Wieder ein Ort ohne Freibad: Winterberg

Hinter Stacheldraht: das Freibad Winterberg für immer perdu. (foto: zoom)
Hinter Stacheldraht: das Freibad Winterberg und sein 50-Meter Becken für immer perdu. (foto: zoom)

Ich liebe Freibäder und bin verrückt auf 50-Meter Becken. Winterberg hatte beides.

Das alte Freibad mit der großen Liegewiese ist seit diesem Jahr leider Geschichte. Das Oversum Hallenbad mit einem Außenplanschbecken ist die Gegenwart.

Wer im Sommer gern ein klassisches Freibad aufsuchen möchte, um seine Bahnen zu ziehen, muss sich in den Ortsteil Siedlinghausen begeben. Dort im Tal liegt zwischen Kastanien ein klassisches Freibad mit einem 25-Meter Becken.

Die Stadt Winterberg hatte das Bad in Siedlinghausen vor einigen Jahren abgestoßen.  Es kann heute nur Dank eines engagierten Bädervereins weiter betrieben werden.

Ein für das Bahnen-Schwimmen ausreichend großes Außenbecken findet man auch im Aqua-Olsberg. Dort können die Schwimmerinnen und Schwimmer problemlos von der Halle mit seiner 25-Meter Bahn in den Freibadbereich wechseln.

Irgendwie ist es traurig, dass in der Tourismus-, Outdoor-  und Wintersportmetropole Winterberg zwar eine defizitäre Bobbahn subventioniert wird, aber ein Freibad in wunderschöner Umgebung am Fuß eben dieser Bobbahn geschlossen wird.

Ist altmodisch, kostet Geld, bringt keine Rendite, bringt keinen Ruhm, lockt keinen Stefan Raab auf seinem Wok herbei.

Nach Schleswig-Holstein: steht in NRW das Ergebnis bereits fest?

Die voraussichtliche Sitzverteilung in Schleswig-Holstein (screenshot: zoom)
Die voraussichtliche Sitzverteilung in Schleswig-Holstein (screenshot: zoom)

In Schleswig-Holstein wird es ein Koalition aus SPD, Grünen und SSW geben.

Die FDP (-6,8%) und die Linke (-3,8%) haben massiv verloren, die Piraten (+6,6% ) und die SPD (+4,6%) gewonnen. Der Rest der Parteien schippert um den Null-Meridian.

Die Linke wird nicht im Landtag vertreten sein.

Schlimm ist die niedrige Wahlbeteiligung von unter 60 Prozent.

Es wird, falls nicht noch ein Drama passiert, eine Koalition aus SPD, Grünen und SSW gezimmert, was zahlenpolitisch betrachtet völlig in Ordnung geht.

Für Nordrhein-Westfalen erwarte ich kaum andere Verhältnisse.

Die Linke wird rausfliegen, was ich übrigens bedauere. Die Piraten werden rein kommen,  was ich begrüße.

Die CDU wird Stimmen verlieren, die FDP wird massiv verlieren, aber es trotzdem in den Landtag schaffen.

Die Grünen werden in NRW wahrscheinlich mäßig abschneiden, weil sie wenig eigenes Profil gezeigt haben.

Die SPD wird zulegen. Ob es aber für eine Koalition mit den Grünen reicht, ist nicht sicher.

Lindner hat sich schon angebiedert, daher denke ich wird „Rot, Grün“ oder „Rot, Grün, Gelb“ kommen und als Notausgang „Große Koalition“.

Soweit meine Glaskugel, „echt“ kommt in etwas weniger als 7 Tagen. Ich lasse mich übrigens gerne von der Realität widerlegen.

Briefwahl: Der Stimmzettel ist eingetroffen :-)

Gut zwei Wochen Zeit zum Grübeln. Der Stimmzettel für den Wahlkreis HSK II ist eingetroffen. (foto: zoom)
Gut zwei Wochen Zeit zum Grübeln. Der Stimmzettel für den Wahlkreis HSK II ist eingetroffen. (foto: zoom)

Vor ein paar Tagen hatte ich die Briefwahlunterlagen online bestellt. Heute sind sie eingetroffen. Schön. Die Bedenkzeit ist auf jeden Fall länger als in der Wahlkabine.

Homer Simpson scheint einen ähnlichen Geschmack zu haben wie der Autor dieses Beitrags.

Über den Wahlkampf der SPD hatte ich schon einen braven Artikel verfasst.

Die Kandidatur der Piraten ist bei uns fast ein Dauerthema, und es ist spannend und wird spannend bleiben.

Die Online Präsenz und Kompetenz der Parteien und Kandidaten lässt sich eventuell von diesem Startpunkt aus einschätzen.

Umleitung: von elitärer Menschenfeindlichkeit bis zum Pflegedienst „Humanitas“.

