte im Hochsauerlandkreis.
Nur noch ein paar Meter durch den Kahlschlag bis zum Ortseingangsschild (foto: zoom)
Das Wetter in Siedlinghausen war gestern sonnig und so bin ich für mein kleines Projekt 1235Winterberg voller Vorfreude auf Licht und Schatten in den Ortsteil Lenneplätze gefahren. Oben angekommen empfing mich ein unfotogener trüber Dunst.
Trotzdem, der Plan wird – rain or shine – durchgezogen. Übrig sind jetzt noch Niedersfeld, Neuastenberg, Langewiese. Mit etwas Zeit und Glück schaffe ich die drei restlichen Orte bis Ende Dezember.
Der Schnee der vergangenen Tage (foto: zoom)
Lenneplätze hat mit Stand 30. Juni 2022 ganze 50 Einwohner*innen.
Überall stehen Ferienhäuser und Hütten im Wald oder in dem, was vom Wald übrig ist. (foto: zoom)
Von den 50 Bildern, die ich auf meinem kleinen Spaziergang entstanden sind, habe ich 28 entwickelt, und von diesen wiederum zwölf ausgewählt. Zählt nach. Es müsste stimmen.
Damit ihr wisst, wo ihr ungefähr seid (foto:zoom)
Durch Lenneplätze komme ich normalerweise husch, husch mit dem Fahrrad vom Kahlen Asten hinunter Richtung Neuastenberg/Mollseifen oder Girkhausen.
Eine Villa auf der Höhe (foto: zoom)
Auf der Höhe hinter der oben abgebildeten Villa verläuft der Rothaarsteig.
Hier ist noch einmal der Winter zu bestaunen. (foto: zoom)
In anderer Stimmung hätte ich vielleicht andere Fotos ausgewählt, aber was soll’s. Das Kriterium lautet 12 Bilder mit 35 mm Festbrennweite. Kein Schönheitswettbewerb. Der Zufall regiert. Abgerechnet wird am Schluss.
Die Ernte (foto: zoom)
Typische Pflanzenwelt des Hochsauerlandes (foto: zoom)
Ich schreibe besser Ironie dazu, sonst denkt ihr noch, ich hätte von Botanik überhaupt keine Ahnung. Wozu? Zum oberen Bild.
Durch die kleine Allee zum Eigenheim (foto: zoom)
Wie es ein Bekannter bemerkte: Hier kann man noch für kleines Geld groß bauen. Und für großes Geld ganz prächtig.
Blick hinunter in die Ortsmitte auf den Gasthof Zur Glocke (foto: zoom)
Die Stäbe zeigen bei hoher Schneedecke den Verlauf der Straße an. Ohne sie würde der Schneepflug frühmorgens im Vorgarten landen.
Ein verspieltes Ecktürmchen (foto: zoom)
Ob in dem Türmchen wirklich mal jemand sitzt? Genießer*innen des Ausblicks oder des Augenblicks? Turteltäubchen?
Bis zum nächsten Mal, wenn die Sonne scheint (foto: zoom)
Am Ortseingang kann man Baumaschienen mieten (foto: zoom)
Das Wetter blieb sonnig und so konnte das Projekt 1235Winterberg am Sonntag weitergehen. Gestern war Grönebach an der Reihe.
Übrig sind jetzt noch Niedersfeld, Neuastenberg, Langewiese und Lenneplätze.
Ein kleines Problem stellte die Überquerung der B 480 dar. Die lange Autoschlange der Tagestouristen – alle wollten den Schnee sehen – wälzten sich durch Niedersfeld. Da musste ich durch. Selbst das Rechtsabbiegen auf dem Rückweg gestaltete sich zur Geduldsprobe.
Aber ich habe es geschafft und in Grönebach war und blieb es ruhig.
Gleich vor dem hölzernen Ortseingangsschild kann man eine große Anzahl von Baumaschinen bewundern. Wer will, kann sie mieten.
