„Howard Zinn, the Boston University historian and political activist whose books such as “A People’s History of the United States†prompted a generation to rethink the nation’s past, died yesterday in Santa Monica, Calif., where he was traveling. He was 87, and lived in the Newton village of Auburndale. His daughter, Myla Kabat-Zinn of Lexington, said he had a heart attack …“ weiter im Boston Globe
Howard Zinn ist am Mittwoch im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war eine Stimme für „das andere Amerika“. Seine Geschichte von unten, The People’s History, erschienen im Jahr 1980, erreichte durch Mund-zu-Mund-Propaganda schnell eine Auflage in Millionenhöhe.
Von Willi Winkler ist im heutigen Feuilleton der Süddeutschen Zeitung ein guter und lesenswerter Nachruf mit dem Titel „Der Geschichtslehrer von unten. Zum Tod des amerikanischen Historikers und Bürgerrechtskämpfers Howard Zinn“ erschienen. Im Netz habe ich den Artikel noch nicht gefunden.
Die deutsche Übersetzung der „unwissenschaftlichen“ Geschichte des amerikanischen Volkes erschien erst 27 Jahren nach der Originalausgabe in der deutschen Übersetzung.
Vielleicht ist dieses letzte Detail ein kleiner Hinweis auf unser mangelndes Interesse an der US-amerikanischen Gesellschaft, die wir ansonsten mit all unseren von Cliches geprägten Vorurteilen schnell zu beurteilen glauben können.
Howard Zinn hatte bis zu seinem Tod eine Website, die nun als Erbe fortgeführt wird.
Hier ein Tribut an Zinn von Noam Chomsky, Anthony Arnove, Naomi Klein und Alice Walker
„Als Art Spiegelman 1986 den Comic „Maus“ veröffentlichte, machte ihn das über Nacht zum Star nicht nur der Comic-Szene, sondern auch des Feuilletons. In „Maus“ erzählt Spiegelman die Geschichte seiner Eltern, die von den Deutschen nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden und Zeit ihres Lebens an diesem Trauma litten. Die Dokumentation porträtiert den für dieses Werk mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Zeichner und Autor, der sich als interessante und vielschichtige Persönlichkeit präsentiert …“ alles lesen
Auch das noch: „In Deutschland herrscht der Schlendrian. Beweise? Wer etwa das wohlklingende Wort »Leistungsbereitschaft« als Suchbegriff bei Google eingibt, erhält nur 428 000 Treffer. Der garstige Ausdruck »Faulenzen« hingegen ergibt 584 000 Ergebnisse. Das abscheuliche Wort »Freizeit«? 57 Millionen Treffer – bestürzend!“ … jungleworld
Jahresrückblick: keine schlechte Idee hatten die … ruhrbarone
Jahressünden: „ Vielleicht müste man mal wieder den Mut haben, die Tür zum Beichtzimmer bzw. die Tür zum Herzen zu öffnen?“, meint allen Ernstes die … wp
13. Todestag: Carl Edward Sagan – ein großartiger Humanist und Wissenschaftler … hpd
Lernen aus der Geschichte: Nationalismus und Holocaust in Schule und Jugendarbeit … ladg
Der Schnee- und Kältehype: „Bei extremen Wetterbedingen müssen Eltern selber entscheiden, ob der Schulweg für die Kinder zumutbar ist oder nicht“ … rn
Gerhart Baum im Interview: „Die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit ist aus dem Lot. Auch wenn sich jetzt ein Richtungswechsel mit Frau Leutheusser-Schnarrenberger in der neuen Koalition ankündigt, bleibt dieser Befund …“ grenzgängerbeatz
David Schraven, Das nächste Jahrzehnt: „Vor zehn Jahren ungefähr stand ich auf einem Dach in Berlin Prenzlauer Berg. Es war der erste Januar des neuen Jahrtausend …“ ruhrbarone
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum! (Ernst Jandl)
„Manch‘ einer ist so links, dass er rechts wieder heraus kommt“
Ende November hatte ich in der Jüdischen Allgemeinen Zeitung einen verstörenden Artikel über den gewaltsamen Boykott des Debutfilms von Claude Lanzmann aus dem Jahre 1972 gelesen. Autor des Artikels ist der Hamburger Journalist Frank Keil. Er schilderte unter anderem wie eine sogenannte linke Gruppierung „Sozialistische Linke Sol“ als Teil des „Internationalen Zentrums B5“ handgreiflich die Besucher der geplanten Vorstellung attackiert.
