In Memoriam Heiner Pudelko – 18.08.1948 · †11.01.1995

Heiner Pudelko war ein deutscher Rhythm-’n‘-Blues- und Rocksänger, der insbesondere als Kopf der Band Interzone bekannt wurde. Pudelkos Spezialität war sein ausgefeilter Gesangsstil mit dem ansatzlosen Sprung der Stimme ins kreischende Falsett.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=g2ZcBwGmcFI

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Zu Ehren Pudelkos veröffentlichte SPIEGEL Online an dessen 60. Geburtstag 2008 unter dem Titel Der ungezähmte Engel einen (sehr lesenswerten) Artikel über Werk und Wirken Heiner Pudelkos.

» Heiner Pudelko · eine Stimme wie brechendes Glas – Der Tagesspiegel, 16.08.2018

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=GX4n5U4OP9A

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btw:
Auf dem Plattenspieler dreht sich gerade die „Aus Liebe“-LP …

R.I.P. Aretha Franklin – *25.03.1942 · †16.08.2018

Aretha Louise Franklin (* 25. März 1942 in Memphis, Tennessee; † 16. August 2018 in Detroit, Michigan) war eine US-amerikanische Soul-Sängerin, Songwriterin und Pianistin. Sie wird auch die „First Lady of Soul“ oder „Queen of Soul“ genannt.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=6FOUqQt3Kg0

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Ihr musikalisches Spektrum schließt auch R&B, Gospel, Jazz bis hin zu Pop und Dance ein. In ihrer jahrzehntelangen Karriere wurde sie vielfach mit dem wichtigsten amerikanischen Musikpreis Grammy ausgezeichnet. Der Nummer-eins-Hit Respect wurde zur Hymne der afroamerikanischen Befreiungs- und der Frauenbewegung.

1987 wurde Franklin als erste Frau in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Die Musikzeitschrift Rolling Stone kürte sie 2010 zur besten Sängerin aller Zeiten. Franklin gehört zu den Interpreten mit den meisten verkauften Tonträgern weltweit.
(Quelle: Wikipedia)

» Aretha Franklin, the ‘Queen of Soul,’ Dies at 76 – NYT, 16.08.2018

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Vet6AHmq3_s

In Memoriam Roy Buchanan: *23.09.1939 · †14.08.1988

Roy Buchanan war ein bedeutender Bluesrock-Gitarrist, der zahlreiche namhafte Gitarristen beeinflusst hat.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=v4e2VgycfSw

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Als Buchanan zwei Jahre alt war, zog seine Familie nach Pixley in Kalifornien, wo sein Vater Arbeit auf einer Farm gefunden hatte. Mit neun bekam er von seinen Eltern seine erste Gitarre. Trotz mehrerer Jahre Unterricht lernte Buchanan nie, Noten zu lesen, sondern spielte nach Gehör. „Seine“ Gitarre war die Fender Telecaster.

Im Alter von zwölf Jahren hatte Buchanan sein erstes Engagement in einer örtlichen Band, den „Waw Keen Valley Boys“. Mit 16 zog er zu seinen älteren Geschwistern nach Los Angeles, wo er zusammen mit Spencer Dryden (später Drummer bei Jefferson Airplane und The New Riders of the Purple Sage) bei „The Heartbeats“ spielte. Höhepunkt der Heartbeats war der Auftritt in dem Film „Rock Pretty Baby“. Seine nächste Band war „Oklahoma Bandstand“ in Tulsa. Danach war er drei Jahre mit Dale Hawkins (Komponist von „Suzie Q“) sowie anschließend mit Ronnie Hawkins, The Coasters, Frankie Avalon und Eddie Cochran unterwegs.

1961 heiratete Buchanan Judy Owens und wohnte mit ihr zunächst in der Nähe von Washington, D.C. In den folgenden Jahren war Buchanan nicht im Musikgeschäft aktiv. Ab 1969 trat er wieder in kleineren Clubs im Großraum Philadelphia / Washington auf. Buchanan fand nun vermehrt in verschiedenen Zeitungen und schließlich im Magazin Rolling Stone Erwähnung, nicht zuletzt da er 1969 angeblich als Nachfolger für den Rolling Stones-Gitarristen Brian Jones gehandelt wurde – ein Angebot, das er allerdings ablehnte. 1971 machte ihn eine Fernsehsendung mit dem Titel „Introducing Roy Buchanan – Greatest Unknown Guitarist in the World“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

https://www.youtube.com/watch?v=Tg4Cj7NqGD4

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In den 1970er Jahren veröffentlichte der „beste unbekannte Bluesgitarrist“ eine Reihe von Alben, die teilweise recht erfolgreich waren.

