Inklusions-Nazis. Ein Gastbeitrag von Erbloggtes.

InklusionWordle20150914Als ich heute den Beitrag von Erbloggtes gelesen habe, bin ich sogleich am Einspiel-Video von Jung & Naiv (siehe unten) hängen geblieben. Die knappe Stunde lohnt sich für alle, die sich auch nur im Entferntesten mit dem Thema Inklusion beschäftigen. Mein Wort. Die Verknüpfungen von Zusammenfassungen und Beiträgen, die Erbloggtes hier leistet, geht über die kurzatmige politische Inklusions-Diskussion hinaus, in der es im Wesentlichen um Geld und Stellen geht.

Wer weiterliest und eigenständig weiterforscht, wird aus der historischen Perspektive des Artikels die Lösung einiger Probleme unseres Bildungssystems zumindest erahnen können.

(Disclaimer: Dieser Gastbeitrag ist heute zuerst im Blog von Erbloggtes erschienen.)

Ermutigt es, dass derzeit Inklusion eine wichtige Rolle in der Bildungspolitik spielt, oder “behindert” dies Menschen mit Behinderung etwa eher bei ihrer Integration in die Gesellschaft? Inklusion bedeutet hier erstmal Koedukation (gemeinsame Unterrichtung) von Kindern mit und ohne Behinderungen.

Tilo Jung hat in “Jung & Naiv” ein sehr informatives Interview mit Adolf Bauer vom Sozialverband Deutschland zu diesem Thema geführt:

Besondere Aufmerksamkeit lohnt bei einem Gedanken, der von Bauer angesprochen, aber nur mehr oder weniger ausgeführt wird:

Historisch-lebensgeschichtlich weist er darauf hin, dass Förderschulen (Sonderschulen, Hilfsschulen, oder wie auch immer sie heißen mögen) eigentlich erst in der Bundesrepublik flächendeckend etabliert wurden, er selbst noch eine “inklusive” Schule ante litteram besucht habe.

Er begründet die Einführung von “Sonderschulen” mit der Absicht, Menschen mit Behinderung besser zur Integration zu verhelfen, indem man sie “gezielt” fördert. Zu kurz kommt dabei leider die hintergründige Zielsetzung, durch Selektion (“Gliederung des Schulsystems”) die “Leistung” der “Besten” zu optimieren, da diese nicht mehr von den “Schlechtesten” “gestört” würden.

Letzterer Satz lässt sich kaum verständlich und zugleich richtig formulieren, weil die etablierte Sprache vorgaukelt, diese ideologische Grundlage bundesrepublikanischer Bildungspolitik wäre weiterhin gültig und irgendwie überzeitlich richtig. Das ist nicht der Fall, aber Bauer weist darauf hin:

Wer heute 55 Jahre oder jünger ist, hat es in der Regel nicht anders erlebt, kann sich kaum anderes als diese segregierende Lern-Ideologie vorstellen und als sinnvoll empfinden. (Im Kneipenlog wurde vor Jahren mal am Beispiel Hausaufgaben über Selektionsaufträge der Schule diskutiert.)

Nazikeule

Die Herkunft dieser traditionellen Denkweise aus dem Nationalsozialismus deutet Bauer leider nur an. Die Nazis glaubten (und glauben bis heute), die Gesellschaft (sprich damals: Volksgemeinschaft) müsse vor dem schädlichen Einfluss Behinderter geschützt werden. Einerseits in der Perspektive der “Rassenhygiene”, die zu über 400.000 Zwangssterilisationen führte,[1] andererseits – im Krieg radikalisiert – aus dem Gesichtspunkt der Befreiung von “nutzlosen Essern”, was zur systematischen Ermordung von über 70.000 Menschen in der Aktion T4 führte.

Letzteres wollte (und durfte) man nach 1945 nicht mehr. Aber das zur Verfügung stehende Personal hielt an zahlreichen Nazi-Ideen fest – zumal die ja auch nicht 1933 erfunden worden waren, sondern auf eine lange Vorgeschichte bis in die Aufklärung zurückblickten.

Als Symbolfigur taugt vielleicht der “Wegbereiter der modernen Sonderpädagogik” Wilhelm Hofmann (1901-1985), nach dem erst seit wenigen Jahren keine Schule mehr benannt sein will. Erst 2014 erschien eine detaillierte Untersuchung mit dem Fokus “Sonderschullehrerausbildung im Nationalsozialismus” (Google Books), in der die emeritierte Bielefelder Professorin Dagmar Hänsel solchen Kontinuitäten der Denkweise über das 20. Jahrhundert hinweg nachspürt. Eine lesenswerte (wenn auch unkritische) Rezension gibt Einblicke:

“Dabei wird eine bruchlose Entwicklungslinie der Sonderpädagogik von ihren Anfängen am Ausgang des 19. Jahrhunderts in die Zeit der Weimarer Republik hinein sowie während und nach der Zeit des Nationalsozialismus sichtbar, die Zusammenhänge bis in die Gegenwart aufweist.”

Hänsel beklage dabei auch den Umgang der Sonderpädagogik mit ihrer NS-Vergangenheit:

“Bis heute verbreitet die Sonderpädagogik, das Naziregime habe die Hilfsschule und die Sonderpädagogik diskriminiert, an der Zerschlagung des Hilfsschulwesens gearbeitet und die Ausbildungslehrgänge für Hilfsschullehrer verboten. Fast 70 Jahre nach dem Ende der Naziherrschaft ist die Sonderpädagogik noch immer nicht in der Lage, für lücken- und schonungslose Selbstaufklärung zu sorgen.”

Starker Tobak, den die Rezensentin aus Hänsels Untersuchung referiert, und der sogleich Widerspruch bei offenbar heutigen Sonderpädagogen weckt, wie die Kommentare unter der Rezension zeigen.

Nazikeule – Rückhand

Die Rezension weiter:

“Die Hilfsschulpädagogik, die der 1898 gegründete ‘Verband der Hilfsschulen Deutschlands’ entwarf, beruhte ausschließlich auf rassenhygienischen Begründungen. Wie Hänsel zeigt, ging die Hilfsschulpädagogik nicht von der Bildsamkeit aller Menschen aus. Sie blieb somit hinter den Vorstellungen zurück, die die allgemeine Pädagogik schon entwickelt hatte. Sie unterteilte Menschen in Bildungsfähige, Noch-Bildungsfähige und Nicht-Bildungsfähige.”

Wenn man nach 1945 alle “unmittelbaren Bezüge auf die nationalsozialistische Rassenideologie und die bevölkerungspolitischen Maßnahmen” aus den Ausbildungsordnungen entfernte, waren das – wie in vielen anderen Bereichen – erstmal Lippenbekenntnisse: Denn “die Diagnostik von ‘Anomalien’ und ‘Schwachsinn’ stand weiterhin im Zentrum der sonderpädagogischen Ausbildung.”

