Tragic news from up north …
hat mir mein Freund Tom from Texas gerade gekabelt. Pech gehabt! Hättet ihr das Christkind, gäbe es auch für euch Geschenke.

- Tragic News from up North …

das Sauerland und mehr
Tragic news from up north …
hat mir mein Freund Tom from Texas gerade gekabelt. Pech gehabt! Hättet ihr das Christkind, gäbe es auch für euch Geschenke.

Kurz vor Ende dieses Jahres dürfen wir uns an unseren linken Stammtischen auf die Schenkel klopfen: „Haben wir doch schon vor 30 Jahren gesagt, gepredigt und gelehrt! Prost, Prost, Prost, Prost, Prost, Prost – Genossen!“ (Bitte Intonation und Rhythmus beachten! Kleine Pause nach jedem zweiten dann jeweils in höherer Tonlage herausgestammelten ‚Prost‘)
„Übermut“ – so erhebe ich den Zeigefinger, „tut selten gut“.
Ungeachtet der mahnenden Worte füge ich folgende Fundstelle aus den NachDenkSeiten ein:
Deutschland, ja die gesamte Welt stehen an einem Wendepunkt. Der Kreuzzug der neoliberalen Ideologen konnte sich noch bis vor kurzem den Anstrich von wirtschaftlicher Vernunft und Effizienz geben. Ihre Rezepturen galten als „alternativlos“ oder „objektiv notwendig“. Spätestens die Finanzkrise hat diese Fassade für jedermann sichtbar niedergerissen. Ein ungerechtes Bereicherungssystem, hinter dem oft kriminelle Machenschaften stecken, kam zum Vorschein.
Der Staat, der über Jahre hinweg „ausgehungert“ werden sollte, musste über Nacht mit Milliardensummen in bis dato unvorstellbarer Höhe „Rettungsfallschirme“ über Banken und ganze Industriezweige aufspannen. Wir alle werden für das Zerstörungswerk einer Minderheit in Haft genommen.Zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Rezession wird plötzlich nach öffentlichen Investitionen gerufen. Es werden Konjunkturprogramme aufgelegt, die jahrelang als wirkungslose „Strohfeuer“ abgetan wurden.
Plötzlich wimmelt es in Wirtschaft, Politik und Medien nur noch so von „Wendehälsen“, die ihre früheren Parolen am liebsten aus den Archiven tilgen würden. Die Rezepturen der viel zitierten „Experten“ entpuppen sich als hohle Dogmen. Unsere „Führungseliten“ tun so, als sei die Krise wie ein „Spring-ins-Feld-Teufel“ (Steinbrück) über uns gekommen. Sie wollen damit vertuschen, dass sie jahrelang dem „Teufel“ hinterherliefen. Banker, Politiker, Meinungsmacher versuchen jetzt alles, um von ihrem vorausgegangenen Tun abzulenken. Machen wir uns nichts vor: Hinter den Schuldzuweisungen und hinter den (zaghaften) Schuldeingeständnissen verbergen viele, der angeblich vom Saulus zum Paulus Bekehrten, nur ihre Absicht des „Weiter-so“.
Ist es nicht der Traum eines jeden Journalisten, dass seine Artikel an den Küchentischen der Städte und Dörfer landauf und landab diskutiert werden. Heute ist es mir in meiner eigenen Küche passiert. Terminus technicus: „Der Küchenzuruf“.
Ruft meine Frau: „Hast du gelesen, dass Trainer an den Schulen unterrichten sollen?“
Nee, hatte ich nicht. Aber dann. Klick, Klack:
Ich schreibe mal nichts zum Inhalt, denn das hätte Peter Szymaniak als Autor des Artikels leisten müssen.
Stattdessen ein Bild aus der Grabbelkiste: „Ha’m wa da nich‘ irgendwo was mit einem Lehrer.“
Die Einleitung: „… sollen nach WAZ-Informationen …“
Meine Güte! Wer hat da wen bei welcher Gelegenheit aus welchem Grunde wann informiert?
