Bundestagswahl: Jetzt geht’s wieder los – Briefwahl per Internet beantragen.

Winterberg: Briefwahlunterlagen per Internet anfordern
Winterberg: Briefwahlunterlagen per Internet anfordern (Screenshot)

Wie bei den Kommunalwahlen werde ich die Briefwahlunterlagen per Internet bei der Stadt Winterberg anfordern. Wer in einer anderen Stadt wohnt, muss auf der Website seiner Gemeinde nachgucken, ob dieser Service bei ihm angeboten wird.

Update: Gerade eben in weniger als einer Minute geschafft.

Wichtig: Die Wahlbenachrichtigung (rosa Karte) vor die Nase nehmen und die persönlichen Daten sowie Wahlbezirk und Wählerverzeichnis Nummer von dort übertragen.

Winterberg: FDP plündert CDU

Gewinne und Verluste
Gewinne der FDP und Verluste der CDU / SPD

Kurzeinschätzung:

Interessant ist das Wahlergebnis der FDP in Winterberg. Die erstmals für den Rat der Stadt kandidierenden Freien Demokraten haben aus dem Stand fast 12 Prozent der Stimmen erreicht. Über 10 Prozent wechselten von der CDU und knapp 2 Prozent von der SPD zum Neueinsteiger in die Lokalpolitik.

Es schien also eine gewisse Unzufriedenheit der Wähler mit der „Alleinherrschaft“ der CDU zu geben. Die SPD konnte im gesamtgesellschaftlich  konservativen Milieu der Stadt Winterberg nicht von diesem Trend profitieren und sich als Alternative anbieten.

Das konservative Lager ist gespalten. Ich bin gespannt, ob sich die FDP im Rat eigenständig profilieren wird.

Die SPD wird in Zukunft eine klareres inhaltliches Profil entwickeln müssen. Ihre Protagonisten müssen mehr Kante zeigen.

Kleinere Parteien müssen sich durch  Personen in die Lokalpolitik einbringen.

Kommunalwahlen 2009: Jetzt gibt es Kreuzchen.

Online bestellt: die Briefwahlunterlagen sind da.
Online bestellt: die Briefwahlunterlagen sind da.

Vorgestern hatte ich die Briefwahlunterlagen online bestellt. Heute werde ich wählen. Rolläden runter, damit keiner reinguckt und los geht’s mit den Kreuzchen.

Als kleinen Service habe ich alle zur Wahl stehenden Parteien und Personen verlinkt.

So kann sich eine Winterbergerin oder ein Winterberger entscheiden:

Für den Kreistag (rosa):

CDU

SPD

FDP

GRÜNE

DIE LINKE

SBL/FW

Für den Gemeinderat (grün)

CDU

SPD

FDP

Für den Bürgermeister (blau)

CDU: Werner Eickler

SPD: Richard Gamm

FDP Winterberg. Ein paar Fragen und Anmerkungen zum Programm

FDP Winterberg: Kommunalwahlprogramm
FDP Winterberg: Kommunalwahlprogramm (screenshot von heute)

Nachdem ich mich vor kurzem polemisch mit dem Wahlkampfauftritt der FDP in Winterberg und seinen Dörfern auseinandergesetzt hatte, möchte ich heute ein paar Fragen zum Programm der Winterberger FDP stellen, die mir spontan beim Durchlesen des „Print-Outs“ eingefallen sind. Den Fettdruck habe ich selbst hinzugefügt.

Die FDP Winterberg will jedem einzelnen Bürger die Möglichkeit geben, sein Lebensumfeld mitzugestalten und seine Interessen und Sichtweisen in die politischen Entscheidungen vor Ort einzubringen. Die Kommune ist der ideale Ort für bürgerliches Engagement. Die FDP sieht die Bürger nicht als lästige Bedenkenträger, sondern will sie aktiv und frühzeitig an der Entscheidungsfindung beteiligen. Dieses Ziel erschöpft sich nicht in den Beteiligungsmöglichkeiten der Gemeindeordnung (z.B. Bürgerbegehren und Bürgerentscheid), vielmehr setzen wir auf den direkten Dialog zwischen unseren Vertretern der Kommunalpolitik und dem Bürger.