Bevor du dich aufregst kannst du hier beim Laufen durch den Buchenwald die Seele baumeln lassen. (foto: zoom)
Bevor du dich aufregst kannst du hier beim Laufen durch den Buchenwald hoch über dem Negertal die Seele baumeln lassen. (foto: zoom)

„Elitär motivierte Menschenfeindlichkeit“: Gute Argumente und Anregungen zur unsäglichen „Integrationsdebatte“, die mit den Polemiken von Thilo Sarrazin einen traurigen Höhepunkt erlebt hat … antjeschrupp

Guttenberg oder der „Sieg der Wissenschaft“? War Guttenbergs Fall tatsächlich jener „Sieg der Wissenschaft“ über die Politik, als der er gefeiert wurde? Und wie sehen die Folgen und Konsequenzen im Feld der Wissenschaft wie der Politik heute aus? … blaetter

Anatol Stefanowitsch – Sprachbrocken 15: „…hätte das nicht den Vorteil, dass die Unterrichtszeit, die sonst auf das Erlernen einer toten Sprache verschwendet würde, für Nebensächlichkeiten wie moderne Fremdsprachen zur Verfügung stünde, an denen man modellhaft lernen könnte, wie man sich mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen unterhält?“ … stephanurbach

Netzforschen: „Am Anfang jeder Forschung steht das Staunen. Plötzlich fällt einem etwas auf.“ … cspannagel

Photographie: Klicken, Blättern, Entdecken … heikerost

NRW-CDU: Ritt auf der Rasierklinge … postvonhorn

Was ist ein Algorithmus? Zunächst einmal: Ein „Algorithmus“ ist nichts anderes als ein Berechnungsverfahren. Jedes Kind lernt in der Schule einen Algorithmus, wie man z.B. „schriftlich“ ganze Zahlen addiert, multipliziert oder dividiert … scilogs

Das neue Ruhrbarone Reportage-Magazin liegt am Bahnhof: Aber, manchmal muss man nachsehen. Dann steht es nicht bei den Magazinen, sondern bei den Regionalbüchern … ruhrbarone

Kunst per Klick: Museen sind wunderbar. Sie sind wichtig und unverzichtbar als Orte, an denen Kunst und Kultur gesammelt, sichtbar gemacht und manchmal auch erklärt wird … wutzeline

Carmen Losmann: “Work hard – play hard” erzählt von Team Buildings und kreativer Ausbeutung … sauerlandblog

Wie sich Pflegedienste nennen: „Humanitas, Humanika, HU-MA, Harmonica, Angelus, Domus, Visita, Sanitas, Prosano, pro sana, Procura, Curatio, Manus, Sensorium, Philantrop (sic! Es fehlt das zweite „H“, als sei man in traurigen Tropen gelandet)“, erklärt Bernd Berke in den … revierpassagen

Dinslaken: der Hertie-Abbruch geht weiter …

Hier und heute wird zur Zeit das Restaurant abgerissen. (foto: zoom)
Hier und heute wird zur Zeit das Restaurant abgerissen. (foto: zoom)

Der Abbruch des Hertie-Gebäudes in Dinslaken hat Fortschritte gemacht. An den Absperrgitter halten sich halten sich immer ein Dutzend Schaulustige auf.

Das kleine Spektakel hat Unterhaltungswert und sollte bei keinem Besuch der Neustraße ausgelassen werden.

Andere bemerkenswerte Ereignisse: die Thalia Buchhandlung hat Olga Grjasnowas Buch mit dem netten Titel „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ vorrätig, der Grieche in der Altstadt hat geschlossen und stattdessen können wir vor der Metzgerei Lehmkuhl an Tischen sitzend unsere Bratwurst mit Pommes Frites verspeisen, während die Straßenbahn Linie 903 Richtung Hamborn vorbei knirscht.

Blick von der Neustraße auf die Friedrich-Ebert-Straße mit Linie 903.
Blick von der Neustraße auf die Friedrich-Ebert-Straße mit Linie 903.

Männermode im Sofort-Futur – Masculina rossa: jetzt ziehen sie uns auch noch die blauen Hosen aus.

Alles braun bis auf die kurzen Hosen. Rosa um die Mitte des Mannes. (foto: zoom)
Alles braun bis auf die kurzen Hosen. Rosa um die Mitte des Mannes. (foto: zoom)

Bislang ging ja eine ganze Menge. Aber es gab immer ein Tabu: Männer in Rosa gekleidet ging ja nun überhaupt nicht. Bis gestern.

Auf dem Bild sehen wir den Designer-Sommer-Mann des Sommers 2012.

Nicht das Hemd, nicht der Hut, nicht die Socken und auch nicht die Schuhe.

Sondern die Region der Keimdrüsen soll bei Schönwetterlage in rosafarbenes Tuch gehüllt werden.

Ein zartes Rosa wird um das männlichste aller als männlich vermessenen Gebiete des männlichen Körpers geschlungen.

Ob ich das noch mitmachen werde? Mist ich werde alt und meine Hosen bleiben blau. Sag‘ ich jetzt mal so. Mit letzter Kraft.

