Turboabitur: Heute vor zwei Jahren entschied der Winterberger Rat gegen G9

Für Aufregung sorgte im Hochsauerland diese Woche die Meldung, dass im benachbarten Hessen Gymnasien zu G9, dem Abitur nach 13 Jahren zurückkehren werden.

G8 ist diskreditiert. Die Bildungspolitiker haben es nicht geschafft, Curricula anzupassen und die Schüler zu entlasten. Selbst in Bayern wird die Rückkehr zu G9 erwogen. Eine politische Lawine scheint ins Rollen zu geraten.

Nun ist für das Gymnasium in Winterberg/ Medebach mit den G9 Gymnasien in Hessen eine ernst zu nehmende Konkurrenz entstanden. Die WP berichtete am 6.11.2012, dass Winterberg „nicht die Möglichkeit (hat), über eine Rückkehr zu G9 frei zu entscheiden.“

Das ist jedoch nur die Hälfte der Wahrheit. Winterberg hatte die Möglichkeit, das Abitur nach G9, also nach 13 Jahren wieder einzuführen. Das war vor zwei Jahren, im November 2010.

Wie die WP damals berichtete, war die Lehrerkonferenz für die verlängerte Schulzeit, Schulkonferenz und der Rat der Stadt Winterberg stimmten jedoch dagegen. So blieb man wider besseren Wissens bei G8, denn schon damals war der Schulzweckverband der Meinung, dass G8 „zu einer Überforderung der Schüler geführt habe“. An dieser Tatsache hat sich bis heute nichts geändert.

Ausschlaggebend für die damalige Entscheidung war das Votum des Rates der Stadt Winterberg. Im Protokoll der Sitzung heißt es:

· Bei „G9 neu“ wird mit keiner wirklichen Entlastung für die Schüler gerechnet.

Ratsmitglieder der Stadt Winterberg sahen bei einer Schulzeitverlängerung von einem Jahr „keine wirkliche Entlastung“. Das ist erstaunlich. Weiter heißt es im Protokoll:

· Für „G9 neu“ sprechen fachliche und pädagogische Gründe, für G8 die äußeren Rahmenbedingungen und ideologischen Gründe.

Es sprachen also KEINE fachlichen und pädagogischen Gründe für G8. Es ist dem Protokollanten zu danken, dass er die Beweggründe der Gegner von G9 so deutlich formuliert hat. Aus organisatorischen und ideologischen! Gründen stimmmte der Rat der Stadt Winterberg mehrheitlich GEGEN einen fachlich und pädagogisch sinnvollen Vorschlag. Das ist bemerkenswert und sollte in der aktuellen Diskussion nicht vergessen werden.

Endlich redet die Westfalenpost Klartext: Es geht abwärts in Winterberg …

Heute Abend saß ich in meinem Winterberger Lieblings-Bistro „Uppu“ am Waltenberg und blätterte die Westfalenpost durch und – Hoppla! da war ein Stück Journalismus zu lesen.

„Es geht abwärts in Winterberg“ titelt heute ein Artikel von Daniel Berg im Sportteil der Zeitung. Es geht im Kern um die Tatsache, dass Winterberg mit seiner Bobbahn nicht in der Lage ist, Sportlerinnen und Sportler zu produzieren, die national und international vorne mit dabei sind.

Eine „enttäuschende Bilanz. Und nicht gerade beste Werbung für den Standort Winterberg“, zitiert  Berg den Vorsitzenden des BSC Winterberg und Vize-Präsident des nordrhein-westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes Alois Schnorbus.

NRW, so Schnorbus, sei nun mal kein klassisches Wintersportland. Dafür aber habe man in den vergangenen Jahren „auf höchstem Niveau mitgemischt“. Ein halbes Dutzend Weltcupfahrer und Olympiateilnehmer, olympische Medaillen – im Moment sei das alles recht weit entfernt.

Der Artikel ist keine Recherche-Höchstleistung und entstand, soweit ich das beurteilen kann, auf Grundlage eine Gesprächs mit Alois Schnorbus.

Neu ist der kritische Blick auf die hochsubventionierte Sportanlage am Fuße des Kahlen Asten, auch wenn die Informationen über die Mittel fehlen, die jährlich in die Winterberger Bobbahn gepumpt werden.