Weiter: „Auf Druck der CDU-Regierungsfraktion werden …“
Wer hat da wen gedrückt? Die ganze Fraktion? Hau ruck – und alle Mann noch mal – Hau ruck …
Gab es Gegendruck? Von wem? Wenn nicht, warum musste dann überhaupt gedrückt werden? Die Regierungsfraktion ihre eigene Regierung? Die SPD-Fraktion im Sitzstreik?
Nach diesem alles und jedes vernebelnden Einstieg beleuchtet der Autor den Sachverhalt von allen Seiten. Ach was, von ungefähr zwei Seiten:
„CDU-Fraktionsvize Bernhard Recker“
„CDU-Bildungspolitiker Klaus Kaiser“
Kennt der Autor den niemanden sonst, den er hätte anrufen können? „Herr Schulleiter Müller, können sie mir bitte …“ Oder einen von der Uni, oder einen von der SPD, oder von den Eltern, oder von den Lehrern, oder, oder, oder ….
Damit wäre ich jetzt am Ende, wenn da nicht noch ein zusätzliches Detail hinzu käme:
Der Autor kommentiert seinen eigenen Artikel!
Wenn ich so etwas in der Zeitung sehe, dann weiß ich: Das ist 08/15, Wühltisch bei C&A, Grabbelkiste bei Woolworth. Billig!
Aber die Schlagzeile: Whough! Das klickt!
„Fußballprofis!?“, habe ich meiner Frau geantwortet. „Lass man gut sein. Das werden 400 Euro-Kräfte. Die sind billiger.“
Bevor der Tag zu Ende geht: Am 21. Dezember 1935 nahm sich Kurt Tucholsky das Leben.
Allerwegen und allerorten gehen Firmen pleite, werden gegen die Wand gefahren oder werden umgemodelt.
Die Zahl der betroffenen ArbeitnehmerInnen (sorry mir fällt nichts Besseres ein, als das große „I“) kann in die Tausende und mehr gehen. Oft haben sich diese Tausende und mehr gewehrt und sind trotzdem untergegangen.
Die Weber, die Bergleute, die Stahlarbeiter landeteten auf dem Müllhaufen der Geschichte.
Thatcher konnte gegen Scargill nur gewinnen, weil sie instinktiv wusste, dass sie im Zug Richtung Zukunft saß und Arthur und seine Leute binnen-ökonomisch überflüssig waren. Scargill konnte deswegen mit allen Streiks keinen wirtschaftlichen Druck mehr ausüben. Thatcher agierte intuitiv als Vollstreckerin der Geschichte. Aus diesem Bewußtsein/Gefühl bezog sie ihre Kraft und Stärke.
Meine These: Reitz und Hombach fühlen sich im richtigen Zug, thatcher-mäßig: die anderen sind Trottel, die noch nicht erkannt haben, wo die Zukunft liegt.
Es führt beim WAZ-Konzern kein Arthur Scargill die Redakteure in den Kampf. Die Redakteure sind auch keine Bergleute. Die arbeiten nämlich verstreut über das ganze WAZ-Land und nicht gemeinsam im Stollen unter Tage. Die gehen auch nicht nach getaner Schicht zum Pilsken in die Kneipe. Es würde mich wundern, wenn es verspätet noch politische Aktionen aus der Belegschaft geben würde. Auch wenn Taten hier und da noch im Protest-Blog eingefordert werden.
Das alles wissen Reitz und Hombach.
Die wissen auch, dass man aus einem dampfenden und fauchenden Röhrenwerk ein schlankes Kommunikationsfirmchen basteln kann: Function follows form.
Wer am Ende des Zeitalters der Postkutschen auf Autos setzte, der hatte die Nase im Wind.
Das denken auch Reitz und Hombach über sich selbst.
