Oversum Winterberg: Gottesdienst der Windkraftgegner

So soll es in Winterberg aussehen, wenn die Windkraftanlagen kommen. (foto: zoom)
So soll es in Winterberg aussehen, wenn die Windkraftanlagen kommen. (foto: zoom)

Ich komme gerade enttäuscht von der Veranstaltung des „Bündnis Winterberg für eine Energiewende mit Vernunft“ im Oversum Winterberg zurück.

Gleich zu Beginn machte Fritz Honselmann (Grönebach) in seiner Einleitungsrede deutlich, dass eine Diskussion am heutigen Abend nicht erwünscht sei. Aufgrund der unterschiedlichen Interessen beim Thema Windkraft werde es wegen der zunehmend emotional aufgeheizten Atmosphäre keine offene Debatte, sondern lediglich zwei informierende Referate zum Thema geben.

Der Veranstaltungssaal des Oversum war gut -ich schätze 400 BesucherInnen- gefüllt. Die Stadt Winterberg hatte dem „Bündnis“ den Saal aus ihrem Kontingent kostenlos zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Werner Eickler und viele andere CDU-Prominente waren anwesend.

Der Veranstaltungssaal des Oversum  war heute gut besucht.
Der Veranstaltungssaal des Oversum war heute gut besucht.

Im ersten Referat versuchte Michael Brinkmann, Maschinenbauingenieur und Mitglied des Bündnisses, mit vielen Zahlen und Einspielfilmen nachzuweisen, dass Windenergieanlagen erstens nichts zur Energiewende beitragen, zweitens schädlich und drittens nicht profitabel seien.

Im zweiten Referat zeigte Willi Schmidt, freiberuflicher Fotograf, mit Fotomontagen ästhetisch unappetitliche Bilder der Winterberger Höhen, so sie denn mit Windrädern bebaut wären. In die Bilder der Vorrangzonen waren Windräder hinein montiert.

Um diese Informationen zu erhalten, hätte ich heute Abend nicht nach Winterberg fahren müssen, ein Klick auf die Website des Bündnisses hätte mir gereicht.

Am 17. September hatten wir uns hier im Blog geäußert: http://www.schiebener.net/wordpress/gegenwind-am-rothaarsteig-wir-dokumentieren-die-argumente-der-winterberger-windenergieanlagen-gegner/

Ich bin heute zu der Veranstaltung gefahren, um die „Für und Wider“-Argumente in einer offenen Diskussion auf dem Prüfstand zu sehen.

Nicht erwünscht!

Wer gegen Windkraftanlagen im Hochsauerland ist, wird die heutige Veranstaltung emotional bestärkt verlassen haben.

Wer nicht sicher ist, konnte nicht diskutieren oder gar nach den Quellen für die vielen Zahlen und Statistiken der Vorträge fragen.

Wer gerne eine Windkraftanlage bauen will, baut sie auch nach dem heutigen Abend.

Ein Gottesdienst für die schon Überzeugten, ein Überrumplungsversuch für die Zaudernden und nichts Neues für die Befürworter.

Schade!

28 Gedanken zu „Oversum Winterberg: Gottesdienst der Windkraftgegner“

  1. Weil Diskussionen nicht erwünscht waren, hier noch ein paar Informationen zum Thema „Windenergie trage nicht zur CO2-Reduzierung bei“:

    Gemessen wird immer vom Bezugsjahr 1990 aus – also kurz nach dem Mauerfall.
    Die vollmundigen Versprechen von Helmut Kohl zur CO2-Reduzierung fielen also zusammen mit dem Startschuss zum Rück- oder Umbau der DDR-Industrie, Häusersanierung aufgrund Sonderabschreibungen etc..
    Diesem Prozess sind ca. 50% der heutigen CO2-Einsparungen zu zurechen. Die andere Hälfte kommt von den Erneuerbaren Energien-also auch von der Windkraft.

    Allerdings ist Kohlestrom im Bereich Import / Export nach wie vor ein Bombengeschäft:
    Nach Daten des Statistischen Bundesamtes erzielte Deutschland 2013 in der Gesamtbilanz einen Netto-Exportüberschuss in Höhe von 1,95 Mrd. Euro.
    Dies liegt zum einem am Exportüberschuss und zum anderen daran, dass der importierte Strom für durchschnittlich 4,9 Cent /kWh eingekauft wurde, aber der exportierte für 5,2 ct/kWh im Mittel verkauft wurde.

