Dokumentiert: Offener Brief der Initiative Bürgerbegehren Sekundarschule Winterberg – Siedlinghausen

offenerbrief20161206Wir dokumentieren an dieser Stelle den offenen Brief der Initiative Bürgerbegehren Sekundarschule Winterberg – Siedlinghausen an den Bürgermeister und Rat der Stadt Winterberg.

In ihrem Brief begründen die Initiatoren, warum sie nicht an der Ratssitzung am kommenden Freitag teilnehmen werden.

In dieser Sitzung wird über den Einwohnerantrag auf ein unabhängiges Gutachten zur Schulentwicklung in Winterberg entschieden.

Siehe dazu auch die Zusammenstellung hier im Blog.

Offener Brief zur Einladung am 09.12.2016 – Einwohnerantrag

Sehr geehrter Herr Eickler,
sehr geehrte Mitglieder des Rates der Stadt Winterberg,

wir bedanken uns für die Einladung zur Ratssitzung am 09.12.2016 in Neuastenberg.

Die Auffassung der mehr als 1.000 Unterzeichner des Einwohnerantrages über die Entscheidungsfindung zur zukünftigen Schulpolitik ist konträr zur der des Rates, bedarf aber aus unserer Sicht keiner weiteren Erläuterung. Die gegenseitigen Argumente und Ausführungen dürften mehr als hinreichend ausgetauscht worden sein. Wir verzichten daher auf die Möglichkeit weitere Erläuterungen zum Einwohnerantrag in der Ratssitzung vorzutragen.

In Verbindung mit den Ausführungen in der Beschlussvorlage erstaunt es aber, dass die Bezirksregierung erst in den letzten Wochen aktiv tätig wurde und erst Mitte Januar 2017 ein Gutachten von Herrn Dr. Werth und Herrn Kremer – Abteilung Qualitätsanalyse von Schulen – im Auftrag der Regierungspräsidentin veröffentlichen will. In der letzten Woche wurden dazu abschließende Gespräche geführt und eine Besichtigung der Gebäude in Siedlinghausen und Winterberg durchgeführt.

Im diesem Gesamtzusammenhang fällt zusätzlich auf, dass Herr Aßhoff gar nicht ( oder nicht mehr ) Leiter der Abteilung 4 – Schule – bei der Bezirksregierung ist, wie es teilweise in den Protokollen vermerkt ist und kommuniziert wurde. Herr Aßhoff ist Leiter der Abteilung 3 – Regionale Entwicklung, Kommunalaufsicht und Wirtschaft.

Leiterin der Abteilung 4 – Schule – ist Frau Nienaber-Willaredt, die sich als Verantwortliche bislang zu dem ganzen Themenkomplex noch gar nicht geäußert hat.

Mit freundlichen Grüßen

Bürgerbegehren Sekundarschule Winterberg – Siedlinghausen

Im Briefkasten: Offener Brief an die Regierungspräsidentin Diana Ewert der Bezirksregierung Arnsberg, den Bürgermeister Werner Eickler und die Ratsfraktionen der Stadt Winterberg

Hauptschule Siedlinghausen - jetzt Verbundschule (archiv: zoom)
Der Verbundschulstandort Siedlinghausen soll geschlossen werden. (archiv: zoom)

Seit in Siedlinghausen/Winterberg, Medebach und Hallenberg bekannt geworden ist, dass Schulen in diesen Gemeinden bzw. Ortsteilen geschlossen werden sollen, erscheinen „Offene Briefe“, Leserbriefe und auch Zeitungsartikel, die sich kritisch zum politischen Herangehen insbesondere des Winterberger Bürgermeisters/Rates äußern.

Es herrscht Unruhe im hohen Hochsauerland und diese Unruhe ist wahrscheinlich von den Politikern selbst verschuldet.

Obwohl schon seit langem geplant war, dass drei Schulen in Hallenberg, Medebach und Winterberg-Siedlinghausen geschlossen werden sollen, wollten die Verantwortlichen erst Anfang Juli in einer öffentlichen Ratssitzung „die Katze aus dem Sack lassen“.

Die beteiligten Ratsmitglieder und andere Betroffene/Beteiligte wurden zum Schweigen vergattert.

