Neulich in Meschede: Da kifft der Bär. Katholische Schule ohne gottlosen Chemielehrer.

Im Hinterhof der Walburga Realschule kifft der Bär. Alles erlaubt - Hauptsache katholisch? (foto: luther)
Im Hinterhof der Walburga Realschule kifft der Bär. Alles erlaubt - Hauptsache katholisch? (foto: luther)

Im hohen Hochsauerland deckt die katholische Kirche das gesamte Bildungsspektrum für unsere Kinder und Jugendlichen ab: katholische Kindergärten, katholische Grundschulen, katholische Realschulen, katholische Gymnasien, katholische Berufskollegs.

Der gläubige Katholik kann also recht einfach unter sich bleiben. Gottlose Lehrer haben an diesen Instituten selbstverständlich nichts zu suchen.

Das musste auch der Vater eines Schülers erfahren, der im Mangelfach Chemie mit vier Stunden an der Walburga Realschule in Meschede aushelfen wollte.

Wie ich am Samstag bei der Lektüre meiner Heimatzeitung Westfalenpost in einem netten Mescheder Café erfuhr, durfte der engagierte Mann seinen Aushilfsjob nicht antreten, weil er kein Mitglied einer Kirche ist.

Da Chemielehrer an sich, katholisch hin oder her, unter einem faustischen Generalverdacht stehen, alldieweil sie mit den Elementen allerlei undurchsichtige Dinge treiben, dürfen die Schüler nicht hoffen, dass demnächst ihr Aushilfspauker wie weiland Faust in Erfurt Wein aus der Tischplatte zapft.

Nüchtern ausgedrückt:

Die katholische Schule in Trägerschaft des Erzbistums gehört zu den Tendenzbetrieben und muss deshalb bei Einstellungen die Voraussetzungen erfüllen, die ihr Träger vorgibt. Dazu gehört unter anderem die Vorgabe, dass man Mitglied einer der christlichen Kirchen sein muss. Auch eine erneute Heirat nach einer Scheidung würde eine Einstellung ausschließen.“ (WP Meschede, 12. 11. 2011)

Den Bären im Hinterhof der Walburga Schule ficht das alles nicht an. Er ist anscheinend katholisch und rollt seit über 12 Jahren seinen Joint genüsslich zwischen den Lippen.

Umleitung: Terror in der Presse, Banken in die Schranken und obendrein will ein Blogger reich werden.

Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (foto: zoom)
Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (foto: zoom)

Terror in der Presse: Grevenbroich ist überall … jurga

Italien: im Würgegriff der marktkonformen Demokratie … nachdenkseiten

Berlin: Banken in die Schranken (Fotos) … nicsbloghaus

Betreuungsplätze für Kinder unter Drei: Ute Schäfer und die rote Laterne … postvonhorn

Sweet Home Alabama: keiner redet heute darüber, dass gestern die USA ihre größte Pleite einer Gemeinde in der Geschichte der USA erlebte. Die Gemeinde Jefferson County in Alabama meldete gestern Konkurs an … wiesaussieht

Jüdische Kultur in Deutschland: Wie geht es weiter mit der Alte Synagoge in Essen? … ruhrbarone

Politiker-Kultur: Wir im Biergarten … WirInNRW

„Bedingungsloses Grundeinkommen“ ein Weg zum Schutz vor Armut? Die vom Hagener DGB-Kreisvorsitzenden Jochen Marquardt moderierte Veranstaltung findet am Mittwoch, 16. November um 19 Uhr im AllerWeltHaus im Dr.-Ferdinand-David-Park, Potthofstr. 22, statt … doppelwacholder

Samstag, 3. Dezember 2011: 10 Jahre DOC BROWN – Der Geburtstagsgig … neheimsnetz

Ich werde reich! Da wird nun auf Beschluss unserer Grossen in Berlin allen Personen, die ihr Kind nicht in die Obhut eines staatlich zugesicherten Kinderhortes geben, pro Monat eine Prämie von 100 Euro gezahlt. Irgendwo in meinem Hirn machte sich ein müder Gedanken bereit, ans noch nicht voll erschienene Tageslicht zu kommen … wiemeringhauser

Urbanes Wohnen IV- Heute Managua 1991. Eine kleine Zeitreise.

