Weißt Du welche Blumen blühen?

Welche Blütenpflanze ist dies?
Welche Blütenpflanze ist dies?

Auf den freien Flächen entlang der Wege im Hochsauerland blühen zur Zeit allerlei hochgewachsene Kräuter.

Diese über ein Meter hohe Pflanze wächst auf meiner Laufstrecke hoch zur Krämerhöhe in Nachbarschaft zum Fingerhut. Irgendeine Idee?

Art? Familie?

Hier noch eine Nahaufnahme:

Jetzt ist es aber klar, oder?
Jetzt ist es aber klar, oder?

Umleitung: Lobbyisten, Staatsschulden, Musik-Tote und mehr …

Lobbyisten: Online Aktion für ein Lobbyisten Register gestartet … LobbyControl

Staatsschulden: Wie in den Griff bekommen? … NachDenkSeiten

Internet-Zensur: Del Glosse Laschet Wall … ruhrbarone

Update: Musik-Tote I: WAZ fleddert „Kong of Pop“ … ruhrbarone

Musik-Tote II: „Rock & Roll Doctor“ starb vor 30 Jahren … ruhrtalcruising

Afghanistan: Der Krieg der keiner sein darf … spiegelfechter

Christian faith: is at odds with science … pharyngula

Heimatzeitung I: Hertie Meschede kaputt – 60 Arbeitsplätze futsch … derwesten

Heimatzeitung II: Winterberg – Sonntag Wanderstiefel schnüren … derwesten

Umleitung: Wir sind Ruhrgebiet und … ähem … Penis Evolution

Wir sind Ruhrgebiet: Klaus Tenfelde schreibt Geschichte … ruhrbarone

Wir sind Utopie: „Lerne zu klagen, ohne zu leiden.“ … WissensLogs

We’ve been attacked by the stupid: mmmmhhhhh – Penis evolutionPharyngula

Wir sind arbeitswild: hiermit unterstütze und verbreite ich die lokalen Veröffentlichungen unserer Heimatzeitung … wp

Giftiges Sauerland: PFT verboten?

Heute ist der Tag der Pressemeldungen. Eine Zuschrift der Sauerländer Bürgerliste gebe ich an dieser Stelle ungefiltert weiter. Lediglich die Verlinkung auf die Stockholmer Konferenz habe ich hinzu gefügt.

„Schadstoffe für die Ewigkeit“ wurden jetzt zumindest teilweise verboten.

In der 4. Vertragsstaaten-Konferenz der Stockholmer Konvention vom 4. bis 8. Mai 2009 in Genf ist entschieden worden, dass PFOS auf die Liste der unter dieser Konvention verbotenen Substanzen aufgenommen wird.

Auch die Vorläufersubstanzen wurden verboten. Perfluoroctansulfonat (PFOS) ist das Anion das Salzes der Perfluoroctansulfonsäure und gehört zu den perfluorierten Tensiden (PFT).

PFOS wird hauptsächlich dazu verwendet, Materialien wie Textilien, Teppiche und Papier fett-, öl- und wasserfest zu machen. PFT (Oberbegriff für PFOS, PFOA und für etliche weitere Substanzen dieser Stoffgruppe) ist verantwortlich für ein globales Umweltproblem.

Die Chemikalien werden in der Umwelt nicht abgebaut. Sie reichern sich in der Nahrungskette an und sind eine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt.

Im Sauerland wurde PFT im Sommer 2006 innerhalb weniger Tage zu einem Begriff als bekannt wurde, dass das unterhalb der Möhne aus der Ruhr gewonnene Trinkwasser in bedrohlichem Maße mit PFT belastet und somit gesundheitsgefährdend war.

Als Haupteintragsquelle wurde 2006 ein unsachgemäß â€žgedüngter“ Acker in Brilon-Scharfenberg ausfindig gemacht. Weitere PFT-Eintragsquellen im Hochsauerlandkreis befinden sich u.a. noch im Gebiet der Gemeinde Bestwig. Dort wurden offenbar im großen Stil Tannenbaumflächen mit giftigen „Bodenhilfsstoffen gedüngt“.