Trotzdem sickerten die „schlechten Nachrichten“ in die Öffentlichkeit. Als dann noch die Westfalenpost das Thema aufgriff und die Schulschließungen gewissermaßen offiziell machte, schalteten die Bürgermeister in den Vorwärtsgang: drei Bürgerinformationsversammlungen auf einen Schlag an drei Tagen hintereinander.

Überall „volle Hütte“.

Geplant war dieses Vorgehen ursprünglich nach unserer Kenntnis nicht gewesen. Erst der öffentliche Druck erzeugte anscheinend die Betriebsamkeit an der Spitze der Gemeinden vor dem geplanten Termin Anfang Juli.

Als Politikberater würde ich dieses PR-Management als Kommunikations-Super-GAU bezeichnen.

Heute lag erneut ein Offener Brief in meinem Eingangskorb. Wer diesen Brief liest, wird Ungenauigkeiten und vielleicht auch Fehler entdecken, aber auch ernst zu nehmende Bedenken.

Ich veröffentliche den Brief von Sebastian Vielhaber und Heiner Kräling an dieser Stelle, um einer offenen Diskussion Vorschub zu leisten. Argumente, von welcher Seite auch immer, sind erwünscht.

Hier geht es zum PDF: Offener Brief Bez BGM Rat

Offener Brief an die Regierungspräsidentin Diana Ewert der Bezirksregierung Arnsberg, den Bürgermeister Werner Eickler und Ratsfraktionen der Stadt Winterberg

Sehr geehrte Frau Ewert,
sehr geehrter Herr Eickler,
sehr geehrte Damen und Herren der Ratsfraktionen der Stadt Winterberg,

wir beziehen uns auf die Informationsveranstaltung zur Schulentwicklungsplanung der Sekundarstufe I und II für die Städte Hallenberg, Medebach und Winterberg, die am Montag, dem 13.06.2016, im Oversum der Stadt Winterberg stattgefunden hat.

Eine Informationsveranstaltung mit mehr offenen als geklärten Fragen

Das gesamte Schulsystem in NRW ist in den letzten Jahren ins Gerede gekommen, weil sich gezeigt hat, dass die erbrachten Leistungen nicht den Investitionen und Erwartungen entsprechen. Die Gründe sind vielfältiger Natur, liegen aber hauptsächlich darin, dass in den einzelnen Schulformen die ursprünglich erwartete Schülerpopulation nicht erreicht wird. Weder die Gymnasien erhalten die Schüler, die sie sich wünschen, noch die Realschulen, Sekundarschulen, Gesamtschulen oder Hauptschulen.

Behrend Heeren, Vorsitzender der GGG NRW (Gemeinnützige Gesellschaft Gesamtschule) spricht in einem Statement von: Anmeldungen 2016 / 17 vom Flickenteppich Schullandschaft! Dietrich Scholle schildert, dass sich die unterschiedlichen Bewegungen der Schulentwicklung auf kommunaler Ebene wie Ergebnisse aus dem Würfelbecher darstellen! Ausnahmen – JA! In Winterberg und bei der Bezirksregierung ist man innerhalb weniger Wochen zu der Erkenntnis gelangt, die optimale Lösung zu präsentieren, ohne vorher die Beteiligten (sprich Bürger mit Ihren Kindern), um die es ja in Wirklichkeit geht, ins Boot zu holen (Informationen & Schulformen z.B. = Info-Flyer Schulsystem NRW, Pro & Contra, Wünsche, Kosten usw.).

Da stellt sich dem Betrachter und uns die Frage nach dieser von uns so genannten Pflichtveranstaltung für den „unmündigen Bürger“: „Was läuft hier gerade, was soll der Bürger schnell ab nicken und warum wird das „ALLES“ in einen so engen Zeitrahmen gepackt“? Warum soll eine zurzeit recht gut funktionierende Schul- und Infrastruktur innerhalb von wenigen Wochen auf den Kopf gestellt werden, obwohl genug Zeit wäre (bis 2020 und die Zeiten ändern sich bekanntlich rasend schnell), mit allen Beteiligten den Konsens zu suchen!