Die Rezensentin stellt abschließend mit Hänsel aber auch die heutige inklusionsorientierte Sonderpädagogik in Frage(n):

“Gibt nicht die Sonderpädagogik heute wie die Hilfsschulpädagogik damals vor, die ‘besonderen’ Kinder mit ihrer Diagnostik trennscharf von den ‘anderen’ identifizieren zu können, um sich mit ihrer Zuständigkeit für diese Kinder den allgemeinen Pädagogen als Entlastung anzubieten? Werden nicht damals wie heute die diagnostizierten, wenn auch mit einer unterschiedlichen Terminologie bezeichneten Kinder stigmatisiert und sind es nicht damals wie heute fast ausschließlich Kinder in Armut, für die die Sonderpädagogik ihre Zuständigkeit reklamiert?”

Auch an diesem Thema erweist sich der Nationalsozialismus als radikale Moderne. Das heißt nicht nur, dass er fest in seinen Vorgängerideologien verwurzelt ist, sondern auch, dass er nach 1945 nicht einfach verschwinden konnte. Wo man heute die eigenen Kontinuitätslinien, die auf den Nationalsozialismus verweisen, am stärksten leugnet, da ist er wohl oftmals noch am lebendigsten.

P.S.: Mit Fokus Antisemitismus berichtet heute ein Beitrag von 3sat nano über die Persistenz von NS-Anschauungen und die moderne Pädagogik, die der NS-Ideologie dazu verhalf.

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Google vergisst Causa Schavan. Ein Gastbeitrag von Erbloggtes.

SchavanGoogle20150831Vorbemerkung: Jeder habe das Recht, Links zu unliebsamen Informationen über sich aus Suchmaschinen löschen zu lassen. So entschied der Europäische Gerichtshof vor über einem Jahr. Ein blöder Satz, eine dumme Tat – in Zeiten des Internets könne man unter Umständen noch lange davon erfahren, schrieb Javier Cáceres 2014. Ist das „Recht auf Vergessen“ also eine gute Sache, die den Bürger vor lebenslanger Bloßstellung schützt? Vielleicht. Was aber ist mit den Politikern, die unliebsame Flecken auf ihrer Karriere-Weste mit Hilfe des Gesetzes reinwaschen wollen? Der vorliegende Gastbeitrag nährt Zweifel am umfassenden Sinn des Vergessen-Werdens, wird doch im geschilderten Fall anscheinend das Diskurs-Archiv des Internets durchlöchert oder sogar zerstört. Es ist zu befürchten, dass jeder Politiker zu seinem eigenen „Ministry of Truth“ werden kann. Zum Beitrag:

Erfahrene Schavan-Googler haben es vielleicht schon gemerkt: Die Google-Ergebnisse in Sachen Schavan sind jetzt derart “optimiert”, dass das Blog “Causa Schavan” nicht mehr in den Ergebnislisten vorkommt.

(Dieser Gastbeitrag ist heute zuerst im Blog von Erbloggtes erschienen.)

Bisher fand sich das Blog stets auf der ersten Seite der Trefferliste, doch nun fehlt es in den Google-Ergebnissen zur Suchanfrage “Schavan” völlig (d.h. hier und im Folgenden stets: min. 100 Treffer durchgesehen). Da Google seine Trefferanzeige bekanntlich personalisiert, könnte man annehmen, regelmäßigen Schavan-Googlern wolle der Super-Such-Konzern auch einmal etwas Neues anbieten, plagiatskundliche Alphabetisierung sozusagen, und verweise sie daher lieber auf – nur zum Beispiel – Seite 555 des BMBF, wo Schavan seit Längerem nicht mehr ausdrücklich erwähnt wird, aber natürlich über allem schwebt.

Doch die Suchmaschine StartPage erlaubt eine anonyme, nicht-personalisierte Google-Suche: “Schavan” ergibt auch dort keinen Hinweis auf die Existenz des wohl maßgeblich zu nennenden Watchblogs. Entsprechend ebenfalls nicht mehr zu finden sind bei Google-Suchen nach Schavan eine Reihe weiterer Blogressourcen, darunter guttengate.de, copy-shake-paste.blogspot.com, donaufischulm.wordpress.com und erbloggtes.wordpress.com. Ebenfalls fehlt: uni-duesseldorf.de, die insbesondere mit ihrer Informationsseite zum Verfahren aus Sachgesichtspunkten nicht zu vernachlässigen wäre. Ein unverzichtbares Blog ist allerdings weiter auf diesem Wege prominent verzeichnet: schavanplag erscheint derzeit als siebter Treffer bei der genannten Suchanfrage. (Auch plagiatsgutachten.de und archivalia.twoday.net sind weiter vertreten.)

Gegenprobe: Alles irrelevant, oder?

Auch wer sonst nie andere Suchmaschinen benutzt als die des Marktführers, wird zugestehen, dass sie in solchen Fällen recht nützlich zum Vergleich sind. Daher hier ein paar Ergebnisse der Microsoft-Suchmaschine Bing: causaschavan.wordpress.com (erster Treffer an Position 9), schavanplag.wordpress.com (11), erbloggtes.wordpress.com (30), plagiatsgutachten.de (47), uni-duesseldorf.de (58), donaufischulm.wordpress.com (100). Ähnlich die Suchmaschinen-Alternative DuckDuckGo: causaschavan.wordpress.com (erster Treffer an Position 9), schavanplag.wordpress.com (12), erbloggtes.wordpress.com (30), istschavan.nochimamt.de (107). Metasuchmaschinen wie Metager oder Ixquick ranken causaschavan.wordpress.com an Position 22 oder 17.

Irritationen können auch die Vorschläge zur Autovervollständigung hervorrufen, die Google den Nutzern unterbreitet, ebenso wie die als “Verwandte Suchanfragen zu schavan” gemachten Suchwortkombinationen:

Beim Vergleich der Autovervollständigungs-Vorschläge von Google mit denen von DuckDuckGo fällt auf, dass bei Google insbesondere das böse Wort “plagiat” fehlt. Selbst nach Eingabe von “schavan p” wird nicht zu “schavan plagiat” vervollständigt, sondern zu “schavan plagiatsvorwurf”, “schavan physiotherapie” (nicht Annette) und, absurderweise, “schavan promotion”. Die häufig belächelte Suchmaschine Bing hat da in Sachen Realitätsnähe die Nase vorn.

Wahlverwandtschaften

Die “Verwandten Suchanfragen” zeigen ein ähnliches Bild im Vergleich zwischen Google und Ixquick (DuckDuckGo bietet eine entsprechende Anzeige nicht an, Ixquick bietet hingegen keine Autovervollständigung): Google inspiriert seine Nutzer zwar gern, sich näher über Annette Schavan privat, über Familie, Lebenslauf oder gar Lebensgefährtin zu informieren. Rücktritt, lesbisch oder gar Plagiat kommen aber nur bei Ixquick als vorgeschlagene Suchbegriffe vor:

Bing demonstriert zwar, dass seine Nutzer sich für Schavans “Doktor” interessieren könnten, mit “Gesine Schwan” als “ähnlichem” Suchvorgang macht sich die Maschine aber wieder lächerlich.