Ein anderes Problem für Winterberg ist die Konkurrenzsituation: „In letzter Zeit ist wirklich viel schief gegangen. Noch bevor die Saison begann, kam seinem Verein mit Anja Schneiderheinze (34) die wohl prominenteste Bob-Pilotin plötzlich abhanden, abgeworben von einem der drei weiteren Stützpunkte Deutschlands: dem im thüringischen Oberhof.“

Wir fassen zusammen:

Winterberg ist kein klassisches Wintersportland und wird auf Dauer keine Chance haben gegen Leistungsstützpunkte wie Berchtesgaden, Altenberg und Oberhof.

Kritik an der Subventionierung des Auslaufmodells Bobbahn wurde hier im Blog übrigens schon mehrfach geübt, beispielsweise:

http://www.schiebener.net/wordpress/?p=19190

http://www.schiebener.net/wordpress/?p=17859

Die politisch Verantwortlichen täten gut daran, sich eine Zukunft Winterbergs ohne Bobbahn vorzustellen.

Ist das die Zukunft für Winterberg? Lebendiges Miteinander der Generationen im „ZukunftsDORF“

Wie ich der Website der Stadt Winterberg entnehme, findet morgen, Donnerstag, den 8. November, ab 18 Uhr im Rathaus der Stadt Winterberg eine Informationsveranstaltung zum Regionale-Projekt „ZukunftsDORF“ und zum Wandel des Wohnungsmarktes statt.

Gnadenlos kopiere ich weiter unten den Text der Stadt Winterberg und hoffe, dass mich der Stadtadvokat NICHT wegen Urheberrechtsverletzungen verfolgt, denn das Thema ist, wie es unser Autor „Denkmal“  gestern beschrieb, sehr wichtig: „Daher ist es Pflicht der Politik in JEDER erdenklichen Weise auf dieses Thema zu reagieren. Der demografische Wandel wartet nicht.“

„Denkmal“ machte allerdings auch folgende Bemerkung zu der Veranstaltung: „Über die „Wirtschaftsgruppe“ der Älteren hinaus, kann ich zu den anderen Generationen nicht ein Sterbenswörtchen lesen. Schade. Hoffentlich gibt es dafür separate Veranstaltungen!“

Meine Ergänzung: „Das ist ein sehr wichtiger Hinweis, denn letztendlich kommt es auf die Jugend, die jungen Erwachsenen und die jungen Familien an. Wenn die nicht bleiben, hilft uns in den ländlichen Regionen auch nicht das schönste “Seniorendorf”.“

Aber vielleicht werden diese Überlegungen bei der morgigen Veranstaltung mit angesprochen. Wir werden sehen.

Die Stadt Winterberg:

„Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die demographisch gesehen immer älter wird, braucht es Ideen, um die Lebensqualität dauerhaft zu sichern. Das „ZukunftsDORF“ ist eine Projektstudie: „Älter werden im ZukunftsDORF –Leben und Lernen über Generationen“, das ein neues Miteinander der Generationen schaffen kann. In einer Informationsveranstaltung am 8. November 2012 im Rathaus Winterberg (18.00 Uhr) wird dieses Projekt der Gemeinde Legden vorgestellt.

Zu Gast ist dann der Bürgermeister der Gemeinde Legden, Friedhelm Kleweken. Seine Kommune entwickelt seit längerem Strategien, damit ältere Menschen möglichst lange selbstbestimmt im „ZukunftsDORF“ und damit in ihrem sozialen Umfeld leben können. Um den Alltag meistern zu können, braucht es Hilfen und Begleitung. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Handlungsfelder Grundversorgung, Service und Betreuung, Mobilität sowie Leben und Lernen.

Ein Thema, das in Winterberg auf offene Ohren stößt. Denn bereits seit mehreren Jahren sind Kommunalpolitik, Verwaltung sowie ehrenamtliche Bürger damit befasst, die Herausforderungen des demografischen Wandels zu meistern. Den Winterberger Akteuren liegt am Herzen, Bedürfnisse wie die ärztliche Versorgung, Pflege, barrierefreies Wohnen und Einkaufen zu sichern.