Was passiert wenn die Schülerzahlen nicht erreicht werden, die Abneigung wie im Landestrend NRW, dann auch auf Winterberg zutrifft, die Schülerzahlen in der Sekundarschulform nicht mehr ausreichen, wird dann eine Umwandlung in eine Gesamtschule mit natürlich weiteren Kosten für die Bürger vollzogen (sind uns notwendige Änderungen (Schnellschuß / Abwägungen / Kosten / Oversum) mit hoher Kostenbeteiligung, nicht in bester Erinnerung)? Nichts ist geklärt (oder doch?), außer dem Willen von Herrn Eickler schnellstens und ohne weitere Abwägungen eine Sekundarschule zu installieren. (weitere Anmerkungen s.u.)

Es gibt eine Infobroschüre (Mai 2015) von GGG – Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens e.V. mit der bedeutungsvollen Frage: Quo vadis – Schulstruktur NRW? Was erwartet euch?

Geht doch alles ganz einfach, oder vielleicht doch nicht? In Winterberg wird so etwas nur im „kleinsten Rahmen“ abgehandelt, natürlich ohne Bürgerbeteiligung und einem Großteil der Stadträte!

Bezugnehmend auf die o. g. Informationsveranstaltung war es schon bezeichnend, wenn Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg, sowie der eigene Bürgermeister sich bei einer Informationsveranstaltung nicht neutral verhalten, sondern schon Ihre eigenen Noten für den besseren Schulstandort in der Stadt Winterberg anpreisen. Hier wird bereits bevor der eigentliche offene und hoffentlich demokratische Entscheidungsprozess begonnen hat, die Kernstadt Winterberg als die beste Alternative herausgestellt und unsere Bezirksregierung empfiehlt diesen Standort sogar noch, obwohl noch nicht einmal die Finanzierungskosten von dem möglichen Standort Siedlinghausen oder Winterberg ermittelt und offengelegt wurden. Auch wurde von Ihren Mitarbeitern allen anwesenden Bürgern dargelegt, dass ausschließlich nur die Folgekosten im Vordergrund stehen dürften, als die bevorstehenden eigentlichen Finanzierungskosten für etwaige notwendige Umbaumaßnahmen.

Die Bezirksregierung Arnsberg ist ausschließlich für Innere Schulangelegenheiten zuständig und nicht für die Äußeren Schulangelegenheiten wozu die Schulträger per Schulgesetz verantwortlich sind und wie es Ihre Mitarbeiter auch zu Beginn der Informationsveranstaltung allen anwesenden Bürgern mitgeteilt haben.

Um eine objektive Betrachtung der genauen Schülerzahlen, wo auch die Einpendler hinzugezählt werden können [s. Leitfaden für Schulen und Gemeinden, die eine Sekundarschule errichten wollen vom Schulministerium NRW / Stand – Mai 2015], um nicht sinnvolle bestehende Bewegungen zu unterbinden, gerade im Hinblick auf das Einzugsgebiet des Standortes Siedlinghausen (bis zu 30% Einpendler), sowie eine finanzielle Betrachtung der zu erwartenden Umbaukosten für den möglichen Standort Siedlinghausen oder Winterberg bedarf es eines externen ö. b. v. Gutachters zur Bewertung dieser Schulangelegenheit. Wir fordern Sie daher auf, wie am Beispiel der Stadt Dinslaken [Gutachten von der TU Dortmund – Stand Mai 2016], zunächst einmal eine Art Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, in dem u.a. eine Bauliche Bewertung mit baulichen Maßnahmen einschließlich notwendiger Umbaukosten, Inklusion, OGS, Schülerzahlentwicklung sowie die Herkunft der Schüler inkl. Ein-/Auspendler betrachtet werden. Allerdings muss dies von jemandem bzw. einer Institution erarbeitet werden, die in dieser Thematik nicht befangen sind. Vor diesem Hintergrund muss es daher jemand sein, der von der Bezirksregierung Arnsberg, der Stadt Winterberg sowie den Siedlinghäuser Bürgern einvernehmlich mitgetragen wird. Denn jede ermittelte Zahl der Bezirksregierung Arnsberg, als auch die der Stadtverwaltung Winterberg kann nur unter subjektiver Betrachtung erstellt werden und das wäre für alle Beteiligten in einem „demokratischen und offenen Entscheidungsprozess“ kontraproduktiv und würde nicht zu einem sachlichen und demokratischen Entscheidungsprozess führen.