Frage: Wie soll dieser direkte Dialog gestaltet werden, wie muss ich mir das „in echt“ vorstellen?

Wir wollen dazu beitragen, die Struktur der Schulen und Kindergärten zu sichern. Dazu gehört eine fortlaufende Verbesserung der Rahmenbedingungen, der Baustruktur sowie der Ausstattung an den einzelnen Schulen und Kindergärten. Über das Konjunkturpaket II hinaus sind weitere Finanzmittel zugunsten der Schulen aus dem Stadthaushalt aufzuwenden.

Anmerkung und Frage: Diese Aussagen sind mir ebenfalls zu abstrakt. Wie stellt sich die FDP die Entwicklung der Schullandschaft in Winterberg vor? Entspricht die Schaffung dezentraler Strukturen wie jetzt die Aufsplittung des Gymnasiums auf die Standorte Medebach und Winterberg den Vorstellungen der FDP? Hintergrund meiner Frage: Bei weiter sinkenden Schülerzahlen werden dezentrale Standorte meiner Meinung nach eher geschwächt.

Wir wollen die vorhandenen Einzelhändler stützen. Die FDP sieht in den kleinen und mittleren Unternehmen das Rückgrat unserer Wirtschaft. Diese brauchen faire Wettbewerbsmöglichkeiten und Freiräume zur wirtschaftlichen Entwicklung. Dafür bildet eine zukunftsorientierte und wirtschaftlich sinnvoll gestaltete und verbindliche Bauleitplanung ein geeignetes Mittel. Eine zu enge Bauleitplanung verhindert Investitionen und somit wirtschaftliches Wachstum.

Verständnisfrage: Was ist eine Bauleitplanung? Was eine zu enge Bauleitplanung, und wo gibt es in Winterberg Beispiele für eine zu enge Bauleitplanung?

Wir wollen verhindern, dass in Winterberg noch einmal Projekte wie die „Neue Mitte“ entstehen, die nicht so geworden sind, wie sie ursprünglich geplant waren.

Anmerkung und Frage: Ich stehe der „Neuen Mitte“ auch eher skeptisch gegenüber, wobei eher ästhetische Gründe eine Rolle spielen. Ich verfüge darüber hinaus über keine harten (wirtschaftlichen) Fakten, um das Projekt genauer beurteilen zu können. Was ist an dem Projekt so geworden, wie es nicht geplant war? Was genau stört die FDP Winterberg?

Die städtischen Finanzmittel sollen gleichermaßen für die Stadt Winterberg, wie auch seine Dörfer gerecht aufgeteilt werden, so dass die Ortsteile nicht benachteiligt werden. Denn die Kernstadt Winterberg und seine Ortsteile sind aufeinander angewiesen.

Frage: Gibt es Beispiele, wo städtische Finanzmittel ungerecht zu Ungunsten der Ortsteile aufgeteilt wurden?

Umleitung: Medien, WEB 2.0, Kreative, Krise, schlappe Waden und Kirmes

Medien I: Digitaler Kulturkampf … nzz

Medien II: Wenn der Abmahner zweimal klingelt … Stefan Niggemeier

Medien III: Springer will Online kassieren … FAZ

Kreative Selbstausbeutung: Bochum vs. Berlin … ruhrbarone

Wirtschaftskrise: Bankenretter im Zwielicht … freitag

schlappe Waden: Elektro-Fahrräder in Winterberg … winterberg

Winterberg feiert: Kirmes eröffnet … wpWinterberg

Kommunalwahlen 2009. Zum Beispiel Winterberg: keine Trennschärfe

Alles im Rahmen:  Amtsinhaber Werner Eickler
Trotz Licht und Schatten alles im Rahmen: Amtsinhaber Werner Eickler

Jetzt hängen sie wieder an den Masten, sauber, ordentlich und unerreichbar hoch für spontane oder geplante Verfremdungsaktionen wie sie in größeren Städten ab und an üblich sind.

