Frank Schätzing, Limit: 1300 Seiten Verschwendung von Lebenszeit. Eine Anmerkung.

Schätzing, Limit. Das war's und nie wieder ... (foto: zoom)
Schätzing, Limit. Das war's und nie wieder ... (foto: zoom)

Vor einigen Stunden habe ich das 1300 Seiten-Buch von Frank Schätzing mit Erleichterung zugeklappt.

Ich gestehe, dass ich Lebenszeit verschwendet habe.

Der Autor häuft Seite für Seite Schauplätze, Personen und Handlungsstränge an, ohne dass der Roman eine Spannungsbogen aufbaut.

Schätzing hat sich dem Anschein nach fleißig mit Astronomie, Informatik, Politik, Pop-Musik  und Umwelt beschäftigt und schreibt alles, was er gelernt hat, auf.

Seine Sprache ist hölzern und die Geschichte lebt von der Ausbeutung des Zeitgeistes. Es wird viel gestorben und manch Totgeglaubter lebt zur Erleichterung von Leserin und Leser weiter.

Der Plot müsste bekannt sein: Terroranschlag auf den Mond im Jahre 2025. Alle Großmächte scheinen verwickelt, alle Großkapitalisten ziehen ein Strippchen und zwischendrin die Guten und bösen Einzelheldinnen und Helden.

Der Autor schmeisst seinen Lesern ein Roh-Manuskript vor die Füße. Er hat vergessen die Hauptarbeit zu leisten: Verdichten.

4 Gedanken zu „Frank Schätzing, Limit: 1300 Seiten Verschwendung von Lebenszeit. Eine Anmerkung.“

  1. Ich fand es auch unglaublich zäh und habe es bis jetzt nicht zu Ende gelesen. Ich habe etliche andere Bücher dazwischen geschoben – und wenn ich Deine Besprechung lese werde ich es jetzt in Regal stellen und vergessen. 🙂

  2. Mit LIMIT hat der Autor das Limit des selbst für geneigteste Schätzing-Fans Zumutbaren überschritten. Ein Berg Rohmasse – kein schlüssiger Roman. Habe mich zwischendurch bei 2 wirklich gelungenen, wenn auch älteren Romanen erholt: „Fahrenheit 451“ (Ray Bradbury) und „Die Entdeckung der Langsamkeit“ (Sten Nadolny).

  3. @Stefan:
    Es gibt wirklich nur die beiden Möglichkeiten: Wegstellen oder „durchziehen“. Stückchenweise lesen funktioniert nicht, denn dann fällt das eklektische Ding vollends auseinander.
    @Gerd:
    Wie geht denn das? Ray Bradbury liegt gerade auf meinem Nachttisch. Ausgabe von 1976 mit diesem kleinen Zitat: „If they give you ruled paper, write the other way.“

  4. Es gibt noch eine dritte Möglichkeit mit dem Buch zu verfahren: Gar nicht erst lesen. „Der Schwarm“ war als Urlaubslektüre unterhaltsam – ich hatte viel Zeit – aber ein Schwätzing ist genug.

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