Vergleichsfall Wulff

Als Bettina Wulff im September 2012 ihr autobiografisches Buch “Jenseits des Protokolls” rausbrachte, gab es größeres mediales Aufsehen um ihre parallele Auseinandersetzung mit Google über die Behandlung von Suchbegriffen und Suchergebnissen, die Rotlicht-Gerüchte über Wulff verbreiteten. Google einigte sich mit Wulff darauf, Suchergebnisse in diesem Zusammenhang ebenso nicht mehr anzuzeigen wie Vorschläge zur Autovervollständigung.[1] Zu entsprechendem Vorgehen wurde Google unter anderem 2013 durch ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in anderer Sache verpflichtet, dessen Tenor lautete:

“Weist ein Betroffener den Betreiber [einer Suchmaschine] auf eine rechtswidrige Verletzung seines Persönlichkeitsrechts hin, ist der Betreiber verpflichtet, zukünftig derartige Verletzungen zu verhindern.”[2]

Wer heute die Autocomplete-Vorschläge, die Trefferlisten und “Verwandte Suchanfragen” zu Bettina Wulff bei Google, DuckDuckGo und Ixquick vergleicht, wird feststellen, dass das Muster den oben beschriebenen Schavan-Phänomenen ähnelt. Statt Suchworten wie tattoo, gerüchte, vergangenheit, vorleben und rotlicht (Ixquick) empfiehlt Google Unverfängliches: neuer freund, kommunikation, größe, buch. Angenehmer Nebeneffekt: Begriffe wie Kommunikation oder Buch sind für eine PR-Agentin und “Autorin” natürlich geschäftlich weitaus förderlicher als die durch Google gelöschten Begriffe.

Der Unterschied zwischen den Fällen Wulff und Schavan ist in dieser Hinsicht jedoch, dass die rufschädigenden Suchergebnisse zu Wulff auf Gerüchte verweisen, die ziemlich sicher auf falschen Behauptungen basieren. Im Fall Schavan sind die rufschädigenden Suchergebnisse hingegen Ausdruck von gerichtlich bestätigten Tatsachenfeststellungen über Schavans eigene Praktiken bei der Kompilation ihrer Doktorarbeit.

Rechtliche Anforderungen und Googles Praxis

Falls es Schavan also in derselben Weise wie Wulff möglich gewesen sein sollte, Suchergebnisse und Suchvorschläge bei Google zensieren zu lassen, hätte diese “Beurteilung” von Persönlichkeitsrechten durch Google für die Öffentlichkeit den gegenteiligen Effekt wie im Fall Wulff: Während Google bei Wulff falsche Behauptungen unterdrückt, unterdrückt die Suchmaschine bei Schavan richtige Behauptungen. Doch darauf kommt es offenbar gar nicht mehr an. Google verweist unter jeder Suche nach “Annette Schavan” auf rechtliche Anforderungen:

“Einige Ergebnisse wurden möglicherweise aufgrund der Bestimmungen des europäischen Datenschutzrechts entfernt.”[3]

Dabei beruft sich Google auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 13. Mai 2014, laut dem es eine Art “Recht auf Vergessen” von Personen gegenüber Suchmaschinenbetreibern gibt. Das Urteil besagt,

“dass der Suchmaschinenbetreiber […] verpflichtet ist, von der Ergebnisliste, die im Anschluss an eine anhand des Namens einer Person durchgeführte Suche angezeigt wird, Links zu von Dritten veröffentlichten Internetseiten mit Informationen zu dieser Person zu entfernen, […] auch dann, wenn ihre Veröffentlichung auf den Internetseiten als solche rechtmäßig ist.”

Weiter müsse der Suchmaschinenbetreiber auf Antrag prüfen,

“ob die betroffene Person ein Recht darauf hat, dass die Information über sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mehr durch eine Ergebnisliste, die im Anschluss an eine anhand ihres Namens durchgeführte Suche angezeigt wird, mit ihrem Namen in Verbindung gebracht wird, wobei die Feststellung eines solchen Rechts nicht voraussetzt, dass der betroffenen Person durch die Einbeziehung der betreffenden Information in die Ergebnisliste ein Schaden entsteht. Da die betroffene Person in Anbetracht ihrer Grundrechte aus den Art. 7 und 8 der Charta verlangen kann, dass die betreffende Information der breiten Öffentlichkeit nicht mehr durch Einbeziehung in eine derartige Ergebnisliste zur Verfügung gestellt wird, überwiegen diese Rechte grundsätzlich nicht nur gegenüber dem wirtschaftlichen Interesse des Suchmaschinenbetreibers, sondern auch gegenüber dem Interesse der breiten Öffentlichkeit am Zugang zu der Information bei einer anhand des Namens der betroffenen Person durchgeführten Suche. Dies wäre jedoch nicht der Fall, wenn sich aus besonderen Gründen – wie der Rolle der betreffenden Person im öffentlichen Leben – ergeben sollte, dass der Eingriff in die Grundrechte dieser Person durch das überwiegende Interesse der breiten Öffentlichkeit daran, über die Einbeziehung in eine derartige Ergebnisliste Zugang zu der betreffenden Information zu haben, gerechtfertigt ist.”

Auf dieser Grundlage kann nun jeder von Google verlangen, beliebige Suchergebnisse (und Ähnliches) nicht mehr anzuzeigen, und zwar durch Stellung eines Antrags auf Entfernen von Suchergebnissen nach europäischem Datenschutzrecht. Der Antrag ist zu begründen nach dem Schema:

http://beispiel1.de
Diese URL bezieht sich auf mich, weil... Diese Internetseite soll aus den Suchergebnissen entfernt werden, weil...

Dabei soll angegeben werden, “inwiefern der beanstandete Inhalt in diesem Suchergebnis irrelevant, veraltet oder anderweitig gegenstandslos ist.” Google prüft dann, ob das Privatleben von den veröffentlichten Informationen betroffen ist. Und offenbar benutzt es einen recht engen Katalog von Begründungen für “öffentliches Interesse”:

“Bei der Bearbeitung Ihres Antrags prüfen wir, ob die Ergebnisse veraltete Informationen über Ihr Privatleben enthalten. Wir untersuchen außerdem, ob ein öffentliches Interesse an den in unseren Suchergebnissen verbleibenden Informationen besteht, zum Beispiel, ob es um Betrugsmaschen, berufliches Fehlverhalten, strafrechtliche Verurteilungen oder Ihr öffentliches Verhalten als (gewählter oder nicht gewählter) Amtsträger geht.”

Wenn Schavan auf dieser Grundlage einen solchen Antrag stellen und damit durchkommen konnte, dann läuft irgendwas schief in Sachen privater Informationskontrolle.