Als weiterer Referent des Abends stellt Dr. Christian Krajewski von der Universität Münster das Projekt „Wandel der Wohnungsmärkte“ vor. In der Leader-Region Hochsauerland hat er eine entsprechende Studie mit demografischem Hintergrund erstellt. Ob genügend altersgerechte Wohnungen zur Verfügung stehen, wo Menschen im Alter wohnen können, welche Steuerungsmöglichkeiten Kommunen haben – diese und weitere Fragen greift Dr. Krajewski in seinem Vortrag auf.

Die Informationsveranstaltung, zu der Bürgermeister Werner Eickler und Michael Beckmann, Geschäftsführer des Stadtmarketing-Vereins, alle interessierten Bürger einladen, beginnt um 18 Uhr im Ratssaal des Rathauses Winterberg. Der Eintritt ist frei.“

Winterberg und Marsberg: Spitze bei der U3-Versorgung

Nie waren sie wertvoller als heute: Kinder (archiv: chris)
Nie waren sie wertvoller als heute: Kinder (archiv: chris)

Am Donnerstag, dem 08.11.2012, tagt ab 16.30 Uhr in öffentlicher Sitzung der Kreisjugendhilfe-Ausschuss im „Julie-Postel-Haus“ im Bergkloster Bestwig.

Unter Tagesordnungspunkt Nummer 2 befasst sich das Gremium mit der Drucksache 8/704 Kindergarten-bedarfsplanung; U3-Ausbau bis 2015. (Mit U3 sind im aktuellen Sprachgebrauch Kinder unter 3 Jahren gemeint.)

In der besagten Drucksache gibt die Kreisverwaltung eine Übersicht über die Belegungszahlen der Kindertageseinrichtungen sowie über die Zahl der Tagespflegeplätze (Plätze bei sogenannten Tagesmüttern).

Für das Kindergartenjahr 2012/13 ist eine U3-Versorgungsquote von 30 % geplant. Am Stichtag 01.08.2012 waren nach den Angaben des Kreisjugendamtes 749 U3-Plätze belegt und 3.298 Ü3-Regelplätze (Kinder über 3 Jahren). Die Zahlen 749 und 3.298 beziehen sich allerdings nur auf die 9 Städte und Gemeinden des HSK, die zum Jugendamtsbereich des Hochsauerlandkreises gehören, exklusive der 3 Städte mit eigenem Jugendamt, Arnsberg, Schmallenberg und Sundern! Das Kreisjugendamt ist also nur für etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen im Kreisgebiet zuständig.

Am 1. August dieses Jahres waren im Jugendamtsbereich des Hochsauerlandkreises 2.703 Kinder im Alter unter drei Jahren registriert. Nach den Angaben der Kreisverwaltung gab es für die kleinen Mädchen und Jungen zu diesem Zeitpunkt insgesamt 749 Plätze in Kindertageseinrichtungen. Dazu kamen 147 Plätze in der Tagespflege.

Die U3-Betreuungsquote, so schreibt der HSK, liege im aktuellen Kindergartenjahr mit 33,1 % deutlich über der geplanten Versorgungsquote von 30 %. Der Anteil der U3-Tagespflegeplätze an den gesamten U3-Plätzen liege bei 16,4 %. In absoluten Zahlen werden demnach 147 Tagespflegeplätze angeboten, von denen am 01.08.2012 aber nur 87 in Anspruch genommen wurden. 60 Tagespflegeplätze waren Anfang August nicht vergeben.

Wenn wir die 60 freien Plätze aus der U3-Betreuungsquote heraus rechnen, sieht die Prozentzahl etwas anders aus. Nicht 33,1 % der U3-Kinder haben einen Betreuungsplatz, sondern 30,9 %. Die Zahl wäre dann aber immer noch im anvisierten „grünen Bereich“ von 30 %.

Die Punktlandung von 30 % plus x hat der HSK in erster Linie zwei Städten in der Peripherie zu verdanken, Winterberg und Marsberg. Mit 50,7 % bzw. 40,2 % U3-Versorgung hieven sie das Kreisjugendamt über die magische Quote. Richtige Durchhänger gibt es hingegen in Eslohe (20,7 %), Medebach (22,0 %) und Hallenberg (25,5 %). Die übrigen 4 Kommunen liegen bei etwas über 30 %, die Kreisstadt Meschede bei 30,2 %, Bestwig bei 32,3 %, Brilon bei 34,7 % und Olsberg bei 34,8 %.