Willkommen in der Zeckensaison: Vorsicht Lyme-Borreliose!

Ginsterblüte im Mai am Blasius
Ginsterblüte im Mai am Blasius

Jedes Jahr um die gleiche Zeit, wenn der Ginster zu blühen beginnt, denke ich automatisch: „Ach ja, es ist wieder Zeckenzeit.“

Zu jener Zeit, als ich noch im Siegerland durch die Wälder lief, hörte ich zum ersten Mal den Ausdruck „Zeckenstrauch“ für den gelb-blühenden Schmetterlingsblüter mit den derben Blättern.

Ich habe mir den Zeckenreichtum des Ginsters damit erklärt, dass das Rehwild, welches ein wichtiger Wirt für die Zecken ist, diese an den Ginstersträuchern im Passieren abstreift. Dies ist allerdings bislang noch eine Hypothese von mir.

Sicher bin ich mir inzwischen aber, dass überall da, wo unter anderem Rehwild äst, auch vermehrt Zecken auftreten.

Morgens haben noch die putzigen Kitzlein im Frühnebel hinter dem Haus auf der Wiese gestanden und das saftige Gras gerupft, spätabends finden sich die achtbeinigen Spinnentiere an Kniekehlen, Rücken oder hinter den Ohren der Kinder.

Es gibt noch andere delikatere Stellen am Körper, denen aber allen gemein ist, dass dort die Haut dünn über den Kapillaren liegt. Hier kommt der Holzbock leichter an seine Blutmahlzeit.

Pech für uns:

Über ein Drittel der Zecken sind mit dem Bakterium „Borrelia burgdorferi“ infiziert. Pi mal Daumen drei Prozent der von einer Zecke Gestochenen werden infiziert, und ungefähr ein Drittel der Infizierten erkranken dann an der Lyme-Borreliose.

Die Zahlen sind lediglich grobe Schätzungen, aber die Krankheit kann, wenn nicht rechtzeitig im Frühstadium behandelt chronisch werden. Spätestens dann hat man jedes Jahr viel Spass mit Antibiotika-Kuren, die die Bakterien immer nur für einige Zeit zurückdrängen, ohne die chronisch gewordene Krankheit mit ihren Lähmungs- und rheumatischen Symptomen gänzlich heilen zu können.

Findet man die Zecke innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Befall ist das Infektionsrisiko nahe Null.

Also gilt: Wer sich im Freien aufhält, sollte sich abends gründlich nach Zecken absuchen. Was sich wie ein kleiner schwarzer Punkt am Rücken ausmacht, kann mit der Leselupe betrachtet acht kleine Spinnenbeinchen haben:

Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.
Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.

Was ist zu tun, wenn die Zecke gefunden ist:

Die Zeckenentfernung gelingt am besten mit einer speziellen Pinzette, die in Apotheken erhältlich ist. Die Anwendung von Öl, Sprays, Klebstoff und ähnliche Maßnahmen gelten als veraltet. Man sollte darauf achten, dass der Zeckenleib bei der Entfernung nicht gequetscht wird, da der Erreger so aus der Zecke in die Wunde gepresst werden könnte. Die Stichstelle wird anschließend desinfiziert und dann sollte man über mehrere Wochen auf Hautveränderungen achten… TKK

Als erstes sollte man aber das Risiko des Zeckenbefalls zu mindern suchen:

Der beste Schutz vor einer Infektion besteht darin, Zeckenstiche zu vermeiden. Besonders Kinder und Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, sind gefährdet. Geeignete Kleidung (langärmlige Hemden, lange Hosen) senkt die Gefahr eines Zeckenstiches deutlich… wie oben

Zum Schluss noch eine Sammlung der Orte, wo sich entweder die Kinder oder auch ich regelmäßig Zecken eingefangen haben:

  • Beim Fussballspielen auf dem Rasenplatz
  • Beim Spielen in Sträuchern
  • Beim Laufen durch den Wald, wenn die Wege eine höhere Grasnarbe haben
  • Beim Mountainbike-Fahren, besonders im Spätsommer, wenn die Grasnarbe auf manchen Fahrwegen sehr hoch ist
  • Beim Spielen im Garten auf der Wiese.
  • In Dänemark im saftigen Grün rund um das Ferienhaus

Kurz und gut: überall dort wo Kleinstnager und Rehe ihre Nahrung suchen, denn das sind wichtige Wirte.

Entgegen einer landläufigen Meinung lassen sich Zecken nicht von Bäumen auf Menschen hinunterfallen. Wir streifen sie vom Gras und von den Sträuchern ab. Sie krabbeln dann beispielsweise von den Socken hoch bis zur ersten zum Einstich gut geeigneten dünnen Hautfläche, der Kniekehle.

Habichtskraut schlägt Löwenzahn.

Löwenzahn ist es nicht, aber sind das die Früchte des Habichtkrauts?
Löwenzahn ist es nicht. Sind es die Früchte des Habichtskrauts?

In 600 Meter Höhe steht der Löwenzahn noch mit satten gelben Korblüten auf den Fettwiesen und an den Wegrändern des Hochsauerlandes.

Trotzdem habe ich beim Laufen überall diese Früchtchen auf den Blütenboden gesehen. Durch die Wohnung wehen die Samen mit ihren weißen Flughilfen ebenfalls in dichten Knäueln, so dass ich manchmal denke: „Oh! – So lange schon nicht mehr gesaugt!?“

Es sind mit Sicherheit nicht diese verflixten Staubteufelchen, die sich in den Ecken und unter den Möbeln zusammenrotten. Bei denen hängt nämlich kein kleiner Samen am Ende des Fadens.

Die Früchte des Habichtskrauts sind zu Millionen durch unseren Ort geschwebt.

Vielleicht ist auf der Abbildung doch eine ganz andere Pflanze zu sehen? Welche wäre es dann?

Oder schweben die Löwenzahnfrüchte aus den Tälern zu uns hinauf, um die Vorgärten zu besiedeln?

Dieses Jahr ist es mir aufgefallen, nächstes Jahr werde ich Bescheid wissen.

Es sei denn, hier liest irgendeine(r) mit, die oder der die Antwort heute schon kennt.

Nicht mit dem Weiß- oder Rotklee verwechseln: Waldsauerklee

Kein Klee -Trifolium spec., sondern Waldsauerklee - Oxalis acetosella
Kein Klee -Trifolium spec., sondern Waldsauerklee – Oxalis acetosella

Von April bis Mai blüht bei uns im Hochsauerland auf dem Waldboden der Waldsauerklee(Oxalis acetosella). Er gehört nicht wie der oft auf Futterwiesen wachsende Klee zu den Schmetterlingsgewächsen, sondern zur Familie der Sauerkleegewächse(Oxalidaceae). Diese Familie besteht nur aus einer einzigen heimischen Gattung: Oxalis und drei Arten: Waldsauerklee(O. acetosella), Hornsauerklee(O. cornculata) und Steifer Sauerklee(O. stricta).

Die beiden letztgenannten sind aus Südeuropa bzw. Nordamerika eingewandert.

Weiter mit dem Waldsauerklee:

Die kleeähnlichen Blätter sitzen dreizählig an langen Stielen. Sie erscheinen verkehrt herzförmig. Die Blüten sind weiß bis hellrosa und besitzen fünf Kronblätter, die purpurn geädert sind. Auch die Kelchblätter sind fünfzählig, die zehn Staubblätter sind am Grunde verwachsen.

Der Waldsauerklee reagiert auf Licht und Berührung.

