Kategorie: Dit und dat
Bin ich billig dran gekommen: Crafted for Life ….
Warum tun sich die Menschen solche Klamotten an? „Crafted for Life“ und nächstes Jahr im Kleider-Container. Halbsätze, die Ewigkeit suggerieren und Materialien, die ihre Halbwertszeit -„nächste Saison bin ich Müll“- herausschreien.
Ich weiß, dass nicht alle Menschen genügend Einkommen haben, um menschenwürdig zu leben, aber müssen die Billig-Hersteller auch noch billige Sprüche draufpacken?
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern erholsame Festtage.
Weihnachtslied, chemisch gereinigt von Erich Kästner
Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!
Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte Euch das Leben.
Das genügt, wenn man’s bedenkt.
Es tut sich was am Kurhotel Claassen in Winterberg: Graffiti
Es tut sich was am ehemaligen Kurhotel Claassen in Winterberg. Seit meinem letzten Besuch sind die Graffiti hinzugekommen – teils phantasievoll, teils obzön.
Hinter den mit Brettern verhauenen Fenstern, gammelt unverändert die verpilzte und verfaulende Einrichtung vor sich hin.
Von der Rückseite des Hotels ist zu erahnen, wie groß und wuchtig der ganze Gebäudekomplex ist. Leider fehlte mir ein entsprechendes Weitwinkelobjektiv.
Du bist faul!
Umleitung: … ist ja sowieso alles egal …
Flipped Classroom: nur ein Übergangsmodell? … dunkelmunkel
StromTroopers: „An Electric Storm“ der Gruppe White Noise von 1969 ist eines der bemerkenswertesten Pop-Alben aller Zeiten … endoplast
Instagram & Co: Viel Lärm um wenig … heikerost
“Armut ist politisch gewollt†– oder: Es kann nicht sein, was nicht sein darf … nachdenkseiten
Juden veredeln ist derzeit sehr trendy in Deutschland: Und dabei kommt man sich natürlich unglaublich menschenfreundlich vor. Edel, deutsch und gut … Hagalil via Jurga
Güterabwägung: Warum kann es sinnvoll sein, die Kosten für psychotherapeutische Behandlung unter die Kosten für den Kauf einer Schusswaffe zu senken? … wiesaussieht
Weltuntergang I: Nochmal in der Musikkiste kramen, bevor die Maya den Stöpsel des Wasserballs ziehen … neheimsnetz
Weltuntergang II: Pläne für den Tag X … sauerlandblog
Windenergie im Hochsauerland: Wer will sie? Wo will man sie nicht? … sbl
„Ja“ zur Bezahlschranke für Verlagsmedien I: Umfrage ermittelt Zahlungsbereitschaft … wuv
„Ja“ zur Bezahlschranke II: wenn die Richtung klar ist, entscheidet die Organisation alles. Medien im Wandel … charly&friends
„Ja“ zur Bezahlschranke III: Ängste und Pläne vor dem Weltuntergang … DerWesten
Handverlesen: mein Soundtrack zum Weltuntergang
My only Friend the End. Man sollte zum Weltuntergang nicht immer nur die Doors oder R.E.M. auflegen beziehungsweise mitgrölen. Dieser Robert-Fripp-Remix kommt ohne Lyrics aus.
Oversum: müssen die Winterberger Politiker unruhig werden? Frische Infos zur s.a.b. Bodensee aus Siegburg.
Heute haben wir Nachrichten von der Grün-Alternativen Liste Leimen erhalten. Auf der Website der GALL wird ganz frisch die „Chronik PPP-Schwimmbad in Leimen und s.a.b.-Bodensee Aktivitäten anderswo“ fortgeschrieben.