Das Kreisjugendamt geht in der Drucksache 8/704 auf die enorm hohen regionalen Unterschiede in den 9 Kommunen ein. Bei der Berechnung der künftigen Bedarfe will sich die Behörde an der bisherigen Inanspruchnahme und den vorliegenden Wartelisten orientieren und für jeden Ort getrennt ermitteln.

Der Gesetzgeber schreibt vor, ab dem 1. August 2013 müssen die Kommunen den Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Tageseinrichtung oder in der Kindertagespflege für alle Kinder ab Vollendung des ersten Lebensjahres erfüllen! Der HSK geht davon aus, dass für durchschnittlich bis zu 80 % der zweijährigen Kinder eine Betreuung beansprucht wird.

In der Vorlage zur Kreisjugendhilfeausschuss-Sitzung heißt es: „Es ist eine Gratwanderung, ausreichend U3-Plätze zu schaffen, während die Kinderzahlen weiter zurückgehen.“

Für die erforderlichen Investitionen im U3-Bereich ist eine Menge Geld geflossen. Aus dem Bundesprogramm erhielt das Kreisjugendamt 772.861 Euro und aus dem Sonderprogramm NRW 612.353 Euro. Für 2013/14 sind weitere Bundesmittel reserviert.

Winterberg: Anonyme Bürgerbefragung 2012 – hier meine Antworten.

buergerbefragung2012Vor mir auf dem Schreibtisch liegt die Bürgerbefragung 2012 der Stadt Winterberg. Ausgedruckt sind es abzüglich Deckblatt und Gewinnspiel 13 DIN-A-4-Seiten mit insgesamt 67 Fragen.

Zum Ziel des Fragebogens heißt es auf der Website der Stadt Winterberg: „Um die Menschen weiter zu sensibilisieren und insbesondere ihre Bedürfnisse und Meinungen vor dem Hintergrund des demographischen Wandels abzufragen, haben die Demographie-Arbeitskreise eine Bürgerbefragung initiiert. Die Arbeitskreise bestehen aus Bürgern, die dort ehrenamtlich tätig sind und sich für die Zukunft unserer Stadt einsetzen. Beteiligen auch Sie sich und machen Sie mit bei der Online-Umfrage!Bis Mitte November 2012 haben Sie Gelegenheit hierzu.“

Anonymität leicht zu entschlüsseln
Selbstverständlich würden die Angaben streng vertraulich behandelt und anonym ausgewertet.

Der Fragebogen ist in Zusammenarbeit mit dem privatwirtschaftlichen Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik (ISG) in Köln entwickelt worden.

Ich behaupte, dass maximal zwei bis zehn Antworten ausreichen würden, um mich oder andere eindeutig zu identifizieren. Bei einer Einwohnerzahl von ungefähr 13.000 wird sich der Rücklauf in engen Grenzen halten, zumal die Zielsetzung des Fragebogens nicht klar sind.

Ketzerisch gefragt: Was bringt der Fragebogen über das hinaus, was ich auch heute schon wissen kann.

Zweite ketzerische Frage: Was kostet es, diese „Bürgerbefragung 2012“ durchzuführen? Wie ist die Kosten-Nutzen Relation?

Ich beantworte den Fragebogen weder anonym, noch in seiner Gänze, sondern jetzt und hier und sinngemäß und versuche mit dem Wichtigsten zu beginnen.

Im Alter werde ich alles versuchen, um aus Winterberg wegzuziehen, da ich mir nicht vorstellen kann, als älterer Mensch mit Vergnügen die Berge hoch- und runter zu schnaufen. Ich stelle es mir als Qual vor.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für mich unattraktiv: entweder fahren die Busse nicht, wenn man sie bräuchte, oder sie sind zu teuer oder in den Kernzeiten (Schulbusse!) überfüllt.

Da ich gerne Rad fahre: die Situation für RadfahrerInnen, die dieses Fortbewegungsmittel im Alltag benutzen wollen ist katastrophal. Inzwischen habe ich auf meiner Strecke zur Arbeit zwischen Siedlinghausen und Olsberg immer öfter Todesängste. Der Schwerkraftverkehr hat die L 742/L 740 entdeckt um die Autobahnen Richtung Frankfurt und zurück abzukürzen.