Ich wollte mich dieses Jahr ganz besonders um die Kommunalwahlen vor Ort kümmern, mich den Details und den großen Linien widmen. Es geht nicht. Ich scheitere schon am den Wahlkampfmaterialien. Um das zu erklären, schiebe ich noch eben das Plakat des Herausforderers für das Bürgermeisteramt der Stadt Winterberg ein:

Will er wirklich Bürgermeister werden? Der Herausforderer: Richard Gamm
Will er wirklich Bürgermeister werden? Der Herausforderer: Richard Gamm

Der eine sagt: „Weiter. In guten Händern„, der andere „Kompetenz durch Erfahrung„. Was jetzt?

Ich habe mal herum gefragt und am interessantesten fand ich folgende sinngemäße Aussage: Bin überhaupt nicht CDU, aber warum soll ich den Eickeler nicht wieder wählen. Der Mann hat keine großen Fehler gemacht. Wenn er Schwächen hat, werden die durch ein gutes Team aufgefangen.

Kürzlich lag ein  Flyer der SPD Winterberg(pdf) in meinem Briefkasten. Der Bürgermeisterkandidat, der Herausforderer, Richard Gamm stellt sich vor:

1. Seite: Bild, Slogan und Internet-Adresse.

2. Seite: Zur Person

3. Seite: Engagement in Vereinen und Verbänden

4. Seite: Buntgemischtes

5. Seite: Politische Aktivitäten (Rat, Ausschüsse etc.)

6. Seite, obere Hälfte:

„Für Winterberg kann ich ein guter Bürgermeister sein …

  • weil ich gut zuhören kann
  • weil ich kooperativ und teamfähig bin
  • weil ich lamgjährige kommunalpolitische Erfahrungen habe
  • weil ich Kompetenz und Erfahrung aufgrund meiner vielfältigen Aktivitäten und Tätigkeiten besitze
  • weil ich beharrlich und ausdauernd Ziele verfolge.“

Das sind schon tolle Qualifikationen, für zum Beispiel den Kundenberater der Sparkasse. Der Amtsinhaber Werner Eickler wird nicht beunruhigt sein.

6. Seite, untere Hälfte:

„Meine politischen Ziele für Winterberg

  1. Erhalt und Ausbau der schulischen, touristischen, sportlichen, kulturellen und medizinischen Infrastruktur
  2. Schaffung von qualifizierten Ausbisldungs- und Arbeitsplätzen z.B. durch kostenlose Bereitstellung von Gewerbeflächen
  3. Gleiche Unterstützung aller Aktivitäten in der Kernstadt und den Dörfern
  4. Förderung junger Familien, die leerstehende Häuser besetzen erwerben
  5. Keine „Vermögensumwandlung“ im Sinne von Waldverkauf
  6. Keine Neuverschuldung

Das kann Werner Eickler auch fast alles locker unterschreiben und danach gut schlafen.

Ich aber möchte doch wissen, wie sich der Herausforderer vom Amtsinhaber unterscheidet, was er anders machen wird, was er für falsch hält an der Politik des amtierenden Bürgermeisters und der Mehrheitspartei CDU.

Es ist doch Wahlkampfzeit. Da sind die Menschen aufmerksamer, politischer.

Wo ist die Trennschärfe?

Das ist kein Wahlkampf, sondern Verwaltung von Opposition, die anscheinend keine ist. Kein Original, nicht originell. Schon verloren.

Zum Thema SPD-Niedergang: Das Ende der Ära Schröder … sprengsatz

… gründe einen Arbeitskreis.

Die Debatte kommt "vor Ort": Bald auch im Hochsauerland?
NachDenkSeiten – Die Debatte kommt „vor Ort“: Bald auch im Hochsauerland?

Nachdem ich vor Kurzem hier über die Absichten der NachdenkSeiten geschrieben hatte, Gesprächskreise für Leserinnen und Leser dieser großen politischen Website links von Andrea Nahles zu initieren, habe ich mich heute entschlossen, meine 5 Cent bei Helmut G. Schmidt einzuwerfen.

Wer weiß? Vielleicht bin ich der 1003. Leser, der sich aus dem Hochsauerland meldet oder der erste, zweite, dritte.

Es ist auf jeden Fall ein Experiment, das beweisen muss, ob eine lokale Debattenkultur entlang der NachDenkSeiten möglich ist. Ausgang ungewiss. Ich hege viele Zweifel.

