Umleitung: Elterngeld, Gauck und das Netz, Sparpaket, Koalitionspoker in NRW und ein ungerechtfertigtes Eigenlob.

Diese Frau hat’s drauf: Der falsche Systemwechsel beim Elterngeld … antjeschrupp

Gauck und das Netz: R.I.P. Gegenöffentlichkeit … liebernichts

Sparpaket: Die Maske ist gefallen … nachdenkseiten

Sparpaket II: Im Paralleluniversum … ruhrtalcruising

Koalitionspoker in NRW: Die Hydra aus Düsseldorf … ruhrbarone I oder Kraft braucht die Linke nicht … ruhrbarone II

Koalitionspoker II: FDP kann länger als die Linken … pottblog

Landgericht Arnsberg: ungerechtfertigtes Eigenlob … sbl

Manni Burgsmüller kommt nach Siedlinghausen. Kunstrasenplatz für den FC20.

Eins, Zwei, Meins: Zwei Quadratmeter Fußballplatz (scan: zoom)
Eins, Zwei, Meins ... Zwei Quadratmeter Fußballplatz (scan: zoom)

Am nächsten Samstag kommt Manni Burgsmüller nach Siedlinghausen. Der ehemalige Bundesliga-Profi, unter anderem Deutscher Meister mit Werder Bremen mit Otto Rehhagel, verlost unter den Käufern des neuen Kunstrasenplatzes des FC20 Siedlinghausen einen Goldbarren und versteigert die Eckfahnen, sowie den Anstoßkreis des zukünftigen Rasenplatzes.

Der Sportplatzbau ist für den Verein eine grosse Investition.  Zwar unterstützt die Stadt Winterberg  das Kunstrasenplatzprojekt finanziell, doch  Darlehensmittel und Eigenleistung reichen nicht aus. Der Fussballverein benötigt Eigenkapital, um dieses Projekt zu verwirklichen.

Durch Sportfeste, Aktionen und den symbolischen Verkauf von Quadratmetern des neuen Sportplatzes sollen die benötigten Gelder hereinkommen.

Höhepunkt der Sponsering-Aktionen wird das Sportfest „Spiel ohne Grenzen“ am Samstag und Sonntag, dem 12./13. Juni sein. Die örtlichen Vereine, Clubs und Familien werden in einem nicht ganz so ernsten Wettstreit gegeneinander antreten.

Nach der Siegerehrung wird ab 19 Uhr Manfred („Manni“) Burgsmüller die Eckfahnen und den Anstoßkreis versteigern.

Unter den Parzellenkäufern wird gegen 20 Uhr ein Goldbarren im Wert von 1500 Euro verlost.

Ich gehe selbstverständlich davon aus, dass sich meine Investition in die 2 m² Kunstrasen lohnen. Ich werde den Goldbarren gewinnen 😉 – oder auch nicht 🙁

Für den Gewinner und alle Verlierer findet am Abend eine Party im großen Festzelt statt.

Wer bislang keine Parzelle besitzt, kann noch bis kurz vor der Versteigerung kaufen. Wollte ich eigentlich nicht schreiben, weil jeder Käufer meine Chancen auf den Goldbarren vermindert, aber im Sinne des Gemeinwohls sage ich mal:

KAUFT!!!

Umleitung: Demo in Hagen, Gysi im Mai, Sparen ohne Ideen, Gauck, teure Flugplätze und Bildungszentren und mehr …

Demonstration in Hagen: Für den kommenden Mittwoch rufen der Deutsche Gewerkschaftsbund und andere interessierte Gruppen und Initiativen zu einer Aktion „Aufsteh´n für Hagen“ auf. Während die örtliche Politik und Verwaltung umfangreiche Kürzungsmaßnahmen diskutiert und umsetzen will, verweisen die Akteure darauf, dass mit Kürzungen die Verschuldungslage nicht gelöst werden kann. Schlimmer noch: die sowieso schon schwierige Situation für die erforderliche Sicherung der Daseinsversorgung in allen möglichen Bereichen wird immer schlechter werden und die Lebensqualität für die Menschen wird darunter leiden … doppelwacholder