Die Materialien des Steinbruchs in Silbach werden statt über die Bahnlinie, die dort direkt vorbei führt, auf der schmalen Landstraße transportiert.

Frage 48: Welche Erfahrungen habe Sie mit dem Bahnhof Winterberg gemacht?

Warum werden hier nicht die Bahnhöfe Silbach und Siedlinghausen aufgeführt? Das größte Lob muss ich dem Schalterpersonal des Bahnhofs Winterberg ausstellen. Die dortigen Mitarbeiter haben seit 15 Jahren alle meine Fragen und Probleme zu vollster Zufriedenheit lösen können. Über das Bahnhofsgebäude sage ich mal nichts.

Seit ich hier wohne, habe ich mich über das mangelhafte Schulangebot im Hochsauerland geärgert. Dieser Ärger hat sich mit der Einführung von G8 am Gymnasium Winterberg noch verstärkt. Hinzu kommt die völlige Zersplitterung der Schulstandorte, die auf keinen Fall zu den euphemistisch prognostizierten Synergieeffekten geführt hat. Das Winterberger Schulsystem ist ein Grund, nicht nach Winterberg zu ziehen, wenn man schulpflichtige Kinder hat.

Bei der Frage 28: Welche schulischen Angebote für ihr Kind sind Ihnen  wichtig, wird (leider)  folgerichtig weder die Sekundarschule, noch die Gesamtschule genannt.

Die kinderärztliche Versorgung in Winterberg fehlt.

Die Stadt Winterberg hat keine öffentliche Bücherei. Das ist ein Symptom. Kultur und Bildung werden hier klein geschrieben.

Die große Ausnahme ist für mich die Musikschule des Hochsauerlandkreises, die mit ihrem Angebot ein echter überdörflicher, die Städte und Gemeinden verbindender, kultureller Knüller ist.

Es gibt kaum attraktive Arbeitsplätze für gut ausgebildete Frauen. Im touristisch geprägten Winterberg überwiegen Niedriglohn-Arbeitsplätze in Gastronomie- und Hotelgewerbe. Frauen, die sich weiter entwickeln wollen, verlassen deswegen Winterberg.

Was mir gefällt: Laufen im Wald, Schwimmen im Freibad Siedlinghausen, im Hallenbad Olsberg teilweise auch im Oversum in Winterberg.

Das Kino in Winterberg.

Die Bücherhalle Olsberg.

Der durchgehende Zug von Siedlinghausen nach Dortmund.

Die ruhigen Nächte und die gute Luft.

Die niedrigen Miet- und Hauspreise.

Heute war so richtig was los … auf den Straßen Winterbergs: eine kleine Beobachtung

Von der Einfahrt zum Landal (links) bis zur Bahnüberquerung galt Tempo 70 (foto: zoom)
Von der Einfahrt zum Landal (links) bis zur Bahnüberquerung (immer weiter "kurvig geradeaus") galt Tempo 70. Das Radfahren auf der engen Straße ist risikoreich. (foto: zoom)

Ein wolkenloser blauer Himmel, Temperaturen über 20°C – die Ausflügler stürmten heute noch einmal das Hochsauerland. Auf den Straßen waren unzählige Rennräder, Mountainbikes, Motorräder und Autos unterwegs.

Der offizielle Radweg von Winterberg nach Siedlinghausen führt über eine enge kurvenreiche Landstraße (L 740) . Für die Radfahrer bleibt kein Platz um auszuweichen.

In der Nähe der Stelle, wo ich heute das Bild aufgenommen habe, ist vor einigen Jahren ein Winterberger Mercedes-Fahrer bei einem riskanten Überholmanöver ums Leben gekommen.

Lange galt auf dem Streckenabschnitt bis zum Bahnübergang in der Nähe des Steinbruchs Tempo 70. Das wildeste Rasen war eingedämmt, wenngleich das Radfahren auf der Strecke immer noch unangenehm war.

Heute habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass die Tempobeschränkung ab der Einfahrt zum Golfplatz und zum Landal-Ferienpark wieder aufgehoben ist.

