Mit dem Rad zum Kahlen Asten

Nach acht Kilometern am Großen Bildchen (foto: zoom)

Wenn die Temperatur Ende November am Morgen bei +8 °C liegt, werde ich schon einmal nervös. Soll ich mich warm anziehen und das Rad aus dem Keller holen?

Bis auf den Nebel gab es heute keinen Niederschlag, und da ich sowieso etwas in Winterberg zu erledigen hatte, habe ich schließlich in die Pedalen getreten.

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Kassel – Siedlinghausen

Test, Test, Test: neues gebrauchtes Objektiv

Das Café im Fridericianum – eine Art Hundertwasser-Höhle (foto: zoom)

Nun fahre ich schon sehr viele Jahre nach Kassel, kenne die Freibäder, Graffiti und Parks; habe einige Museen besucht, aber im Fridericianum bin ich bislang noch nicht gewesen.

Am Sonnabend haben wir uns dem Museum vorsichtig genähert, wir haben uns ins Museumscafé gesetzt, und dort war es sehr bunt. Das Ambiente ließ mich an eine Art Hundertwasser-Höhle denken, aber es handelt sich um die Installation Mimikry von Kerstin Brätsch: „Die komplexe, raumgreifende Installation wurde von der in Hamburg geborenen Künstlerin eigens für die Rotunde im Zentrum der Kunsthalle entwickelt und bildet den neuen Rahmen des dort befindlichen Cafés.“

Den Rest lest ihr bitte auf der Seite des Museums: https://fridericianum.org/de/interventionx/kerstin-braetsch-mimikry/

Leider blieb uns keine Zeit, die weiteren Ausstellungen von Portia Zvavahera und Robert Grosvenor anzuschauen. Das wird hoffentlich sobald als möglich nachgeholt.

Zurück im Hochsauerland ist es weniger spannend. Auf dem Spaziergang warten die üblichen religiösen Wegmarken. Woran merke ich, dass ich zwischen Hillershausen und Medebach die Grenze von Hessen nach NRW passiere? Der Straßenbelag ändert sich und ein großes hölzernes Kreuz ist links am Wegrand aufgepflanzt.

Die Kreuze wird man dann auch nicht mehr los. Zurück in Winterberg recken sie sich allerorten in die Höhe.

Dieses Kreuz habe ich schon häufiger fotografiert. Links geht es zum Bergsee, rechts hinunter nach Silbach (foto: zoom)

Wie dem auch sei, das Ersatzobjektiv aus Kassel funktioniert anscheinend. Die Kapelle „Oh Maria Hilf“ auf dem Weg hinunter nach Silbach habe ich als heute als letztes Test-Motiv fotografiert. Wackelt nicht, steht fest und leuchtet in der Sonne.

Licht und Schatten auf der Wand der Marienkapelle (foto: zoom)

Der Ausflug nach Kassel hat sich gelohnt.

Pausenbild: Abenddämmerung in Kassel

Die Sonne geht unter. Blick über einen Teil von Kassel. Die Windräder drehen sich, die Müllverbrennung qualmt. (foto: zoom)

Heute herrscht Blogpause.

In der Wolfsschlucht habe ich beim Nikon-Fotogeschäft ein gebrauchtes 18-105 mm Zoomobjektiv für meine Nikon D 7200 erworben. Das alte Objektiv hatte eine Macke, das neue scheint (siehe Stadtbild oben) zu funktionieren.

Bis denn.

Der große Polter und der kleine Polter

Bilder von meinen Dorfspaziergängen

Polter in der Schlade/Siedlinghausen gestern, noch hat es nicht geschneit. (foto: zoom)

Es hat lange gedauert, aber gestern habe ich ein neues Wort kennengelernt. Bis dahin wusste ich nicht, dass die riesigen Holzstapel in der Schlade Polter genannt werden.