Die im Sonnenlicht stehenden Blätter sind nach unten gefaltet, die beschatteten Blätter sind ausgebreitet. Bei Regenwetter sind alle Blätter gefaltet.

Wenn man ein Pflänzchen mit ausgebreiteten Blättern einmal kräftig schüttelt, kann man sehen, wie sich die Blätter nach unten senken und falten. Allerdings muss man ein wenig Geduld mitbringen, denn der ganze Vorgang dauert vier bis fünf Minuten.

Die Blätter sind reich an Oxalsäure und leicht giftig.

Kleesalz löst auch Eisenrost und wurde früher zur Entfernung von Tintenflecken(Eisengallus) verwendet.

N.B. Die Aufnahme habe ich beim Laufen mit einer Knippskamera gemacht, die keine Nahaufnahmen beherrscht. Wer sich jetzt in den Wald verläuft, sollte sich in Ruhe das Original ansehen und den o. g. Reiz-Reaktions-Versuch durchführen.

Laurie Garrett, The Coming Plague – Mein Lesetipp zur Schweinepest und allen Seuchen, die noch kommen werden.

Laurie Garrett, The Coming Plague, Newly Emerging Diseases In A World Out Of Balance
Laurie Garrett, The Coming Plague, Newly Emerging Diseases In A World Out Of Balance

Vor 13 Jahren habe ich auf „National Public Radio“ (NPR) eine wunderbare Besprechung dieses damals gerade erschienen Buches von Laurie Garrett gehört. Ich habe mir das Buch gekauft und die mehr als 600 Seiten wie einen Krimi verschlungen.

Als Wissenschaftsjournalistin durchmisst die Autorin die medizinischen, biologischen und gesellschaftlichen Hintergründe von Seuchen wie:

  • Marburg Virus
  • Yelllow Fever
  • Lassa Fever
  • Ebola
  • Swine Flu
  • Legionnaires‘ Disease
  • HIV
  • Hanta Virus

Auch heute noch ist das Buch ein „Muss“ für jeden, der sich mit dem Thema „Seuchen“ auseinandersetzt oder -setzen will.

Das Buch ist großartig. Laurie Garrett ist großartig. Niemals populistisch, immer wissenschaftlich und dabei doch verständlich, wie so viele geniale US-amerikanische Wissenschaftler bzw. Wissenschaftjournalisten. (Oh hätten wir in D nur einen Bruchteil von ihnen!).

Da ich mit meinem Blog keine Geld verdiene, muss sich schon jeder selbst um die Kauf- bzw. Ausleihmöglichkeiten kümmern.

Laurie Garrett wird immer noch im NPR als Expertin angefragt. Einfach dorthin „surfen“ und ihren Namen ins Suchfeld eingeben.

Ihre eigene Website ist leider nicht so gelungen, aber vielleicht auch Geschmackssache.

Schweinepest – wie weit ist Mexico entfernt?

Sehr aktuell und umfassend berichtet der britische Guardian über den Ausbruch der Schweinepest.
Sehr aktuell und umfassend berichtet der britische Guardian über den Ausbruch der Schweinepest (screenshot).

Ich gestehe, dass ich bei großen weltweiten Themen nicht lange herumfackel, sondern mich meist ohne Umwege zur Website des britischen Guardian begebe.

Ob der Ausbruch der Schweinepest in Mexico das Potential zur Epoche machenden Seuche hat (siehe ruhrbarone), kann ich nicht beurteilen. Durch die tiefe Zäsur der jetzigen, sich noch weiter entfaltenden Wirtschaftskrise bin ich allerdings verunsicherter als ich es vor, sagen wir fünf Jahren, gewesen wäre.

Egal ob Zeitgeist, Ära oder Epoche, hier geht es zu den informativen Seiten des Guardian.

Beachtenswert finde ich auch das Live-Blog. Letzter aktueller Eintrag:

4.49pm:
New York mayor, Michael Bloomberg, has confirmed that swine flu has infected eight students of a high school in the city.