Die jüngsten Einträge lauten:
11.12.2012 | Auch in Siegburg wird über ein Ende des s.a.b. Engagements beim Oktopus nachgedacht, es sei denn (wie fast immer), die Stadt zahlt ordentlich drauf. Auch hier sind die Ähnlichkeiten zu Leimen nicht zu übersehen, obwohl Herr Wäscher 2008 doch so vollmundig verkündete: „In Siegburg muss sich niemand Sorgen machen, dass wir den Vertrag nicht einhalten oder plötzlich mehr Geld haben wollen.“ Mehr zu den neuen Entwicklungenim Kölner Stadtanzeiger. |
15.12.2012 | Und wieder einmal hat es die s.a.b. fertig gebracht, ein auf 30 Jahre ausgelegtes PPP-Projekt innerhalb nur weniger Jahre zu einem vorzeitigen Ende zu bringen. Einvernehmlich trennte man sich, das Bad wird rückübertragen, weil die s.a.b. wieder einmal nicht in der Lage war, ein Bad zu den von ihr versprochenen Kosten zu betreiben und Nachforderungen stellte. Fast ein Hohn, dass Herr Wäscher dort weiterhin beratend tätig sein darf. Trotz des Scheiterns bestes Einvernehmen, wie geht das denn??? Mehr zum Ausstieg:Siegburg aktuell, Gemeinsame Presseerklärung, Rhein-Sieg Rundschau. |
Müssen sich die Winterberger Ratsherren jetzt schon ein Ausstiegsszenario der s.a.b. beim Oversum überlegen?
Ich kann es nicht beurteilen, weil die Stadt Winterberg die Verträge mit der s.a.b. sowie die beratenden Ratssitzungen zum Oversum weiterhin geheim hält.
Als Ratsherr oder Ratsfrau würde ich mich allerdings zunehmend unwohl fühlen.
Weihnachtsbaumkulturen im Hochsauerland. Ein schlechter Kommentar in der Westfalenpost und der gute Blogartikel eines CDU-Politikers: „Weihnachtsbäume erdrosseln Wild und Wald“.
So muss es bei einer Qualitätszeitung zugehen. Auf der Titelseite schreibt der Düsseldorfer Korrespondent der Westfalenpost Wilfried Goebels einen Aufmacher unter dem Titel „NRW verbietet Christbäume im Wald“.
Auf der Seite Zwei bringt er dann in einem eigenen Kommentar Sachthemen munter durcheinander, um zum Schluss eine schwache Verschwörungstheorie zu präsentieren.
Gleich die Eröffnung ist ein „Brüller“. Da der Weihnachtsbaum zum Exportschlager des Sauerlandes geworden sei und jeder dritte deutsche Christbaum[sic!] im Sauerland geschlagen werde, müssten die wirtschaftlichen Folgen eines Verbots bedacht werden.
Mit dieser Logik kann ich auch vor der Einschränkung des Opiumanbaus in Afghanistan („Exportschlager“) warnen.
Blödsinn. Wenn Wilfried Goebels politisch und ökonomisch bis Drei zählen kann, weiß er, dass der Weihnachtsbaumanbau eine geniale Profitmaximierungsmaschine ist, deren einziger Fehler es ist, dass ich nicht selbst auf die Idee gekommen bin.
Im Ernst: ein Produkt, welches fast unmittelbar -mit der Verzögerung von wenigen Tagen oder Wochen- vom Käufer selbst vernichtet wird und in vorhersehbaren Zyklen von einem Jahr erneut auf den leeren Markt geworfen werden kann, muss der Wunschtraum eines Modell-Kapitalisten sein.
Wenn dann noch mit Hilfe technischer Mittel dieses Produkt vorhersehbar in Größe und Aussehen fabriziert werden kann, steht dem permanenten Gewinnzyklus eigentlich nichts mehr im Weg.
Gut, man benötigt Mittel, wie Roundup, die den sogenannten Christbaum vor seinen natürlichen Feinden schützen, aber das bewegt sich im Rahmen der Produktkonfektionierung.