Einen offiziellen Radweg entlang einer solchen Straße zu führen grenzt an Zynismus oder Dummheit.

Realsatire im Sauerlandkurier? Lebendiges Wasser, Heilwasser und Lichtwässer.

Grober Unfug im redaktionellen Teil des Sauerlandkurier (foto: zoom)
Grober Unfug im redaktionellen Teil des Sauerlandkurier (foto: zoom)

Darf im redaktionellen Teil einer Reklamezeitung (nur durch Werbung finanziert) wie dem Sauerlandkurier grober unwissenschaftlicher Unfug wie im nebenstehenden Artikel stehen?

„Nein!“,

denn es handelt sich um eine Irreführung gutgläubiger Leserinnen und Leser, die dem redaktionellen Artikeln des Sauerlandkuriers vertrauen.

Meine Vermutung: der zweispaltige Blödsinn dient allein dem Verkauf irgendwelcher Wässerchen der sogenannten „Selbsthilfeorganisation elementares Wissen“ in Person eines im Artikel genannten Manfred J. Poggel.

Wenn die folgende Aussage der Wahrheit auch nur eine Lichtmeile nahe käme, würde ich unser Blog sofort schließen:

„In wissenschaftlichen Laboren konnte inzwischen bewiesen werden, das(sic!) Wasser, besonders Heilwässer und Lichtwässer messbare Frequenzen aufweisen. Im Vergleich zu den verschiedensten Erkrankungen ist es dabei möglich ein Frequenzmuster des Heilwassers einer bestimmten Krankheit zuzuordnen.

Auch der Rest des Artikels ist dem Nonsens verhaftet. Die Argumentation ist derart absurd und skurril, dass es schon fast wieder schön ist, irgendwo zwischen Dadaismus und Trash:

„Welches Wasser benötige ich bei meiner Erkrankung zur optimalen Ausleitung von belastenden und krankmachenden Schadstoffen?? werden beantworter(sic!). Immerhin fließen pro Tag etwa 1400 Liter Wasser durch unser Gehirn und 2000 Liter durch die Nieren. Da sollte jeder das für sich richtige Wasser herausfinden können.

Ich hoffe inständig, dass bei der Veranstaltung am 5. September im Josefshaus in Niedersfeld NULL Besucher waren oder dass von den eventuell fehlgeleiteten Seelen, niemand auch nur ein Wässerchen bezahlt hat.

Der Sauerlandkurier möge über diese Art dreister, verlogener Reklame in Zukunft zumindest das Wort „Anzeige“ schreiben.

Könnte mal jemand helfen? Informationen zum Regenwasser-Rückhaltebecken = Speicherteich an den Minenplätzen gesucht.

Rodung an den Minenplätzen. Soll hier ein Regenwasser-Rückhaltebecken für die Schneekanonen gebaut werden? (foto: zoom)
Rodung an den Minenplätzen. Soll hier ein Regenwasser-Rückhaltebecken für die Schneekanonen gebaut werden? (foto: zoom)

Vor ein paar Tagen hatte ich über meine Beobachtungen während einer MTB-Tour nach Winterberg an den Minenplätzen berichtet.

Offensichtlich waren dort junge Fichten großflächig gerodet worden. Nun sagten Gerüchte, die ich allerdings bislang nicht erhärten konnte, dass dort ein Regenwasser-Rückhaltebecken, also ein kleiner See, für die Versorgung der Schneekanonen im Winterberg angelegt werden solle.

Im Ratsinformationssystem der Stadt Winterberg findet sich aber tatsächlich eine Vorlage der Verwaltung für den Bau- und Planungsausschuss vom 30. Juni 2011,  in welcher die Anlage eines Speicherteichs „zur weiteren
Optimierung der maschinellen Beschneiung“ angesprochen wird:

Zitat aus der Vorlage „12. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 21 „Ski-, Freizeit- und Erholungsgebiet Herrloh/
Bremberg“, Winterberg“ (Hervorhebung von mir):

