Kassel/Pforzheim – zwei Radfahrer von Autofahrer*innen getötet.

Das Licht am Ende des Tunnels täuscht. Für Radfahrende sieht es im Straßenverkehr häufig sehr düster aus. (foto: zoom)

Während ich die Bilder meiner Vorfrühlingsradtouren am Montag/Dienstag sortiere und mir einen launigen Texteinstieg überlege, erreichen mich über Mastodon traurige Meldungen bzw. Tröts. Zwei Radfahrer wurden unabhängig voneinander am Dienstagabend durch Autofahrer*innen getötet, der eine bei Kassel, der andere bei Neuhausen im Enzkreis/Pforzheim.

Die Polizei stellt die Unfälle folgendermaßen dar:

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Strebt Landesgesundheitsminister Laumann eine Halbierung der Hausarztzahl an?

Leider war es in der CDU-Veranstaltung nicht zugelassen, Fragen aus dem Publikum an den Minister zu richten.

Breit eingeladen hatte die Briloner CDU zu einer öffentlichen Veranstaltung mit Landesgesundheitsminister Laumann. Und immerhin mehr als 100 Gäste waren gekommen, darunter viel CDU-Prominenz (u.a. MdEP, MdL, Landrat, Vorsitzender der Kreistagsfraktion). Doch sie wurden – sofern es nicht CDU-Funktionäre waren – enttäuscht. Denn der Vortrag des Ministers enthielt außer viel Eigenlob und Polemik eine sehr beunruhigende Ankündigung: Gleich zu Beginn seines Vortrags erklärte Herr Laumann, für jeweils 3.000 Einwohner würde ein Allgemeinmediziner gebraucht.

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Die letzte Umleitung vor 2024

Pizzabude in Kassel-Kirchditmold (foto: zoom)

Überraschung des Jahres 2023: Hundert Prozent Erneuerbare am Wintertag statt Blackout … klimareporter

Ein ewiger Optimist: Antonio Negri, Opa der Autonomen, brillanter Denker der italienischen radikalen Linken, ist mit 90 Jahren gestorben … misik

Todesursache Ketamin: wie gefährlich ist das Depressions-Medikament? … scilogs

Kein bisschen Frieden: hat noch irgendjemand den Überblick, was in diesem Land gerade so geschieht? Vor den ganzen Kriegen, dem grassierenden Antisemitismus, einer von unfähigen Traumtänzern und gierigen Idioten in den Untergang gesteuerten Politik und dem sich lähmend auf das ganze Leben legenden Szenario eines kollabierenden Planeten merkt man kaum noch etwas von der angeblichen Zeitenwende, die schnelles und entschlossenes Handeln erfordern sollte … zynaesthesie

Globke entehrt: Anlass ist ausgerechnet der deutsche Beamte Hans Globke, ausgezeichnet mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich … archivalia

„Wir müssen endlich Konsequenzen ziehen“: Caro Keller vom Bündnis NSU-Watch bewertet das vergangene Jahr als „äußerst besorgniserregend“. Im Gespräch mit netzpolitik.org kritisiert sie erstarkende rechte Positionen und eine ineffektive Justiz … netzpolitik

Halkyonische Tage 2023/2024: Es sind wieder die Tage des Eisvogels, ich habe die Flure des IDH für mich, meine Mail-Inbox schweigt stille und damit bietet sich die Gelegenheit, eine nun schon neunjährige Tradition fortzusetzen und das Jahr Revue passieren zu lassen … texperimentales

Schmuck, Bodenschätze und (Post)koloniales: Freilichtmuseum Hagen stellt Sonderausstellungen für 2024 vor … doppelwacholder

Vorsicht mit Gemeinfreiheit in 2024: Es ist bald wieder Jahreswechsel und daher werden am 1.1.2024 wieder diverse Werke gemeinfrei. 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers jeweils zum Stichtag 1. Januar des Folgejahres stehen seine Werke dann der Allgemeinheit zur freien Nutzung zur Verfügung … schmalenstroer

Nordrhein-Westfalen: „Junge Alternative“ vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft … nordstadtblogger