Berlin – Siedlinghausen: wieder daheim. Where I lay my head is home …

Der Bahnhof Siedlinghausen bietet auch dem Hobby-Fotografen immer wieder nette und unaufdringliche Motive. (foto: zoom)
Der Bahnhof Siedlinghausen bietet auch dem Hobby-Fotografen immer wieder nette und unaufdringliche Motive. (fotos: zoom)

Was ist eigentlich Heimat? Der Ort, in dem man geboren wird und aufwächst? Der Ort, der einen am meisten geprägt hat? Der Ort, der mit den schönsten, intensivsten Erinnerungen verknüpft ist? Da, wo ich gerade wohne? Da, wo ich wohnen will? Da, wo ich begraben werden will?

Keine Ahnung. Ich habe schon öfter über diesen Fragen gegrübelt und keine Antwort gefunden, da ich keinen Ort kenne, auf den „all of the above“ zutreffen würde.

Niederrhein, Norddeutschland, ein bisschen Texas, ein wenig Sauerland und das Ruhrgebiet.

Berlin? Hat der Rau ja auch zum Grab erwählt, statt Wuppertal.  Vielleicht gibt es ja irgendwo eine Schnittmenge.

Vielleicht ist Heimat auch mehr als ein Ort. Heimat könnte ein Netz von Lebensknoten sein, manche physisch, manche strukturell und andere nicht mehr als sentimetal.

Sei es drum. Noch will ich in Berlin nicht begraben werden, aber „cool“ ist die Stadt trotzdem. Jetzt. Gerade. Heute.

Was morgen ist, interessiert mich nicht.

Abfahrt Berlin Hauptbahnhof. Eine fotogene Metropole.
Abfahrt Berlin Hauptbahnhof. Eine fotogene Metropole.

Momente: auf dem Weg zu Hegel, Brecht und Fichte.

Kurz zurückgeschaut, den Fahrradfahrer gesehen und geknippst (foto: zoom)
Kurz zurückgeschaut, den Fahrradfahrer gesehen und geknippst (foto: zoom)

Es ist verdammt anstrengend eine Großstadt wie Berlin zu durchstreifen. Der Plan lautete: erreiche den Dorotheenstädtischen Friedhof und finde die Grabstädten von Brecht, Mann, Hegel, Fichte und Seghers.

Auf dem Weg dorthin habe ich mich noch einmal umgeschaut und den Fahrradfahrer gesehen, kurz gezögert und geknippst.

Wann hast du das letzte Mal etwas von Hegel gelesen?
Wann hast du das letzte Mal etwas von Hegel gelesen?

Es herrschte heute eine sehr ungemütliche feuchte Kälte in Berlin. Graues Novemberwetter im April.

Den Friedhof haben wir erreicht, die gesuchten Gräber gefunden und noch ein paar mehr.

Aus welchem Grund waren wir dort? Färben die Talente der Toten auf die Besucher ab? Hat man wieder ein paar touristische Trophäen erlegt?

Ich werde mal drüber nachdenken. Aber nicht heute, denn dieser Tag in Berlin, der grauen, kalten Großstadt war einfach zu anstrengend.

Obwohl: Das KaDeWe war gar nicht so gräßlich überfüllt, wie ich mir das „Schaufenster des Kapitalismus“ immer vorgestellt hatte.

Auf der fünften Etage war ich ziemlich allein mit einem Nikon-Objektiv zum Preis von 6000 Euro. Für gefühlte fünf Minuten bin ich in tiefe Kontemplation versunken.

Was wäre das für ein tolles Bild geworden! Der Radfahrer, der Bahnhof Friedrichstraße und das 6000 Euro Objektiv.

So  bleibt am Ende des Tages nur ein  Casio Exilim Pic, roh und unbearbeitet.

Gute Nacht!

Vielleicht geht es ja nicht nur mir so – traurig … ein paar Worte zu meiner Online Abwesenheit

Das war vor Wochen: er hatte mich wirklich begeistert, der Papa (foto: zoom)
Das war vor Wochen: er hatte mich wirklich begeistert - der Papa (foto: zoom)

Die meisten Leserinnen und Leser des Blogs sind an Politik interessiert. Was kümmert sie der Vater des Herausgebers?

Überhaupt nicht. Und das ist auch gut und richtig. Denn nicht alles Private ist politisch und nicht alles Politische ist privat.

Aber es gibt da draußen ein paar liebe Menschen, die mich persönlich kennen, nicht nur so von Tweet zu Tweet und „von Face zu Book“.

Auch Freunde, die ich mit der Anzeige in der NRZ/Dinslaken nicht erreicht habe, wissen jetzt, dass der alte Hans Schiebener nicht mehr in seinen Schrebergarten radeln wird.

Seit heute liegt er neben seiner Frau. Es war sein sehnlichster Wunsch.

Ich stelle mir meinen Vater als einen glücklichen Menschen vor.

Ich stelle mir meine Vater als einen glücklichen Menschen vor ...
Ich stelle mir meinen Vater als einen glücklichen Menschen vor ...