Obwohl ich fast 27 Jahre in Winterberg wohne, bin ich noch nie bewusst in Grönebach spazieren gegangen, allerdings mit dem Rad oder Auto schnell in oder aus Richtung Küstelberg bzw. Kernstadt-Winterberg durch den Ort hindurch, kurz den Kopf gehoben, aber kaum angehalten.
Altes Firmengebäude (foto: zoom)
Es gibt einige sehr große Gebäude, deren Existenz und Funktion mir bislang nicht bewußt war.
Mehr als bei den anderen Winterberger Ortsteilen bleibt mir nach Abschluss des Fotoprojekts noch einiges an Hausaufgaben zu erledigen.
Bis dahin: Si tacuisses, philosophus mansisses („Wenn du geschwiegen hättest, so wärest du ein Philosoph geblieben.“)
Die Freiwillige Feuerwehr (foto: zoom)
Auf dem Friedhof die verstorbenen Pfarrer und Seelsorger (foto: zoom)
Links schließt sich ein riesiger Gebäudekomplex an, rechts Garagen mit aufgesetztem Kleinfußballfeld (foto: zoom)
Gartenhütte mit Liebe zum Detail (foto: zoom)
Hier lugt die Kirche bescheiden hinter einem Hügel hervor. (foto: zoom)
Gasthof – Pension (foto: zoom)
Groß und klein mit Tempolimit im Schnee (foto: zoom)
Das Wetter, viele Termine und die kurzen Tage haben das Projekt 1235Winterberg ein paar Tage ins Stocken gebracht. Heute ging es nach dem Großeinkauf am Samstag hoch nach Altastenberg.
Wenn ich richtig mitgezählt habe, ist Altastenberg der zehnte Ortsteil, einschließlich der Kernstadt Winterberg, der hiermit abgehakt werden kann.
Am Ortseingang aus Richtung Großes Bildchen kommend (foto: zoom)
Altastenberg ist für seine Nebeltage berühmt-berüchtigt. Die Einwohner*innen selbst sagen: „Was für andere Nebel ist, ist für uns Champagner“, und haben auf diese Weise aus der Not eine Tugend gemacht. Trübe Tage als touristischer Markenkern.
Seltsam, im Nebel zu wandern! Einsam ist jeder Busch und Stein, Kein Baum sieht den andern, Jeder ist allein
(Hermann Hesse, 1905)
Wohnqualität I auf 800 Metern (foto: zoom)
Den Rest der insgesamt zwölf Bilder, alle mit der Festbrennweite 35 mm aufgenommen, lasse ich jetzt einfach durchlaufen.
Am Astenkick wird man in ein Seil eingehängt und rauscht ins Tal hininter. (foto: zoom)
Der Kinderspielplatz hinter der Dorfhalle (foto: zoom)
Astenberg macht Schnee, auch wenn die Lifte heute noch nicht laufen. (foto: zoom)
Skitourismus ist wichtig für Altastenberg (foto: zoom)
Wohnqualität II (foto: zoom)
Der Ortsmittelpunkt. Sport Wemhoff hat Tradition.
Kirche und Garage mit Qualität (foto: zoom)
Geradeaus geht es zum Kahlen Asten, links für mich gleich nach Hause (foto:zoom)
Idyll am Rande des Ortes (foto: zoom)
Damit ihr Altastenberg größenmäßig in die Winterberger Ortsteile einsortieren könnt, hier die Einwohnerzahlen vom 30. Juni 2022:
In den vergangenen Monaten haben die Verbreitung von Desinformation und Hassrede auf der Plattform deutlich zugenommen. Dessen Eigentümer selbst verbreitet rassistische, antisemitische und populistische Inhalte. CORRECTIV nimmt seine Verantwortung als gemeinwohlorientiertes Medienhaus wahr und verlässt den Kurznachrichtendienst. Die CORRECTIV-Faktenchecks bleiben jedoch.