Gegenmaßnahmen

Drei Strategien bieten sich mehr oder weniger an, um mit dieser Schieflage umzugehen:

  1. Alternative Suchmaschinen: Wann, wenn nicht zu dem Zeitpunkt, zu dem offenbar wird, dass ein Gerät nicht mehr seinen Zweck erfüllen kann, wird es Zeit, das Gerät zu wechseln? Wenn Google systematisch ausblendet, was Personen über sich nicht auffindbar wissen wollen, ist es kein brauchbares Werkzeug mehr, um sich über eine Person (und ihr Bild in der Öffentlichkeit) zu informieren. Konkurrenten wie DuckDuckGo oder Ixquick schneiden auch bei der Bewertung in anderen Aspekten gut ab. (Allerdings dürfte das Überschreiten einer Wahrnehmungsschwelle dazu führen, dass die alternativen Suchmaschinen ebenfalls solche Auslistungen vornehmen.)
  2. Konkretere Suchbegriffe: Die geschilderten Datenschutzpraktiken betreffen Suchanfragen nach Personennamen. Kombiniert man den Personennamen mit Sachbegriffen, sollten sich unterdrückte Ergebnisse sichtbar machen lassen. (Bei “Schavan Plagiat” und “Schavan Plagiatsvorwürfe” ließ sich auf Google jedoch kein Verweis auf causaschavan.wordpress.com entdecken. Eine Google-Suche nach “Plagiat Theologin” listete causaschavan.wordpress.com aber auf Rang 6.)
  3. Expansio ad absurdum: Da jeder von Google verlangen kann, beliebige Inhalte zu seiner Person nicht mehr anzuzeigen (wenn es nicht gerade um eine strafrechtlich verurteilte Betrugsmasche im Amt geht), bietet es sich an, grundsätzlich die Auslistung aller Informationen über die eigene Person (exklusive der gewünschten Selbstdarstellung) zu beantragen. Das Internet wird dadurch auch gleich viel aufgeräumter wirken.

Gibt es weitere Strategien? Oder andere Erklärungen für das plötzliche Verschwinden der genauesten und bissigsten Causa-Schavan-Berichte aus dem Google-Index? Und ist es nicht ironisch, dass Index früher ein Verzeichnis verbotener Schriften bezeichnete, heute jedoch für ein Verzeichnis erlaubter Schriften steht?

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Anthroposophischer Antiamerikanismus – Amis sind ‘spirituell’ schwarz

WordleSteiner20150816Ansgar Martins hat einen lesenswerten Artikel geschrieben. In „Ein kosmisches Komplott“ deutet er die aktuellen, rechtsextremen Vorkommnisse an Waldorfschulen als Fortführung der rechten Weltanschauung „Anthroposophie“, die Rudolf Steiner (1861–1925) zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte.

Von Andreas Lichte

„Deutscher ist man nicht, Deutscher wird man“, wußte Rudolf Steiner und sah eine Weltmission des „deutschen Volksgeistes“. Durch ein kosmisches Komplott – den Ersten Weltkrieg – wurde diese deutsche Weltmission vom nach Weltherrschaft strebenden „Angloamerikanertum“ verhindert …

In einem auf dem „Waldorfblog“ veröffentlichten e-mail-Austausch mit Ansgar Martins vermutete ich dafür als tiefere Ursache:

„Amis sind ‘spirituell’ schwarz“

Ende meiner mail an Ansgar Martins. Und ich stellte mir die Frage: „Kann ich das auch irgendwie belegen?“ Ich erinnerte mich vage an das bizarre Detail, daß laut Rudolf Steiner Weiße, die nach Amerika gehen, längere Arme bekommen … ich suchte, und fand:

„(…) Und so kann man sagen: Die Weißen können überallhin, können heute sogar nach Amerika hinüber. Alles dasjenige, was an weißer Bevölkerung in Amerika ist, das ist ja von Europa gekommen. Da kommt also das Weiße hinein in die amerikanischen Gegenden. Aber es geschieht ja etwas mit dem Menschen, wenn er von Europa, wo er dazu natürlich gebildet ist, daß er alles im Innern entwickelt, nach Amerika hinüberkommt. Da ist es so, daß gewissermaßen schon etwas sein Hinterhirn in Anspruch genommen werden muß. In Europa, sehen Sie, hat er als Europäer hauptsächlich das Vorderhirn in Anspruch genommen. Nun, in Amerika, da gedeihen diejenigen, die eigentlich zugrunde gehende Neger einmal waren, das heißt sie gedeihen nicht, sie gehen zugrunde, die Indianer. Wenn man dahin kommt, da ist eigentlich immer ein Kampf zwischen Vorderhirn und Hinterhirn im Kopf. Es ist das Eigentümliche, daß wenn eine Familie nach Amerika zieht, sich niederläßt, dann bekommen die Leute, die aus dieser Familie hervorgehen, immer etwas längere Arme. Die Arme werden länger. Die Beine wachsen auch etwas mehr, wenn der Europäer in Amerika sich ansiedelt, nicht bei ihm selber natürlich, aber bei seinen Nachkommen. Das kommt davon, weil die Geschichte mehr durch das Mittelhirn hindurch nach dem Hinterhirn sich hinzieht, wenn man als Europäer nach Amerika kommt. (…)“[1]

Entscheidend ist hier natürlich nicht die zunehmende Armlänge, sondern die andere „Denkart“ der Weißen in Amerika, die Verlagerung des Denkens vom „Vorderhirn“ zum „Hinterhirn“. Denn das „Hinterhirn“ steht bei Rudolf Steiner für die Schwarzen:

„(…) So daß also ein Schwarzer in Afrika ein Mensch ist, der möglichst viel Wärme und Licht vom Weltenraum aufsaugt und in sich verarbeitet. Dadurch, daß er das tut, wirken über den ganzen Menschen hin die Kräfte des Weltenalls so. (Es wird gezeichnet.) Überall nimmt er Licht und Wärme auf, überall. Das verarbeitet er in sich selber. Da muß etwas da sein, was ihm hilft bei diesem Verarbeiten. Nun, sehen Sie, das, was ihm da hilft beim Verarbeiten, das ist namentlich sein Hinterhirn. Beim Neger ist daher das Hinterhirn besonders ausgebildet. Das geht durch das Rückenmark. Und das kann alles das, was da im Menschen ist an Licht und Wärme, verarbeiten. Daher ist beim Neger namentlich alles das, was mit dem Körper und mit dem Stoffwechsel zusammen hängt, lebhaft ausgebildet. Er hat, wie man sagt, ein starkes Triebleben, Instinktleben. Der Neger hat also ein starkes Triebleben. Und weil er eigentlich das Sonnige, Licht und Wärme, da an der Körperoberfläche in seiner Haut hat, geht sein ganzer Stoffwechsel so vor sich, wie wenn in seinem Innern von der Sonne selber gekocht würde. Daher kommt sein Triebleben. Im Neger wird da drinnen fortwährend richtig gekocht, und dasjenige, was dieses Feuer schürt, das ist das Hinterhirn. (…)“[2]

Rudolf Steiners Amerikaner ist ein (Halb-) Schwarzer. Und schon hat Anthroposoph einen weiteren Grund für seinen „Antiamerikanismus“. Auch wenn er das Steiner-Zitat gar nicht kennen sollte? Ansgar Martins schreibt in „Ein kosmisches Komplott“: „Die verschwörungsideologischen Sympathisanten der Waldorf-Szene spüren – möglicherweise unbewusst – den ursprünglichen politischen Kontext dieser Weltanschauung …“

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Ein ‚rechter‘ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt

Anthroposophie und Nationalsozialismus: ‘Die Waldorfschulen erziehen zur Volksgemeinschaft’ – über die anthroposophische Zusammenarbeit mit nationalsozialistischen Organisationen

Geschichte in der Waldorfschule: ‘Atlantis’ und die ‘Rassen’ – über anthroposophische Neo-Mythologie im Geschichtsunterricht der Waldorfschule

3 Jahre Rudolf Steiner ist „zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ – die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) entschied, dass Bücher Rudolf Steiners rassistischen Inhalt haben

Ein kosmisches Komplott von Ansgar Martins

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[1] Rudolf Steiner, „Vom Leben des Menschen und der Erde – Über das Wesen des Christentums“, GA 349, Dritter Vortrag, Dornach, 3. März 1923, Seite 58

[2] ebd., Seite 50

Ein ‚rechter‘ Waldorflehrer soll gehen – Rudolf Steiner bleibt

BERLIN. (hpd) Nicht zum ersten Mal werden Waldorfschulen im Zusammenhang von „Rechtsextremismus“ auffällig. Erinnert sei hier nur an den „NPD-Waldorflehrer“ Andreas Molau. Nun gibt es einen neuen Fall. Und alles bleibt beim Alten.

(Dieser Artikel unseres Autors Andreas Lichte ist heute zuerst auf der Website des Humanistischen Pressedienstes (hpd) erschienen.)

Wolf-Dieter Schröppe war zwanzig Jahre lang Lehrer an der Waldorfschule Minden. Nun belegt ein Gutachten der “Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus im Regierungsbezirk Detmold”, dass der Waldorflehrer im rechten Umfeld aktiv war: „Der Lehrer hat sich über Jahrzehnte ab Mitte der 90er Jahre bis Mitte 2000 in extrem rechten Strukturen und Netzwerken bewegt – nicht als Mitläufer, sondern Organisator“, so ein Mitarbeiter der Beratungsstelle.

Im Artikel „Völkischer Pädagoge?“ von blick nach rechts wird dem Waldorflehrer vorgeworfen, dass er „bereits im Jahr 2000 in der Ludendorffer-Zeitung ‘Mensch und Maß’ über die Externsteine“ publiziert habe.

Der „Bund der Freien Waldorfschulen“, die Dachorganisation der Waldorfschulen, war bemüht, sich schnellstmöglich vom Waldorflehrer Schröppe zu distanzieren und forderte seine Entlassung. Doch kein Wort der Selbstkritik zum Begründer der Waldorfschulen Rudolf Steiner (1861–1925), und seiner rassistischen, germanozentrischen Gedankenwelt.

Was aber, wenn Rudolf Steiner selbst sich zu den Externsteinen geäußert haben sollte? Und das nicht irgendwo, sondern in „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“? [1] Einem Buch, dem die „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“ (BPjM) bescheinigte, dass es, Zitat BPjM „als zum Rassenhass anreizend bzw. als Rassen diskriminierend anzusehen“ sei.

Die BPjM beanstandete unter anderem die folgende Text-Stelle, die den Inhalt des Buches zusammenfasst, Zitat Rudolf Steiner: „Eine Aufgabe, die besonders der kaukasischen Rasse obliegt, ist die: Sie soll den Weg machen durch die Sinne zum Geistigen, denn sie ist auf die Sinne hin organisiert.“ [2] „Kaukasische Rasse” gebraucht Steiner synonym für „weiße Rasse“, über deren Rolle er an anderer Stelle schreibt: „Die weiße Rasse ist die zukünftige, ist die am Geiste schaffende Rasse.“ [3]

Die „weiße Rasse“ ist das Ziel von Rudolf Steiners „Menschheitsentwickelung“, die der Historiker Peter Staudenmaier so zusammenfasst: „Ausgehend von Blavatskys [4] entwicklungstheoretischem Ansatz baute Steiner eine Evolutionslehre der Völker- und Rassengruppen auf, wonach die menschliche Seele durch aufeinanderfolgende Verkörperungen in immer ‘höheren’ Rassen geistig wie leiblich fortschreitet. Diese Stufenleiter der Rassen steht im Mittelpunkt von Steiners esoterischem Verständnis der Gesamtentwicklung der Menschheit, vom Verhaftetsein in der Materie hin zur geistigen Vervollkommnung.“ [5]

Innerhalb der „weißen Rasse“ haben die „Germanen“ eine herausragende Mission, sie sind es, die die „Menschheitsentwickelung“ voranbringen. Und genau darum geht es in Steiners „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“: die „Germanen“ – sprich: die „Deutschen“ – sind ein auserwähltes Volk.

In diesen Kontext ist das folgende Zitat von Rudolf Steiner einzuordnen, in dem er die Externsteine „umkreist“, und nicht etwa direkt benennt, um auf diese Weise das Mysterium des „Inspirationszentrums“ noch zu vergrößern:

„Wie wirkte jener Erzengel, der einstmals mit den nordischen Völkern, den skandinavischen Völkern heraufgeschickt worden ist in dieses Gebiet, und von dem aus die verschiedenen Erzengelwesen Europas – namentlich West-, Mittel- und Nordeuropas – die Inspirationen bekamen? In der außenstehenden Welt kann es nur als Narretei gelten, wenn geradezu hingewiesen wird auf jenen Punkt des europäischen Kontinentes, von dem einst die größten Impulse nach allen Seiten ausgestrahlt sind, auf jenen Punkt, der der Sitz erhabener Geister war, bevor der keltische Volksgeist als keltisches Erzengelwesen in der Hochburg des Grals ein neues Zentrum errichtet hatte. Von jenem Punkte, der in alten Zeiten Zentrum war für die Ausstrahlung der Geistigkeit Europas, ist auch ausgestrahlt dasjenige, was zunächst der nordische Volks-Erzengel als seine Mission erhalten hat. Für die Außenwelt muß es, wie gesagt, als Narretei erscheinen, wenn wir als den Punkt, von dem ausstrahlt, was nach den verschiedensten germanischen Volksstämmen hinwirkt, dasjenige Gebiet bezeichnen, das heute über Mittel-Deutschland liegt, aber eigentlich über der Erde gelegen ist.

Wenn Sie etwa eine Kreislinie zögen, so daß in diese Kreislinie hineinfallen würden die Städte Detmold und Paderborn, [6] so kommen Sie in die Gegend, von der ausströmte die Mission der erhabensten Geister, welche nach Nord- und West-Europa ihre Mission ausdehnten. Weil dort das große Inspirationszentrum war, deshalb ging später die Sage, daß Asgard eigentlich an diesem Punkte der Erdoberfläche gelegen habe. Es lag aber da das große Inspirationszentrum in uralter Vergangenheit, das Zentrum, welches dann später seine Hauptwirksamkeit abgegeben hat an das Zentrum des heiligen Gral.“ [7]

Wem das noch nicht eindeutig genug sein sollte, kann einfach mehr lesen: die Rudolf Steiner Gesamtausgabe ist (kostenlos) online verfügbar, so auch „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie„.

