Christel Blumenstein-Carrara neue AIDS-Beauftragte des HSK

Die HSK-AIDS-Beauftragte Christel Blumenstein-Carrara mit ihrem Bauchladen, mit dem sie auch während der Mescheder Kneipennacht unterwegs war. (Foto: Pressestelle HSK)

Seit dem 1. September ist Christel Blumenstein-Carrara die neue AIDS-Beauftragte des Hochsauerlandkreises. Sie folgt auf Hubertus Martin, der im Kreisgesundheitsamt die Sachgebietsleitung „Sozialpsychiatrischer Dienst und Betreuungsstelle“ übernommen hat.

(Pressemitteilung HSK)

Ihren ersten Einsatz hatte die Olsbergerin bei der Mescheder Kneipennacht am Samstag, 21. Oktober. Von 20 bis 23.30 Uhr war Blumenstein-Carrara schon von weitem erkennbar mit einem Bauchladen unterwegs und verteilte Kondome, Flyer und Give-Aways in den teilnehmenden Kneipen und auf den Wegen dazwischen.

Christel Blumenstein-Carrara hat Germanistik und Geschichte studiert und bisher als Förderlehrerin beim Internationalen Bund gearbeitet. Die neue Aufgabe geht sie mit Elan an: „Mein Ziel ist es, die Übertragung von HIV/AIDS und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten weiter einzuschränken.“ Auch die nächsten Termine stehen schon fest: Am 25. November wird die AIDS-Beauftragte die Kneipennacht in Winterberg-Siedlinghausen besuchen und am Welt-Aids-Tag (1. Dezember) im Bergkloster Bestwig zu Gast sein.

Erreichbar ist Blumenstein-Carrara im Kreisgesundheitsamt per Mail an christel.Blumenstein-Carrara(at)hochsauerlandkreis.de oder telefonisch unter 0291/94-4711. Beratungstermine für Betroffene, mögliche Betroffene und Angehörige können in den Kreishäusern Arnsberg, Brilon und Meschede vereinbart werden, die Beratungen – auch telefonisch – sind grundsätzlich anonym.

Landrat Dr. Karl Schneider verabschiedet Dr. Peter Kleeschulte in den Ruhestand.

Am 21. Dezember wurde Dr. Peter Kleeschulte in den Ruhestand verabschiedet. V.l.n.r. zuständige Bereichsleiterin Anja Menne, Landrat Dr. Karl Schneider, Dr. Peter Kleeschulte und neuer Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Klaus Schmidt. (Pressefoto: HSK)

Landrat Dr. Karl Schneider hat den Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Peter Kleeschulte in dieser Woche (21. Dezember) in den Ruhestand verabschiedet. Bereits am 10. Dezember bedankten sich die Kreistagsmitglieder in ihrer letzten Sitzung bei Dr. Kleeschulte für seine Arbeit.

Kleeschulte war knapp 19 Jahre Amtsarzt und hatte in dieser Zeit mit seinem Team zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Darunter den PFT-Skandal, die Schwermetallbelastung im Stadtgebiet Brilon und aktuell die Corona-Krise. „Seit dem 1. Juli 2003 haben Sie das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises geleitet und seit Oktober 2005 arbeiten wir beide eng und vertrauensvoll zusammen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen, auch dass Sie auf meinen Wunsch hin Ihren Ruhestand um ein paar Monate nach hinten geschoben haben“, mit diesen Worten wurde Dr. Kleeschulte von Landrat Dr. Karl Schneider verabschiedet.

Nach seinem Medizinstudium an der Universität Münster erwarb Dr. Peter Kleeschulte im November 1984 seine Approbation als Arzt und wurde als Stadtarzt bei der Stadt Köln eingestellt. Danach folgte die Assistenzarztstelle im Marienhospital Herne und in der St. Barbara-Klinik Hamm-Heessen. Am 1. April 1991 begann Kleeschulte dann seinen amtsärztlichen Dienst im Gesundheitsamt der Stadt Köln, wo er Ende 1994 die Facharztanerkennung als „Arzt für Öffentliches Gesundheitswesen“ erhielt. Am 1. Juli 2003 wurde Dr. Peter Kleeschulte als neuer Leiter des HSK-Gesundheitsamtes eingestellt.