(Pressemitteilung)
Essen/Berlin, 27.November 2023. „Einst war Twitter informativ, gar lustig, später in Protestbewegungen sogar lebenswichtig, um Botschaften an die Öffentlichkeit zu senden. Inzwischen breiten sich Hass und Desinformation unkontrolliert aus, auch weil Elon Musk dies bewusst zulässt und sogar befeuert. Ein konstruktiver Diskurs ist auf der Plattform nicht mehr möglich“, sagt Justus von Daniels, CORRECTIV-Chefredakteur.
Unter Eigentümer Elon Musk und mit der Umbenennung zu X hat sich der Kurznachrichtendienst aus dem freiwilligen EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformationen zurückgezogen. Auch der Einsatz von Medien für einen faktenbasierten Diskurs wurde zunehmend erschwert. Die Situation ist ernst. Falschmeldungen und Hassrede gehören zum Alltag. Die Ausrichtung von X ist demokratiegefährdend.
Aufgrund der Verbreitung illegaler Inhalte und Desinformation im Zusammenhang mit den Ereignissen im Nahen Osten hat die EU eine Untersuchung gegen X eingeleitet. Damit nutzt die EU-Kommission Mittel des im August in Kraft getretenen Digital Services Act, die sehr große Social-Media-Plattformen wie X verpflichtet, unter anderem die Verbreitung von Falschbehauptungen einzudämmen.
CORRECTIV steht für eine starke Demokratie. Das tut das gemeinwohlorientierte Medienhaus auch mit der Entscheidung, X zu verlassen. Das Statement, das die Redaktion nach anhaltenden Bedenken gegen den fragwürdigen Kurs der Plattform setzen kann, ist, die Nutzung zu stoppen.
Nur CORRECTIV.Faktencheck wird weiterhin auf X vertreten sein. Gerade weil sich Desinformation aktuell wieder stärker auf X verbreitet, wird die Faktencheck-Redaktion weiter dort entgegenwirken, wo sich Falschbehauptungen stark verbreiten und ein Millionenpublikum erreichen. Um Desinformation künftig bekämpfen zu können, brauchen wir auch Ihre Unterstützung als Konsumentinnen und Konsumenten auf Social-Media-Plattformen. Haben Sie eine potenzielle Falschmeldung gesehen, schicken Sie uns diese gerne via Whatsapp zu an +49-151-17535184.
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Der feuchte Schnee vor der Linse machte das Fotografieren schwer. (foto: zoom)
Es hilft ja nichts. Die 15 Winterberger Orte müssen abgearbeitet werden. Das Wetter war heute für Hildfeld sehr ungünstig.
Alles sah bei plus 1° C und leichtem Schneefall irgendwie pampig aus. Ich hatte Angst um die Elektronik der Kamera. Spoiler: sie ist heil geblieben.
Der Stein vor der Schützenhalle trägt die Aufschrift „800 Jahre Hildfeld 1220 – 2020“. (foto: zoom)
Dies ist die Nummer neun von 15 jeweils anderthalbstündigen Spaziergängen durch sämtliche Winterberger Orte. Die Strecken sind spontan, die Bilder entstehen planlos, ohne Vorüberlegungen. Das Wetter ist, wie es ist. Auf Sonnenschein oder gute Lichtbedingungen wird nicht gewartet.
Sämtliche bislang fotografierten Orte sind unter der Kategorie 1235Winterberg zu finden. Kurzerklärung zum Namen: 12 Bilder mit 35 mm Festbrennweite.