Kehrseiten des Expressionismus: eine nachdrückliche Befragung in Dortmund … revierpassagen

Amazon stirbt – vermutlich mit Absicht: Ich glaube, wir erleben gerade das Ende von Amazon – und ich denke, dass Bezos das egal ist … unkreativ

Farbenfrohe E-Reader ODER Das Anliegen, meine Augen weniger zu strapazieren: abwarten und Tee trinken. Oder einfach mal wieder öfters etwas auf Papier lesen. Hat früher auch funktioniert, da kann das so schlecht ja nicht sein … fbanning

Deutschlandwetter im Dezember 2023

Sehr milder und nasser Dezember mit teils angespannter Hochwassersituation. NRW mildestes und auch nassestes Bundesland.

Bäume und Sträucher spiegeln sich in einer überfluteten Wiese. (foto: zoom)

Offenbach, 29. Dezember 2023 – Der Dezember 2023 war der 15. in Folge mit auffallend hohen Temperaturen und wird voraussichtlich zu den acht wärmsten Weihnachtsmonaten seit 1881 gehören. Diese positive Abweichung konnten auch die winterlichen Bedingungen im ersten Monatsdrittel nicht ausgleichen. Durch bemerkenswert hohe Niederschlagsmengen wird der Dezember 2023 wohl zu den nassesten zehn Monaten seit 1881 gehören.

(Pressemitteilung DWD)

In den feuchten Gebieten des Nordwestens war eine fast schon vollständige Abwesenheit der Sonneneinstrahlung zu verzeichnen, während im äußersten Süden eine überdurchschnittlich hohe Stundensumme ermittelt werden konnte, so der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Nach winterlichem Start deutlicher Temperaturanstieg mit sehr milden Festtagen
Das Mittel der Lufttemperatur lag im Dezember 2023 mit 3,9 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (0,8 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (1,8 °C) betrug die Abweichung 2,1 Grad. Der Weihnachtsmonat begann winterlich mit landesweiten Nachtfrösten und sogar sehr strengen Frösten im Südosten. Gottfrieding, Niederbayern, meldete am 3. mit -18,9 °C den bundesweiten Tiefstwert. Ab dem zweiten Adventswochenende setzte sich mildere Luft durch. An Weihnachten wurde es fast frühlingshaft mild. Das im Berchtesgadener Land gelegene Piding verzeichnete zur späten Stunde am Heiligen Abend mit Föhnunterstützung sogar 16,9 °C. Es war der Höchstwert im Dezember 2023.

Extrem nass mit Rekordmengen in der nördlichen Mitte und Weihnachtshochwasser
Im Dezember fielen mit ungewöhnlich hohen 114 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 63 Prozent mehr Niederschlag, als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte das Plus rund 60 Prozent des Solls (71 l/m²). Niedersachsen und Sachsen-Anhalt verzeichneten wohl den nassesten Weihnachtsmonat seit Messbeginn. Besonders in den zentralen Mittelgebirgen und im Schwarzwald gingen teils über 300 l/m² nieder. Ab den Festtagen kam es vielerorts zu Hochwasserwellen mit großen Überflutungen insbesondere in Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen. Vergleichsweise niederschlagsärmere Regionen waren im Dezember mitunter am Oberrhein mit Mengen um 50 l/m² zu finden.

Bis auf den Süden ein verbreitet sehr trüber Dezembermonat
Mit rund 33 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Dezember ihr Soll von 38 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (42 Stunden) betrug die negative Abweichung fast 30 Prozent. Bis zu 80 Stunden schien die Sonne im Alpenvorland. Weite Teile Niedersachsens meldeten dagegen keine 10 Stunden.

Das Wetter in den Bundesländern im Dezember 2023
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Nordrhein-Westfalen: Im Weihnachtsmonat platzierte sich NRW mit 5,5 °C (2,3 °C) als mildestes und mit extrem hohen Mengen von 165 l/m² (88 l/m²) auch als nassestes Bundesland. Im Sauerland, aber auch am Teutoburger Wald, fielen im Dezemberverlauf sogar örtlich über 300 l/m². An Weihnachten und danach herrschte vor allem im Münsterland, Ostwestfalen und im nördlichen Ruhrgebiet eine angespannte Hochwassersituation. Nur 25 Stunden (37 Stunden) schien die Sonne.

