Aus welchem Grund druckt die Westfalenpost ein inhaltsleeres Interview ab?

Die Westfalenpost(WP) hat für das Hochsauerland verschiedenen Ausgaben. Wenn ich beispielsweise die Winterberger Ausgabe lese, kann ich nicht alles über Bestwig oder Schmallenberg erfahren, obwohl diese Gebiete in MEINEM Wahrnehmungsbereich liegen.

Durch Zufall höre ich dann trotzdem ab und an, dass dieser oder jener Artikel in der und der Ausgabe erschienen seien.

Gestern habe ich mich antizyklisch zur Lesegebietseinteilung der WP nach Meschede bewegt und dort in einem kleinen Eck-Cafe die Mescheder Ausgabe gelesen.

Auf einem halbseitigen Interview mit dem Vositzenden der Jungen Union Bestwig blieb mein Auge ruhen, denn ich bin sehr daran interessiert, wie junge Konservative ihre Politik und ihre Motivation erklären.

Drei Schlucke Kaffee und zwei Bissen in ein wunderbar belegtes Brot später, musste ich leider feststellen, dass das gesamte Interview eine einzige Luftnummer war und gedruckt immer noch ist und bleibt.

In der Einleitung schreibt der Autor großspurig:

„Die Junge Union in Bestwig geht nach langer Pause unter der Führung ihres neuen Vorsitzenden, Christian Péus, wieder ans Werk. Unsere Zeitung sprach mit ihm über seine Motive und die politischen Ziele der JU.“

Ganz abgesehen davon, dass eine Zeitung nicht sprechen kann, wird in dem Interview nichts, aber auch gar nichts über die Motive des Jungpolitikers  und die politischen Ziele der Jungen Union erfragt.

Kostprobe „Motive“:

„Frage: Was hat dich letzen Endes dazu veranlasst, dich für die JU ins Zeug zu legen?

Péus: Ich finde auch die Meinung junger Leute ist in der Kommunalpolitik wichtig. Schließlich geht es um unserer Gemeinde und um unsere Zukunft.“

Kostprobe „politische Ziele“:

„Frage: Welche politischen Ziele habt ihr euch für die politische Arbeit in Bestwig gesetzt?

Péus: Wir sind ja alle noch sehr jung. Daher wollen wir uns erst mal informieren über unsere Gemeinde und die Kommunalpolitik. Dann werden wir uns aber auch zu bestimmten Themen äußern und versuchen mitzugestalten.“

Die Sprechblasen diese Interviews hätte man ebenso gut einem Juso, Juli, Grünen, Roten oder wem auch immer unterschieben können.

Es hätte keinen Unterschied gemacht.

Da steht nix drin, da kommt nix bei raus, das hat keinen Wert.

Frage: Warum druckt die WP derartig nichtssagendes Zeugs ab?

Mögliche Antwort: Manchmal stümpern wir halt herum und manchmal sind es auch Gefälligkeitsübungen.