Buntenbach: Hartz-IV-Faulenzerdebatte soll Druck auf Löhne erhöhen

In meinem BriefkastenBerlin. (dgb-pm)Als bodenlose Frechheit bezeichnete DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach am Freitag in Berlin die erneut entflammte Debatte über Hartz IV als bequeme Hängematte, in der man angeblich faul werde.

„Hartz IV ist offenbar so wenig bequem, dass die Betroffenen verzweifelt versuchen, von diesem Abstellgleis wegzukommen“, sagte Buntenbach. Schließlich arbeiteten über 1,3 Mio. Menschen in Jobs, von denen sie nicht leben können und seien weiter auf Hartz IV angewiesen, um auf das Existenzminimum zu kommen: Arm trotz Arbeit!

Der Anteil dieser working poor unter den 4,9 Mio. erwerbsfähigen Hartz-IV-EmpfängerInnen zwischen 15 und 65 Jahren habe in den vergangenen Jahren sogar um über 4 Prozent auf 27, 4 Prozent zugenommen, betonte Buntenbach und verwies darauf, dass dabei noch nicht einmal die im Jahresschnitt 700 000 Ein-Euro-Jobber eingerechnet seien, die über diese Maßnahme keine langfristigen Perspektiven eröffnet bekommen.

Bereits heute müssten Arbeitslose jeden Job auch weit unter Tarif bis zur Grenze der Sittenwidrigkeit annehmen – in strukturschwachen Regionen kämen dabei Löhne von kaum über drei Euro pro Stunde heraus. Die Zumutbarkeitsregeln seien „unzumutbar geregelt“.

„Mit dem Hartz IV-System wird Armut eher zementiert: Die Regelsätze sind zu niedrig, auf passgenaue Unterstützung warten die Betroffenen noch immer vergeblich, “ so Buntenbach.

Anstatt also ausgerechnet den Schwächsten „kollektives Schmarotzertum“ zu unterstellen, müsse alles dafür getan werden, Arbeitlose individuell zu qualifizieren und sie in Existenz sichernde Arbeit zu vermitteln.

Das Gerede vom Lohnabstand zwischen Hartz IV und Vollzeitarbeit diene allein dazu, den Druck auf die Löhne insgesamt zu erhöhen, sagte Buntenbach. Die Politik sei jetzt vielmehr in der Pflicht, den Niedriglohnsektor und damit Minijobs, Leiharbeit und unfreiwillige Teilzeitarbeit einzudämmen.

„Es ist eine bodenlose Frechheit, die Kosten der Krise auf die Arbeitslosen und Beschäftigten abwälzen zu wollen, während die Verantwortlichen so gut wie ungeschoren davon kommen. Offenbar soll die Demontage des Sozialstaats vorbereitet werden.“

Donnerstag ist „der Freitag“ Tag: Parteispenden sind sexy. Nichts für Homophobe.

Der Freitag Titel vom 21. Januar 2010: "War ich gut? Das innige Verhältnis von Politikern und Lobbyisten gefährdet die Demokratie" (foto: zoom)
Der Freitag Titel vom 21. Januar 2010: "War ich gut? Das innige Verhältnis von Politikern und Lobbyisten gefährdet die Demokratie" (foto: zoom)

Donnerstag ist „der Freitag“ Tag, denn dann steckt die Wochenzeitung „der Freitag“ im Briefkasten.

Die Titel-Illustration von Francesco Bongiorni in der aktuellen Ausgabe mit seiner Anspielung auf die jüngsten Parteispenden gefällt mir ausgesprochen gut.

Die Online-Ausgabe habe ich zwar hier im Blog verlinkt, finde aber die Navigation immer noch zu behäbig. Mein Favorit ist, altmodisch wie ich bin, der gedruckte „Freitag“.

Nichtsdestotrotz möchte ich niemanden abschrecken den Internet-Freitag aufzusuchen und zu stöbern, welche Artikel in dieser Woche lesenswert sind.

Gibt es den „Freitag“ auch im Hochsauerland im Zeitschriftenhandel?

Diese Frage stelle ich mir in eben diesem Moment zum ersten Mal. Die Antwort kenne ich noch nicht.

Das nächste Mal mehr 😉

Tödlicher Arbeitsunfall in Winterberger Steinbruch Steinbrucharbeiter verstarb bei den Rettungsarbeiten.

