Raus aus dem Hochsauerland. Mein Königsweg nach Dortmund

Bahnhof Bestwig aus dem abfahrenden Zug. Beachte die Uhr oben ;-) (foto: zoom)
Bahnhof Bestwig aus dem abfahrenden Zug. (foto: zoom)

Heute waren mal wieder die Bücher aus der Bibliothek in Dortmund fällig. Zweimal kann man dort die Leihfrist von vier Wochen um den gleichen Zeitraum online verlängern. Ergo steht alle drei Monate ein Fahrt nach Dortmund auf dem Programm.

Bisher sind wir entweder mit dem Auto oder dem Zug aus Siedlinghausen gefahren.

Nachteil I: Das Autofahren ist anstrengend und endet manchmal im Stau.

Nachteil II: Der letzte Zug nach Siedlinghausen fährt in der Ski-Saison um 18.41 Uhr, ansonsten um 16.41 Uhr vom Dortmunder Hauptbahnhof ab. Etwas früh für einen Großstadtbummel.

Heute habe ich die Alternative, den Königsweg*, gefunden: Mit dem Auto 15 Minuten nach Bestwig fahren, dort parken und binnen  einer Stunde und elf Minuten bequem nach Dortmund reisen. Letzte Rückfahrt aus Dortmund: 21.53 Uhr.

Das 9 Uhr Tagesticket für einen Erwachsenen plus drei Kinder hat für die Hin- und Rückfahrt 24,30** Euro gekostet.

Kleine Anmerkung: Im Bahnhofsgebäude befindet sich inzwischen die Informationsstelle für Touristen. Die verkauft ausdrücklich keine Fahrkarten. Selbige erhält man entweder am Automaten oder in einem 300 Meter entfernt gelegenen Reisebüro. So stand ich also heute voller Achtung und Rätsel vor dem Ticket-Automaten. Während ich vor den ganzen Wahlmöglichkeiten des Touch-Screens zu resignieren drohte, kam mir ungefragt ein Bahnmensch zu Hilfe. Wer weiß, welche Karte ich sonst gezogen hätte.

* Optimierungsvorschläge ausdrücklich erwünscht.

**Für die Leser mit dem spitzen Stift: in einer Opportunitätsrechnung müssen die Dortmunder Parkgebühren berücksichtigt werden.

Umleitung: Sparen, Missbrauch, Bundesbank, Konstantin Wecker und E-Bikes aus Bestwig

Sparen, sparen, sparen: wir machen den Scheiß nicht mehr mit … doppelwacholder

Kirche und sexueller Missbrauch: „Mein Mut ist dahin“ … sz

Kloster Ettal: absoluter Terror … stern

Unterwegs: im Namen des Herrn … ruhrtalcruising

Bundesbank: neoliberale Indoktrination … nachdenkseiten

Konstantin Wecker: über Neoliberalismus und das Einmischen … ruhrbarone

Elektro-Fahrrad: Schub aus der Steckdose … wpolsberg

Bahnhof Bestwig, Hochsauerland: An einem Sonntag

Dieser Tage wartete ich auf einen Zug Richtung Dortmund. Ich stand also auf dem Bahnsteig des Bahnhofs in Bestwig wie ich auch schon am Bahnhof in Siedlinghausen gestanden hatte.

Bahnhof Bestwig: Warten auf den Zug
Bahnhof Bestwig: Warten auf den Zug

Ich bin kein Sauberkeitsfanatiker, aber was ich sah,  gefiel mir anfangs nicht.

Der Wartesaal geschlossen. Das Ambiente von zweifelhafter Ästhetik.

Als ich dann aber genauer hinschaute fiel mir der morbide Charme des ein oder anderen Details ins Auge:

Bahnhof Bestwig: Im Detail - fast ein Ölgemälde
Bahnhof Bestwig: Im Detail - fast ein Ölgemälde

Indoor-Minigolf Bestwig: fast ein Spielbericht …

Ungefähr zwei Drittel der Fläche: Indoor Minigolf Bestwig
Ungefähr zwei Drittel der Fläche: die Indoor-Minigolf-Anlage in Bestwig

Vor einiger Zeit hatte ich kurz die Neueröffnung der Indoor-Minigolf-Anlage in Bestwig an der Ruhr gemeldet. Der kurze lakonische Artikel hat im Internet mehr Aufmerksamkeit erhalten als ich gedacht habe zu ahnen gewagt hätte. Gott und die Welt scheinen bei Google neben „Torten“ unbedingt „Indoor Minigolf“ ins Suchkästchen einzuhacken 😉

Allen, die gerne bei mir anrufen, um sich nach Öffnungszeiten, Preisen und Anfahrt zu erkundigen, sei an dieser Stelle versichert, dass sämtliche Informationen auf der Website des Betreibers zu finden sind.

