Es schneit in Winterberg. Kaum jemand ist heute Abend auf der Straße. Das Schwimmbad ist leer, der obere Teil des Edeka-Centers ist verwaist. Tristesse pur.
Im Basement hat Edeka noch bis 21 Uhr geöffnet. Nur wenige Käuferinnen und Käufer verirren sich zwischen den Regalen. An der Käse-Theke bedient mich die selbe nette Verkäuferin, die mir schon vor 15 Jahren den Gouda im alten Edeka in der Hauptstraße geschnitten hat.
Ein Ratsmitglied füllt zwischen den Kühlregalen seinen Einkaufskorb. Heute hat der Bau- und Planungsausschuss getagt. Auch in Altastenberg Richtung Schwedenhütte, da wo das Wäldchen ist, werde bald ein Speicherteich für die Beschneiung angelegt. Altastenberg dürfe nicht abgehängt werden.
Der riesige Edeka-Laden wirkt beruhigend. Wir streifen noch ein wenig durch die Lokalpolitik und dann geht jeder für sich, zu seiner Theke, zu seiner Kasse.
Zwischenzeit in Winterberg. Irgendwie unwirklich. Winterberg „On Hold“. Wenn der Schnee liegen bleibt, werden am Wochenende die Touristenmassen meine kleine Tristesse zertrampeln.
Ich werde mir dann einen anderen Ort zum Plaudern zwischen den Regalen suchen müssen.
“mental ground zero†– the location where one visualizes oneself during the dropping of the atomic bomb; frequently, a shopping mall.
Douglas Coupland, “Generation X: Tales for an Accelerated Cultureâ€, 1991
(must have been a neutron bomb, the shopping mall is still there)
@Andy:
Im Unterschied zu den Wirkungen der Neutronenbombe rematerialisieren sich die Menschen, sobald der Schnee kommt.
Wenn Du Winterberg kennst, weißt Du: am Wochenende wird auf den Skihängen keine Flocke unberodelt und unbeskit bleiben.
„am Wochenende wird auf den Skihängen keine Flocke unberodelt und unbeskit bleiben“
sounds somehow apocalyptic to me too – poor snow !