Ein Nutzer bei Mastodon hatte den Begriff in einer Reaktion auf mein oben Foto verwendet. Ich habe mich bedankt und bei Wikipedia nachgeschlagen:

Als Polter (der Polter, seltener das Polter; regional auch Polder) oder Holzpolter wird in der Forstwirtschaft gesammeltes und sortiertes Rundholz bezeichnet, das nach der Holzernte auf einem Sammelplatz zur Abfuhr bereitliegt, zum Beispiel am Rand von Forststraßen.
Die Bezeichnung hat ihren Ursprung im polternden Geräusch, das beim Abwurf des Holzes auf dem Polterplatz entsteht. Das Zusammenstellen eines Polters nennt man daher auch poltern.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Polter

Beim Spaziergang heute habe ich dann gleich einen kleinen Polter oberhalb des Friedhofs gesehen.

Dies ist eher kein Polter, sondern ein Holzstapel, der wahrscheinlich als Brennholz dienen soll. (foto: zoom)

Auf dem kleinen Holzstoß liegt Neuschnee. In der Tat mussten wir heute zum ersten mal in dieser Wintersaison den Bürgersteig mit dem Schneeschieber von einer dünnen Schneedecke freiräumen.

Ich kann mir vorstellen, dass am Wochenende ein Tourist*innensturm über Winterberg hineinbricht. Schnee! Ich vermeine die Nervösität im Ruhrgebiet, im Rheinland und in den Niederlanden zu spüren.

Ein Detail am Wegesrand: ein sonnenbeschienenes Blatt mit Schneehaube (foto: zoom)

Das Wetter soll kalt und sonnig werden. Mit Staus vor Winterberg wird zu rechnen sein, auch wenn die ersten Skilifte wahrscheinlich erst ab 28. November laufen.

Von meinem Spazierweg oberhalb der Bahn sehe ich auf das neue Wohngebiet „Am Bergsee“. In der Ferne ist der durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer gelichtete Forstwald am Hömberg zu sehen.

Blick auf die Häuser des Neubaugebiets „Am Bergsse“ (foto: zoom)

Zwischen Siedlung und Bergrücken fließt die Neger durch das Tal Richtung Namenlose und Ruhr.

Oberhalb des Friedhofs, also dort wo sich der kleine Holzstoß (s.o.) befindet, überquere ich die Bahngleise und mache ein Foto von der Friedhofskapelle. Das letzte Bild für heute. Ich bin zurück im Ort.

Kreuz, Kapelle und im Hintergrund wieder der Hömberg. (foto: zoom)

Der erste Schnee auf dem Kahlen Asten

Es war windig, kalt und ungemütlich

Auf dem Parkplatz (foto: zoom)

Heute Morgen sind wir vor dem Einkaufen kurz zum Kahlen Asten hinauf gefahren. Ich hatte mir vorgestellt, gemütlich im ersten Schnee des Jahres spazieren zu gehen.

Der Schnee war da, aber es war leider windig, kalt und ungemütlich. Mit klammen Händen konnte ich gerade einmal ein paar Bilder machen, bevor uns der Windchill hinunter in die schneefreien und weniger stürmischen Lagen trieb.

Die Schneedecke ist noch sehr dünn. (foto: zoom)

Die Aktion war keinesfalls vergnügungssteuerpflichtig. Die übliche Runde zu Fuß ließen wir ausfallen. Es kommen auch wieder andere, ruhige und sonnige Schnee-Tage.

Winterberg in Schwarz-Weiß und in Farbe

Einer der letzten bunten Spaziergänge vor den trüben und tristen Novembertagen

Hütte auf einer Wiese am Kreuzberg (foto: zoom)

Bevor das Wetter endgültig ins neblig-feuchte Novembergrau kippte, sind wir noch einmal um den Schmantel und über die Bergwiesen oberhalb von Winterberg gegangen.

Die Holzhütte unterhalb des Kreuzbergs muss man sich in Schwarz-Weiß ausmalen. Bunte Tupfer wären ein Stilbruch.

Das Schottische Hochlandrind auf den Bergwiesen ist hingegen erst in Farbe hübsch anzuschauen.