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Mobile Retter: Wiederholungsschulung nicht vergessen!

Erstmals Inaktivschaltung zum 1. Januar 2024

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Aus diesem Grund hat der Hochsauerlandkreis im Oktober 2019 das Mobile Retter-System eingeführt. Medizinisch qualifizierte Ersthelfende werden durch die GPS-Komponente ihres Smartphones in der Nähe zum Einsatzort geortet und durch die Leitstelle – parallel zum Rettungsdienst und auch First Respondern – über eine App alarmiert.

(Pressemitteilung HSK)

Seit dem Start wurden im Hochsauerlandkreis schon über 580 Einsätze absolviert, davon alleine im Jahr 2023 über 220 Einsätze. Dabei brauchen die Mobilen Retter im Schnitt weniger als vier Minuten, bis sie am Notfallort sind.

Voraussetzung für den Einsatz als Mobile Retter ist die regelmäßige Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen in einem festgelegten Intervall. Bindend ist die Entscheidung des Steuergremiums „Mobile Retter des Hochsauerlandkreises“ und die Empfehlung des Vereins Mobile Retter e.V. Darin wird zur Einhaltung einer Frist von zwei Jahren ab Ersteinweisung aufgefordert, in der die Teilnahme an einer Wiederholungsschulung erfolgt oder die Teilnahme an einem zwischenzeitlich besuchten anderweitigem Reanimationstraining schriftlich nachgewiesen wird. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurde den Teilnehmern der Ersteinweisungen aus 2019 und 2020 ein Übergangszeitraum bis zum 31.12.2023 eingeräumt.

Diese Frist wurde jedoch nicht von allen in Frage stehenden Mobilen Rettern eingehalten. Nachdem alle Mobilen Retter, die von einer drohenden Inaktivschaltung betroffen sind, bereits mehrfach per E-Mail und Newsletter entsprechend über die mögliche Inaktivschaltung zum 01.01.2024 informiert wurden, werden diese mit Beginn des neuen Jahres inaktiv geschaltet.

Damit ist eine Alarmierung für diese Mobilen Retter nicht mehr möglich. Sobald die Mobilen Retter an einem Wiederholungstraining teilgenommen oder einen Nachweis eingereicht haben, erfolgt eine erneute Freischaltung. Bei Fragen zur Inaktivschaltung stehen die Projektkoordinatoren Nicole Gerke und Markus Drews ab dem 02.01.2024 zur Verfügung.

Hintergrund:

Alle Mobilen Retter durchlaufen vor einer Freischaltung eine theoretische und praktische Ersteinweisung von ca. 2-3 Stunden. Eine solche Schulung ist von jedem Mobilen Retter alle 2 Jahre zu wiederholen, um auch weiterhin einen hohen qualitativen Standard bei der Beherrschung der Herz-Lungen-Wiederbehebung gewährleisten zu können. Alternativ kann auch ein Nachweis über ein weiteres Reanimationstraining vorgelegt werden, dies sind z.B. Erste-Hilfe-Kurse, 30-Std.-Rettungsdienstfortbildungen, Übungsabende Erste-Hilfe mit Reanimationstraining. Wer bei sich die Voraussetzungen als erfüllt ansieht, kann sich die Mobile Retter-App herunterladen und sich dort registrieren, ein passendes Training aussuchen (Trainingstermine: www.mobile-retter.org/hsk) und sich anmelden. Nach erfolgter Teilnahme erfolgt die Freischaltung innerhalb von wenigen Tagen.

KiTa in verschimmeltem Gebäude? Hartnäckiges Nachfragen kann helfen…

Nun kam die Wahrheit doch ans Licht!

Bereits im Juni 2023 hatte Kreistagsmitglied Dietmar Schwalm eine Anfrage an den Landrat gerichtet, weil ihm (und der SBL-Fraktion) bekannt geworden war, dass in einem ehemaligen Fitness-Center in Olsberg Schimmelpilzbefall herrscht. Das ist besonders bedeutsam, weil dieses Gebäude nun zu einer Kindertagesstätte umgewidmet werden soll, in Trägerschaft des DRK. Dazu antwortete der Landrat, dass kein Schimmelbefall vorliege.