    Und so ist es auch kein Wunder, dass der Stromexport (Netto-Überschuss) von 6 Mrd. kWh 2011 auf ca. 35 Mrd. kWh im Jahr 2013 gestiegen ist. Für das Jahr 2014 ist mit einer weiteren Steigerung zu rechnen.

    Da zeitgleich der EEG-Anteil der tatsächlich für Strom an die Erzeuger gezahlt wird in dem Zeitbereich nach 2011 kaum gestiegen ist, kommt der Stromüberschuss wohl ausschließlich aus den konventionellen Kraftwerken und hier vorrangig aus dem Energieträger Kohle.

  2. Warum prangt auf der Fotomontage mit verdichteten Windrädern eigentlich der Schriftzug der „Ferienwelt Winterberg“? Soll ein realistischer Eindruck vermittelt werden oder hat die Ferienwelt Winterberg sich finanziell beteiligt?

    „Gleich zu Beginn machte Fritz Honselmann (Grönebach) in seiner Einleitungsrede deutlich, dass eine Diskussion am heutigen Abend nicht erwünscht sei.“

    Kein Wunder, denn eine Diskussion war nie angekündigt. Es handelte sich um eine Informationsveranstaltung. Hier „werden von der Bürgerinitiative Winterberg für alle Interessierten Informationen zum Thema „Windenergie im Allgemeinen und Auswirkungen des Regionaplans für Winterberg“ angeboten“.

    Wenn ich zur „Informationsveranstaltung“ von ExxonMobil gehe, erwarte ich auch keine kontroverse Diskussion über Fracking. Allerdings würde ich auch nicht erwarten, dass die Stadt Winterberg dafür die 30-Tage-Stadthalle im Oversum zur Verfügung zu stellt.

    Das Problem scheint die fehlende Trennschärfe zwischen Stadtregierung und der Bürgerinitiative gegen Windenergie zu sein.

  3. Herleitung:
    Wenn ich an meinem Porsche beim Ölwechsel das Altöl in (Nachbars) Garten ablasse, dann ist das böse, weil Öl eine Umweltverschmutzung ist, Grundwasser verseucht und Kosten verursacht.
    Fazit: Umweltverschmutzung = Kosten.

    Anmerkung:
    Ein Großteil dieser Kosten wird von unseren Kindern und deren Nachkommen getragen werden müssen.

    Die Welt – und das zeigt sich an der o.g. Veranstaltung – besteht aus:

    Kategorie A:
    Menschen für die es Umweltverschmutzung und Kosten gibt. Die demzufolge – auch wenn Sie von der Ästhetik von Windrädern nicht überzeugt sind – sich dafür einsetzen.

    Kategorie B:
    Menschen für die es keine Umweltverschmutzung und Kosten gibt und/oder denen es egal ist, was auf ihre Kinder an Schäden und Kosten zukommt.

    Begründung:
    Die „SCHÄTZUNG DER UMWELTKOSTEN IN DEN BEREICHEN ENERGIE
    UND VERKEHR“

    sind bekannt und für alle unter

    http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/hgp_umweltkosten.pdf

    einsehbar.

    Bei einem Börsenpreis von 3,5 ct./kWh und den Umweltschäden kostet:

    Strom aus Braunkohle: 10,75 ct/kWh + 3,5 ct./kWh = 14,25 ct./kWh

    Strom aus Steinkohle: 8,94 ct/kWh + 3,5 ct./kWh = 12,44 ct./kWh

    Strom aus Windkraft vom Land kostet 0,26 ct./kWh zuzüglich der Mindestvergütung nach EEG zwischen 4,65 ct./kWh(Grundvergütung) und 8,53 ct./kWh (Anfangsvergütung=5Jahre).
    Strom aus Wind am Anfang: 8,53ct./kWh+ 0,26 ct./kWh=8,79 ct./kWh
    Fazit:
    Berücksichtigen wir die Zukunft unserer Nachkommen, so ist Strom aus erneuerbaren Energien heute schon günstiger.

    Die Veranstaltung war für Menschen aus der B-Kategorie.

