Ihr guckt euch das an – ich lebe hier …
Schlagwort: Bahnhof
Bahnhof Nummer Drei: Silbach.
Von den drei Bahnhöfen auf Winterberger Stadtgebiet macht Silbach den besten Eindruck: kleinster Stadtteil, schönster Bahnhof.
Das Gebäude selbst hat längst keine Funktion mehr als Bahnhofsgebäude. Es wird bewohnt.
Während im Bahnhof Winterberg noch Fahrkarten von menschlichen Wesen verkauft werden, dient Siedlinghausen als Ausweichbahnhof für die ansonsten zwischen Bestwig und Winterberg eingleisige Strecke. Deswegen steckt in Siedlinghausen auch immer noch ein Bahnbediensteter im Gebäude, da dort der Zug nach Winterberg den Zug von Winterberg auf einem kurzen zweigleisigen Stück im Bahnhofsbereich passiert.
Der Funktionswandel von Bahnhofsgebäuden wäre einen Essay wert. Vielleicht ein anderes Mal, denn jetzt werde ich ‚Olympia gucken‘: Eisschnelllauf und Biathlon.
Bahnhof Bestwig, Hochsauerland: An einem Sonntag
Dieser Tage wartete ich auf einen Zug Richtung Dortmund. Ich stand also auf dem Bahnsteig des Bahnhofs in Bestwig wie ich auch schon am Bahnhof in Siedlinghausen gestanden hatte.
Ich bin kein Sauberkeitsfanatiker, aber was ich sah, gefiel mir anfangs nicht.
Der Wartesaal geschlossen. Das Ambiente von zweifelhafter Ästhetik.
Als ich dann aber genauer hinschaute fiel mir der morbide Charme des ein oder anderen Details ins Auge:
Siedlinghausen, Bahnhof – Sif
Mensch kann nicht alles haben: hohe Berge, tiefe Täler, weite Wälder, nette Menschen … Manchmal hat man auch einen Bahnhof:
Obwohl, so könnte man sagen, ist das nicht ein ironisches Augenzwinkern der Architektur? Ein Mehdorn’sches Meisterwerk: Mein Leben. Was bleibt?
Es gibt trotz alledem noch ein Bahnhofsgebäude mit so ziemlich vier Wänden. Die Bahn hat vorsichtshalber auf die Vorderwand „Sif“ draufgeschrieben.
Für das zweite „f“ hat das Geld gefehlt.
Nun – schlimm ist das aber alles noch nicht. Vor Jahren bin ich mit dem Fahrrad im Bahnhof „Schwerte“ umgestiegen. Wer schon einmal dort war, der weiß, wovon ich spreche … Ich bin dort nie wieder umgestiegen.