Hausvögel (foto: zoom)
Blick auf Hildfeld (foto: zoom)
Das Heide Hotel (foto: zoom)
Die 60er-Jahre leben fort. (foto: zoom)
Bildstock in der Nähe des Friedhofs (foto: zoom)
Bienenstöcke auf dem Garagendach (foto: zoom)
Personalmangel – nicht nur in Hildfeld ein Problem (foto: zoom)
Ortsmitte (foto: zoom)
Nicht viel zu melden „vomme Bürgermester“ (foto: zoom)
Zur 800-Jahr-Feier (wegen Corona ausgefallen) haben alle Häuser, die einen Namen haben, einheitliche Schilder bekommen. (foto: zoom)
Halb zog es ihn, halb sank er hin. Hier fehlt die Kopfbedeckung. (foto: zoom)
Ein wichtiges Thema wurde beim Dachauer Symposium 2021 behandelt (foto: zoom)
Vor über sieben Jahren fand im Hallenberger Kump die Ausstellung „Mythos Leni Riefenstahl – Fotografie. Film. Dokumentation“ [1] statt. Vor dem ersten Besuch hatte ich damals ein mulmiges Gefühl, Angst von der Riefenstahl’schen Ästhetik überwältigt zu werden.
Die ausgestellten Bilder und einordnenden Texte betrachtete und las ich sehr genau und konnte den antihumanen, gefühllosen, anti-aufklärerischen, todesgeilen und faschistischen Blick Riefenstahls auf die Welt erkennen [3]. Sie zeigen den Nationalsozialismus aus der Täterperspektive.
Im letzten Jahr (2022) ist im Wallstein Verlag der Protokollband des Dachauer Symposiums zur Zeitgeschichte von Oktober 2021 erschienen [4]. Das Thema der Tagung lautete „Fotos im Nationalsozialismus. Neue Forschungen zu einer besonderen Quelle“ [5].
Die knapp 200 Seiten haben mich in den letzten Tage sehr gefesselt, weil sie meinen Blick von der propagandistischen Bilderschau der Nationalsozialisten a là Riefenstahl zum Gesamtbestand sämtlicher Abbildungen gelenkt haben. Der Tagungsband versucht, das Volumen der Fotos zu kategorisieren und stellt die Frage, wie mit der (digitalen) Bilderflut umgegangen werden könne (S. 16 – 19).
Auf der Website des Dachauer Symposiums heißt es:
„Das 20. Jahrhundert ist das „Jahrhundert der Bilder“ (Gerhard Paul) – die Bedeutung von visuellen Medien ist nicht zu übersehen. Insbesondere die Nationalsozialisten haben die politische Relevanz von Bildern für die Propaganda erkannt und sorgfältig auf die visuelle Inszenierung ihrer Macht geachtet. Die Posen und Gesten, die Hitler mit seinem Fotografen Heinrich Hoffmann in den 1920er Jahren einstudierte, oder die Filme von Leni Riefenstahl sind ein beredtes Beispiel dafür.
Zehntausende Knipser haben ihren Alltag, die „Volksgemeinschaft“ und den Krieg fotografiert. Doch gab es im Nationalsozialismus auch Gegen-Bilder von jüdischen Fotografinnen und Fotografen, die ihre Lebenswirklichkeit, Verfolgung wie Selbstbehauptung, dokumentierten. Selbst in den Konzentrationslagern gelang es Häftlingen unter Lebensgefahr, Fotos von den Gewaltverhältnissen aufzunehmen.
Seit vielen Jahren stellen Museen und Gedenkstätten Fotos aus der NS-Zeit aus; in Nottingham, Berlin, London und anderen Orten sind Forschungsprojekte zu Fotografie im Nationalsozialismus verwirklicht worden – Grund genug, um Zwischenbilanz zu ziehen. Welche neuen Fragen werden heute an Fotografien gestellt? Welche Erkenntnisse können aus dem Umgang mit Fotografien sowohl in der Vermittlung wie auch in der Forschung gewonnen werden?
Und nicht zuletzt stellt sich drängend die Frage, wie mit Fotografien aus der NS-Zeit im Internet umgegangen werden soll. Was lässt sich gegen Bildfälschungen und verzerrende Interpretationen tun? Brauchen wir eine Enzyklopädie der Bilder?“
Die Antwort auf die letzte Frage vorweggenommen: Eine überblickende, abschließende Anordnung (Enzyklopädie) der Fotobestände sei wegen der immer noch wachsenden Zahl der Bilder u. a. aus Privatsammlungen und Alben nicht möglich, sondern müsse in einer Art digitaler kritischer Edition erfolgen, ähnlich einer Wikipedia.