  4. Was mich gegenüber der Argumentation des Bündnisses auch misstrauisch macht ist das Spielen mit Emotionen:

    So wurde das Sprach-Bild von „Storch, Schwan, Uhu und Fledermaus – geschreddert und zerstückelt durch die Windräder“ benutzt, um so negative Emotionen zu erzeugen.

    Ich nenne das eine unseriöse Verführung, wenn die Tötung von Vögeln im Vergleich zu anderen Einrichtungen kaum messbar sind.

    Auf 10.000 getötete Vögel entfallen laut einigermaßen glaubwürdigen Studien

    <1 auf Windkraftanlagen
    50 auf Sendemasten
    710 auf Pestizide
    850 auf Fahrzeuge
    1060 auf Katzen
    1370 auf Hochspannungsleitungen
    5820 auf Gebäude/Fenster

    " The estimates above are used in promotional videos by Vestas Wind Systems, the world's biggest turbine maker. However, they originally came from a study by the U.S. Forest Service and are similar to numbers used by the U.S. Fish and Wildlife Service and the Wildlife Society — earnest defenders of birds and bats.

    ....It’s nice for wind-farm planners to take migration patterns and endangered habitats into account. But even if wind turbines were to double in size and provide 100 percent of our energy needs (both of which defy the laws of physics as we currently understand them), they still wouldn’t compare to the modern scourges of high-tension power lines or buildings with glass windows. Not even close."

    http://www.motherjones.com/kevin-drum/2014/04/chart-day-wind-turbines-dont-kill-very-many-birds

  5. Die Westfalenpost sieht das heute mit einem schrägen Sprachbild so:

    „Fritz Honselmann nahm eventuellen Windkraft-Befürwortern bei seiner Begrüßung direkt den Wind aus den Segeln und wies darauf hin, dass es sich um einen reinen Info-Abend ohne anschließende Debatte handele.“

    Wes‘ Lied ich sing‘, des Lob ist mir gewiss:

    „Bürgermeister Eickler lobte die Referenten für die vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit. Er hoffe darauf, dass möglichst viele Winterberger der Kommunalpolitik mit einer eigenen Stellungnahme den Rücken stärken.“

    Und diskutiert wird gefälligst hier:

    „Momentan sei eine umfassende Stellungnahme der Stadt in Arbeit, die am 13. Dezember in der öffentlichen Ratssitzung debattiert werde“

    P.S. Winterberg braucht übrigens keine erneuerbaren Energien, weil der Strom für die Wintersportanlagen aus der Steckdose kommt. Das war auch schon früher so, als die Kumpels den Energieträger Kohle im Ruhrgebiet aus den Flözen geholt haben …

  6. @zoom

    Demokratie, Debatte und Diskussion sind in Winterberg auch weiterhin Fremdwörter. Warum eigentlich? Sind die Argumente zu schwach? Gibt es in Winterberg doch einige kritische Stimmen, denen man kein Forum bieten wollte?

    Und was ist das für eine „Bürgerinitiative“, die gar nicht mit den Bürgern diskutieren will?

    Frau Maurer betreibt Hofberichterstattung – wie wir es von der WP seit Jahren gewohnt sind.

    Eine sachliche Auseinandersetzung über die Frage, wie sich die Winterberger eine Energiepolitik der Zukunft vorstellen, wurde nicht geführt.

  7. @Johanna

    Vorweg muss ich sagen, dass die Westfalenpost in einer Klemme steckt: schreiben sie kritische Berichte, droht die Abo-Kündigung durch die mit der Winterberger Politik und Wirtschaft verbandelten Kreise samt Abhängigen, inklusive hörigen Stammtischen. Das wäre der Tod der WP.

    Schreiben sie weiter wie bisher, entwerten sie sich selbst als Stimme in der öffentlichen Diskussion, weil es viele Kanäle jenseits der WP gibt. Die Folge ist ein schleichender Tod.

    Christian Jakubetz hat diese Dilemma vor einiger Zeit sehr schön beschrieben:

    http://www.newsroom.de/news/detail/$IWDPDNDLLRMQ/

    Der Artikel in der WP ist ein opportunistischer Artikel, der sich in keinster Weise inhaltlich mit den Argumenten der Windenergie-Gegner auseinandersetzt, sondern in großen Teilen die emotionale Verführung der Referenten spiegelt.