Es folgten zahlreiche Tourneen und Konzerte, bis Buchanan sich gegen Ende der 1970er aus dem Musikgeschäft zurückzog. 1980 kam er zurück. Auf dem Album „My Babe“ war als Schlagzeuger Danny Brubeck, der Sohn von Dave Brubeck zu hören. Erst 1985 erschien ein weiteres Album, „When a Guitar Plays the Blues“, das sich 13 Wochen in den Billboard Charts hielt und für einen Grammy nominiert wurde.

Buchanan kam oftmals mit dem Gesetz in Konflikt und hatte Alkoholprobleme. Am 14. August 1988 wurde Roy Buchanan nach einem schweren Streit mit seiner Frau festgenommen. Später wurde er tot in seiner Zelle aufgefunden. Laut offiziellem Bericht hat er sich mit dem eigenen Hemd erhängt.

btw:
Die oben erwähnte Doku „Introducing Roy Buchanan – Greatest Unknown Guitarist in the World“ ist überaus sehenswert … – ab Minute 32:25 ist u.a. eine hinreißende Version des Erroll Garner Klassikers „Misty“ zu hören 😉

12.08.1968: Big Brother and the Holding Company veröffentlichen „Cheap Thrills“-LP

Cheap Thrills ist das 2. Album von Big Brother and the Holding Company und gleichzeitig das letzte mit Janis Joplin als Leadsängerin der Band (***). Das Cover gestaltete Robert Crumb.

https://www.youtube.com/watch?v=wVX9mbCIXVM

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Um der Platte die Atmosphäre eines Live-Albums zu geben wurden von Produzent John Simon entprechende Klangteppiche eingemischt. Lediglich der (letzte) Song „Ball and Chain“ ist eine „echte“ Live-Aufnahme (The Fillmore, San Francisco). CheapThrills war eines der erfolgreichsten Alben des Jahres 1968 in den Vereinigten Staaten. Knapp 1 Mio. Exemplare gingen 1968 über den Ladentisch.

2012 wurde Cheap Thrills von der Library of Congress (LOC) als „kulturell, historisch und künstlerisch wertvoll“ klassifiziert und dem National Recording Registry hinzugefügt.

(***) Nach Janis Joplins Tod erschienen diverse Live/Compilation-Alben.

Und ja, Cheap Thrills ist ne „Insel-Platte“ … – muss aber eigentlich nicht besonders erwähnt werden 😉

In Memoriam George Duke: *12.01.1946 · †05.08.2013

George Duke war ein US-amerikanischer Musiker (Keyboarder, Sänger, Arrangeur, Komponist) und Produzent.

George Duke war seit 1967 mit diversen Jazz-Größen unterwegs (Al Jarreau, Sonny Rollins, Dexter Gordon, Bobby Hutcherson). 1970 wurde Duke Mitglied von Zappas „Mothers of Invention“. 1971 und 1972 holte ihn Cannonball Adderley in sein Quintett. Ab 1973 spielte er bis 1975 wieder bei Frank Zappa.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=3AJb32GLaKs

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Frank Zappa wird gute Gründe gehabt haben um mit dem außergewöhnlichen Musiker 13 Alben einzuspielen. Dazu gehören die Zappa-„Klassiker“ Over-Nite Sensation, Apostrophe (‚), Roxy & Elsewhere, One Size Fits All, Bongo Fury.

Nach der Zappa-Zeit war George Duke solistisch und als Mitglied von kurzlebigen Fusion-Projekten am Start.

» Einer der größten Keyboarder des Jazz ist tot – welt.de, 07.08.2013

August 1973: Can veröffentlicht „Future Days“-LP

Vor wenigen Minuten von Besuch bei Freunden zurück. Anlass: nur „mal so quatschen“ an einem lauschigen Sommerabend.

Gastgeber Ulla und Jens sind hobbytechnisch Inhaber einer nicht kleinen LP-Sammlung der sog. „Krautrock-Mucke“. Im Laufe des Abends wurde zwecks Hintergrundbeschallung „Future Days“ (Seite 2 – „Bel Air“) von Can aufgelegt.

Jens beiläufig augenzwinkernd nach LP-Wechsel:

Übrigens, hinten auf dem Cover von Future Days steht August 1973.

Jau, Jens und Musik-Wiki liegen richtig.

Gerade daheim „Future Days“ aus Vinyl-Regal befreit, in Rotation versetzt und noch 2 Krom aufgemacht … 🙂

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=wQxMB4Wk_y8

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Ach so, wir stören mit unserer Terrassenmusik garantiert nicht die Nachbarschaft. Drei Gärten weiter läuft ne „Leitkultur-Fete“ … – der DJ spielt Ballermann-Mucke, Helene Fischer Scheiß etc. bis zum geht nicht mehr.
Vermutlich werden von teilnehmenden Personen tausende Selfies gemacht und umgehend online gestellt. So isse halt, die Leitkultur.