Auch stellen wir uns als Bürger des Ortes Siedlinghausen nach der Informationsveranstaltung die berechtigte Frage, warum und weshalb im Vorfeld von geplanten Veränderungen in der Schullandschaft keine anonyme Elternbefragungen stattgefunden hat, um somit wichtige Aufschlüsse über die künftige Schulwahl sowie des möglichen Standortes zu erhalten. (auch dies ist im o. g. Leitfaden erwähnt) Nach der Informationsveranstaltung kann keiner von Ihnen behaupten, dass die Sekundarschule als auch der prädestinierte und favorisierte Standort von der Bezirksregierung Arnsberg und der Stadt Winterberg von einem breiten Konsens (Elternwille) getragen wird.

Die in den Folien Ihrer Mitarbeiter dargelegten Zahlen für den favorisierten Hauptstandort in Medebach sowie Teilstandort in der Stadt Winterberg zeigen sämtliche Schülerzahlen unter Berücksichtigung der Abwanderungszahlen (Auspendler), dass in keinen der beiden Städte eine Dreizügigkeit für den Hauptstandort in Medebach, weder noch bei einem Hauptstandort in Winterberg auf Dauer erreicht werden. Ein nachhaltiges Konzept sieht aus Sicht der Siedlinghäuser Bürger anders aus.

Wenn man allerdings, was die Mitarbeiter der Bezirksregierung so dargelegt haben, dass Einpendler nicht berücksichtigt werden dürfen, diese für einen möglichen Hauptstandort in Siedlinghausen hinzuzählen würde, mag Ihre Rechnung Frau Regierungspräsidentin jedoch aufgehen und Medebach bekäme einen Teilstandort, wo dann beide Standorte nachhaltig gesichert wären.

Auch die in den Folien dargestellten Abwanderungsraten waren geschönt, da man nur 6,5% berücksichtigt hat, obwohl die Zahl der Abwanderungen (Auspendler) tatsächlich bei >13% liegt.

Offenheit und Transparenz sieht in einer Demokratie anders aus.

Warum und weshalb werden aktuell nicht die von Ihnen zugewiesenen Flüchtlingskinder mit in diese neue Schulentwicklungsplanung mit eingerechnet? Es kann ja davon ausgegangen werden, dass ein Großteil dieser Kinder in der Region verbleiben wird…

Aber wie würde es sich nachhaltig verhalten, wenn einer der favorisierten Standorte in der Kernstadt Winterberg sowie in Medebach egal ob Haupt- oder Teilstandort nicht mehr in der Lage ist die erforderlichen Schülerzahlen für eine Zwei- bzw. Dreizügigkeit zu bringen? Glauben Sie wirklich, wenn zum Beispiel die Hallenberger und Medebacher für Ihren Haupt- oder Teilstandort nicht mehr genügend Schülerzahlen zusammen bekommen, dass die Eltern dann diese nach Winterberg schicken oder Winterberger Ihre Kinder nach Medebach schicken?

Im August 2007 hat es schon einmal eine gemeinsame Ratssitzung zwischen den drei Stadträten von Hallenberg, Medebach und Winterberg, in der ehemaligen Stadthalle von Winterberg gegeben, dort wollte man ein nachhaltiges Schulkonzept für die nächsten 10-15 Jahre aufstellen. Für wie lange soll nun das vorgestellte Konzept gelten bzw. wie nachhaltig wird es auf Dauer sein? Unser Eindruck ist, dass hier mal wieder, wie so oft, Schnelligkeit vor Gründlichkeit im Vordergrund steht.

Das Statement vom Ortsvorsteher Herrn Schmidt aus Niedersfeld, war für alle Beteiligten aus Siedlinghausen schon sehr ernüchternd, wie er davon sprach, dass nach Schließung der damaligen dortigen Hauptschule die Einwohnerzahlen zurückgingen, Gewerbetreibende, Ärzte und Apotheke den Ort Niedersfeld verließen. Will man all dies noch einmal praktizieren nur um die komplette Schullandschaft in der Kernstadt von Winterberg zu zentralisieren?

Hat man aus der Vergangenheit nicht gelernt?

Und wenn dann noch Äußerungen von Ihren Mitarbeitern getätigt werden, dass es auch schmerzhafte Einschnitte geben wird, sind diese in solch einer Veranstaltung völlig deplatziert.