In loser Folge veröffentlichen wir Fotos aus städtischen Wohnquartieren in Metropolen rund um die Welt.

managualasbrisas
Der Stadtteil Las Brisas in Managua 1991 (fotos: chris)

Der Stadtteil Las Brisas liegt am Managuasee. Er besteht überwiegend aus kleinen Einzelhäusern mit zwei bis drei Zimmern. Für die meisten Bewohner Managuas sind diese Häuser zu teuer. Die reiche Bevölkerung der Hauptstadt wohnt jedoch nicht hier, sondern oberhalb der Stadt an der Carretera Del Sur. Dort ist es einige Grade kühler und somit angenehmer als in der heißen, hektischen Stadt.

kuhiimvorgarten
Der Stadtteil Las Brisas in Managua 1991, Kuh im Vorgarten

1991: In der Trockenzeit kommen die Kühe auf Futtersuche schon mal in den Vorgarten,  ein Leben in und mit der Natur. Klimaanlagen sind Luxus, in den Tropen ist es heiß. Die Fenster bleiben Tag und Nacht geöffnet. Zu einigen Häusern gehört eine Katze. Große Spinnen und Käfer krabbeln über Decke, Boden und Wände.  Motten fliegen ein und aus. In der Regenzeit quaken und hüpfen handtellergroße Frösche und Kröten.

Im „Patio“  wächst eine Bananenstaude, ein Mango- und ein Orangenbaum oder ein Papayabaum. Wenn die Mangos reif sind, knallen sie auf das Wellblechdach und rollen in den Garten. Und dann sind da noch die Mücken. Wegen der Nähe zum See sind es sehr viele und sie können Malaria übertragen. Über dem Bett hängt zum Schutz ein Moskitonetz und regelmäßig fährt ein Wagen durch die Straßen und sprüht Moskito-Gift. Ist es für die Menschen unschädlich? Keine Ahnung.

wellblechhutten1
Asentamiento in Managua 1991

Verschläge und Verhaue wie diese stehen überall in der Stadt. Sie sind aus Stein, Holzbrettern und Wellblech gezimmert. Häufig müssen jedoch auch Pappe und Plastikplanen als Baumaterial herhalten. Die provisorischen Wohnungen stehen an großen Straßen, an steilen Abbrüchen, sie werden dort errichtet, wo noch Platz ist. Sie bieten Unterschlupf für ganze Familien.

1972 hat ein schweres Erdbeben die meisten Gebäude der Stadt zerstört. Managua muss einmal eine wunderschöne Stadt gewesen sein. Nach dem Erdbeben bleiben einzig das von Japanern gebaute Teatro Nacional Rubén Darío, die Post und das Hotel Intercontinental stehen. Einige wagemutige oder verzweifelte Menschen nutzen noch heute, 1991, die Ruinen der zerstörten Häuser als Wohnraum.

Umleitung: Berliner Grüne werden gecoacht, Prothmann hat Pläne, Journalisten haben es schwer und mehr.

Tschuess Ostsee, war nett da oben - im Norden (foto: zoom)
Tschüss Ostsee, war nett da oben. (foto: zoom)

Hoffnung für zerstrittene Berliner Grüne: mit Singen und tanzen zu Frieden und Eintracht? … ruhrbarone

Prothmanns Pläne: Die bisherige Finanzierung allein durch Werbeeinnah- men hat sich wohl nicht als ausreichend erwiesen – kannst Du hierzu nochmal die Zahlen nennen; es kursierte da mal eine Zahl von 1.500 Euro im Monat? … onlinejournalismus

Journalisten haben es schwer: Das ist aber kein Grund, die wahren Gründe des Versagens der Medien nicht beim Namen zu nennen … nachdenkseiten

Der Euro, die Demokratie und das Volk*: *Griechen, Deutsche, Spekulanten (bitte ankreuzen!) … jurga

Hagen: Welche Schule für mein Kind? DGB und GEW informieren zur Schulentwicklungsplanung … doppelwacholder

Dortmund: Die Kunst, die Putzfrau und Kippenbergers Kichern … revierpassagen

Vereinsfahne der Jäger neben der Stadtfahne: Städtepartnerschaft Arnsberg – Caltagirone ist amtlich … neheimsnetz

BILD-Zeitung heute: „Frau Merkel, wir wollen auch eine Volksabstimmung!“

Heute morgen vor der Bäckerei (foto: zoom)
Heute morgen vor der Bäckerei: Die BILD-Zeitung als Klistier für das Gedärm der deutschen Dichter und Denker. (foto: zoom)

Tja, liebe Griechen, auch wir können volksabstimmen und dann Wehe euch!

Dann gibt es was auf die Flossen und futsch ist der Euro. Und die Itacker sollten auch aufpassen, denn wer hat gestern unseren Schweini kaputt getreten?

Die BILD-Zeitung heute wieder als Klistier für das Gedärm der deutschen Dichter und Denker.

Bevor in Griechenland die Drachme wiedereingeführt wird, gilt folgender Stufenplan: allen deutschen Altphilologen wird nachträglich und unerbittlich das „Graecum“ entzogen. Hatte sich doch das antike Griechenland unrechtmäßig in die Stufenleiter unserer deutschen Geschichte eingeschlichen. Sämtliche Dissertationen zu deren Erlangung nämliches Graecum erforderlich war, werden aberkannt, der „Dr.“ darf beibehalten werden, muss aber als „Drachme“ ausgeschrieben werden.