03.08.1973: Stevie Wonder veröffentlicht „Innervisions“-LP

Innervisions ist das 16. Studioalbum des US-amerikanischen Soul-Musikers Stevie Wonder. Es wurde am 3. August 1973 auf dem Detroiter Plattenlabel Tamla-Motown veröffentlicht.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=q8dK0iEzi1M&list=PL-UWPlRIl68r3pgPFEtpMQ3T4aF7xq8Hb

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Das Album wurde schnell ein großer kommerzieller Erfolg, so toppte es die „Black-Album“-Charts des Billboard-Magazins.

Bei den Popalben erreichte es immerhin Platz 4. In Großbritannien erreichte es im September des Jahres mit Platz 8 seinen Höhepunkt. 1974 wurde Innervisions in den Kategorien „Album of the Year“ und „Best Engineered Non-Classical Recording“ mit einem Grammy ausgezeichnet.

Heute gilt Innervisions als Klassiker der populären Musik und neben Songs in the Key of Life als Wonders bestes Werk.

» Stevie Wonder’s ‘Innervisions’ Turns 45 | An Anniversary Retrospective
albumism.com, 01.08.2018 · Terry Nelson

In Memoriam Werner Finck – *02.05.1902 · †31.07.1978

Werner Paul Walther Finck (* 2. Mai 1902 in Görlitz; † 31. Juli 1978 in München) war ein deutscher Kabarettist, Schauspieler und Schriftsteller.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=oyFOYMW8b2c

Mit 27 Jahren kam Werner Finck 1929 nach Berlin, wo er mit Hans Deppe das Kabarett Die Katakombe gründete und leitete. Seine Programme waren spätestens seit 1933 voller für ihn gefährlicher Wortspiele, wie beispielsweise über die von ihm vermeintlich gepflanzte Hitler-Eiche:

„Vor ein paar Monaten war sie noch ganz klein, gerade bis zu meinen Knöcheln, dann reichte sie mir bis an die Knie, und jetzt steht sie mir schon bis zum Hals.“

Transformiere ich nicht nur vorstehendes Finck-Zitat in die heutige Gemengelage und ersetze parallel damalige Begrifflichkeiten durch heute aktuelle … – Tja, es ist keine ganz dumme Idee sich auch in 2018 mal mit Werner Finck zu beschäftigen.

„Wenn ich damals gewußt hätte, was man heute weiß: daß das alles nur Mitläufer waren. Manche haben sich so gut getarnt, daß sie Gauführer wurden.“
(W.F. Anfang der 1950er)

Mag und schätze Werner Finck sehr – PUNKT.

Und ja, die ARD sollte mal wieder Fassbinders TV-Serie „Acht Stunden sind kein Tag“ aus dem Archiv holen. Werner Finck und Luise Ullrich in 1972/73 als in „wilder Ehe“ lebendes Seniorenpaar 🙂

Noch redaktioneller Journalismus oder schon Promotion?

Werbung oder Journalismus? Büste des doppelgesichtigen Gottes Janus (Symbolbild: Fubar Obfusco [Public domain], via Wikimedia Commons)
Am 28.07.2018 berichtet WP Arnsberg unter dem Titel Neheimer „Spurwechsler“ ist lieber Azubi als Student über eine grundsätzlich löbliche Initiative der Agentur für Arbeit Meschede – Soest, der Handwerkskammer Südwestfalen und der Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland.

Der Autor des Artikels ist seit vielen Jahren „freier Schreiber“ für die Westfalenpost Arnsberg (Neheim-Hüsten).

Im richtigen Leben ist der Verfasser allerdings auch Mitarbeiter der im Artikel prominent nach vorn geschobenen accodo Projekt GmbH (Abteilung Vertrieb).

Ist das noch redaktioneller Journalismus oder bereits eine Gefälligkeit, die eigentlich mit dem Insert „Anzeige / Werbung“ hätte markiert werden sollen?

R.I.P. Tomasz Stanko – *11.07.1942 · †29.07.2018

Tomasz Stanko war ein polnischer Jazzmusiker. Stanko gehörte zu den herausragenden Jazztrompetern und Komponisten in Europa. Auf der Trompete hat er in allen Registern einen völlig eigenständigen Sound entwickelt, den der Jazzkolumnist Hans Kumpf als „rau und herzlich“ charakterisierte.

Wegen seines dunklen, hintergründigen Tones wurde er auch als „Edgar Allan Poe der Trompete“ bezeichnet. Er gehört zur ersten Generation europäischer Musiker, die als Antwort auf den amerikanischen Free Jazz neuartige Möglichkeiten eines eigenen musikalischen Ausdrucks gesucht und gefunden haben.

Einen großen Teil seiner Aufnahmen veröffentlichte Tomasz Stanko bei ECM Records.

Nachfolgend Teil 1 des „The Green Hill Project“-Konzerts bei Jazz Baltica vom 10.06.2000. Die Teile 2 bis 5 muss man sich leider bei YouTube zusammensuchen. 🙁

https://www.youtube.com/watch?v=ApFIzNCV7cI
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» Jazztrompeter Tomasz Stanko ist tot – DW, 29.07.2018