Solange Rudolf Steiner die unangefochtene Autorität der Waldorfschulen bleibt, ist jede Distanzierung des „Bundes der Freien Waldorfschulen“ von „Rechtsextremismus“ oder „Rassismus“ unglaubwürdig: Wenn der Waldorflehrer Schröppe gehen muss, warum darf dann Rudolf Steiner in der Waldorfschule bleiben?

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  1. Rudolf Steiner, „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“, GA 121, Rudolf Steiner Verlag, Dornach,1982
  2. ebd., Seite 115f.
  3. Rudolf Steiner, „Vom Leben des Menschen und der Erde – Über das Wesen des Christentums“, GA 349, Dritter Vortrag, Dornach, 3. März 1923
  4. Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891), begründete die esoterische Weltanschauung „Theosophie“, deren rassistisches Konzept der „Wurzelrassen“ Rudolf Steiner übernahm und weiterentwickelte.
  5. Peter Staudenmaier im Interview: „Anthroposophie und Faschismus“, „Humanistischer Pressedienst“, Nr. 13507, 07.06.2012
  6. Ansgar Martins, Experte für Anthroposophie, unterstützt die Deutung von Steiners umschreibender Ortsangabe als „Externsteine“
  7. „Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhang mit der germanisch-nordischen Mythologie“, s.o., Seite 132

Christian Clements ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’: ‘Des Steiners neue Kleider’

Die als seriös geltende „Neue Zürcher Zeitung“ veröffentlicht eine Rezension der seit 2013 kontinuierlich erscheinenden ‘kritischen Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’: Was nach „Wissenschaftlichkeit“ und „Unabhängigkeit“ aussieht, ist in Wahrheit eine Öffentlichkeitskampagne für die Anthroposophie.

Von Andreas Lichte

„Die Freiheit des Erkenntniswegs“ ist die Rezension von David Marc Hoffmann in der „Neuen Zürcher Zeitung“ überschrieben.[1] Ein Portrait Rudolf Steiners (1861–1925), wie in der NZZ, braucht es nicht, um zu wissen, dass es hier um Anthroposophie geht: „Freiheit“ und „Erkenntnis“, das klebt so fest nur in der Anthroposophie zusammen.

David Marc Hoffmann ist Leiter des „Rudolf Steiner Archivs“ in Dornach, der Zentrale der esoterischen Bewegung Anthroposophie mit ihrem Kultbau „Goetheanum“. Dornach war bis 2011 auch Sitz des anthroposophischen „Rudolf Steiner Verlages“, der in Zusammenarbeit mit dem Frommann-Holzboog Verlag die „kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners“ herausbringt.[2] Und Herausgeber ist Christian Clement, Anthroposoph und ehemaliger Waldorflehrer.

Von der anthroposophischen Zeitschrift „info3“ im Interview gefragt, ob er ein „Insider“ der Anthroposophie sei, oder eher jemand, „der kritisch von außen draufschaut“, antwortet Christian Clement, er sehe sich als „Insider“, der an der Anthroposophie „existentiell interessiert“ sei.[3] Clement lehrt „German Studies“ an der „Brigham Young University“ der Mormonen, deren „lebendige Mysterienkultur“ ihn fasziniere.

Helmut Zander, Autor des Standardwerkes „Anthroposophie in Deutschland“[4], beurteilt Clements Arbeit so:

„Christian Clement hat eine Einleitung zum zeithistorischen Kontext verfasst, mit der er sich in die wissenschaftliche Debatte begibt und sich deren Maßstäben stellt. Diese Einleitung, das lässt sich zunächst sagen, ist vom Stand der wissenschaftlichen Forschung meist weit entfernt.“[5]

Statt Wissenschaft bekommt die Welt von Clement Anthroposophie, noch einmal Helmut Zander:

„Christian Clements ‘kritische Ausgabe der Schriften Rudolf Steiners (SKA)’: ‘Des Steiners neue Kleider’“ weiterlesen

An den Krankenbetten des Kapitalismus – Ansätze sozialdemokratischer Medizinreform in Hamburg 1919 – 1933

(1) Der Hamburger Arzt und Gesundheitspolitiker Andreas Valentin Knack in den 1920er Jahren
(1) Der Hamburger Arzt und Gesundheitspolitiker Andreas Valentin Knack in den 1920er Jahren

„Es ist außerordentlich bedauerlich, dass gerade die Ärzte, die doch Tag für Tag das unselige Elend unserer minderbemittelten Bevölkerung sehen, in ihrer überwiegenden Mehrheit heute noch den reaktionären Parteien angehören. Das ist für mich stets ein Problem gewesen, das ich kaum habe verstehen können.“

Andreas Valentin Knack[1]

(Der Beitrag ist zuerst auf der Website „Harbuch – Harburger Geschichte und Geschichten“ erschienen. Die Vorbemerkung hat Christian Gotthardt im März 2015 verfasst. Der Artikel selbst wurde 1990 von Sabine Reh und Christian Gotthardt geschrieben.)

Vorbemerkung

Der nachstehende Text entstand vor 25 Jahren, im Sommer 1990. Es bestand eine Absprache mit der Redaktion der Zeitschrift „1999“ (sie erschien als Organ der Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte 1986 – 2003) zu seiner Veröffentlichung. Im letzten Moment wollte die Redaktion allerdings Streichungen durchsetzen, die unsere Perspektiven und Bewertungen drastisch verzerrt hätten. Sie zielten, um es kurz zu sagen, auf einen Generalverriss der sozialdemokratischen Medizinpolitik bei gleichzeitigem Verschweigen ihrer positiven Akzente. Darauf gingen wir nicht ein, der Text blieb in der Schublade.
„An den Krankenbetten des Kapitalismus – Ansätze sozialdemokratischer Medizinreform in Hamburg 1919 – 1933“ weiterlesen

„Politik: Das Leben zum Guten wenden“ – Im Internet ist die Biographie der streitbaren katholischen Pazifistin Irmgard Rode (1911-1989) erschienen.

Irmgard Rode (foto: buerger)
Irmgard Rode (fotoarchiv: buerger)

Im neoliberalistischen Kriegszeitalter hat man der jungen Generation – im Zuge eines allgegenwärtigen und unerträglichen „Blablablas“ – eingeimpft, Pazifisten wären passive „Weicheier“ und sentimentale Träumer.

(Gastbeitrag von Peter Bürger)

Seit geraumer Zeit versuche ich, über heimatgeschichtliche Beiträge für den nahen Raum wieder andere Zugänge zu den Friedensarbeiterinnen und Friedensarbeitern freizulegen (global-lokal).

Hier zeigt sich, dass pazifistische Nonkonformisten schon zu Beginn der Weimarer Republik als einsam dastehende Realisten vor der braunen Gefahr, dem Rassenhass und einem neuen Krieg gewarnt haben. Während sich dann eine große Mehrheit 1933 feige den Mitläufern (und Tätern) zugesellte, bewiesen insbesondere viele Pazifisten Standvermögen und Mut. Gar nicht untypisch ist auch die nachfolgend vorgestellte Nachkriegs-Biographie, in der Pazifismus und aktive Mitgestaltung konkreter Lebensräume Hand in Hand gehen.

