
Ich komme gerade enttäuscht von der Veranstaltung des „Bündnis Winterberg für eine Energiewende mit Vernunft“ im Oversum Winterberg zurück.
Gleich zu Beginn machte Fritz Honselmann (Grönebach) in seiner Einleitungsrede deutlich, dass eine Diskussion am heutigen Abend nicht erwünscht sei. Aufgrund der unterschiedlichen Interessen beim Thema Windkraft werde es wegen der zunehmend emotional aufgeheizten Atmosphäre keine offene Debatte, sondern lediglich zwei informierende Referate zum Thema geben.
Der Veranstaltungssaal des Oversum war gut -ich schätze 400 BesucherInnen- gefüllt. Die Stadt Winterberg hatte dem „Bündnis“ den Saal aus ihrem Kontingent kostenlos zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Werner Eickler und viele andere CDU-Prominente waren anwesend.

Im ersten Referat versuchte Michael Brinkmann, Maschinenbauingenieur und Mitglied des Bündnisses, mit vielen Zahlen und Einspielfilmen nachzuweisen, dass Windenergieanlagen erstens nichts zur Energiewende beitragen, zweitens schädlich und drittens nicht profitabel seien.
Im zweiten Referat zeigte Willi Schmidt, freiberuflicher Fotograf, mit Fotomontagen ästhetisch unappetitliche Bilder der Winterberger Höhen, so sie denn mit Windrädern bebaut wären. In die Bilder der Vorrangzonen waren Windräder hinein montiert.
Um diese Informationen zu erhalten, hätte ich heute Abend nicht nach Winterberg fahren müssen, ein Klick auf die Website des Bündnisses hätte mir gereicht.
Am 17. September hatten wir uns hier im Blog geäußert: http://www.schiebener.net/wordpress/gegenwind-am-rothaarsteig-wir-dokumentieren-die-argumente-der-winterberger-windenergieanlagen-gegner/
Ich bin heute zu der Veranstaltung gefahren, um die „Für und Wider“-Argumente in einer offenen Diskussion auf dem Prüfstand zu sehen.
Nicht erwünscht!
Wer gegen Windkraftanlagen im Hochsauerland ist, wird die heutige Veranstaltung emotional bestärkt verlassen haben.
Wer nicht sicher ist, konnte nicht diskutieren oder gar nach den Quellen für die vielen Zahlen und Statistiken der Vorträge fragen.
Wer gerne eine Windkraftanlage bauen will, baut sie auch nach dem heutigen Abend.
Ein Gottesdienst für die schon Überzeugten, ein Überrumplungsversuch für die Zaudernden und nichts Neues für die Befürworter.
Schade!