Gysi Bundestagsrede zum europäischen Stabilisierungsmechanismus: Es gibt ja Menschen, die rot sehen, wenn sie Gysi hören. Schade für sie. Denn ihnen entgehen manche guten Analysen und auch manche vernünftigen Therapievorschläge. Ich hatte erst jetzt Gelegenheit, Gysis Rede vom 21. Mai nachzulesen, und kann danach auch jenen mit einer Gysi-Blockade nur empfehlen, sich solche Texte nicht entgehen zu lassen … Leider müssen die Anhänger anderer Parteien begreifen, dass aus ihren Reihen wegen enger Verflechtung mit der Finanzindustrie kaum erhellende Analysen und weiterführende Vorschläge kommen … nachdenkseiten

Sparen ohne Ideen: … 13 Milliarden sollen  2011 eingespart werden:  Mit fünf  Milliarden  soll die Wirtschaft belastet werden, weitere  fünf Milliarden werden im Sozialetat eingespart werden und drei Milliarden in den Bundersverwaltung. Steuern sollen kaum erhöht werden – auch die umstrittene Senkung der Umsatzsteuer für Hotels wird nicht zurückgenommen. Eine Nebelkerze ist die Finanzmarkt-Transaktionssteuer. Sie ist international kaum durchsetzbar. Und die Brennelementesteuer ist der Preis der Atomindustrie für die Laufzeitverlängerung … ruhrbarone

Ich (noch?) nicht, aber der pottblog: wirbt für Gauck … pottblog

Der wirbt nicht für Gauck: Dass die überwältigende Mehrheit der digitalen Generation einmal mit Springer & Co. gemeinsam marschieren würde, hätte ich auch nicht gedacht. Im Fall Joachim Gauck zeigt sich aber, dass es mit der Schwarmintelligenz nicht so weit her ist, im Gegenteil – wenn man es diplomatisch ausdrücken möchte, kann man von Dummheit der Masse sprechen.  … fixmbr

Teurer Flugplatz Meschede-Schüren: Muss der HSK finanzieren? … sbl

Schließung des Bildungszentrums am Sorpesee: nur der Kreistag darf beschließen … sbl

Bitte keine Instrumentalisierung!: Grüne wehren sich gegen CDU Umarmung in Wiemeringhausen … CDU-Olsberg und Wiemeringhausenblog

Medienkritik: Woran krankt der Artikel im „Journalist“ über „DerWesten“

Im „Journalist“, der Zeitschrift des Deutschen Journalisten Verbands (DJV), ist ein fleißiger und informativer Artikel zum Thema „DerWesten – oder:  Woran regionaler Journalismus im Netz krankt“ erschienen. Statt einer umfassenden Meta-Medienkritik greife ich mir zwei Absätze heraus und erkläre das Dilemma der Autorin.

In wenigen Regionen Deutschlands blüht die Onlinejournalismus-Landschaft so vielfältig wie in Nordrhein-Westfalen. An Rhein und Ruhr soll es rund 60 Angebote mit Lokalinformationen geben, die nicht von klassischen Verlegern angeboten werden. Dazu kommen die professionellen Seiten. DerWesten muss sich allein im Ruhrgebiet neben ruhrnachrichten.de, WDR.de und Blogs wie ruhrbarone.de und pottblog.de behaupten. Am Niederrhein kommt der ewige Konkurrent hinzu: RP Online, das Internetangebot der Rheinischen Post.

Ich finde es generell schlecht, wenn ein Autor/eine Autorin „soll es“ schreibt. Was soll das? Entweder weiß sie es, oder sie weiß es nicht oder sie recherchiert ordentlich. Was ist „soll es“ für eine Quelle? Die Autorin verzichtet darauf diese ominöse Zahl zu qualifizieren. Sie könnte dann nämlich aufschlüsseln, welche Art von Informationen von diesen „soll es“-60-Angeboten publiziert werden.

Ein riesiges Verbreitungsgebiet, ein Nachrichtenportal für regionale und überregionale Inhalte, zentrale Diskussionsplattform – DerWesten macht von allem etwas, aber nichts richtig gut. „Ein Portal für alle zu machen, entspricht den Vorstellungen des Internets der 90er Jahre“, sagt der Münsteraner Medienforscher Christoph Neuberger. Vergleichsweise gut ist das Team lediglich in der Verbreitung seiner Nachrichten via Twitter und Facebook. Immer wieder Kritik einstecken muss DerWesten für die Diskussionskultur auf seiner Seite und mangelhafte Aktualität im Regionalen. „Für mich jedes Mal wieder ein Blick in die Abgründe des menschlichen Seins“, schreibt etwa Stefan Laurins von ruhrbarone.de in seinem Blog über schlecht moderierte Diskussionen. Pottblogger Jens Matheuszik findet: „Im Regionalen ist DerWesten zu langsam, zu wenig aktuell.“ Blogger aus dem Ruhrgebiet seien da manchmal schneller.