Hotel Claassen: Versteigerung gescheitert

Die Versteigerung des Hotel Claassen in Winterberg, über die ich hier vor ein paar Tagen geschrieben habe, ist gescheitert:

„In Immobilien anlegen!“, das raten einem viele Experten angesichts der Krise. Warum dann nicht in ein Grundstück in bester Lage am Winterberger Waltenberg? Obwohl es 2 Mio. Euro wert sein soll und für 1 Mio. frei versteigert werden sollte, wollte das „Hotel Claassen“ gestern auf diesem Wege keiner haben. Dabei waren rund 250 Schaulustige gekommen. „Lass dich registrieren, Josef!“, raunte einer dem anderen augenzwinkernd zu. … weiter Westfalenpost

Aus den Details der Berichterstattung in der örtlichen Presse bin ich nicht klug geworden. Anscheinend soll, dem oben zitierten Artikel nach, der Betonklotz noch in diesem Jahr abgerissen werden. Aber das halte ich genauso wie alle weiteren Aussagen zum Thema Hotel Claassen für reine Spekulation.

Winterberg: Hotel Claassen – Hau weg den Sch…

Hotel Claassen Winterberg - ein häßlicher Quader aus Beton
Hotel Claassen Winterberg – ein häßlicher Quader aus Beton

Seit weit über zehn Jahren wohne ich in der Stadt Winterberg. Vom ersten Tag an ist mir der häßliche, leerstehende, nutzlose Betonklotz des ehemaligen Hotel Claassen am „Oberen Waltenberg“ aufgefallen.

Die Geschichten über das Hotel sind Legion: Bumms- und Clubhotel, Saufen, Vögeln, Cha, Cha, Cha … Beton kennt keine Scham.

Heute befriedigen die Kegelclubs et alii ihre Bedürfnisse in anderen Etablissements.

Die barocken Zeiten des Hotel Claassen sind endgültig vorbei.

Als ich vor zwölf Jahren nach Winterberg zog und diesen überlebten Steinhaufen sah, dachte ich bei mir, dass eine solche Bausünde nicht das nächste Jahr überleben würde können.

Naiv gedacht, denn auch Hässlich, Nutzlos und Leerstehend kann Privateigentum sein.

Die Touristenhochburg Winterberg hat es bislang nicht vermocht, den Quader zu beseitigen.

Jetzt soll das Hotel wieder einmal den Besitzer wechseln, so ein Bericht in der örtlichen Presse.

Am kommenden Freitag um 17 Uhr wird das Haus vielleicht versteigert. Mindestgebot eine Millionen Euro.

Wanderer kommst du nach Winterberg, gönne dir einen Augenblick vor dem Hotel Claassen. Vielleicht denkst du dann das Gleiche wie ich:

Hau weg den Schei…!

Winterberg: Leserladen der Westfalenpost wird Ende März geschlossen.

Aus für den WP-Leserladen
Das Aus für den WP-Leserladen kommt in wenigen Wochen

Die Bemerkung von Dr. Faust im Protestblog der Gewerkschaften (Hervorhebung von mir)

…Trotz aller Schließungen im redaktionellen und kaufmännischen Betrieb (Leserladen Winterberg ist ja nun auch zum Abschuß freigegeben) will man verstärkten Dienst am Kunden und Leser betreiben…

hat sich als bittere Wahrheit herausgestellt.

Der Leserladen der WP in Winterberg wird zum 31. März 2009 geschlossen.

Der jetzige Kundenbetreuer war erst vor anderthalb Jahren aus Bad Berleburg nach Winterberg versetzt worden. Jetzt gehe es erst einmal weiter in den Leserladen nach Siegen, aber dort sei die Zukunft auch ungewiss. Schlafen könne er, von Existenzängsten geplagt, schon lange nicht mehr gut, und wie die Odysse weitergehe, wisse er auch nicht. Ich frage, ob die Redaktion nebenan zumindest sicher sei, hier in der Touristenhochburg des Sauerlandes.

„Ich glaube, auch die sitzen auch auf einem Pulverfass“, meint ein nachdenklicher Kundenberater, „das ist hier wie Dynamit“.