Spielt die Linke im Hochsauerlandkreis „Mensch ärgere Dich nicht“? Ein Leserbrief von Joachim Blei

Am 2. November ist in der Westfalenpost ein Artikel von Torsten Koch zum Zustand der Partei DIE LINKE im Hochsauerlandkreis erschienen.

Der fünfspaltige Beitrag trägt die Überschrift „Die Linke spielt „Mensch ärgere Dich nicht„, mit der Unterzeile „Wer wirft wen raus? Knapp ein Jahr vor der Kommunalwahl 2020 weiter Chaos im Kreisverband“. An den Artikel schließt sich ein Kommentar von Martin Haselhorst „Unwählbare Unklarheit“ an.

Der Artikel greift den wirklich verwirrenden Zustand der Hochsauerländer Partei DIE LINKE auf. Nach meinem Eindruck stehen sich, verkürzt ausgedrückt, im HSK zwei Gruppierungen gegenüber. Auf der einen Seite die Arnsberger Ortslinken und Werner Ruhnert, auf der anderen Seite die Kreislinken um Dietmar Schwalm und Joachim Blei. Über beiden Seiten schwebt die Landeslinke NRW, in Form ihres Landesvorstands, die bislang nicht zu Klärung des Konflikts beigetragen zu haben scheinen.

Als „Nicht-Insider“ mit Sympathien für die politischen Aktivitäten von Blei und Schwalm auf Kreisebene, fällt es mir schwer ein Urteil zu fällen.

Der Zustand der Linken im HSK macht es einer konservativen Zeitung leicht, „Unwählbare Unklarheit“ zu kommentieren.

Joachim Blei von der Kreislinken hat der Westfalenpost am 4. November eine Leserbrief zu Artikel und Kommentar geschrieben. In diesem Leserbrief wirft Blei den Autoren der Westfalenpost vor, nicht „objektiv und an […] Fakten orientiert zu berichten. Die Darstellung sei eine Zusammenballung („Konglomerat“) von „Zitaten und Halbwahrheiten“.

Der Leserbrief wurde von der Westfalenpost nicht veröffentlicht. Ich halte das für schlecht, weil damit eine öffentliche Diskussion über die Politik und Struktur der Partei DIE LINKE im Hochsauerlandkreis verhindert wird.

Randbemerkung: Diskussionen mit Argumenten und Gegenargumenten können einen komplizierten Sachverhalt klären oder zumindest durchschaubarer machen.

Leserbrief zum Artikel „DIE LINKE spielt Mensch ärgere Dich nicht“ v. 02.11.

Anstatt die gegenwärtige Situation unserer Partei im Kreisverband Hochsauerland objektiv und an ihnen bekannten Fakten orientiert für ihre Leser darzustellen, verfallen die Redakteure Koch und Haselhorst in das altbewährte Muster der Verunglimpfung der DIE LINKE mittels eines Konglomerats an Zitaten und Halbwahrheiten in einem reißerisch aufgemachten Artikel samt niedermachendem Kommentar.

Man merkt, der Kommunalwahlkampf 2020 erscheint am Horizont! Da zeigt die WP dann verstärkt ihre politische Orientierung, weit entfernt von seriösem Journalismus.

Die Fakten sind:

Der Ortsverband Arnsberg wurde von der Kreismitgliederversammlung im Dezember 2018 aufgelöst.

Es gab nie eine Auflösung oder Neugründung des Kreisverbands.

Es gab auch bis dato keinen rechtswirksamen Ausschluss eines Parteimitglieds im KV.

Der seit fast 11 Monaten amtierende Kreisvorstand ist auch weiterhin solange legitimiert, wie ihm dies nicht von einem ordentlichen Gericht abgesprochen wird.

Joachim Blei,

Geschäftsführer des Kreisverbands Hochsauerland der Partei DIE LINKE.

ver.di8-Hellweg: Funkes Leserladen „Am alten Markt 9 in Arnsberg“ geschlossen

Schon vor Jahren abgewickelt: der WP-Leserladen in Winterberg (archiv: zoom)

Arnsberg. Auf Medienmoral NRW gibt es folgenden Beitrag:

Augenreiben und ärgern ist eins. Funkes Leserladen am Alter Markt 9 in Arnsberg ist Geschichte. Privat Anzeigen, Fragen der Zustellung klären, regionale Kleinigkeiten kaufen, hier nicht mehr. Seit dem 02.01.2019 ist der Leserservice ins Digitale umgezogen. Pech gehabt, lieber Leser. Erst mit viel Tamtam Leserladen aufbauen, dann Knall auf Fall ohne Ankündigung dichtmachen. Wertschätzung des Abonnenten sieht anders aus.

Quelle: http://www.verdi8-hellweg.de/medienmoral-nrw-meldet-funkes-leserladen-in-arnsberg-geschlossen/

Dazu auch ein weiterer Kommentar bei Medienmoral NRW:

http://www.medienmoral-nrw.de/2015/08/absichtlich_druck_aufbauen/comment-page-19/#comment-269735

Noch redaktioneller Journalismus oder schon Promotion?

Werbung oder Journalismus? Büste des doppelgesichtigen Gottes Janus (Symbolbild: Fubar Obfusco [Public domain], via Wikimedia Commons)
Am 28.07.2018 berichtet WP Arnsberg unter dem Titel Neheimer „Spurwechsler“ ist lieber Azubi als Student über eine grundsätzlich löbliche Initiative der Agentur für Arbeit Meschede – Soest, der Handwerkskammer Südwestfalen und der Industrie- und Handelskammer Arnsberg, Hellweg-Sauerland.

Der Autor des Artikels ist seit vielen Jahren „freier Schreiber“ für die Westfalenpost Arnsberg (Neheim-Hüsten).

Im richtigen Leben ist der Verfasser allerdings auch Mitarbeiter der im Artikel prominent nach vorn geschobenen accodo Projekt GmbH (Abteilung Vertrieb).

Ist das noch redaktioneller Journalismus oder bereits eine Gefälligkeit, die eigentlich mit dem Insert „Anzeige / Werbung“ hätte markiert werden sollen?