Alles schön und richtig beschrieben. In weiteren Teilen des Artikels geht es darüber hinaus um Klick-Zahlen, Bildergalerien und Content-Desks.

Dies alles ist gut und schön beobachtet,  aber selbst der Vorwurf der Langsamkeit trifft nicht den Kern des Problems.

Das Grundproblem lautet:

Der lokale Journalismus der WAZ-Produkte erfüllt seine Aufgaben nicht. Er ist zum großen Teil nur eine Ansammlung von PR-Texten und umgeschriebener Pressemeldungen. Die Verhältnisse vor Ort werden nicht adäquat abgebildet oder gar analysiert und lesergerecht beschrieben. Recherchierte Wirtschaftsnachrichten aus der Kommune – meist Fehlanzeige. Recherchierte Reportagen aus dem Arbeitsleben – Zero. Recherchierte Reportagen aus dem Rathaus – gegen Null.

Die Lokalseiten der Zeitungen stehen schon lange nackt in der Medienlandschaft und sind kaum noch von den denen der Reklameblätter zu unterscheiden.

Die sogenannten „Placeblogger“ sind in der Mehrzahl keine echte Konkurrenz, sondern, beispielsweise hier im Hochsauerland, nicht mehr als digitale Gefäße, in die beliebig Pressemeldungen und unüberprüfte Umsonst-Artikel geschüttet werden. Die Betreiber solcher Blogs haben keine Zeit für redaktionelle Bearbeitungen.

Früher hieß es: „Papier ist geduldig“, heute ist die Plattenkapazität der Provider „unerschöpflich“. Viele  dieser „Placeblogs“ sind unappetitliche Textmüllhalden, die sich von automatisierten Werbemaschinen ernähren (wollen). Im besten Fall spiegeln sie unreflektiert die Vereinsgeschäfte vor Ort wider.

Erst wenn die Lokaljournalisten vor Ort (wieder?) Journalismus betreiben und nicht hauptsächlich Seiten zusammmenschieben und sich vor den lokalen Mächten ducken (müssen), wird es  guten Journalismus vor Ort geben. Der ist dann auch Online interessant.

Ich weiß allerdings nicht, ob guter Journalismus im Interesse der WAZ-Mediengruppe und ihrer Eigner liegt. Wie sagte noch Geschäftsführer Christian Nienhaus im Jahre 2008 im Interview:

“dass man mit starken Marken eine ordentliche Rendite erwirtschaften kann. Und ich habe gelernt, dass man eine aggressive Marketingstrategie und Markenpflege betreiben muss. Bei Bild haben wir Dessous, Volksbibeln und Handytarife vermarktet. Diese Zeitung ist in Wahrheit eine Marketingmaschine. Da muss man schauen, was davon übernommen werden kann. Erfolg kann man nicht genug haben.”

Dessous, Volksbibeln und Handytarife. Ich verstehe: Form follows function!

Der Lokaljournalismus der WAZ-Gruppe ist schlecht. Das hat nichts mit Online oder Offline, mit Print versus Blogger zu tun.

Der nächste Artikel im Journalist sollte erklären, aus welchen Gründen der Journalismus vor Ort defizitär ist. Er sollte dies anhand der Arbeitsbedingungen der Journalisten vor Ort und der Verlagspolitik unter besondere Berücksichtigung der Verlegerfamilien tun 😉

Let’s talk about journalism.

PBS Reportage über den Golf von Mexico in Louisiana: „Beach Closed“. BP kontrolliert Journalisten.

Watch the full episode. See more Need To Know.

Die knapp 4-minütige Reportage „oil and frustration well up in the gulf“ über die Auswirkungen der Ölkatastrophe an den Stränden und Orten in Louisiana ist Teil eines längeren Berichts auf PBS (Public Broadcasting Service).

Interessant ist ein kleines Detail gegen Ende. Die Reporterin kommt an einen öffentlichen Strand, der nun durch eine „road block“ geperrt ist („Beach closed“).