Entspricht die Printausgabe der Lokalzeitung der Pferdedroschke, „DerWesten“ dem Ford T4?
Meine Thesen: Alles Tinnef!
Es wird, es muss immer Lokaljournalismus geben, da der Mensch ein „zoon politikon“ ist und viele Entscheidungen und Ereignisse im lokalen Bereich sein Leben betreffen.
„Inder“ und „Newsdesk“ sind hohle Begriffe. Das Erstere zähle ich zum Bereich der selbstreferentiellen Nachrichtenhypes. „Newsdesk“ bedeutet die Heilung der Krise des Lokaljournalismus durch die Devise: Dann lieber keinen Lokaljournalismus.
Meine höchstpersönliche Meinung: Wir brauchen im Hochsauerland keinen Newsdesk. Wir brauchen mehr(!!!) Journalisten und ein gutes Konzept für eine bessere Lokalzeitung. Ob die dann in näherer oder ferner Zukunft auf Papier oder im Internet erscheint, ist eine zweitrangige Frage. Für die nächsten Jahre muss es wegen der Kunden(!!!) in erster Linie Papier sein.
Als ich heute vom Hömberg kommend Richtung Altenfelder Straße lief (neudeutsch: joggte), sah ich am Abzweig zur Straße den Trecker, den Dicken und die vielen Fichten und ich dachte bei mir:
Schnell nach Hause gerannt, geduscht und mit dem Auto zurück an die Feldwegkreuzung zwischen Altenfeld und Siedlinghausen gefahren.
Der dicke Gemütliche hat mir die Fichte frisch mit der Kettensäge abgeerntet und eingenetzt. „Du läufst doch hier öfter ‚rum!“, sagt er. „Für dich 15 Euro“.
Jetzt steht das Bäumchen auf der Veranda und ich frage mich: Hätte ich vielleicht nur zwölf Euro bezahlen müssen, wenn er mich nicht gekannt hätte? Oder doch eher zwanzig?
Ich vermute mal 17 Euro. Den ersten Euro Nachlass hat mir das Laufen gebracht und den zweiten das nette Gespräch über Schweine und Rinder. Wichtig ist zu Weihnachten die Illusion. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Ich bin heute ein zufriedener Kunde.
Heute vor 12 Jahren ist der Astronom Carl Edward Sagan gestorben.
Während meiner Jahre in Texas haben mir Sagan und seine populärwissenschaftlichen Filme so manche Unterrichtsstunde gerettet. Mitten im „bible belt“ vermittelte mir der Wissenschaftler und Rationalist Sagan die Gewissheit, dass es noch ein anderes US-Amerika gibt als das „Governor-Bush-Texas“.
Wenn meine Schüler mich nach der Vorführung von Sagans Filmen ungläubig, kopfschüttelnd fragten: „Do you really believe in evolution?“, wusste ich: Gut, dass sie es sich wenigstens ansehen mussten.
Zurück in Deutschland und im deutschen Bildungssystem musste ich feststellen, dass Carl Edward Sagans Credo:
„We should be teaching our children the scientific method and the reasons for a Bill of Rights. With it comes a certain decency, humility and community spirit.“
bei uns Kindern der Aufklärung überhaupt nicht im Lehrplan zu finden ist.
Ich verstehe das bis heute nicht: Aus welchem Grund steht die „wissenschaftliche Methode“ im aufgeklärten europäischen Nordrhein-Westfalen nicht zumindest in den Lehrplänen für die Fächer der Naturwissenschaften?
Kann mir das irgendwer erklären?
Ich habe Chemie-, ich habe Physik- und ich habe Biologielehrer gefragt und alle haben mich angeschaut als ob die Frage aus einer anderen Welt stamme.
Selbst im „bible belt“ wird die „scientific method“ gelehrt. Na ja, vielleicht sind die Amis doch nicht so blöd hinter ihrer religiösen Verblendung.