Vorher: Steinzeit, Ägypten, Griechenland, Rom, Karl der Große, Deutschland.

Jetzt: Steinzeit, Ägypten, Neandertaler, Rom (auch nicht mehr lange, der Säzzer), Karl der Große, Deutschland.

Weiterhin werden ab dem zweiten Schulhalbjahr 2011/2012 alle Winkelbezeichnungen durch lateinische (auch nicht mehr lange, der Säzzer) Buchstaben ersetzt.

Aus α, β, γ und δ werden ab sofort a, b, c und d.

Der Begriff „Demokratie“ wurde nicht, wie es fälschlicherweise in den Schulbüchern heißt, in Griechenland geprägt, sondern von unserer Deutschen BILD-Zeitung.

Jawoll!!!

Wie mir neulich die Deutsche Bahn eine Straßenbahnfahrt ermöglichte

Wie kommen wir jetzt nach Oberhausen? Schlange am Sevice Point Duisburg Hbf (foto: zoom)
Wie kommen wir jetzt nach Oberhausen? Schlange am Service Point Duisburg Hbf (foto: zoom)

Als Auto-Hasser bin ich im direkten Umkehrschluss selbstverständlich ein glühender Verehrer des öffentlichen Transportwesens der Bundesrepublik Deutschland.

Allein meine Liebe wird in letzter Zeit nur selten erwidert.

In meiner sogenannten Jugend kreuzten beispielsweise die Eisenbahnen mit unerbittlicher  Pünktlichkeit das Streckennetz der Deutschen Bundesbahn. Wenn ein Zug um 12:32 auf Bahnsteig 4 ankommen sollte, dann kam er auch um 12:32 auf Bahnsteig 4 an.

Musste ich laut Fahrplan um 12:34 auf Bahnsteig 12 den nächsten Zug erwischen, war die Frage nicht, ob der Zug fährt, sondern, ob ich den Spurt zwischen den Bahngleisen schaffen würde.

Diese Fragen haben sich inzwischen erledigt: Züge fahren nicht mehr pünktlich. Züge fahren auch nicht mehr von ihren angekündigten Bahnsteigen ab. Soll es Gleis 16 sein, ertönt 5 Minuten vor der fahrplanmäßige Abfahrt die Ansage: „Der RE xy fährt heute ausnahmsweise von Gleis 21,“ oder umgekehrt.

Züge fallen auch gerne mal komplett aus oder erreichen überhaupt nicht ihr Ziel.

Vor ein paar Tagen hatte ich die Bahn fast wieder in mein Herz geschlossen. Ich saß nach mehrmaligem geglücktem Umsteigen in der Bahn von Duisburg nach Wesel. Eigentlich eine leichte Nummer, die Zeit meines Lebens immer geklappt hatte.

Kurz vor Oberhausen blieb der Zug stehen: „Aufgrund eines Stellwerkschadens verzögert sich die Weiterfahrt um ca. 20 Minuten“. Na, ja – die paar Meter bis OB Hbf sollten kein Problem sein. Wird schon werden.

Wurde nicht. Nach 20 Minuten fuhren wir zurück nach Duisburg. Stellwerk kaputt. Oberhausen war Utopia geworden. „Melden Sie sich bitte in Duisburg Hauptbahnhof am Service Point“

Dort die Durchsage um 13:35 „Reisende Richtung Oberhausen nehmen den xy-Zug um 13:37 von Gleis ? nach Mühlheim-Styrum, von dort mit der S-Bahn Richtung Oberhausen.“

Leckt mich, habe ich gedacht. Ehrlich. Bin dann zum Service Point. Da saß ein Männecken und hat uns alle freundlich beraten und sogar neue Pläne ausgedruckt.

Der Plan für mich: mit der Straßenbahnlinie 903 Duisburg-Meiderich und Hamborn durchpflügen.

Die Linie 903 war eigentlich seit Jahren mein Traum. Tempogedrosselt mit der Straßenbahn durch das Mulikulti-Problemgebiet des Niederrheins rumpeln.

Erfüllung sieht allerdings anders aus als an diesem Tag, weil sich alle umgeleiteten Bahnfahrer die schmale Bahn teilen müssen: kein Sitz, kaum Platz, schlechte Luft. Schade eigentlich und Entschuldigung, dass ich beim nach links und rechts Gucken jedesmal irgendwem den Rucksack ins Gesicht gepresst habe.

Sämtliche Zugfahrten in diesem Jahr hatte irgendeine von den oben genannten „Macken“.

Trotz alledem, ich habe schon wieder ein paar Fahrkarten in der Tasche. Irgendwas mit drei Mal Umsteigen. Ich habe mir schon mal vier Pläne B1 bis B4 ausgedruckt – mit jeweils einer Stunde Puffer beim Umsteigen.

Eine Frage noch: Wer kauft eigentlich so ein Unternehmen an der Börse?