Zum 1. Januar 2022 folgt Dr. Klaus Schmidt als Leiter des Gesundheitsamtes. Seit April 2013 ist er beim Hochsauerlandkreis tätig, in den letzten Jahren als stellvertretender Gesundheitsamtsleiter und medizinischer Leiter im Bereich Amtsärztlicher Dienst, Infektionsschutz und Verwaltung. Nach seinem Medizinstudium absolvierte er die Ausbildung zum Facharzt für Urologie und war nach seiner klinischen Tätigkeit von 1997-2013 in eigener Praxis tätig. Während seiner Beschäftigung im Gesundheitsamt erwarb er die Facharztanerkennung als Arzt für Öffentliches Gesundheitswesen.

HSK: Schuleingangsuntersuchungen und der akute Ärztemangel beim Gesundheitsamt. Dem Kreisgesundheitsamt geht das Personal aus.

In unserem BriefkastenDie Sauerländer Bürgerliste (SBL) berichtete vor kurzem über die neuerdings sehr weiten Wege zu den Schuleingangsuntersuchungen. SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos hatte dem Landrat einige Fragen zu dem „Warum“ gestellt.

Am 24.04.2012 wurde die SBL-Anfrage beantwortet. Der wesentliche Inhalt:

Dem Kreisgesundheitsamt geht das Personal aus.

Zitat aus dem Antwortschreiben der Kreisverwaltung:

„Seit Oktober 2010 besteht im ärztlichen Bereich des Kinder- und jugendärztlichen Dienstes durch Nichtbesetzung einer vakanten Arztstelle und einer Langzeiterkrankung ein Engpass. Dieser verstärkte sich seit Sommer 2011 durch Arbeitsplatzwechsel zweier ärztlicher Kolleginnen in andere Kreisverwaltungen und dem zusätzlichen Ausfall einer Ärztin durch Schwangerschaft/Mutterschutz und Elternzeit im Januar 2012. Somit sind derzeit 4 von 6 Arztstellen im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst nicht besetzt.“

Alle Bemühungen, die Stellen zu besetzen, hätten zu keiner Lösung des Problems geführt, teilt der HSK weiter mit. Lediglich aus den Reihen von niedergelassenen Kinderärzten bzw. berenteten Kollegen hätten wenige Stunden wöchentlich abgedeckt werden können. Da auch in den anderen Sachgebieten des Gesundheitsamtes deutliche Lücken in der ärztlichen Besetzung bestünden (in einem Sachgebiet fehlten derzeit 3 von 6 Arztstellen), sei eine interne Vertretungsregelung nicht möglich.

Somit stehe, schreibt die Kreisverwaltung, für alle Einschulungsuntersuchungen ganztags nur eine Ärztin zur Verfügung. Darüber hinaus stünden stundenweise eine weitere Ärztin sowie 2 Honorarkräfte zur Verfügung. Alle beteiligten Ärzte und Arzthelferinnen würden bereits regelmäßig Überstunden, teilweise in erheblichem Maße, leisten, so dass ein zusätzlicher Einsatz am Wochenende nicht möglich sei.

Auf die Frage der SBL, ob es Überlegungen gebe, die bei vielen Kinder im Alter von 5 Jahren durchgeführte U 9-Untersuchung anzurechnen bzw. anzuerkennen und dafür die Schuleingangsuntersuchung entfallen zu lassen, antwortete die Verwaltung, der Gesetzgeber habe eindeutig die Durchführung durch schulärztliche Dienste der unteren Gesundheitsbehörde vorgesehen. Jedes Kind hätte laut § 54 Schulgesetz NRW einen gesetzlichen Anspruch darauf.

Und wie könnte die Lösung des „gesetzlich verordneten Problems der langen Wege“ aussehen?
Der Hochsauerlandkreis könnte beispielsweise beim Landesschulministerium eine Gesetzesänderung oder eine besondere Verordnung anregen, dahingehend, dass die U9-Untersuchungen, die häufig parallel zur Schuleingangsuntersuchung und den Tests in den Grundschulen laufen, auf Wunsch der Eltern die Schuleingangsuntersuchung ersetzen.

Außerdem stellt sich die Frage, welche Gründe zu der hohen Fluktuation beim Kreisgesundheitsamt führen und warum Ärzte zu anderen Gesundheitsämtern abwandern.