Winterberg: Der Stadtteil Silbach Blickrichtung Winterberg (foto: zoom/archiv)
Winterberg: Der Stadtteil Silbach Blickrichtung Winterberg (foto: zoom/archiv)

Aus dem Polizeibericht von heute:

Silbach – 21.01.2010 – 13:56 – Bei einem Arbeitsunfall in einem Steinbruch in Winterberg – Silbach (Bergfreiheit) kam am heutigen Donnerstagvormittag ein 47-jähriger Mann ums Leben.

Nach bisherigen Unfallfeststellungen war der Arbeiter des Steinbruchunternehmens damit beschäftigt, etwa 1,5 Tonnen schwere Stahlplatten in einem Steinbrecher auszuwechseln.

Der Mann befand sich zu Montagearbeiten in dem Steinbrecher, als eine am oberen Rand der Maschine abgestellte Stahlplatte abrutschte und ein Geländer abriss. Die Platte und das Geländer stürzten in den Steinbrecher. Dort wurde der 47-Jährige vermutlich von dem Geländer getroffen, gegen die Stahlwände des Brechers geschleudert und zunächst schwerst verletzt. Er verstarb jedoch noch während der Rettungsarbeiten. Ein bereits eingeflogener Rettungshubschrauber kam nicht mehr zum Einsatz.

Bei dem Verstorbenen handelte es sich um einen Familienvater aus Brilon. Notfallseelsorger von Polizei und Feuerwehr nahmen sich der Angehörigen an. Das Dezernat für Arbeitsschutz der BR Arnsberg und die Polizei haben die Unfallermittlungen aufgenommen.

IT.NRW bietet kostenfreie Ausbildung zum Programmierer.

In meinem BriefkastenDüsseldorf (IT.NRW). Information und Technik Nordrhein-Westfalen bildet in sechs Monate dauernden Kursen Programmierer/-innen aus. Das Angebot richtet sich an Interessenten mit Hochschul- oder Fachhochschulreife; zusätzlich ist ein Eignungstest zu absolvieren. Die Teilnahme an dem Lehrgang ist kostenlos, es wird ein Entgelt in Höhe von rund 100 Euro je Monat gezahlt. Die nächsten Lehrgänge beginnen bereits Anfang März.

Drei unterschiedliche Ausbildungszweige stehen zur Auswahl:

  • PC-Lehrgang Typ 1: Anwendungsprogrammierung – Schwerpunkt Java;
  • PC-Lehrgang Typ 2: Anwendungsprogrammierung – mehrere Sprachen;
  • PC-Lehrgang Typ 3: System- und Netzwerkadministration.

Die Ausbildungen vermitteln Kenntnisse zu Programmier- und Markup-Sprachen (C, C++, Visual Basic.NET, HTML, Java) sowie zu den Themenbereichen Betriebssysteme, Netze, relationale Datenbanken, Serverdienste und Anwendungen verschiedener Server.

Für die kommenden Lehrgänge stehen nur noch wenige Plätze zur Verfügung. Bewerbungen sollten (mit den üblichen Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf und Zeugniskopien) bei IT.NRW (Mauerstraße 51, 40476 Düsseldorf) eingereicht werden.

Weitere Informationen erhalten Interessenten telefonisch (0211 9449-3490) oder im Internet (http://www.it.nrw.de/jobs/stellprog.html). Seit 1985 hat IT.NRW schon über 100 derartige Lehrgänge durchgeführt – mehr als 1 000 Teilnehmer/-innen haben seither diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Zahlreiche Absolvent(inn)en mit erfolgreichem Lehrgangsabschluss fanden bei Behörden und anderen Arbeitgebern eine Anstellung.

Düsseldorf, den 21. Januar 2010

Anmerkung: Falls ein Leser oder eine Leserin Erfahrungen mit dieser Ausbildung hat, würden wir uns über einen Kommentar freuen.

Umleitung: Doch wieder FDP, Billy Bragg zahlt keine Steuern, Wild ohne Rüben und mehr …

FDP: Freie demokratische Parteienfinanzierung … lobbycontrol

Billy Bragg(s.u.) und die Banker Boni: Warum ich bis auf Weiteres keine Steuern zahlen werde … freitag

Bundesregierung: Es kriselt im Gebälk … spiegelfechter

Landesregierung: stolpert … WirInNRW

Landes-SPD: Zwischen Matschie und Ypsilanti … ruhrbarone

Ruhrgebiet: Pottblog wird französisch 🙂 … planetNRW

NRW/Sauerland: Wild muss ohne Rüben durch den Winter … wpBrilon

Billy Bragg & Wilco : ‚Aginst Th‘ Law‘

Das war die Schweinegrippe im Hochsauerland …

In meinem BriefkastenHochsauerlandkreis – Der Gesundheits- und Sozialausschuss tagte am 26. November 2009 im Kreishaus in Meschede. Aus dem Protokoll, das der Sauerländer Bürgerliste (SBL) Mitte Januar 2010 ausgehändigt wurde, ersehen wir, was der Leiter des HSK-Gesundheitsamts bezüglich der Schweinegrippen-Impfung am 26. November geäußert hat.