Auf den Bergwiesen: Ist das ein Schottisches Hochlandrind? (foto: zoom)

Die Bergwiesen und der Schmantelrundweg eignen sich für gemütliche Spaziergänge, anschließend geht es manchmal zu Kaffee & Kuchen in ein Winterberger Café. Welches? Häufig landen wir bei Café Krämer. Dort wird auch ganz gutes Körner-Brot gebacken, also keine Pappe mit Alibi-Körnern auf der Kruste.

Ausfahrt Montag

Tiefgarage Einfahrt/Ausfahrt (foto: zoom)

Ein Bild muss sein, auch wenn ich vom Tage nichts berichten kann. Grund ist nicht die Ereignislosigkeit, sondern der Zeitmangel.

Das Bild habe ich gestern Abend in der Tiefgarage des Folkwang-Museums aufgenommen. Dort hatten zuvor im Hirschlandsaal (!) Mithu Sanyal und Michel Friedman ein zweistündiges Gespräch über Wahnsinn & Widerstand geführt.

Sobald ich Zeit und Ruhe finde, werde ich ein paar Worte über die Veranstaltung verlieren. Morgen, übermorgen, überübermorgen … wir werden sehen.

Eine Nebensächlichkeit sei schon verraten. Es war nicht leicht, wie gewohnt mit Papier und Bleistift zu protokollieren, denn mir wurde vom Sicherheitsdienst der Bleistift weggenommen. Dabei hatte ich ihn kurz zuvor für 1,80 Euro im Museumsshop erworben.

Ich habe es mit Fassung ertragen und aus der Not eine Tugend gemacht: Einfingersystem auf der Notiz-App des Smartphones. Jetzt muss ich zwar meine krickelige Handschrift nicht mehr mühsam entziffern, aber die ASCII-Notizen verstehe ich ebenfalls nur teilweise.

Buchhalterisch habe ich den Bleistift nicht „abschreiben“ müssen. Nach der Veranstaltung lag er auf dem Boden hinter der Theke der ungenutzten Garderobe rechts vom Saaleingang. „Fifty-fifty Wahrscheinlichkeit, dass Sie ihn wiederbekommen“, hatte mich der Sicherheitsmann ermutigt, als er mir den Stift abnahm.

Unwichtiges Zeug zu schreiben – dafür habe ich anscheinend Zeit, aber mal eben eine Mitschrift zu bloggen, dafür fehlen mir heute Abend Kraft, Ausdauer und Fertigkeiten.

Gute Nacht!


Nebel, Amrum, Friedman und Doktor Faustus

Spaziergang im November in Siedlinghausen (foto: zoom)

Endlich sind die nebligen und trüb-feuchten Novembertage ins Land gezogen, kein Grund zur Verzeifelung. „Take it easy baby, Take it as it comes …Time to walk, Time to run, Time to aim your arrows, At the sun“ (The Doors). Oder, wie es bei Salomo (Prediger, 3) heißt: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel seine Stunde.“

Die kurzen Tage laden zum Lesen ein. Travellers von Helon Habila (siehe auch die Besprechung von 2023 hier im Blog) habe ich beendet. Weiter geht es mit Doktor Faustus von Thomas Mann.

Im Winterberger Kino lief gestern AMRUM von Fatih Akin. Der Film hat mich positiv überrascht. Eine sehr ruhige Erzählweise, lange Kameraeinstellungen, Natur und Politik am Ende des Nationalsozialismus auf einer Nordseeinsel, basierend auf den Kindheitserinnerungen von Hark Bohm aus dem Jahr 1945, den letzten Tagen der Nazi-Herrschaft.

