Umleitung: Antisemitismus in Thüringen, Olaf Scholz als Mann des Übergangs, Kündigung von festangestellten Fotograf:innen bei DuMont, Zoom-Tricks, Omikron, das Fest der Liebe, die Winterberger Bobbahn und mehr.

Der Fichtenwald – entweder schon weg oder braun und bald weg (foto: zoom)

Antisemitismus in Thüringen: Keine Entwarnung … blicknachrechts

Scholz: Ein Mann des Übergangs … postvonhorn

Nach dem Sturz von Sebastian Kurz: Chaos in der Kurzparkzone … misik

Alle festangestellten Fotograf:innen zum 30.06.2022 gekündigt: Rote Linie überschritten – betriebsbedingte Kündigungen bei DuMont Schauberg in Köln ausgesprochen … ver.di

Trotz Entschärfungen: Versammlungsfreiheit in NRW wird spürbar eingeschränkt … netzpolitik

Pandemie: Neue Virusvariante „Omikron“ erreicht Dortmund … nordstadtblogger

Das Fest der Liebe: „… warne die Innenministerkonferenz vor einer Welle der Gewalt, die von den Kundgebungen der Corona-Kritikern ausgehen würden. Die Polizei sei mit Härte und Entschlossenheit in allen…“ … zynaesthesie

Comic-Zeichenkunst: Realistische Phantastik – was den europäischen Comiczeichner Moebius mit dem amerikanischen Superhelden-Zeichner Jack Kirby verbindet … endoplast

Zoom-Tricks für Podcast: es gibt eine Lösung. Und diese Lösung liegt in Zoom selbst. Man muss sich allerdings etwas tiefer mit Zoom befassen … ruhrnalist

Chinas Raubbau an der Natur: Fotografien von Lu Guang im Bergbau-Museum Bochum … revierpassagen

Jüdischer Friedhof in Hohenlimburg soll Kulturdenkmal werden: Antrag der SPD-Fraktion im Hagener Kulturausschuss … doppelwacholder

Winterberg & HSK: Wie soll die Bobbahn künftig finanziert werden? … sbl

Sechs Jahre das Internet vollgeschrieben. Das Blog ist jetzt schulpflichtig. Nach den Ferien wird gelernt.

Der erste Eintrag ging um Clement, ja Clement. (Foto: zoom)
Der erste Eintrag ging um Clement, ja Clement. (Foto: zoom)
Vor vier Tagen ist das Blog 6 Jahre alt geworden. Wir sind jetzt gewissermaßen schulpflichtig. Die Zeit der Unschuld ist vorbei. Wir müssen lernen.

In einem Kommentar habe ich Florian Otto einen Tag vor dem Geburtstag unter anderem Folgendes geschrieben:

„Wir als BlogerInnen, Nutzer sogenannter sozialer Medien usw. sind keine Alternative zum Journalismus, wir sind zuallererst die veränderte Wirklichkeit selbst.

Mein Blog ist, das habe ich mal irgendwo in den Anfängen vor sechs Jahren formuliert, ein hyperlokaler halbwegs intelligenter Stammtisch, keinesfalls ein Ersatz für die Tagespresse.“

Das war schon von Beginn an mein Standpunkt, obwohl ich mir darüber keine Gedanken gemacht hatte. Das Blog, eigentlich ja Weblog, Web-Tagebuch, ist mit kleinen Einträgen ohne Bilder gestartet.

Viele Links auf andere Websites und Blogs in den Beiträgen sind inzwischen kaputt, unsere Beträge sind immer noch zu erreichen. Darauf bin ich ein wenig stolz.

Ich habe gerade „unsere“ geschrieben, weil im Laufe der Zeit Menschen dazu gekommen sind, um im Blog ihre eigenen Gedanken zu äußern, einige regelmäßig, andere nur sporadisch.

Vielen Dank den großartigen AutorInnen und KommentatorInnen des Blogs, ebenfalls den Facebook-, Twitter- und Google+- Freunden.

Den Titel „Zoom – Das Sauerland und mehr“ habe ich damals aus dem Bauch heraus gewählt, beschreibt aber auch nach sechs Jahren noch das Blog genau so gut wie am ersten Tag. Jeder Mensch kann von dem Ort an dem er seinen Lebenmittelpunkt hat „zoomen“. Wie das geht kann jede LeserIn im Blog nachlesen.

„LeserIn“ – das Binnen-I gefällt mir eigentlich sehr gut. Manchmal verwende ich es, manchmal nicht. Die Sprache ist im Fluß oder im Fluss 😉

Auch vor 6 Jahren hatte ich schon eine Affinität zu Schwimmbad-Themen: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=464

Was mich am meisten bewegte, waren die lokalen Medien, die Entwicklung der WAZ-Gruppe (heute Funke) und dann später das große „Lügengebäude“ namens „Oversum“, zuerst „Aquasphere“.

Viele der Fragen, die ich vor 6, 5, 4, … Jahren hatte, sind auch heute noch nicht beantwortet.

Fragen aufwerfen, Antworten suchen – eine weitere Motivation das Blog zu betreiben.

Wichtig ist für mich die Vernetzung mit anderen Blogs und Websites. Deswegen stelle ich regelmäßig eine „Umleitung“ zusammen, ein kleiner Widerstand gegen den Versuch von Facebook und Co., die Internet-Kommunikation zu kannibalisieren.