    Das Thema Windenergie, WKAs, Erneuerbare Energien etc. ist hochpolitisch und eine Veranstaltung, die sich „Informationsveranstaltung“ nennt, dabei aber einseitig manipuliert, statt die Argumente Für und Wider auf den Tisch zu packen, ruft geradezu nach kritischer Berichterstattung.

    Noch einmal zurück zu meinem obigen Kommentar:

    “Fritz Honselmann nahm eventuellen Windkraft-Befürwortern bei seiner Begrüßung direkt den Wind aus den Segeln und wies darauf hin, dass es sich um einen reinen Info-Abend ohne anschließende Debatte handele.”

    Das kann man so schreiben, dann hat man allerdings erstens das ausgelassen, was ich in meinem Bericht geschrieben habe:

    „Gleich zu Beginn machte Fritz Honselmann (Grönebach) in seiner Einleitungsrede deutlich, dass eine Diskussion am heutigen Abend nicht erwünscht sei. Aufgrund der unterschiedlichen Interessen beim Thema Windkraft werde es wegen der zunehmend emotional aufgeheizten Atmosphäre keine offene Debatte, sondern lediglich zwei informierende Referate zum Thema geben.“

    Das sind zwei unterschiedliche Berichterstattungen zum selben Punkt.

    Wie kann es by the way einen „reinen Info-Abend“ geben, wenn die „Informationen“ lediglich von der Kanzel gepredigt werden, ohne dass Widerspruch möglich ist?

    Ich bleibe auch nach 2 Tagen dabei:

    Ich habe im Oversum eine hoch manipulative Veranstaltung erlebt. Bei der WP keine Fakten, aber „Raunen bei Foto-Montagen“.

    Sind wir nicht alle irgendwie Heidegger?

  8. An dieser Stelle mal ein Lob an die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Meschede.
    Bei einer Veranstaltung im Oktober gab es sowohl umfassende und, soweit ich es beurteilen kann, fundierte Informationen über den Stand der Planungen. Noch besser, jeder der etwas dazu sagen wollte – egal ob pro oder kontra – durfte sich äußern. Und es kamen viele zu Wort …….. auch die FDP.

    Klick:
    http://www.sauerlandkurier.de/politik/klartext-in-sachen-windkraft/

  9. Wie ein Gottesdienst der Windkraftgegner ist mir die Veranstaltung wahrlich nicht vorgekommen.

    Eher wurden dort unbequeme Fakten vorgetragen, die in der öffentlichen Diskussion seit Jahren als politisch unkorrekt weggebissenen werden und daher der breiten Bevölkerung nicht zur Meinungsbildung zur Verfügung stehen.

    Wer sich jenseits der Mainstreammedien informiert und daher bspw. auch die einschlägigen Publikationen der Professores Hans-Werner Sinn und Günter Specht kennt, der hat bei der Veranstaltung eigentlich nichts Neues erfahren und hatte auch nicht den Eindruck einer „hoch-emotionalen“ Veranstaltung. Vielmehr sachlich, faktenbasiert und viele andere negative Aspekte der Komplexitätsreduktion wegen ausblendend.

    Wer mit stupider „Wer gegen Windkraft ist, ist für Atomkraft“-Argumentationen hausieren gehen muss, der hat was zu verbergen. Und was er zu verbergen hat, davon zeichneten die Vortragenden ein zutreffendes Bild!

  10. @Hans-Werner

    Sie schreiben, „Eher wurden dort unbequeme Fakten vorgetragen, die in der öffentlichen Diskussion seit Jahren als politisch unkorrekt weggebissenen werden und daher der breiten Bevölkerung nicht zur Meinungsbildung zur Verfügung stehen.“

    Für wen sollen welche „Fakten“ „unbequem“ sein. Wer beißt Fakten weg? Und was soll an diesen „Fakten“, politisch unkorrekt sein? Und wieso sollte die „breite Bevölkerung“, trotz Internet und Radio/TV und Printmedien, sich nicht hinreichend informieren können?

    Nach meinem Eindruck sind Herr Sinn und Herr Specht Mainstream, jedenfalls können sie ihre Positionen aller wegen publizieren. Bei der Suche hilft Google.