Die Kernstadt Winterberg hat ein Gymnasium welches funktioniert und Siedlinghausen hat eine Schule die ebenfalls funktioniert. Wozu soll der jetzige Standort in Siedlinghausen aufgeben werden – aus welcher Not?

Sehr geehrte Frau Ewert und sehr geehrter Herr Eickler seien Sie sicher, dass wir als Einwohner des Ortes Siedlinghausen alle Möglichkeiten, notfalls auch juristisch, ausschöpfen werden, um eine mögliche Schulschließung in Siedlinghausen abzuwenden, bzw. es zu verhindern wissen. Es ist ganz sicher an der Zeit, die notwendigen Hausaufgaben zu erledigen, die eigentlich vor den Informationsveranstaltungen hätten gemacht werden müssen.

Sie möchten den beteiligten und mündigen Bürger – Sie bekommen Ihn!

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Vielhaber
– Vom-Stein-Straße 4 –
59955 Winterberg

Heiner Kräling
– Kolpingstraße 15 –
59955 Winterberg

Verteiler:
Örtliche Presse
MdL Matthias Kerkhoff
MdL Klaus Kaiser
MdB Patrick Sensburg
MdB Dirk Wiese

Offener Brief an das Erzbistum Paderborn: Ihr Anwesen Gasthof Schulte in Sundern Amecke

WordleKatholischeKircheDie Sunderaner Klaus Korn (BUND) und Matthias Schulte-Huermann, Mitglied im Kreisumweltausschuss und im Verein für Natur- und Vogelschutz (VNV), haben einen offenen Brief an das Erzbistum Paderborn geschrieben.

Darin fragen sie insbesondere nach dem Sinn der Fällung „eines ältere[n] parkähnliche[n] Baumbestand[es] (alte Buchen, Birken, Eschen Eichen, Obstbäume. Fichten), der sicherlich, auf Grund seines Strukturreichtums, Lebensraum für viele Tiere“ gewesen wäre.

Die katholische Kirche hätte das Areal in Sundern-Amecke, so die  Informationen der Verfasser des Briefs, geerbt und einen Antrag auf Bebauung gestellt.

Klaus Korn und Matthias Schulte-Huermann haben planungsrechtlich erhebliche Zweifel, dass die Vorgehensweise der Kirche korrekt sei.

Beide Verfasser betonen, dass sie als Kirchensteuerzahler ein Anrecht darauf hätten, zu erfahren, „ob die Kirche Immobilienspekulant ist oder ob sie sensibel und behutsam mit Ererbtem umgeht“.

Der Brief im Wortlaut:

An das Erzbistum Paderborn

Sehr geehrte Damen und Herren

Dem Vernehmen nach hat die katholische Kirche in Sundern- Amecke ein größeres Areal geerbt. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Gasthof Schulte und eine angrenzende Minigolffläche, die schon länger nicht mehr in Betrieb ist.

Sie finden Bilder des ehemaligen Gasthofs (altes Bruchsteingebäude) noch im Internet als Postkarte. Auf dem Areal befand sich ein älterer parkähnlicher Baumbestand (alte Buchen, Birken, Eschen Eichen, Obstbäume. Fichten), der sicherlich, auf Grund seines Strukturreichtums, Lebensraum für viele Tiere war.

Nun wurden vor kurzem sämtliche Bäume gefällt. Im Planungsausschuss hat ein Ratsmitglied nachgefragt, was es damit auf sich hat. Die Antwort lautete: Die katholische Kirche hätte dort einen Antrag für eine Bebauung gestellt. Vorausgesetzt, dass das Vorangegangene stimmt: Wir sind über die Vorgehensweise verwundert.

War es die einzige Möglichkeit, die die katholische Kirche hatte mit der Erbschaft so umzugehen, dass sie Tabula rasa und Kleinholz aus dem alten Baumbestand macht? Wurde eine Möglichkeit in Erwägung gezogen, den alten Gasthof anderweitig zu nutzen, als ihn abzureißen? Haben sich Architekten und Landschaftsplaner der katholischen Kirche mit dem Bereich vertraut gemacht, bevor eine Entscheidung gefällt wurde?

Wir haben im dörflichen Bereich genügend 08/15 Einfamilienhaussiedlungen, die in weniger sensiblen Bereichen entstehen, warum muss die katholische Kirche einen solchen ortsbildprägenden Bereich scheinbar wenige Jahre nach Antritt der Erbschaft abholzen, parzellieren und verscherbeln? Hat nicht gerade die katholische Kirche eine besondere Verantwortung für die Schöpfung?