Es gibt nur ein paar Haken an der Sache:
1. Der Einsatz von Giften führt vermutlich zur Anreicherung dieser Gifte in Boden und Trinkwasser. Das ist schlecht für die Menschen im Hochsauerland. Wer möchte schon gerne „Krebs vom Christbaum“?
2. Die kurzfristige Wucht der anscheinend leicht zu erzielenden Gewinne, untergräbt langfristig sinnvollere Aufforstungen im Hochsauerland.
3. Die Profit-Interessen der Weihnachtbaum-Bauern stehen im Konflikt mit den Interessen der Holzindustrie.
4. Die Profit-Interessen der Weihnachtsbaum-Bauern stehen im Konflikt mit den Interessen der Jäger und Jagdpächter.
Anstatt über diese wirkliche Wirklichkeit nachzudenken, schleimt sich der Kommentator an das sogenannte Heimatgefühl an. Da die Westfalenpost sich selbst so gern als „Heimatzeitung“ sieht, vollzieht der Düsseldorfer Korrespondent Goebels diesen Opportunismus nach, indem er das Sauerland nicht einfach „Sauerland“ nennt, sondern „heimische Region“.
Lustig ist sein Aufschrei, die Politik der Landesregierung sei ein „massiver Eingriff ins Privateigentum der Waldbesitzer“.
Goebels, der nicht in der Lage ist, den Hintergrund der Hochsauerländer Waldproblematik zu erfassen, rührt dann noch schnell die Windräder unter die Fichten.
„Stört der Christbaum als Konkurrent des Windrads?“, fragt er schelmisch, um dann einen heimtückischen Plan zu mutmaßen: „Bei einem Verbot der Christbäume im Wald würden dringend benötigte Flächen für Ökostrom frei.“
Das ist Bullshit-Bingo hoch drei. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es gibt keinen inneren Gegensatz, keine Kausalität, allerhöchstens eine Koinzidenz des Ortes und der Zeit.
Genau so forsch wie Goebels könnte ich das Gegenteil behaupten: Je mehr Weihnachtsbaumflächen, desto mehr Flächen für Windräder. Um die Windräder herum lassen sich schließlich kurzlebige Tännekes besser anpflanzen als vieljährige Buchen- und Fichtenwälder oder Douglasien.
Was Goebels schreibt, passt vorne und hinten nicht. Er sollte doch lieber über Düsseldorf berichten.
Jemand, der weiß wovon er schreibt, ist Dirk Schmidt.
Schmidt, CDU-Politiker und Politikwissenschaftler aus dem Ruhrgebiet, ist nach eigenen Angaben Mitpächter eines Jagdreviers im Hochsauerland. Seine Pacht habe sich in letzter Zeit mehr und mehr verringert. Zuletzt erneut um ein Viertel, da zahlreiche Flächen mit Weihnachtsbäumen dem Wild und weitgehend der Jagd entzogen worden seien.
Bitte lesen!
Wenn es Nacht wird in Winterberg … wird Schnee mit Treckern weggefahren.
Es kommt immer auf den unmittelbaren Zusammenhang an. Vor dem Kaufpark in Winterberg ist der Schnee eine Last, auf den Ski-Pisten im selben Ort ist er eine Lust.
Auf dem Bild von heute Abend 21 Uhr ist zu sehen, wie das weiße Gold des Hochsauerlandes gerade abgeräumt wird, während zwei Kilometer weiter die Schneekanonen fauchen und zischen, was auf dem Bild nicht zu sehen ist.
Hält der Schnee bis zum Wochenende, muss die Innenstadt zum Shoppen geräumt sein, während die Abfahrten eine dicke Schneeschicht benötigen.
Nun – eigentlich ein dummes Deutsch, denn den Schnee in den Skigebieten brauchen sowohl die Skiliftbetreiber als auch die SkifahrerInnen. Die einen nehmen das Geld ein, die anderen geben es aus.
Hoffentlich regnet es am Samstag nur in der Ebene.