    „Vielmehr sachlich, faktenbasiert und viele andere negative Aspekte der Komplexitätsreduktion wegen ausblendend.“ Was meinen Sie eigentlich? Dass Sie vereinfachen, damit wir Dussel Sie verstehen?

    Hier im Blog ist niemand, der, wie von Ihnen unterstellt, mit „stupider “Wer gegen Windkraft ist, ist für Atomkraft”-Argumentationen hausieren“ geht. Das lustige Foto der CDU Brilon vor dem AKW und dem Text über die Verschandlung der Landschaft durch Windräder hätte sich niemand ausdenken können – außer natürlich die CDU.

    „…der hat was zu verbergen. Und was er zu verbergen hat, davon zeichneten die Vortragenden ein zutreffendes Bild!“ – Das ist mir zu kryptisch, es klingt schon fast nach Orakel. Sachlich und faktenbasiert ist das nun gerade nicht.

    Mich würde immer noch interessieren, wo die Windkraftgegner aus Winterberg die Energie gewinnen wollen, die sie für ihre Schneekanonen benötigen? Offshore an der Ost- und Nordsee? AKWs? Fracking? Irgendwo muss der Strom ja herkommen.

  11. Auch wenn sich Herr Sinn seine Meinung darlegt, sollte man den Blick auf Fakten nicht verlieren:

    Der Green Climate Fund ist ein Hilfsfonds für Entwicklungsländer der UN-Klimakonvention UNFCCC. Bisher hat er in 4 Jahren 9,7 Mrd. US-Dollar gesammelt. Es gibt eine weitere Zusage über 120 Mio Dollar aus Spanien.

    Gebraucht wird das Geld für Klimaschutz und Klimaanpassung in besonders bedürftigen Entwicklungsländern. Im Jahr 2010 in Cancún (Mexiko) wurde bei der 16. UN-Klimakonferenz eine Zielmarke für das Jahr 2020 festgelegt. Danach sollen ab 2020 100 Milliarden Dollar JÄHRLICH bereitgestellt werden.

    Am Ende des Artikels:

    http://www.welt.de/politik/ausland/article134836405/Hast-du-Wasser-Das-kalifornische-Drama.html

    findet sich eine Karte die die künftigen klimatischen Bedingungen aufzeigen wenn der Treibhausgasausstoß so weiter geht wie bisher.

    Muss ich mich hier im Sauerland in meiner Tal-Lage dafür interessieren?

  12. @Hans-Werner

    Statt, dass Sie sich in Verschwörungstheorien verlieren, könnten Sie doch einfach auf die bislang schon in den Kommentaren aufgelaufenen Zahlen und Argumente von eingehen.

    Fakten finde ich übrigens überhaupt nicht unbequem. Liefern Sie doch die Zahlen zu den geschredderten Vögeln.

    Das Bild wurde in der Versammlung verwendet ohne(!) Fakten. In einem der oberen Kommentare ist dazu etwas gesagt worden.

    Nur zu!

    Der Herr Hans-Werner Sinn turnt in den Talk-Shows des Landes als „Experte“ herum, wie kaum jemand anderes. Wenn das nicht „Mainstream“ ist.

    Welche Medien zählen Sie zu den „Mainstreammedien“? Welche gehören nicht dazu?

  13. Es ist ja viel gesagt worden auf der Versammlung, unter anderem auch, dass nach dem mehrjährigen Klageweg die Windkraft sowieso erledigt sei, denn die Windenergie spiele ja nur eine geringe Rolle unter allen Energieerzeugern, da sie unwirtschaftlich sei, erledige sie sich gewissermaßen von selbst. Es wurde dazu auch ein Bild von maroden WKAs in den USA gezeigt.

    Dazu ein paar aktuelle Impressionen aus den „Mainstreammedien“, wie der Süddeutschen und dem Manager Magazin :

    „Eon gibt Atomenergie, Kohle und Gas auf. Der unter einer hohen Schuldenlast ächzende Energiekonzern Eon unterzieht sich einer Radikalkur und will das Geschäft mit konventioneller Energieerzeugung loswerden. Der Aufsichtsrat des Unternehmens verabschiedete eine neue Konzernstrategie. Künftig werde sich das Unternehmen auf Erneuerbare Energien, Energienetze und Kundenlösungen konzentrieren, hieß es in einer Mitteilung.“

