Es ist ein verrücktes Wetter im Hohen Hochsauerland. Gestern zog am Nachmittag dichtes Schneegestöber über die tiefen und hohen Lagen. Es war schwierig eine lockere Abendlaufrunde durch den Wald zu stapfen.
Kaum zurück, schmatzten von einer zur anderen Minute dicke, warme Regentropfen auf den Schnee und fraßen die weiße Pracht.
Heute Mittag in Winterberg, 200 Höhenmeter weiter, brummte trotz Regen und Plus-Graden der Ski-Betrieb. Die Kunstschneedecke wird aller Voraussicht nach halten. Die Auflage ist dick genug, um eine kürzere Wärmeperiode zu überstehen.
Glaubt man dem Wetterbericht, soll es zu Silvester wieder kalt werden. Bis dahin benötigen Nässe-empfindliche Menschen neben der Skiausrüstung einen Regenschirm 😉
Heute bin ich via twitter auf eine Pressemitteilung der Betriebskrankenkassen in NRW aufmerksam gemacht geworden. Erstaunlich finde ich, dass trotz höherem Druck auf die Arbeitnehmer und größerem Risiko von Arbeitslosigkeit, die Krankschreibungen steigen. Ich hätte vermutet, dass die Krankschreibungen eher abnehmen.
Hier erst einmal der Text der Pressemitteilung NRW:
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage auf dem Arbeitsmarkt lassen sich die Arbeitnehmer immer häufiger krankschreiben.
Dabei fiel im vergangenen Jahr jeder Arbeitnehmer in NRW an 14,2 Tagen krankheitsbedingt aus. Bundesweit fehlten die Arbeitnehmer dagegen „nur“ 13,4 Tage. Der durchschnittliche Krankenstand von 3,9 % in NRW lag damit auch höher als die Krankenstände der Vorjahre (3,5 % in 2007; 3,4% in 2006).
Höchste Krankenstände im Ruhrgebiet
Dabei fallen die höchsten Krankenstände in NRW im industriellen Herzen des Ruhrgebietes an, während sie sich in den kreisfreien Städten Münster und Bonn sowie in den ländlicheren Gebieten des Bergischen Landes und an der Lippe weit unter dem Landesdurchschnitt bewegen.
Insbesondere Münster und Bonn sind durch den Hochschulbereich und den Dienstleistungssektor – mit üblicherweise niedrigeren Ausfallzeiten – geprägt. Spitzenreiter mit 18 Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage) war Gelsenkirchen, in Münster waren es dagegen nur 10,4 AU-Tage.
Muskel- und Skeletterkrankungen an der Spitze. Psychische Erkrankungen – langwierig und zunehmend
Mit rd. 26% entfielen die meisten Arbeitsunfähigkeitstage im vergangenen Jahr – wie in den Jahren zuvor – auf Muskel- und Skeletterkrankungen. An zweiter Stelle lagen die Atemwegserkrankungen, gefolgt von Verletzungen und Vergiftungen sowie psychischen Störungen. Sie verursachten immerhin in NRW 10% aller Krankheitstage, dem höchsten Anteil in der über 30jährigen Krankheitsberichterstattung. So lag der Anteil der psychischen Erkrankungen im Jahre 1976 bei nur 2 %. Dauert ein durchschnittlicher Erkrankungsfall 12 Kalendertage, so liegen die Fallzeiten bei psychischen Erkrankungen in NRW bei 34 Tagen.
Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist der Strukturwandel bei der Wirtschaft: Die Dienstleistungen gewinnen auch in NRW, das produzierende Gewerbe verliert an Bedeutung. Arbeitslose, Telefonisten und Pflegeberufe sind psychisch stark belastet.
Arbeitslose haben die meisten psychisch verursachten Krankentage
Die steilsten Steigerungsraten bei psychischen Krankheiten weisen Arbeitslose auf, in den letzten vier Jahren verdoppelten sich ihre psychisch verursachen Krankheitstage. Sozialarbeiter und Telefonisten leiden darüber hinaus auffällig häufig unter psychischen Erkrankungen. Aber auch in Branchen, die sich generell durch niedrige Krankenstände auszeichnen, haben die Betriebskrankenkassen psychisch bedingte Krankschreibungen festgestellt, die deutlich über dem Durchschnitt liegen, so z. B. im Kredit- und Versicherungsgewerbe und in der Medienbranche.
Auch das noch: „In Deutschland herrscht der Schlendrian. Beweise? Wer etwa das wohlklingende Wort »Leistungsbereitschaft« als Suchbegriff bei Google eingibt, erhält nur 428 000 Treffer. Der garstige Ausdruck »Faulenzen« hingegen ergibt 584 000 Ergebnisse. Das abscheuliche Wort »Freizeit«? 57 Millionen Treffer – bestürzend!“ … jungleworld
Vor einigen Stunden habe ich das 1300 Seiten-Buch von Frank Schätzing mit Erleichterung zugeklappt.
Ich gestehe, dass ich Lebenszeit verschwendet habe.
Der Autor häuft Seite für Seite Schauplätze, Personen und Handlungsstränge an, ohne dass der Roman eine Spannungsbogen aufbaut.
Schätzing hat sich dem Anschein nach fleißig mit Astronomie, Informatik, Politik, Pop-Musik und Umwelt beschäftigt und schreibt alles, was er gelernt hat, auf.
Seine Sprache ist hölzern und die Geschichte lebt von der Ausbeutung des Zeitgeistes. Es wird viel gestorben und manch Totgeglaubter lebt zur Erleichterung von Leserin und Leser weiter.
Der Plot müsste bekannt sein: Terroranschlag auf den Mond im Jahre 2025. Alle Großmächte scheinen verwickelt, alle Großkapitalisten ziehen ein Strippchen und zwischendrin die Guten und bösen Einzelheldinnen und Helden.
Der Autor schmeisst seinen Lesern ein Roh-Manuskript vor die Füße. Er hat vergessen die Hauptarbeit zu leisten: Verdichten.
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