(Der Artikel ist heute in ähnlicher Form auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Eine mit Kindertagesstätten vertraute Einwohnerin aus Olsberg hatte in der Einwohnerfragestunde des Kreistags ebenfalls ganz konkret nach der Eignung dieses Gebäudes für eine Kindertagesstätte gefragt. Auch da kam die Antwort, alles sei sorgfältig geprüft worden, und es sei kein Schimmelbefall gefunden worden.

Auf einer erneute schriftliche Anfrage der SBL-Kreistagsfraktion antwortete der Landrat am 30.10.2023: “Eine Mitarbeiterin des Sachgebietes Hygiene und Infektionsschutz hat das Gebäude … persönlich in Augenschein genommen. Aufgrund des im Vorfeld von verschiendenen Seiten behaupteten Schimmelpilzbefalls, erfolgte die Prüfung besonders kritisch. Bei der Prüfung wurden keine Auffälligkeiten, insbesondere keine feuchten oder schimmeligen Stellen festgestellt.”

Auch die Lokalpresse fragte wegen dieses Themas nach. Am 15.12. war auf der ersten Seite des Lokalteils für den Altkreis Brilon zu lesen: “Vor einiger Zeit waren zu der Immobilie beim HSK zwei Anfragen von Kreistagsmitgliedern eingegangen, in denen Bedenken hinsichtlich der hygienischen Zustände des Gebäudes vorgebracht wurden. Diesbezüglich gibt es aber Entwarnung: … Aufgrund des im Vorfeld von verschiedenen Seiten behaupteten Schimmelpilzbefalls sei die Prüfung besonders kritisch erfolgt. Ergebnis: „Bei der Prüfung wurden keine Auffälligkeiten, insbesondere keine feuchten oder schimmeligen Stellen festgestellt“, betont der Kreis.

Auch René Teich bestätigt von Seiten des DRK, dass ein unabhängiger Gutachter festgestellt habe, dass es keinen Schimmelbefall gebe.”

Nun gibt es ein neues Schreiben des Landrats vom 19.12.2023, und auf einmal ist alles ganz anders als bisher behauptet. Denn jetzt schreibt der Landrat, es seien “Feuchte- und Schimmelschäden festgestellt worden. Ich bedaure, dass hausintern Informationen zwischen den beteiligten Fachdiensten nicht richtig ausgetauscht wurden und zu dieser Fehlinformation geführt haben.”

Nachdem das nun geklärt ist, kommt es darauf an, dass die Kinder eine schimmelfreie Kita erhalten, entweder in einem anderen Gebäude oder durch eine wirksame Sanierung.

Fazit:
Man sollte nicht alles glauben, was aus dem Kreishaus (oder vom DRK) behauptet wird, selbst wenn viermal gleichlautende Antworten gegeben werden.

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL-Fraktion) und Dietmar Schwalm (Die Linke) wollen am Thema dranbleiben.

Weihnachten in Winterberg?

Blick aus dem Fenster (foto: zoom)

Wer bei Sturm und Dauerregen über Weihnachten nach Winterberg fährt, muss wissen, auf was sie oder er sich einlässt.

Die Böden sind aufgeweicht, Bäume stürzen um, wetterbedingte Unfälle häufen sich. Schaut euch die Webcams der Ski-Gebiete an. Es sieht nicht nach Spaß und Freude aus. Alternativ im Wald spazieren gehen? Wer sich in Gefahr begeben will, kann vom Baum oder auch „nur“ einem Ast erschlagen werden.

Ihr habt ein schönes Quartier? Dann solltet ihr euch ein Buch nehmen und die Füße hochlegen.

Draußen ist es wirklich sehr ungemütlich.