    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/energiekonzern-eon-gibt-atomenergie-kohle-und-gas-auf-1.2246327

    „Erneuerbare Energien wie Wasser-, Solar- und Windkraft werden zunehmend wettbewerbsfähig – und gewinnen deshalb deutlich an Bedeutung. In ihrem World Energy Outlook erwartete die Internationale Energieagentur, dass bis 2040 gut sechs Billionen Euro in den Sektor fließen.“

    http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/world-energy-outlook-2014-erneuerbare-energien-werden-wichtiger-a-1002585.html

    Stromspeicher als Durchbruch für die Energiewende. Starke Speicher gelten als heiliger Gral der Energiewende – sie könnten viele Probleme der Stromversorgung auf einen Schlag lösen. Lange waren sie viel zu teuer, doch jetzt wachsen die Chancen auf einen Durchbruch. Er ließe die Energiebranche in ihren Grundfesten erzittern.

    http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/stromspeicher-vor-dem-durchbruch-a-1003697.html

  14. – off topic –

    „… und unseren täglichen Braunkohlestrom gib uns auch heute …“

    wenn ich Gott wäre, würde ich Winterberg ein riesiges Braunkohlevorkommen schicken – auf dass es weggebaggert würde

  15. Liebe Johanna,
    der Strom für die Schneekanonen wird nie aus der Windkraftkonzentrationszone Kuhlenberg kommen können, sondern immer nur „aus der Steckdose“. Das Stromnetz ermöglicht nun mal eine räumliche Trennung von Stromerzeugung und Stromverbrauch. Die Energieerzeugung sollte weiterhin an Standorten erfolgen, die in Sachen Effizienz optimale Voraussetzungen bieten und an denen die Bevölkerung möglichst wenig beeinträchtigt wird.
    Das obere Hochsauerland qualifiziert sich nicht als Windkraft-Standort, da der Effizienz die geringe Windhöffigkeit und der hohe Waldflächenverbrauch im Wege steht und die Beeinträchtigungen der Bevölkerung groß sein würden.

    Liebe(r) Denkmal,
    Ihren Optimismus hätte ich gerne: Aufhalten des Klimawandels durch Windräder in Winterberg bzw. Deutschland.
    Dabei ist der deutsche Alleingang der Energiewende im globalen Kontext geradezu eine Marginalie. Letztens las ich, dass der deutsche Anteil am globalen Kohlendioxidausstoß bei nicht mal drei Prozent liegt. Buchstäblich viel Wind um Nichts.
    Durch die Energiewende bzw. die dadurch notwendig gewordene Kohleverstromung hat sich der Kohlendioxidausstoß übrigens deutlich erhöht.
    Dass Sie sich Ihre beschauliche Tal-Lage im Sauerland mit Windkrafträdern verbauen lassen wollen, scheint angesichts dieser Meldung übrigens leidlich zu spät und vergebens:
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/folgen-des-klimawandels-laut-weltbank-nicht-zu-heilen-13283036.html

    Liebe(r) Zoom,
    schilderte lediglich meinen subjektiven Eindruck und sehe mich insoweit nicht veranlasst die Position der Windkraftgegner zu rechtfertigen, Fakten zusammenzutragen oder Begriffe wie „Mainstream“ zu definieren.
    Es gibt auch keine Veranlassung mir „Verlieren in Verschwörungstheorie“ zu unterstellen. Ich bitte Sie! So müssen Sie sich über spärliche Kommentierungen der Einheimischen und über einseitig verlaufende Diskussionen ja nicht wundern.
    Dabei hätte man gerade hier die so wichtige Diskussion nach der Informationsveranstaltung nachholen und zur Meinungsbildung in Winterberg beitragen können.
    Schade, so muss der Blog eine Debattierrunde unter (ich schließe das aus den belehrenden, rechthaberischen und nicht auf die örtlichen Verhältnisse fokussierten Formulierungen) zugezogenen Pädagogen bleiben.

    1. @Hans-Werner

      Sie verwenden die Begriffe. Welchen Beruf Sie ausüben spielt im übrigen für mich keine Rolle. Die auf die Person (ad-hominem), nicht auf die Argumente zielende Argumentation mache ich daher nicht mit. Wenn Sie mit Begriffen wie „Mainstreammedien“ operieren, sollten Sie schon erklären können, was Sie darunter verstehen.