Aus der Ferne Süd-Westfalens erinnert mich die Schilderung durchaus an neonazistische
Gewalt. Das Handeln der sogenannten „antizionistischen“ Linken wirft für mich die Frage nach der Glaubwürdigkeit „der Linken“ auf, wenn sie es nicht schafft, sich dauerhaft von politischen Positionen zu lösen, die das Existenzrecht des Staates Israel in Frage stellen.
„Diesen Herbst ist in Deutschland die Aufführung von zwei Kinofilmen gewaltsam verhindert worden: In Hoyerswerda sorgte eine Bombendrohung für die Absetzung von Quentin Tarantinos Kriegsgroteske »Inglourious Basterds«, in Hamburg wurde eine Aufführung der Dokumentation »Pourquoi Israel« (1972) des französischen Filmemachers und ehemaligen antifaschistischen Partisanen Claude Lanzmann nicht zugelassen.
Im Unterschied zu Hoyerswerda, wo die Filmvorführung von neonazistischen Kameradschaften verhindert wurde, bedurfte es in Hamburg noch der internationalistischen Staffage. Ein Bündnis um das »Internationalistische Zentrum B5« in der Brigittenstraße blockierte Ende Oktober das in der direkten Nachbarschaft gelegene Independent-Kino B-Movie. Mittels Schlägen und wüster Pöbeleien verdeutlichten die Blockierer, dass ihnen die Verhinderung der Beschäftigung mit dem Thema »Warum Israel« durchaus ein paar Verletzte wert wäre …“ jungle-world
Ich persönlich stelle mir folgende Fragen:
Kann ein Linker überhaupt Antisemit sein?
Gibt es antisemitische Linke?
Ist Antisemitismus nicht per se ein Widerspruch zum „Linkssein“?
Verbündet sich der unreflektierte Antikapitalismus bestimmter Gruppen mit den Stereotypen des Antisemitismus(i.e. „jüdisches Finanzkapital“ etc.)?
Inzwischen habe ich gemerkt, dass der Vorfall überregional in den Medien diskutiert wird. Die Auseinandersetzung um Rassismus und Antisemitismus konfrontiert sowohl die linken Gutmenschen als auch die radikalen Antifas mit den Wurzeln ihrer Ideologien, von denen einige in brauner Muttererde zu gedeihen scheinen.
Der Film sollte gestern aufgeführt werden. Ich habe versucht, das Kino telefonisch zu erreichen, um zu erfahren, ob es diesmal geklappt hat, aber niemanden erreicht.
Ein paar Links zum Stand der Diskussion:
Stellungnahme des Kinos B-Movie in Hamburg: B-Movie
Jens Schneider, Unzumutbar. Wie die Linke heftig über linken Antisemitismus streitet, SZ . 14. Dezember 2009, Seite 13, online noch nicht gefunden
Sebastian Hammelehle, Antisemitismus in Hamburg. Regisseur Lanzmann“ schockiert“ über Krawalle bei Israel-Film, 19. November 2009, SpiegelOnline
Christiane Peitz, Antifas als Antisemiten, 22. November 2009, tagesspiegel
Volker Weiss, Augen zu und drauf, 19. November 2009, jungle-world
Max Dax und Sebastian Hammelehle, Spielt nie mehr die Herren, Interview mit Claude Lanzmann, 9. Dezember 2009, freitag
Erhöhung der Kreistagsumlage: Fällt die SPD im HSK um? … sbl
Heimatzeitung und Globalisierung: Briloner Vogelstange in Rotterdams Hafenbecken … wpbrilon
Richtige Zeitung: Deutschland entblättert. Meinungsvielfalt perdu? … zeit
Sofern Sie Ihre Datenschutzeinstellungen ändern möchten z.B. Erteilung von Einwilligungen, Widerruf bereits erteilter Einwilligungen klicken Sie auf nachfolgenden Button.
Einstellungen