Ski und Rodel gut? Ja! Aber laut Deutschem Wetterdienst nur in den höheren Lagen der Alpen: „Selbst am Kahlen Asten findet sich aktuell keine Schneedecke mehr, das Tauwetter hat auch rund um Winterberg zugeschlagen. An Heiligabend steigen die Temperaturen auch dort auf bis zu 5 Grad an.“

Hochsauerlandkreis: Neues Impfangebot für Kinder im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen

Ärztin Anne Schüttke und MFA Myriem Hofmann vom Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis (Foto: HSK)

Kinder, die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung im Gesundheitsamt HSK vorstellig werden, können sich dabei ab dem 05. Dezember gegen Masern, Mumps und Röteln impfen lassen.

(Pressemitteilung HSK)

Während die Masernschutzimpfung für den Besuch einer KiTa oder der Schule Pflicht ist, folgt das Gesundheitsamt mit der Dreifachschutzimpfung MMR der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).

„Die Eltern bringen den Impfausweis des Kindes zum Termin mit. Die medizinische Fachangestellte prüft dann, ob ein ausreichender Impfschutz besteht“, erklärt Andrea Gerbracht, Sachgebietsleiterin für Kinder-, Jugend- und Zahngesundheit. Wird ein fehlender Masernimpfschutz festgestellt, können die Eltern für ihre Kinder spontan Gebrauch von dem neuen Impfangebot machen, sofern keine medizinischen Gründe wie beispielsweise Fieber, schwere Einschränkungen des Immunsystems oder bekannte Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs dagegensprechen. „Gern können Eltern aber auch bereits im Vorfeld ihr Interesse melden“, so Andrea Gerbracht. Für die Impfung stehen Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes bereit.

Das niederschwellige Impfangebot kann außerdem von Kindern aus Zuwandererfamilien genutzt werden, die zur sogenannten Seiteneinsteigeruntersuchung ins Kreishaus kommen.

NRW: Sterblichkeit im Jahr 2022 höher als im Vorjahr

Mit 13,0 Sterbefällen je 1 000 Einwohner war die Sterblichkeit in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 höher als 2021 (12,3). Bei über 60-Jährigen lag die Sterblichkeit 2022 bei 41,3 je 1 000 Gleichaltrige.

Grafik: IT.NRW

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 sind in NRW 234 176 Personen gestorben. Umgerechnet auf die Bevölkerung des Landes ergibt sich daraus ein Wert von 13,0 Sterbefällen je 1 000 Einwohner. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war das fast eine verstorbene Person mehr je 1 000 Einwohner als ein Jahr zuvor (2021: 12,3). Vor der Pandemie – konkret von 2017 bis 2019 – hatte die durchschnittliche Sterbeziffer noch bei 11,6 gelegen.

Betrachtet man das Alter der Gestorbenen, dann zeigt sich, dass die Sterblichkeit in Nordrhein-Westfalen in den höheren Altersgruppen zugenommen hat: Für Personen im Alter ab 60 Jahren lag die Sterblichkeit bei 41,3 Gestorbenen je 1 000 Gleichaltrigen; 2021 hatte dieser Wert noch bei 39,1 gelegen.

Die Sterbeziffer für die unter 60-Jährigen war dagegen in den Jahren von 2021 (1,6) bis 2022 (1,5) rückläufig und lag damit in etwa auf dem Niveau der Vorpandemiejahre 2017 bis 2019 (durchschnittlich 1,5).

Den höchsten Anstieg hat das Statistische Landesamt für die ab 90-Jährigen ermittelt: Hier ist die altersspezifische Sterbeziffer von 235,5 im Jahr 2021 auf 261,6 im Jahr 2022 angestiegen.

Bei den 80 bis unter 90-Jährigen erhöhte sich die Sterbeziffer im selben Zeitraum von 76,8 auf 83,3.

In den Kreisen und kreisfreien Städten des Landes NRWs waren im Jahr 2022 die Sterbefälle je 1 000 Personen im Alter ab 60 Jahren in den Städten Herne (47,4); Duisburg (46,5) und Oberhausen (46,1) am höchsten. Die niedrigste Sterblichkeit in dieser Altersgruppe wurde für Münster (36,7) und die Kreise Coesfeld (37,0) und Paderborn (37,1) ermittelt.