Der Sheriff bedeutet der Journalistin, dass sie sich eine Erlaubnis beim PIO (Public Information Officer) ausstellen lassen müsse, um an den Strand zu gelangen. Die Austellung des Dokuments erfolge in der Regel innerhalb von zwei Tagen. Der PIO selbst hat sein Büro pikanterweise in der Verwaltung von BP. Der Ölkonzern scheint also die Berichterstattung und Bilder über die von ihm verursachte Katastrophe zumindest indirekt kontrollieren zu wollen.

Dies ist eine Form der Zensur. Ein bekannter Zwilling der Zensur ist die Lüge.

Ich bitte dies bei allen Presseerklärungen von BP zu beachten.

Wenn das Bohrloch in Winterberg wäre – Ölteppich über Deutschland

Wenn das Bohrloch in Winterberg wäre ... (screenshot: zoom)
Wenn das Bohrloch in Winterberg wäre ... Ölteppich über Deutschland (screenshot: zoom)

Vielen Dank für den Hinweis an Stefan Laurin (ruhrbarone). Hier Bilder der verklebten Vögel. Und dann sind da noch die Fischer, Anwohner und die Meeresströmungen, sowie die fette Dividende von BP für seine Aktionäre.

Umleitung: Gefangen im Öl, Gaza-Flotte in schwerer See, Kruzifix-Streit geht weiter, Schwartz 70, Wulff bald Ex, große Koalition für Gauck und mehr.

Revierpark Nord: Blick vom Hochofen (foto: chris)
Revierpark Nord: Blick vom Hochofen (foto: chris)

Gefangen im Öl: Acht Bilder … boston.com

Gaza-Flotte: in schwerer See … juedischeallgemeine

Kruzifixe: Rechtsstreit geht weiter … nd

Rolf Dieter Schwartz ist 70 geworden: Rolf Dietrich Schwartz hatte als einer der ersten Journalisten den Schwenk der Grünen ins wirtschaftsliberale Lager erkannt. „Auch Grüne entdecken Drückeberger“ so geißelte er in der Frankfurter Rundschau vom 29. Juni 1999 die Vorschläge des Grünen Fraktionsvorsitzenden Rezzo Schlauch Niedriglöhne und Lohnsubventionen für Geringqualifizierte einzuführen. Er war eben mit seinen Analysen der Zeit immer weit voraus … nachdenkseiten

Wulff: der nächste Heitmann? … ruhrbarone

Große Koalition: BILD, Spiegel und Welt für Gauck … pottblog

Schweinegrippe revisited: 5,3% = 14280 Einwohner des HSK  ließen sich impfen … sbl

Bildungszentrum Sorpesee: Protest gegen Schließung … DerWesten

Das Freibad in Siedlinghausen hat geöffnet.

Das Freibad in Siedlinghausen. Liegewiese und 25-Meter Becken mitten im Ort. (foto: zoom)
Das Freibad in Siedlinghausen. Liegewiese und 25-Meter Becken mitten im Ort. (foto: zoom)

Das Freibad in Siedlinghausen hat schon seit mehr als einer Woche geöffnet. Heute war endlich Zeit, eine Saison-Karte zu kaufen, 1000 Meter zu schwimmen und anschließend am Kiosk ein großes Eis zu naschen.

Allein die Lage mitten im Ort, eingebettet in Berge und umgeben von blühenden Kastanien ist eine Bade-Reise wert.

Das Schwimmbad selbst ist im besten Sinne konservativ: Schwimmen wie früher, als es noch keine Spaßbäder gab; liegen und lesen auf der grünen Wiese aus echtem Gras und ein kleiner Kiosk für die ungesunden Naschereien, die man nach dem „Bahnen-Ziehen“ sorglos genießen kann.

Obwohl es hier keine „Black-Hole“ Röhre, keinen Whirl-Pool und keine künstlich erzeugten Wellen zur vollen Stunde gibt, sieht man bei schönem Wetter viele Kinder im Wasser und auf der Wiese. Bei sehr schönem Wetter sind es dementsprechend auch mal sehr, sehr viele Kinder.  Wer an solchen Tagen ungestört schwimmen will, sollte so früh wie möglich, nah an der Öffnungszeit,  die Schwimmsachen packen.

Alle Informationen zu Preisen und Öffnungszeiten sind hier zu finden.