Jetzt, im Januar 2010, klingt das nach Meinung der SBL etwas anachronistisch. Demnach wurde im November NRW als Epizentrum der neuen Grippe A/H1N1 angesehen. In der Niederschrift wird der Leiter des Kreisgesundheitsamtes wie folgt zitiert: „Die Eindämmung der Grippe A/H1N1 steht nicht mehr im Vordergrund. Dieser Punkt ist bereits entglitten. Derzeit geht es nur noch um die Folgenminderung. Eine Meldung an das Gesundheitsamt hat nur noch zu erfolgen, wenn die neue Grippe einen Todesfall zur Folge hat. Derzeit ist in der Regel ein milder Verlauf der Neuen Grippe zu verzeichnen. Dem Robert-Koch-Institut liegen aktuell 150.000 laborbestätigte Fälle vor.“

Weiter heißt es im Protokoll vom 26. November 2009: „Das war die Schweinegrippe im Hochsauerland …“ weiterlesen

Zur FDP fällt mir nicht mehr viel ein. Versteigerung auf Ebay gecancelt ;-)

FDP: Steuergesetz zu ersteigern (screenshot: zoom)
FDP: Steuergesetz zu ersteigern (screenshot: zoom)

Zur FDP will mir im Moment nicht viel einfallen. Was soll man auch sagen, wenn eine Partei, deren neo-liberale Ideologie Grundlage derjenigen Politik war, die zum gerade durchlebten Banken- und Finanzcrash geführt hat, bei den jüngsten Wahlen als großer Stimmen-Abräumer glänzt.

Das Steuergeschenk für das Gaststättengewerbe hatte schon vorgestern und gestern keinen volkswirtschaftlichen Sinn gemacht.

Jetzt sehe ich wenigstens die Ursache, auf die ich auch hätte selbst kommen können.

Aber ich habe nicht glauben wollen, dass es in der Politik manchmal wirklich so zugeht, wie man es am Stammtisch vermutet.

Gut gezockt, möchte man meinen. Eine Millionen eingesetzt – eine Milliarde rausgeholt. Rechne mal jemand die Rendite aus.

Die FDP wird in den nächsten Tagen glaubwürdig beweisen, dass sie die Hoteliers schon entlasten wollte, bevor sie die Spende erhielt. Somit wird sie über jeden strafrechtlich verfolgbaren Korruptionsverdacht erhaben sein.

Es war einfach ein Zufall, ohne Zusammenhang: Ein Schmetterling hat in Chile mit den Flügeln geflattert und in China ist ein Sack Reis umgefallen.

Die Versteigerung bei Ebay ist inzwischen vom Netz genommen worden: hier

Im Cache ist sie noch aufzutreiben: dort

Schade – war eine nette netz-politische Aktion.

Vielleicht geht es den Wählerstimmen der FDP so, wie der Ebay Seite und sie finden sich geschrumpft im Cache des geläuterten Wählergewissens wieder.

Der nächste Test ist im Mai. Ich bin gespannt, wie die FDP aus dieser Nummer rauskommt.

(Danke an khStannies für den Google-Tipp bei Twitter)

Lippstadt stellt Gesamtschulkonzept vor

In meinem BriefkastenDas Konzept der geplanten städtischen Gesamtschule ist Inhalt eines weiteren Informationsabends am Donnerstag, 21. Januar 2010, um 19.00 Uhr in der Sporthalle der Stadtwaldschule.

Neben dem pädagogischen Konzept werden die Mitglieder der Koordinierungsgruppe, unter ihnen Bernd Spelsberg, ehemaliger Leiter der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule Lünen und der städtische Fachbereichsleiter Schule, Kultur und Sport, Franz Josef Brenke, auch die vorgesehene Organisation der Gesamtschule für die ersten Jahre vorstellen. Darüber hinaus wird Rita Fust, Sprecherin der Elterngruppe Gesamtschule, für Fragen zur Verfügung stehen. … Alles lesen