In den ganzen sechs Jahren habe ich zwei Artikel löschen müssen, eine Fremdübernahme und einen eigenen Artikel. Letzteren wegen einer Abmahnung.

Abmahnungen sind für einen Blogger die Pest, sie verletzen das Ehrgefühl, kosten Geld und werden in ihrer juristischen Komplexität vom „Normal-Leser“ nicht unbedingt durchschaut.

Bloggen macht Spaß, wenn man es als Experiment begreift. Die Lernkurve ist steil: viele Menschen, viele Ereignisse, viele Meinungen …

Inzwischen nutze ich auch die sozialen Medien wie Facebook und Twitter, aber die Homebase war, bleibt und ist das Blog.

Zum Schluss die Statistik:

Bis jetzt geht es stetig bergauf.  Screenshot der WordPress-Statistik.
Bis jetzt geht es stetig bergauf. Screenshot der WordPress-Statistik.

Prof. Dr. Patrick Sensburg, Bundestagsabgeordneter der CDU für den Hochsauerlandkreis: Haben Sie das nötig?

Screenshot von heute, 10. Mai 2012
Screenshot von heute, 10. Mai 2012

Heute habe ich einen Facebook-Eintrag auf der Seite von Prof. Dr. Patrick Sensburg gesehen, der mich ziemlich ratlos gemacht hat. Ich frage mich seit einigen Stunden kopfschüttelnd, wie ein Jurist und hochrangiger Politiker einen derartigen Unfug schreiben kann:

„Geht die Journalisten-Bezahlaktion der SPD im HSK weiter? Herr Schiebener macht in seinem Blog zoom seit geraumer Zeit Stimmung gegen die CDU. Stand er wohl auch auf der SPD- Gehaltsliste??“

Für unsere Leserinnen und Leser sei darauf hingewiesen, dass es seit gestern Vorwürfe gegen das Blog „WirInNRW“ gibt, von der SPD bezahlt worden zu sein.

Auf Twitter habe ich so auf diese Nachricht reagiert: http://twitter.com/#!/hskzoom/status/200209405390761985

Diese Vorwürfe wurden in der heutigen Ausgabe des STERN veröffentlicht.

Die Landesregierung NRW  hat eine Einstweilige Ver­fügung gegen die Berichterstattung des „Stern“ erwirkt.

Für mich ist die ganze Geschichte noch nicht geklärt und ich bin schon gespannt auf die weitere Entwicklung.

Jetzt aber wieder zurück zu Herrn Sensburg. Aus der Existenz eines Vorwurfs gegen ein Blog schließt er messerscharf, dass diese Vorwürfe schon bewiesen seien, denn er hat auch schon einen Begriff: „Journalisten-Bezahlaktion der SPD“.

Wenn es also solch eine „Journalisten-Bezahlaktion der SPD“ gibt und diese Prämisse scheint ja für Herrn Sensburg zu stimmen, muss sie ergo auch in seinem Wahlkreis dem HSK existieren, denn dort gibt es eine SPD und ein Blog. Bingo!

Der Herausgeber dieses Blogs sei Herr Schiebener und er mache „Stimmung“ und zwar gegen die CDU. Nun weiß ich natürlich nicht, welche Inhalte und Argumente sich bei Herrn Sensburg mit dem eher diffusen Begriff  „Stimmung“ verknüpfen und was er da so assoziiert.

Auf jeden Fall schließt Herr Sensburg messerscharf aus der erfühlten Stimmung, dass die Möglichkeit existiere, dass sich Herr Schiebener auf der Gehaltsliste der SPD befinde.

In der formalen Logik sind alle Schlüsse, die aus eine falschen Prämisse gezogen werden wahr: Wenn die Erde eine Scheibe ist, ist die CDU eine kommunistische Partei. Ja, ja, das geht liebe Freunde, aber die Erde ist zum Glück annähernd kugelig.

Herr Sensburg hat aber nicht nur diese holperige Logik als Beweis, sondern unterstützend auch folgenden Facebook-Eintrag. Genial! Heureka!

Herr Schiebener wünscht einen SPDler viel Erfolg oder so.
Herr Schiebener beglückwünscht Dirk Wiese von der SPD zur Wahl. Zum Vergrößern draufklicken.

Ein Freund von Herrn Sensburg hat ihm diesen Screenshot geschickt und rechts daneben die Bemerkung aufgeschrieben:

„zoom Blogger Hans J. Schiebener ist bester Freund der SPD und von Dirk Wiese!“

Lieber Herr Sensburg et alii, Sie haben Facebook eventuell, unter Umständen, vielleicht noch nicht begriffen. Das, was Facebook „Freunde“ nennt, sind Verlinkungen zu Personen, die erst einmal nichts über den inhaltlichen Charakter dieser Beziehung aussagen.

Wenn Sie beispielsweise im Bundestag gegen Fracking abstimmen, werde ich Sie zu dieser Handlung beglückwünschen, auch wenn sie nicht so wirklich mein Freund sind.

Bleibt zum Schluss noch die Frage des Geldes. Das Blog „zoom“ ist ein Minus-Projekt. Keine Werbung, niemand zahlt. Die Kosten begleiche ich allein.

Unglaublich? Tja, so ist es.

Den Rest erkläre ich gerne später, weil ich jetzt hundemüde bin.