Peter Bürger (Bearb.): „Das Leben zum Guten wenden“ – Über die Meschederin Irmgard Rode (1911-1989), zugleich ein Beitrag zur Geschichte der katholischen Friedensbewegung im Sauerland. = daunlots. internet-beiträge des christine-koch-mundartarchivs am museum eslohe. nr. 75. Eslohe 2015. [146 Seiten]
http://www.sauerlandmundart.de/pdfs/daunlots%2075.pdf

Irmgard Rode (1911-1989) war in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts vielleicht die bekannteste Frau in Meschede (Sauerland). Viele sahen in ihr die Verkörperung einer Legende der Menschlichkeit. Schaut man sich im Rückblick die Zeugnisse genauer an, so kommt an einigen Stellen auch die Kehrseite des legendären Rufes zum Vorschein. Die entschiedene Parteinahme dieser Frau zugunsten der Schwachen, Benachteiligten und Opfer von Gewalt ist in der sauerländischen Kleinstadt keineswegs immer nur auf Zustimmung gestoßen.

„„Politik: Das Leben zum Guten wenden“ – Im Internet ist die Biographie der streitbaren katholischen Pazifistin Irmgard Rode (1911-1989) erschienen.“ weiterlesen

‘Unsere atlantischen Vorfahren’ im Waldorfkindergarten Schwerte

Auf seiner Homepage stellt der Waldorfkindergarten Schwerte „Literatur zur Waldorfpädagogik“ vor. Darunter Rudolf Steiners rassistischer Science-Fiction-Trash „Aus der Akasha-Chronik“.

(Dieser Gastbeitrag von Andreas Lichte ist zuerst im Ratgeber-News-Blog erschienen.)

Was hat sich die Verantwortliche, Jana Kowol, dabei gedacht, Steiners Buch „Aus der Akasha-Chronik“ auf die Literaturliste des Waldorfkindergartens Schwerte zu setzen? Das Buch wird so beschrieben, Zitat Literaturliste:

„Schilderungen vergangener Entwicklungsstufen des Menschen und der Erde aus übersinnlicher Anschauung.“

Was ist mit „übersinnlicher Anschauung“ gemeint? Rudolf Steiner (1861–1925) behauptete, Einblick in die „Akasha-Chronik“, ein geistiges Weltengedächtnis in der „Ätherwelt“, zu haben. Über diese „Chronik“, in der alle Ereignisse der Geschichte, alle Taten, Worte und Gedanken der Menschheit enthalten seien, schrieb Rudolf Steiner sein Buch „Aus der Akasha-Chronik“, zu dem der Waldorfkindergarten Schwerte auch eine kurze Inhaltsangabe gibt, Zitat:

„Inhalt (Auswahl): Unsere atlantischen Vorfahren / Die lemurische Rasse / Die Trennung in Geschlechter / Von der Herkunft der Erde und ihren planetarischen Zuständen / Die Erde und ihre Zukunft / Der viergliedrige Erdenmensch“

Wer wollte nicht mehr über seine „atlantischen Vorfahren“ erfahren? Das Buch „Aus der Akasha-Chronik“ ist online, vollständig und gratis. Nur wer Steiner selber liest, fühlt wirklich, wie quälend Rudolf Steiners spezielle Mischung aus Dummheit und Bösartigkeit ist. Schneller und weniger schmerzhaft ist meine kurze Inhaltsangabe, mit ausgewähltem O-Ton Steiner.

Aber was macht dieses Buch in einem Waldorfkindergarten? Wird schon den Allerkleinsten von Atlantis erzählt? Auszuschließen ist das nicht, in der Waldorfwelt ist alles möglich … man kann ja gar nicht früh genug damit beginnen, das anthroposophische Geschichtsbild mit Atlantis als historischer Tatsache zu vermitteln.

Fest steht, dass das Buch nichts mit Pädagogik zu tun hat, jedenfalls nichts mit dem, was ein Nicht-Anthroposoph unter Pädagogik versteht. Anthroposophische „Erziehung“ geht anders, Zitat „Aus der Akasha-Chronik”:

„(…) und dieser menschliche Eingeweihte wird dann die weitere Hauptführung ebenso übernehmen können, wie das der Manu [ein göttlicher Eingeweihter] am Ende der vierten Wurzelrasse getan hat. So ist die Erziehung der fünften Wurzelrasse [die heutige Erziehung] die, dass ein größerer Teil der Menschheit dazu kommen wird, einem menschlichen Manu frei zu folgen, wie das die Keimrasse dieser fünften mit dem göttlichen getan hat.”[1]

Wer wie Waldorferzieher und Waldorfeltern bestätigt, dass Steiner Recht hat, und seine „Erkenntnisse“ tatsächlich aus „übersinnlicher Anschauung“ schöpft, der hat erfolgreich gelernt, „einem menschlichen Manu frei zu folgen“ – sprich: Steiner zu folgen –, und ist ein Teil der Waldorfbewegung geworden, die der Bildungswissenschaftler Prof. Hopmann als „Sekte“ bezeichnet.

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1 Rudolf Steiner, „Aus der Akasha Chronik“, GA 11, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, 1986, Seite 56

Ansgar Martins, Christian Clement, und die ‘richtige’ Kritik an Rudolf Steiner

Steiner Buchhandlung in Hamburg an der Rothenbaumchausse (fotos: zoom)
Die Rudolf Steiner Buchhandlung in Hamburg an der Rothenbaumchausse in der Vorweihnachtszeit (fotos: zoom)

Hochstapler, Überzeugungstäter, Geisteskranker – was war Rudolf Steiner? Eine unvollendet gebliebene Diskussion über die „richtige“ Kritik am Begründer der Anthroposophie und Waldorfschulen. Von Andreas Lichte

Ansgar Martins war Waldorfschüler. Heute studiert er Religionsphilosophie, Soziologie und Geschichte in Frankfurt am Main und ist studentische Hilfskraft an der Martin Buber Professur für jüdische Religionsphilosophie. Ansgar Martins ist Autor kritischer Bücher zur Anthroposophie, beispielsweise von „Hans Büchenbacher: Erinnerungen 1933-1949“, einer Studie zur Geschichte der Anthroposophie im Nationalsozialismus, hier dazu die Rezension des Historikers Peter Staudenmaier.

Zum Jahresende 2014 veröffentlichte Ansgar Martins auf seinem „Waldorfblog“ einen Artikel über die in Waldorfschulen aufgeführte antisemitische Kitsch-Orgie „Oberuferer Weihnachtsspiele“.