Heute, an einem warmen, aber regnerischen Julitag, habe ich endlich selbst einmal die Anlage besucht. Für zwei Erwachsene und zwei Kinder haben wir 10 Euro bezahlt. Die Vorteile der Anlage sind offensichtlich. Es war trocken und die Bahnen sind in einem sehr guten Zustand. Das Spiel wird dadurch kalkulierbarer. Das Bild oben täuscht. Es waren heute Nachmittag alle Bahnen mindestens einfach besetzt. Die Fläche im ersten Stockwerk des LIDL-Geschäftsgebäudes an der Hauptstraße in Bestwig ist bei voller Besucherzahl recht klein und trotz geöffneter Türen und Fenster war das Mikro-Klima eher drückend feucht-warm.

Eine der Videokamaras, rechts der WLAN-Router(?)
Eine der Videokamaras, rechts der WLAN-Router(?)
Draussen vor der Tür: rechts mittig der Bildschirm
Draussen vor der Tür: rechts mittig oberhalb der Adresse sitzt der Monitor

Mindestens drei Video-Kameras überwachen den Raum. Das Geschehen im Saal wird live auf mehreren Bildschirmen gezeigt, von denen einer rechts neben der Eingangstür platziert ist. Mir persönlich ist dieser Grad der Video-Überwachung und -Übertragung zu „britisch“.

Sollte ich noch einmal wiederkommen, dann alleine bei kühlem Wetter, während einer Schwachlastzeit. Dann würde ich üben, üben und nochmals üben, weil mir bei den sensibel reagierenden Bahnen heute zu viele Bälle im Nirvana gelandet sind.

Neu in Bestwig an der Ruhr: Indoor Minigolf!

Blitz, Salto, Favoritentöter: Ein Schuss Ironie ist beim Minigolf zwangsläufig dabei.
Blitz, Salto, Favoritentöter: Ein Schuss Ironie ist beim Minigolf zwangsläufig dabei. (Screenshot)

An der Skihalle in Bispingen fahre ich naserümpfend vorbei. Hallen-Cartbahnen wie in Neuastenberg lassen mich kalt.

Dem verführerischen Charme einer Minigolf-Halle hingegen kann ich mich kaum entziehen.

Darob vermelde ich hier und heute die Neueröffnung der Minigolfhalle mit WLAN-Lounge in Bestwig an der Ruhr ab dem morgigen Sonntag.

21. April: Tommy Emmanuel live in Bestwig an der Ruhr

Ich werde das Tommy Emmanuel Konzert in Bestwig an der Ruhr besuchen, auch wenn ich danach die absolute Sicherheit habe, dass ich noch 30 Jahre üben könnte, ohne auch nur ein Zehntel der Gitarrentechnik des Australiers zu beherrschen.

Das Ticket ist gekommen.
Das Ticket ist gekommen.

In der Szene wird gemunkelt, dass Emmanuel die kleineren Auftritte in Zukunft aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr absolvieren werde. Vielleicht ist Bestwig also die letzte Gelegenheit, den Gitarrenvirtuosen in kleinerem Rahmen, außerhalb der großen Stadien und Bühnen zu hören und zu erleben.

Bestwig liegt, vom Ruhrgebiet und Arnsberg aus gesehen, am Ende der A46 zwischen Meschede und Olsberg.

Ich habe mir vor längerer Zeit eine DVD und eine CD von Tommy Emmanuel gekauft. Mein Eindruck: atemberaubende Technik, aber zu wenig „feeling“. Keine Musik, die ich zum Hören einfach mal auflege. Da starre ich lieber zum x-ten Mal Jimi Hendrix auf die Finger. Über Geschmack lässt sich trefflich streiten 😉

Live, so habe ich mir sagen lassen, soll Tommy Emmanuel allerdings das echte Musikgefühl rüberbringen.

Das Konzert in Bestwig bleibt mein Tipp Nr. 1 für das Sauerland im April. Die Karten werden schnell knapp. Online Kartenverkauf, nach Bestätigungsmail gegen Vorkasse, hier.