      Warum gehen Sie auf konkrete Nachfragen, wie z. B. nach den WKAs als Vogelschredder, nicht ein? Anders kann man doch nicht in die Diskussion kommen 🙁

    2. @Hans-Werner:

      Habe den von Ihnen angeführten Artikel in der FAZ jetzt gelesen. Die These dort: „Einige Folgen des Klimawandels sind nach einem Bericht der Weltbank umumkehrbar – selbst wenn die Regierungen jetzt noch schnell handeln.“

      Jetzt frage ich mich, inwieweit dies gegen den Ausbau der Erneuerbaren Energien sprechen sollte; eher doch ein Argument dafür, oder?

      „So müssen Sie sich über spärliche Kommentierungen der Einheimischen und über einseitig verlaufende Diskussionen ja nicht wundern.“

      Ich wundere mich nicht.

  16. @ Hans-Werner

    Sie schreiben „zugezogen“, als sei dies ein Stigma …

    Sie sind also selber indigener, autochthoner Sauerländer:

    Erzählen Sie uns doch mal mehr von Ihrem Volk !

  17. @Hans-Werner

    Ab wann wird ein Mensch ein „Einheimischer“? Offenbar genügt Ihnen der Wohnort im Pass nicht.

    Nach fünf Jahren, zehn Jahren, zwanzig Jahren im Sauerland? Oder muss der „Einheimische“ im Sauerland geboren sein? Müssen bereits beide Elternteile im Sauerland geboren sein? Wie muss der Stammbaum aussehen, um von Ihnen als „Einheimischer“ anerkannt zu werden? Oder kann „einheimisch“ nur werden, wer Katholik und Schützenbruder ist?

    Übrigens debattiert bei Ihnen doch auch ein „zugezogener Pädagoge“ mit, so schlimm können sie doch gar nicht sein, oder?

  18. Was ist an Mainstream so schwer zu verstehen?? Es bedeutet Hauptstrom, besser als Geschmack der großen Mehrheit bekannt. Massenmedien halt!!
    Sollte man als jemand, der viel mit der Presse zu tun hat, eigentlich wissen 😉

    Zum Thema WKA-Gottesdienst: Wenn man im Vorfeld eine reine Informationsveranstaltung bekannt gibt dann muss man sich hinterher nicht beschweren das die ach so schöne Diskussion gefehlt hat. Glaube auch eher kaum das man als WKA-Freund auf eine Veranstaltung von WKA-Gegnern geht…Warum auch?? Genau! Eben dies wollte man vermeiden und ist auch richtig so!

    Zum Thema Vogelflug und WKA: Aktuell liegt man bei ca 2-3 Tieren Pro WKA, allerdings mit nem gewaltigen Haken! An manchen Orten passieren so gut wie keine Unfälle, aber vor allem im Bereich der Küsten sterben jedes Jahr meherere 10.000 Tiere, und das ist bewiesen!

    Zum Thema Schneekanonen: Ihr wisst schon das ein Großteil des Stroms durch die Sonne erzeugt wird? Falls nicht könnt ich alle ja mal eine Wanderung zur Remmeswiese unternehmen, da steht nämlich so ein wunderbares Solarfeld, welches extra für die Stromerzeugung der Schneekanonen gebaut wurde und auch hervorragend funktioniert 😉

    1. @Winterberg gegen RVL
      Zum Begriff der „Mainstreammedien“ in der politischen Diskussion werde ich demnächst einen kleinen Artikel schreiben.

      Informationsveranstaltung: Tut mir leid, auch und gerade auf einer Informationsveranstaltung sollten Fragen und Diskussionen selbstverständlich sein. Klappe halten, zuhören, unterschreiben und nach Hause gehen. Das kann es doch nicht sein. Habe ich in meinem Leben auch noch nie so erlebt. Wovor hatten denn die Veranstalter Angst? Es waren doch nicht nur „WKA-Gegner“ und wenn überhaupt „WKA-Befürworter“ im Saal. Ich verstehe wirklich nicht, was das sollte.