Auch planungsrechtlich haben wir erhebliche Zweifel, dass die Vorgehensweise der Kirche korrekt ist. Die Naturschutzgesetze geben klare Regelungen bezüglich der Eingriffsbeurteilung vor. Danach muss der Bestand aufgenommen und bewertet werden. Ist ein Eingriff vermeidbar so ist er zu unterlassen. Wertvolle Baumsubstanz sollte, wenn in der Abwägung eine Bebauung unumgänglich ist,  möglichst erhalten und in ein Bebauungskonzept eingegliedert werden. Ist dieses alles geschehen?

Bezüglich des Gebäudes ist uns bekannt, dass es augenscheinlich in einem schlechten Zustand ist. Es wurde vor Jahren als Seminar- und Gruppenhaus genutzt und stand dann wohl leer, die Vermutung liegt nahe, dass der Eigentümer die hohen Kosten für Brandschutzmaßnahmen und Modernisierung nicht leisten konnte.

Ob die Bausubstanz allerdings so schlecht ist, dass das Gebäude nicht für durchaus für kirchliche, caritative Zwecke oder die Jugendarbeit genutzt werden kann wissen wir nicht, das müssen Planer entscheiden.

Aber immerhin geben wir zu bedenken, dass Amecke durch die Lage am Sorpesee ein attraktiver Standort ist. Für uns ist die Vorgehensweise unverständlich und wir bitten um Stellungnahme dazu.

Wir denken, dass wir als Kirchensteuerzahler ein Anrecht darauf haben, zu erfahren, ob die Kirche Immobilienspekulant ist oder ob sie sensibel und behutsam mit Ererbtem umgeht.

Da die katholische Kirche mit Ihrem Vorgehen zumindest bezüglich der Baumsubstanz bereits vollendete Tatsachen geschaffen hat, erlauben wir uns, den Sachverhalt an die Presse weiterzugeben.

Mit freundlichen Grüßen

Klaus Korn (BUND)
Randweg 50 59846 Sundern 02933/3826
Matthias Schulte- Huermann
Zum Hafen 1, 59846 Sundern 02933/1072

Offener Brief zum Verkehrskonzept Still-Leben: Die Antwort

In unserem BriefkastenGestern hatten wir den offenen Brief von Reinhard Loos veröffentlicht, heute die Antwort von Thomas Ressel:

Sehr geehrter Herr Loos,

für Ihre E-Mail von gestern Abend vielen Dank.

Das Verkehrskonzept zum Still-Leben auf der A 40 ist in enger Abstimmung
mit dem VRR entwickelt und bestellt worden. Schon bei der Planung wurde
sehr schnell deutlich, dass bei der Anzahl der zu erwarteten Besucher
das Thema Fahrradmitnahme in den Zügen sich als problematisch darstellen
sollte. Bei der enormen Anzahl von Fahrradfahrern, die zur Veranstaltung
erwartet wurden, sind daher verschiedene Konzepte zur Fahrradmitnahme
diskutiert und näher untersucht worden. Letztlich wurde sehr schnell
deutlich, dass bei der Masse der erwarteten Besucher eine gleichzeitige
Fahrradmitnahme nicht möglich sein wird, da hierdurch so viele
Platzkapazitäten benötigt worden wären, die die
Personentransportkapazität der Züge (inkl. der zahlreichen Sonderzüge)
so geschmälert hätten, dass hier in Rücksprache mit den Veranstaltern
von die Fahrradmitnahme an diesem Tag ausgeschlossen werden musste.
Hiervon z.B. für die RE 57 -die im Dortmunder Stadtgebiet im VRR-Gebiet
liegt- eine Ausnahme zu machen und ausschließlich für diese Linie und
trotz des SEV ein gesondertes Fahrradkonzept zu entwerfen, ist daher
nicht weiter verfolgt worden.

Insofern muss ich um Verständnis bitten, dass in Rücksprache mit den
übrigen Beteiligten hier zwar sicherlich ein erkennbarer Bedarf nicht
abgedeckt worden ist, in Anbetracht der abzuwägenden
Transportkapazitäten aber schlicht der Menge der Fahrgäste Rechnung
getragen werden musste, die an diesem Tag erwartet worden sind.