Gleich beginnt Amrum und ich trinke afri-cola – ist das nun „postkolonialer Warenrassismus“ oder doch etwas anderes? Siehe dazu hsozkult (foto. zoom)

„Amrum erzählt von einem 12-jährigen Jungen namens Nanning Bohm, der gemeinsam mit seiner Mutter und seinen Geschwistern auf der Insel Amrum wohnt, nachdem die Familie vor dem Krieg geflohen war. ‚Nanning ist innerlich zerrissen zwischen der Liebe zu seiner führertreuen Mutter und seinem moralischen Gewissen.'“ (SWR)

Heute sind Mithu Sanyal und Michel Friedman im Gespräch mit Stephan Muschick im Essener Folkwang Museum. Falls unsere Fahrt klappt, sind wir dabei. Die letzten beiden Bücher von Friedman, FREMD und MENSCH! habe ich jeweils in einem Rutsch gelesen. Ich bin auf den Nachmittag im Museum gespannt.

Ihr seht, das Wetter im November bietet kein Alibi, um Trübsal zu blasen.

Wünsche euch einen angenehmen Rest-Sonntag.

Kurz vor dem Sonnenuntergang am Röbbeken

Die Tage werden immer kürzer

Tanzende Quallen auf dem Wolkenstrahl (foto: zoom)

Die Sonne ist heute laut DWD-Kalender um 16.51 Uhr untergegangen. Hinter den Bergen verschwindet sie immer noch ein wenig früher. Die letzten Sonnenstrahlen erwischt man oberhalb der Täler.

Während Siedlinghausen schon im Schatten liegt, eilen wir hinauf zur SGV-Hütte „Am Röbbeken“, wo uns der alternde Pan erwartet.

Es ist das Holz, welches altert, der Pan bleibt sich gleich. (foto:zoom)

Auf einer kleinen Hochfläche wächst ein fotogener Baum. Noch halten sich die herbstlich gefärbten Blätter an seinen Zweigen, die Farben wechseln mit dem Lauf der Sonne.

Ich werde wiederkommen, wenn die Blätter gefalllen sind. (foto: zoom)

Schnell werden die Schatten länger, es wird kühler und die Sonne verschwindet dramatisch hinter dem Bergrücken.

Sonnenuntergang – ein bisschen Drama muss sein … (foto: zoom)

Am Röbbeken endet der Kreuzweg. Trotz schöner Aussichten und faszinierender Sonnenuntergänge, ist es meist sehr ruhig. Obwohl sehr viele Bänke auf der Hochfläche zum Verweilen einladen, herrscht wohltuende Einsamkeit.

Nichts für ungut, aber von mir aus kann es so bleiben.

Der Vollmond heute: hell und grell

Ohne Spezialausrüstung geknipst (foto: zoom)

Der Mond sah heute Abend auch ohne Kontrast zu irgendwelchen Bäumen, Zweigen, Hausdächern, Windrädern oder anderen Vergleichstrukturen sehr eindrucksvoll aus.

Fotografiert habe ich ihn mit meinem normalen Kit-Zoom-Objektiv aus der Hand: Brennweite 105 mm, Blende 10, 1/25 sec und ISO 1000.

Im Mondphasenkalender lese ich: Supermond, Nebelmond, Bibermond.

Die Erklärung:
„Im Herbst kommt es in Mitteleuropa vermehrt zu Nebel. Deswegen wurde der November-Vollmond im Deutschen traditionell als Nebelmond, Nebelmonat oder Nebelung bezeichnet.

In Vorbereitung auf den harschen Winter Nordamerikas legten die Algonkin im November Fallen aus, um Biber oder andere Pelztiere zu fangen und so genügend Felle für die kalte Jahreszeit zu horten. Von dieser Tradition wurde die Bezeichnung Beaver Moon (Bibermond) abgeleitet.“

Quelle: https://www.timeanddate.de/astronomie/mond/mondnamen-monatsnamen

Supermond:
„Am 5. November erreicht der Mond seinen erdnächsten Punkt und zeigt sich als der größte Vollmond des Jahres 2025. Vor allem, wenn er sich beim Auf- und Untergang dem Horizont nähert, erscheint er riesig.“

Quelle: https://www.ndr.de/ratgeber/supermond-heute-abend-ist-der-groesste-vollmond-des-jahres,supermond-188.html

So habe ich heute wieder etwas gelernt, ohne mich anzustrengen.

Gute Nacht miteinander!