Der Hochsauerlandkreis liegt mit 40,7 Sterbefällen knapp unter dem Durchschnitt von NRW (41,3 bei über 60-Jährigen).

Eine genauere Aufschlüsselung findet sich in dem unten verlinkten PDF.

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Sterbefälle der 60-jährigen und älteren Personen in NRW im Jahr 2022 (Ein Kartogramm für kreisfreie Städte und Kreise) (PDF, 744,87 KB)

Im Jahr 2022 sind 21,8 Prozent mehr Menschen in NRW aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems gestorben als im Jahr zuvor

Krankheiten des Kreislaufsystems waren auch im vergangenen Jahr mit 28,7 Prozent aller Sterbefälle die häufigste Todesursache im Land.

Grafik IT.NRW

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 sind in Nordrhein-Westfalen 234 176 und damit rund 6,4 Prozent mehr Menschen gestorben als ein Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sind Todesfälle aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems um 21,8 Prozent gestiegen.

Aber auch die Zahl der aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen Gestorbenen ist gegenüber 2021 überdurchschnittlich (+16,8 Prozent) gestiegen. Etwa die Hälfte (49,7 Prozent) der an Krankheiten des Atmungssystems Gestorbenen entfiel auf die Diagnose chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Bei knapp einem Viertel (24,1 Prozent) wurden Pneumonien (Lungenentzündungen) diagnostiziert. Sterbefälle aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen waren zu rund 90 Prozent auf Demenzerkrankungen zurückzuführen.

Krankheiten des Kreislaufsystems waren mit 28,7 Prozent (67 117 Verstorbene) – wie bereits in den Vorjahren – auch im Jahr 2022 die häufigste Todesursache. 30,6 Prozent der Frauen und 26,7 Prozent der Männer starben an den Folgen einer Kreislauferkrankung. Zweithäufigste Todesursache waren mit einem Anteil von 22,1 Prozent bösartige Neubildungen (51 653 Gestorbene). Es folgten mit jeweils 6,8 Prozent psychische und Verhaltensstörungen (15 903 Fälle) und Krankheiten des Atmungssystems (15 856).

Bei 4,7 Prozent der Sterbefälle (10 967 Gestorbene) wurde laut Todesbescheinigung COVID-19 als Todesursache festgestellt. Damit war die Zahl der an COVID-19-Gestorbenen um 10,4 Prozent niedriger als im Vorjahr (2021: 12 235 Sterbefälle; 5,6 Prozent aller Sterbefälle).

Die Betrachtung der Sterbefälle nach Sterbemonat zeigt einen überdurchschnittlichen Anstieg (+28,9 Prozent) der Todesfälle im Dezember 2022 (25 333 Fälle) gegenüber dem Vormonat (November 2022: 19 653 Fälle). Im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 hatte dieser Zuwachs bei 10,9 Prozent gelegen. Im Vergleich zu November 2022 sind die Todesfälle im Dezember in allen Todesursachengruppen gestiegen. Den höchsten Anstieg hat das Statistische Landesamt hier bei den Todesfällen aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems (+72,8 Prozent; +997 Todesfälle) ermittelt.

Das durchschnittliche Sterbealter der im Jahr 2022 Gestorbenen lag in NRW bei 79,5 Jahren (Frauen: 82,0 Jahre; Männer: 76,9 Jahre) und war damit ein halbes Jahr höher als 2021 (Frauen: +0,4 Jahre; Männer: +0,5 Jahre).

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Zuordnung der Todesursachen in der Todesursachenstatistik ausschließlich auf den Angaben der die Leichenschau durchführenden und den Tod bescheinigenden Ärztinnen und Ärzte in den ausgestellten und an das Statistische Landesamt übermittelten Todesbescheinigungen basiert. Im Jahr 2022 wurde für 2,0 Prozent der Sterbefälle keine Todesbescheinigung an das Landesamt übermittelt. Diese Fälle wurden den ungenau oder nicht näher bezeichneten Todesursachen (ICD-Kapitel R00-R99) zugeordnet. Insgesamt entfielen 8,4 Prozent der Todesfälle auf diese Rubrik.