Anlässlich der bevorstehenden Sparorgie eine Wiedervorlage: Heribert Prantl

Anlässlich der (anscheinend) geplanten Sparorgie empfehle ich wiederum den Kommentar von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung von Ende Mai:

… Der Faktor Arbeit wird in Deutschland deutlich stärker mit Steuern und Sozialabgaben belastet als in anderen OECD-Ländern, noch dazu mit unsozialem Gefälle: denn die Belastung bei alleinstehenden Geringverdienern und Alleinerziehenden fällt besonders hoch aus. Privater Reichtum trägt dagegen zur Finanzierung des Gemeinwesens beschämend wenig bei. Die Vermögensteuer ist seit 13 Jahren abgeschafft. Die Erbschaftsteuer ist nahezu eine Bagatellsteuer, ihr Aufkommen rückläufig; ihre Erhöhung wurde verhindert, indem man den Normalbürgern eine unsinnige Angst davor machte, die Steuer würde dann das Haus der Oma auffressen. Eine Reichensteuer wurde als Neidsteuer diskreditiert …

… Gäbe es eine Steuer auf die Ausreden, mit denen der staatliche Zugriff auf privaten Reichtum bisher abgelehnt worden ist, ließe sich damit ein großes Konjunkturpaket finanzieren.

In Zeiten der Großkrise geht es nun nicht darum, die ideologischen Schlachten alter Tage nachzuspielen. Es geht darum, den Haushalt zu sanieren und das Gemeinwesen zu stabilisieren – und dabei den kräftigen Beitrag der Zahlungskräftigen zu nutzen. Der staatliche Zugriff auf Kapitalien ist kein linkes Abenteuer, sondern Ausdruck rechtschaffenen Wirtschaftens, also Pflicht.

zum Artikel

Eine ziemlich schräge Erwiderung: Bodo Hombach antwortet Michael Naumann

Bodo Hombach hat einen offenen Brief an Michael Naumann geschrieben, der so schlecht ist, dass man ihn schon wieder mit Vergnügen lesen kann.

Rückschau: Naumann hatte in einem Interview über den WAZ-Chef Hombach Folgendes gesagt:

“Bodo Hombach singt ja gerne das Hohelied des Qualitätsjournalismus und betont vor allem die Notwendigkeit eines guten Feuilletons. Man hört sich das an, aber wenn man dann die “WAZ” aufschlägt, fragt man sich: Ja wo ist es denn nun, das tolle Feuilleton?” … horizont

Ich selbst fand die Bemerkung des „Cicero“-Chefredakteurs nicht ganz abwegig und hatte sie in einer Umleitung verlinkt.

Nun hat also  Bodo Hombach diesen offenen Brief an Michael Naumann geschrieben und sich dabei gewaltig verhoben. Heraus gekommen ist eine ziemlich schräge Erwiderung, die ich vorläufig in der Rubrik „Realsatire“ einordne.

Gleich zu Beginn seiner Replik unterstellt Hombach ein Missverständnis:

„Sehr geehrter Herr Naumann,

Sie vermissen in der „WAZ“ ein Feuilleton. Ich sehe Sie ungern leiden und freue mich, so rasch und einfach helfen zu können: …

Ich weiß nicht, wie der WAZ-Chef das Interview gelesen hat. Ich habe verstanden, dass Naumann ein „gutes“ bzw. „tolles“ Feuillleton in der WAZ partout nicht findet, weil es dieses dort nicht gibt.

Naumann unterstellt nicht, dass es „kein“ Feuilleton in der WAZ gibt. Er will dem Bodo Hombach meiner Meinung nach nur sagen, dass das Feuilleton schlecht ist, bzw., dass das, was da im Heft „Feuilleton“ steht, diesen Namen nicht verdient.

Da Hombachs Ironie schon gleich beim Einstieg hinkt, kann auch der Schluss nur von mäßiger Qualität sein. Ich neige sogar dem Urteil zu, dass es sich um ein schlechtes Stück zerquälter Verfremdung handelt:

Bevor man aber seinen Phantomschmerzen glaubt, sollte man zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Vielleicht hilft schon der Tastbefund, auf keinen Fall aber sollte man die Laborwerte ignorieren.

Auf gute Gesundheit
Ihr Bodo Hombach“

Wäre ich Michael Naumann, würde ich mir ein paar nette Freunde einladen und diesen offenen Brief laut rezitieren, mindestens drei Mal. Mindestens 😉