      Wo kann ich die Statistik über die tödlichen Unfälle von Vögeln an WKAs nachlesen. Gibt es da Belege? Ich habe zumindest einen Versuch vorgelegt: < 1 pro 10000 (siehe hier in den Kommentaren)Ich habe wirklich nichts dagegen hier Statistiken mit Quellen zu veröffentlichen. Mich interessiert das Thema, daher war ich ja auch auf der für mich enttäuschenden Veranstaltung. Interessant ist das Solarfeld auf jeden Fall, und es wäre schön, wenn ein Großteil des Stroms für die Beschneiung etc. auch dort aus Sonnenenergie gewonnen wird. Hast Du Zahlen, wie sich der Anteil der Solarenergie von der Remmeswiese auf den Gesamtumsatz an Energie rechnet? Man könnte noch weiter fragen: Wie groß müsste ein Solarfeld in Winterberg sein, um eine WKA zu ersetzen? Soweit erst einmal.

  19. Super Beitrag mit dem PV-Solar-Feld zur Stromgewinnung für die Schneekanone.

    Auf der Internetseite des Umweltinstitut München e.V.

    http://www.umweltinstitut.org/themen/energie-und-klima/wirtschaftlichkeitsberechnungen.html

    findet sich eine excel-Berechnungstabelle für „Solarstromanlagen“ zum Download.

    Diese Tabelle aufgerufen und den Reiter Solarertrag geöffnet offenbart in welchem Monat wieviel der installierten Gesamtleistung durch die Sonne überhaupt möglich ist. Das sind in den Winter-(berg)-monaten:

    November 2,3%
    Dezember 1,6
    Januar 2,0 %
    Februar 3,9 %

    Das muss also ein ganz großes schnee- und Reiffreies Solarfeld sein und nicht allzu viele Schneekanonen.

    Im Umkehrschluss ist eine Ganzjahresskihalle aus Sicht der PV-Erträge im Sommer besser geeignet.

    Fazit: keine Sonne = Winter = wenig PV-Strom aber viel Wind

  20. Ich klink mich ab jetzt hier aus. Langsam weder mir die Diskussionen hier bei Zoom zu blöde. Einsicht kennt der Pädagoge aus eigener Erfahrung ja eh nicht! Wünsche jedem, der hier die WKAs ins lächerliche zieht, selbst eins im Garten! Das Gechrei lockt hinterher sicherlich die Bewohner vom Mars an!!

  21. @Denkmal

    Es scheint hoffnungslos. Auf alle Nachfragen habe ich noch keine belastbare Antwort erhalten, stattdessen mimimi hier wären Pädagogen am Werke. Dabei ist der Anteil von Pädagogen hier im Blog geringer als ihr Anteil an der Winterberger Bevölkerung.

    Aber, wenn es mit Argumenten nicht reicht, braucht’s ein Feindbild.

  22. Nun, die Betreiber und Befürworter von WKAs hatten auf einer Veranstaltung in Grafschaft, so ein Bericht in der Westfalenpost, ganz, ganz schlechte Karten und Argumente.

    Seriös sieht anders aus.

    Was sich die Energie-Agentur NRW mit dem Regionalverband Südwestfalen und dem NRW-Landesverband des Bundesverbandes Windenergie am Dienstagabend im Alpin Hotel in Grafschaft auf der dritten Informationsveranstaltung zum Thema „Windenergie in Südwestfalen“, Schwerpunkt Tourismus, erlaubt hat, ist skandalös.

    http://www.derwesten.de/wp/region/sauer-und-siegerland/keine-probleme-mit-windkraft-in-der-uckermark-aimp-id10108317.html

  23. In Bidingen im Kreis Ostallgäu dreht sich seit dem Frühsommer 2014 ein Windrad mit einer Nennleistung von drei Megawatt und einer Höhe von 135 Metern.

    Zitat aus:

    http://www.stadt-und-werk.de/meldung_19874_Mit+Windkraft+gegen+Schulden.html

    Bürgermeister Franz Martin rechnet vor: „Wir haben mit der gesamten Zuwegung und dem Anschluss insgesamt 4,7 Millionen Euro in das Windrad investiert. Nach den Abzügen durch Zinstilgung und Betriebskosten bleibt noch ein Reingewinn von etwa 150.000 Euro übrig, der dann direkt in den kommunalen Haushalt und den Schuldenabbau fließen kann.“

    Ist aber bei uns uninterressant, weil es keine einzige Komune mit Schulden gibt.

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