Mit freundlichem Gruß

i.A. Thomas Ressel

Planung

Zweckverband Ruhr-Lippe (ZRL)

Eine ziemlich schräge Erwiderung: Bodo Hombach antwortet Michael Naumann

Bodo Hombach hat einen offenen Brief an Michael Naumann geschrieben, der so schlecht ist, dass man ihn schon wieder mit Vergnügen lesen kann.

Rückschau: Naumann hatte in einem Interview über den WAZ-Chef Hombach Folgendes gesagt:

“Bodo Hombach singt ja gerne das Hohelied des Qualitätsjournalismus und betont vor allem die Notwendigkeit eines guten Feuilletons. Man hört sich das an, aber wenn man dann die “WAZ” aufschlägt, fragt man sich: Ja wo ist es denn nun, das tolle Feuilleton?” … horizont

Ich selbst fand die Bemerkung des „Cicero“-Chefredakteurs nicht ganz abwegig und hatte sie in einer Umleitung verlinkt.

Nun hat also  Bodo Hombach diesen offenen Brief an Michael Naumann geschrieben und sich dabei gewaltig verhoben. Heraus gekommen ist eine ziemlich schräge Erwiderung, die ich vorläufig in der Rubrik „Realsatire“ einordne.

Gleich zu Beginn seiner Replik unterstellt Hombach ein Missverständnis:

„Sehr geehrter Herr Naumann,

Sie vermissen in der „WAZ“ ein Feuilleton. Ich sehe Sie ungern leiden und freue mich, so rasch und einfach helfen zu können: …

Ich weiß nicht, wie der WAZ-Chef das Interview gelesen hat. Ich habe verstanden, dass Naumann ein „gutes“ bzw. „tolles“ Feuillleton in der WAZ partout nicht findet, weil es dieses dort nicht gibt.

Naumann unterstellt nicht, dass es „kein“ Feuilleton in der WAZ gibt. Er will dem Bodo Hombach meiner Meinung nach nur sagen, dass das Feuilleton schlecht ist, bzw., dass das, was da im Heft „Feuilleton“ steht, diesen Namen nicht verdient.

Da Hombachs Ironie schon gleich beim Einstieg hinkt, kann auch der Schluss nur von mäßiger Qualität sein. Ich neige sogar dem Urteil zu, dass es sich um ein schlechtes Stück zerquälter Verfremdung handelt:

Bevor man aber seinen Phantomschmerzen glaubt, sollte man zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Vielleicht hilft schon der Tastbefund, auf keinen Fall aber sollte man die Laborwerte ignorieren.

Auf gute Gesundheit
Ihr Bodo Hombach“

Wäre ich Michael Naumann, würde ich mir ein paar nette Freunde einladen und diesen offenen Brief laut rezitieren, mindestens drei Mal. Mindestens 😉

Im Wortlaut: Fünf Jahre Benedikt XVI. – ein offener Brief des Theologen Hans Küng an die Bischöfe weltweit

Strassenbild (foto: zoom)

In der Süddeutschen Zeitung von heute ist auf Seite 13 im Feuilleton ein offener Brief des Theologen Hans Küng an die Bischöfe der katholischen Kirche weltweit abgedruckt. Hans Küng ist emeritierter Professor für Ökumenische Theologie an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Der Brief erscheint ebenfalls in der Neuen Zürcher Zeitung, La Repubblica, El Pais, Le Monde und im Vertrieb der New York Times Syndication:

„Verehrte Bischöfe, Joseph Ratzinger, jetzt Benedikt XVI., und ich waren 1962–1965 die beiden jüngsten Konzilstheologen. Jetzt sind wir die beiden ältesten und einzigen noch voll aktiven. Mein theologisches Schaffen verstand ich stets auch als Dienst an der Kirche. Deshalb wende ich mich am fünften Jahrestag der Amtseinsetzung von Papst Benedikt in einem offenen Brief an Sie, in Sorge um diese unsere Kirche, die in der tiefsten Vertrauenskrise seit der Reformation steckt. Eine andere Möglichkeit, an Sie zu gelangen, habe ich nicht …“  weiterlesen in der Neuen Zürcher Zeitung oder in der Süddeutschen