Dort schreibt Martins, Zitat: „Die Darstellung [i.e.: „den friedlichen Einklang zwischen mittelalterlichem Antijudaismus und hundert Jahre alter anthroposophischer Folklore“] zu kritisieren, blieb wie üblich der einzigen letztlich liberal-anthroposophischen Zeitschrift, Info3, überlassen.“ Wer die Anthroposophie und „Info3“ kennt, wundert sich über die Wortschöpfung „liberal-anthroposophisch“. Ich hakte nach – hier die Diskussion zu Ansgar Martins Artikel:

Andreas Lichte:

Jahres-End-Oxymoron:

“liberal-anthroposophisch”

– entweder man ist Anthroposoph, auf den Hochstapler Steiner hereingefallen

– oder man ist kein Anthroposoph, nicht auf den Hochstapler Steiner hereingefallen

Ansgar Martins:

Oder Steiner ist kein Hochstapler. Das ist ja das Scheitern aller Anthroposophiekritik: Steiner wird zum “Hochstapler” und “Scharlatan” stilisiert, was verschleiert, das er ein Überzeugungstäter war und seine Anhänger keineswegs “reingefallen”, sondern hoch reflektiert mit alledem umgehen. Sie sind keine “Mitläufer”, sondern haben ein Credo. Das wiederum mag sich ändern, wenn ein Anthroposoph Antisemitismus, Steiner hin oder her, blöd findet: Und wenn derlei passiert, kommen Weltanschauungs-Hybride wie die von Heisterkamp, Hau und Gronbach vor.

Andreas Lichte (noch unveröffentlicht):

Kann ja sein, dass Steiner ein “Überzeugungstäter” war …

also die Phantasmagorien, die er der Welt hinterlassen hat, selber für wahr hielt: dann haben Sie aber das Problem, dass der “psychiatrische Befund” wieder ins Bild rückt … siehe zum Beispiel:

https://ratgebernewsblog2.wordpress.com/2014/12/18/rudolf-steiners-rassistischer-science-fiction-trash-aus-der-akasha-chronik/#comment-5828

Fest steht aber doch auf jeden Fall: Rudolf Steiner hat der Welt nicht eine einzige “bedeutende Erkenntnis” hinterlassen. Auch Christian Clement – “Rudolf Steiner Kritische Ausgabe” (“SKA”) – weiß auf mehrfache Nachfrage von keiner zu berichten, sondern versteckt sich hinter vielen leeren Worten:

http://waldorfblog.wordpress.com/2014/11/21/ideologische-vs-ideogenetische-steiner-deutung/#comment-5059

Natürlich geht Christian Clement “hoch reflektiert” mit Steiner um: damit verdient er seinen Lebensunterhalt. Wo ein Hochstapler ist, ist der andere nicht weit.

Neu in Arnsberg: Freifunk jetzt auch im SPD-Bürgerbüro

© Freifunk-Moehne.de (screenshot)
© Freifunk-Moehne.de (screenshot)

Über die Weihnachtstage 2014 werden die Smartphones und Tablet-PCs auch in Arnsberg nicht weniger werden.

Glücklicherweise gibt es in Arnsberg mit der Freifunk Initiative www.freifunk-moehne.de eine wachsende Zahl von Hotspots, die freies WLAN anbieten #Freifunk #WLAN #Bürgernetz .

(Der Artikel von E. Felix Werker ist zuerst auf der Website der SPD erschienen.)

Der Freifunk wächst in Arnsberg ...
Der Freifunk wächst in Arnsberg …

Nicht nur der Breitbandausbau im HSK durch Richtfunkstrecken der TKG wird bis 2017 umgesetzt, auch der freie und allgemeine Zugang zu den Datennetzen wird sich als Marketinginstrument, Kundenvorteil und Tourismusfaktor etablieren. Freifunk Macher Hans-Jörg Etzler sieht die Chanchen auch für den Fachhandel vor Ort, da sich die Kunden bereits im Internet vorinformieren und dann doch den Fachhändler bei den immer auch erklärungsbedürftigen Produkten benötigen. (frühere Blogposts)

Freier Internetzugang gesellschaftlich-solidarische Aufgabe
Die Freifunk Initiative sah es in ihrem letzten Treffen am 18.12.14 als gesellschaftliche Aufgabe an, ein freien und schnellen Internetzugang für Arnsberger Bürger anzubieten. Junge Menschen wie Touristen schätzen die freien Zugänge mit denen in NRW eine ansehnliche und wachsende Fläche in der Stadt mit freiem Internetzugang versorgt wird. Hier sind auch staatliche Stellen wie das Medienzentrum „blaues Haus“ in Arnsberg in der Pflicht Server und Bandbreite bereitzustellen, wenn sie ihrem Namen und Auftrag noch gerecht werden wollen. Die Infrastruktur der Datennetze der Telekom und anderer Provider wurde schließlich mit Steuergeldern und IT-Dienstleistern wie der Citkom seit Jahren finanziert. Die „german-clouds“ müssen schließlich auch frei von Spionage und Überwachung sein. Dankenswerterweise unterstützt die Stadtverwaltung Arnsberg die Initiative bereits mit den Standorten und Betriebskosten für einige Hotspots. Auch für die willkommenen neuen Mitbürger der Stadt im Stadtteil Obereimer die zuletzt Leid, Ungerechtigkeit, Vertreibung und Flucht erleben mussten, ist über eigene Funkstrecken vom Glockenturm aus gesorgt.

Freifunk Resolution für freien Zugang zum Internet
Eine fraktionsübergreifende „Freifunk“ Resolution ist im Stadtrat nötig und möglich, so Ratsmitglied Werker, der am Donnerstag den frisch geflashten Router für das SPD-Bürgerbüro und seine Heimatadresse mit einer Spende für das Hospiz-Arnsberg abholte.

Auch das Senioren Internet Café kann sich im Bürgerbahnhof mit einem Router bald mehr den neuen Bedürfnissen seiner Besucher widmen. Die Schulen „Berufskollegs des HSK“ werden in 2015 das WLAN in der Schule angehen, so steht es im Haushaltsentwurf.

Auch die allgemeinen Schulen sollten sich bald offensiv und aktiv den bestehenden Möglichkeiten von Tablet-PCs und Smartphones für den Schulalltag und Unterricht widmen. Schule wird sich den Herausforderungen des neuen Jahrtausends stellen müssen. Das Schwert des Handyverbots in der Schulordnung ist stumpf, wenn das Handy in der Tasche des Lehrers brummt. Die Frage ist nicht ob, sondern wie. Bald wird die Mathe- und Geschichtsaufgabe von den Schülern mit dem Satz „ok Google“ und einer IT-Denkpause gelöst.

  1. Direkt nach der Aktivierung des Hotspots an der FritzBox zeigt sich, auch auf der Rumbeckerstraße neben dem Kinocenter wird das Teilen von WLAN Anschlüssen mit Freifunk intensiv genutzt.
  2. Das Freifunkangebot und freies WLAN in den Bussen der Stadt wird zunehmend zu einer Selbstverständlichkeit in der Stadt.
  3. Freies WLAN, dass in anderen europäschen Ländern mit der fon.com Initiative aus Spanien populär wurde ist in Deutschland von der Abmahnindustrie zu lange behindert worden. Ängste vor Abmahnern wirken nach, obwohl der Freifunk Verein mit VPN Tunneln Sicherheit davor bietet.
  4. Der SPD-Ortsverein Arnsberg informiert in seinen samstäglichen Bürgersprechstunden über Freifunk, über die Initiative und verteilt gern den Freifunk-Initiative-Flyer.