„a) Die Lifttrasse sowie der geplante Lift in Richtung „Minenplätze“ entfallen ersatzlos. In Folge dieser Planungsänderung konnte auch eine Verkürzung des geplanten Sesselliftes zum „Sürenberg“ erfolgen. Des Weiteren entfällt die ursprünglich geplante Gastronomiefläche im Bereich „Minenplatz“. Der Sürenbergrücken wird nun nicht mehr nach Norden überschritten. Die Einwirkungen auf Natur und Landschaft im Abgleich mit der ursprünglichen Planung können auf diese Weise erheblich gemindert werden. Der nördlich des Sürenbergs gelegene (Wald)-Bereich behält dadurch seine
abschirmende Funktion gegenüber dem Freizeitbereich.

b) Neben der planungsrechtlichen Absicherung der vorhandenen privaten Parkplatzanlage auf dem Flurstück 444 tlw. soll weiter die Möglichkeit geschaffen werden, unter der privaten Parkplatzanlage (Flurstück 444 tlw.) einen Speicherteich zur weiteren Optimierung der maschinellen Beschneiung anzulegen.

c) Östlich an die vorhandene private Parkplatzanlage angrenzend soll eine überbaubare Fläche festgesetzt werden, um dort u.a. einen Skiverleih, einen Verleih von Spiel und Sportgeräten sowie ein unterirdisches Speicherbecken (unter dem geplanten Gebäude) einschl. der notwendigen technischen Einrichtungen für die maschinelle Beschneiung zu ermöglichen.“

Eine Karte habe ich leider noch nicht gefunden. Mir ist also nicht bekannt, ob sich der im Zitat erwähnte Speicherteich mit der Rodung an den Minenplätzen „deckt“.

Falls jemand weitere Informationen hat, wäre ich sehr interessiert.

Die Minenplätze lagen schon seit Jahren auf unseren Hauptwander-, Lauf- und MTB-Routen zu Möppis Hütte.

Die Veränderungen und Eingriffe durch die Errichtung des Landal Ferienparks, dessen Bebauung  nicht weit von den Minenplätzen entfernt beginnt, waren seinerzeit recht dramatisch.

Ich bin gespannt, wie sich die Umsetzung der neuen Pläne auf die Landschaft auswirkt.

Minenplätze in Winterberg: Rodung für ein neues Regenwasser-Rückhaltebecken

Oberhalb der Minenplätze nicht weit entfernt vom Ferienpark Landal ist eine große Fläche gerodet worden.  (foto: zoom)
Oberhalb der Minenplätze, nicht weit entfernt vom Ferienpark Landal, ist eine große Fläche gerodet worden. (foto: zoom)

Oberhalb der Minenplätze nicht weit entfernt vom Ferienpark Landal und den Winterberger Skigebieten ist eine große Fläche von jungen Fichten gerodet worden.

Nach meinen Informationen soll dort ein neues Regenwasser-Rückhaltebecken gebaut werden  und dann als Reservoir für den Wasserbedarf der „Schneekanonen“ dienen.

Die gefällten Fichten waren noch nicht ausgewachsen und werden wahrscheinlich als Holzhackschnitzel enden.

Baugebiet Allenberg III

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Flugblatt der Bürgerinitiative vom Meisterstein/Allenberg. Zum Vergrößern aufs Bild klicken.

Heute lag dieses Flugblatt der Bürgerinitiative gegen das Baugebiet am Allenberg/Meisterstein in unserem Briefkasten. Wir hatten ja schon hier und hier berichtet.

Es ist wichtig, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Versammlung besuchen, damit möglichst alle Meinungen und Argumente auf den Tisch kommen und offen diskutiert werden.

Die Stadt wird erklären müssen, aus welchen Gründen sie oberhalb der jetzigen Bebauung noch weitere Grundstücke ausweist, obwohl es im Ort noch andere Baulücken zu schließen gibt.

Einige Argumente für das Baugebiet sind in diesem Kommentar genannt worden: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=18722#comment-4658

Argumente gegen das Vorhaben wurden hier dargelegt: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=18722#comment-4683

In der Westfalenpost ist am 4. Juli 2012 dieser Artikel erschienen.

Auch bei Facebook wird zu der Veranstaltung eingeladen. Ein örtlicher CDU-Politiker hat dort eine Stellungnahme abgegeben.

Ich werde mir alles ausdrucken, durchlesen, überdenken und mit zur Versammlung bringen.