Da Bilder gerade in der digitalen Welt oft lediglich als Illustration, verändert oder verfälscht verbreitet würden, sei eine sehr genaue Kontextualisierung wichtig. Dazu gehörten Antworten auf die Fragen: Wer hat das Foto, wo und wann und unter welchen Umständen erstellt? Zeigt es die Täter-, Opfer- oder Siegerperspektive? Zeigt es eine private Szene oder ist das Bild eine Auftragsarbeit? Ist es möglich die Abbildung bis zum Negativ zurückzuverfolgen? Wer hat das Foto aus welchen Motiven archiviert und wie ist es an die Öffentlichkeit gelangt? Wie wurden Fotoalben zusammengestellt und möglicherweise im Laufe der Zeit verändert? Wieviel Politik und Zeitgeschichte steckt in einem privaten Foto? Was ist überhaupt auf dem Bild zu sehen?
Anhand von einzelnen Fotos bzw. Fotostrecken aus Alben führen die Referent*innen beispielhaft in ihr jeweiliges Thema ein.
Diese Bildbesprechungen waren und sind für mich ein sehr interessanter Aspekt der verschiedenen Aufsätze. In jedem Foto steckt ein spannender Essay. Bei manchen Seiten habe ich gedacht: Ja, so sollte ein sehr guter Aufsatz, eine Foto-/Bildinterpretation in der Oberstufe geschrieben werden.
Und tatsächlich sind (S. 183) nicht nur Historiker*innen und Medienleute die Zielgruppe einer kritischen Edition, sondern des weiteren auch Lehrer*innen und Schüler*innen.
Beispielgebend wird von Christine Bartlitz (S. 151) die Online-Lernplattform segu mit dem Modul „Auschwitz-Birkenau 1944 | Fotos aus zwei Perspektiven“ (10.2.2022) angeführt. Anhand eines Opfer- und eines Täterbildes vor der Rampe in Auschwitz sollen die Schüler*innen Bildquellen untersuchen und dabei besonders die Perspektive der Fotografierenden in den Blick nehmen.
In der dokumentierten Podiumsdiskussion (S. 161 – 185) hebt Cornelia Brink das RomArchiv als sehr überzeugende virtuelle Ausstellung hervor (S. 167), da Kontexte, Verknüpfungen, Erläuterungen zum Medium Fotografie angeboten werden.
Genau so interessant wie die Inhalte der einzelnen Vorträge, sind die jeweiligen Belege und Anmerkungen, die zum Stöbern im Internet einladen. Viele Ressourcen haben eine Webadresse (URL).
Für wen ist der Tagungsband des Dachauer Symposiums geeignet? Meiner Einschätzung nach reicht das Interesse am Medium Foto und/oder an der Geschichte des Nationalsozialismus vollkommen aus, um die eingängig geschriebenen knapp 200 Seiten gewinnbringend zu lesen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Interesse professionell, privat oder irgendwo dazwischen liegt.
Gliederung der inhaltlichen Schwerpunkte:
Von Fotoalben und Bilderrahmen. Private Blicke im NS-Deutschland
Gegen-Blicke. Jüdische Fotografinnen und Fotografen
Fotografie und Gewalt. Neue Perspektiven
Fotografien des Nationalsozialismus im Internet. Chancen und Probleme
[4] Fotos im Nationalsozialismus, Neue Forschungen zu einer besonderen Quelle, Herausgegeben von Michael Wildt und Sybille Steinbacher, Reihe: Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte, Bd. 20, Göttingen 2022, ISBN 978-3-8353-5318-3
Mit 47 Einwohner*innen ist Mollseifen nach Hoheleye (21) der zweitkleinste Ortsteil der Stadt Winterberg. Bei kaltem und sonnigem Novemberwetter bin ich heute durch die wenigen Straßen des Höhendorfs gestreift.
Richtig gezählt, wäre dies die Nummer acht von 15 jeweils anderthalbstündigen Spaziergängen durch sämtliche Winterberger Orte. Die Strecken sind spontan, die Bilder entstehen planlos, ohne Vorüberlegungen. Das Wetter ist, wie es ist. Auf Sonnenschein oder gute Lichtbedingungen wird nicht gewartet: „Zwischen elf und drei hat der/die Fotograf*in frei.“ Gilt nicht.
Der Transporter – nicht mein Auto – steht auf dem Parkplatz vor der Kapelle. (foto: zoom)
Letztendlich habe ich von 47 Bildern zwölf Fotos ausgewählt, mehr nach Laune, als nach festen Kriterien.
Um Mollseifen herum gibt es viel Platz. (foto: zoom)
Die Auswertung soll erfolgen, wenn die 15 x 12 Bilder veröffentlicht sind. Die Betonung liegt auf soll im Gegensatz zu wird oder muss.
Im Vordergrund rechts das Naturfreundehaus (foto: zoom)
Das Programm ist lediglich: mach dir keine Gedanken, verwende immer die Nikon D7200 mit 35 mm Festbrennweite, dann gehe los und wehe du kommst mit Instagram-Aufnahmen zurück.
Wohnen in Mollseifen (foto: zoom)
Die restlichen Bilder ohne Zwischentexte.
Ich nenne es Zuneigung (foto: zoom)
Grenzstraße 9 (foto: zoom)
Das Gebäude des Gasthofs ist groß. Hier ist ein kleines Stück angeschnitten. (foto: zoom)
Die Niederländer sind allerorten (foto: zoom)
Am Ortsausgang Richtung Züschen (foto: zoom)
Ortsgeschichte (foto: zoom)
Zum Schluss ein „Insider“, aber das erzähle ich vielleicht an anderer Stelle oder auch nie (foto: zoom)
Der Ortsteil Hoheleye hat laut Einwohnerstatistik vom 30. Juni 2022 21 Einwohner*innen. In Worten Einundzwanzig.
Als ich am gestrigen Sonntagmorgen durch den Ort streifte, habe ich keinen von ihnen gesehen. Dafür rasten vollbesetzte Feuerwehrautos und Rettungswagen die K 52 hinab Richtung Großer Saukopf. Die Alarmsirenen durchschnitten die Stille, dann war Ruhe und nach kurzer Zeit fuhren alle Richtung Winterberg zurück. Ich kann nur raten: Fehlalarm im Partyhotel?
Bei Openstreetmap wird Hoheleye, knapp am Eupemismus vorbei schrammend, als Weiler bezeichnet.
Wenn man nur einen Winterberger Ort besuchen darf und ein Faible für morbide Stimmungen hat, so ist eine grauer Sonntagmorgen im November genau der richtige Zeitpunkt für einen Besuch von Hoheleye.
Weiter ohne viele Worte, aber mit Bildunterschriften.
Heute geschlossen (foto: zoom)
Nachtrag: bis heute habe ich sechs der 14 Winterberger Ortsteile plus Kernstadt = 15 besucht und eine paar Bilder gemacht.
Ein Drop-Down Menü Kategorie auswählen unter dem Suchfeld des Blogs erlaubt es, mit der Kategorie 1235Winterberg alle bislang erschienen Artikel des Projekts zu finden.
Mal was Schönes I (foto: zoom)
Zur Erinnerung: Den Anstoß für die Fotostreifzüge durch Winterberg und seine Orte habe ich durch das Projekt Köln Vorort erhalten.
Geschichte (foto: zoom)
Es ist etwas los! (foto: zoom)
Ferienwohnungen (foto: zoom)
Die Laternen nicken (foto: zoom)
Ab 11 Uhr geöffnet (foto: zoom)
Clubhotel I (foto: zoom)
Clubhotel II (foto: zoom)
Heimweg (foto: zoom)
Schönes Hoheleye II (foto: zoom)
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