Vielleicht sind ja auch wir blöder?
Viele exzellente Wissenschaftler wie Carl Sagan bringt das merkwürdige US-amerikanische Bildungssystem jedenfalls hervor. Den Rest können sie dann einkaufen.
Wir haben maximal Hoimar von Ditfurth. Aber der ist auch schon tot.
Für Geschichte haben wir Guido Knopp. Der lebt aber noch.
Vielen Dank liebe Sauerlandthemen, dass ihr mir diese Meldung nach einem anstrengenden Arbeitstag serviert. Ich hatte immer gedacht, dass die Menschen im Hochsauerland keinen Humor haben, womit ich den Humor der – sagen wir mal – Ruhrpöttler aus Gelsenkirchen meine.
Gut – der frühe, unvollendete Merz auf seinem (erzählten)Moped als Möchtegern-Schwarz-Wilder hat es versucht, aber aus einem steifen Stock wird nun einmal kein Birkenzweig.
Jetzt hat die Verwaltung des Hochsauerlandes höchstselbst eingegriffen und mit Mut und Zielsicherheit die acht Bedrohungen aufgezeigt, denen sich unser dünn besiedelter Landkreis ausgesetzt sieht.
Schaut im Detail. Die Bildunterschrift ist original!
Am 24. und 25. Januar 2009 findet in Gütersloh die 4. Bertelsmann-kritische Tagung statt.
Ich muss gestehen, dass ich erstens nicht auf den Tagungen Nr.1 bis 3 war und dass ich zweitens bis heute über keinerlei Hintergrundkenntnisse dieser Tagungsreihe verfüge.
Da ich hier im Blog schon die ein oder andere Bemerkung zum Bertelsmann Konzern gemacht habe, werde ich mich nach dem Vorweihnachtsstress in die Materie einarbeiten.
Der Postcontainer in Siedlinghausen: Erst gab es eine Postbank-Zweigstelle in Siedlinghausen. Sie befand sich in einem richtigen Haus aus Stein. Dann wurde diese Zweigstelle geschlossen. Ein privat geführter Postbank-Container wurde eröffnet. Dort konnte ich Briefe aufgeben und Geld von meinem Postbank-Konto abheben. Dann wurden dem Betreiber die Bankgeschäfte weggenommen. Jetzt kann ich dort nur noch Briefe abgeben. Ich habe inzwischen mein Postbankkonto aufgegeben 😉
Heute morgen habe ich einen Brief von Gabriele Joch-Eren in meinem E-Mail Postfach gefunden, dessen Anhang ich hier veröffentliche:
In Magazin 10/2008 der Kommunikationsgewerkschaft DPVKOM entdeckte ich bemerkenswerte Angaben bzgl. des derzeitigen und zukünftigen Filialnetzes der Deutschen Post AG.
Im Oktober 2008 waren demnach noch 700 Postfilialen mit eigenem ausgebildeten Personal vorhanden, die aber alle bis 2011 geschlossen werden sollen. Weiter ist zu lesen, dass auch geplant ist, einzelne der 850 Postbankfilialen zu schließen. Das durch diese Maßnahmen „frei gesetzte“ kompetente und gut ausgebildete Personal der Deutschen Post AG soll, lt. dem Artikel in der DPVKOM-Zeitschrift, dann in der Zustellung eingesetzt werden.
Das Magazin verschweigt auch nicht die Lösung, die der Postvorstand diesem Kahlschlag entgegen setzen will und schreibt, der Vorstand der Deutschen Post AG propagiere diese Maßnahmen als „Ausbau des Kundennetzes“. Wie dieses Wunder vonstatten gehen soll, wird wie folgt erläutert: „Durch die Einrichtung von 1.500 zusätzlichen Abgabestellen von Paket- und Briefmarken in Postagenturen und Post Points, die Aufstellung von 1.500 neuen Packstationen bei Aldi und die Möglichkeit, dass Postbank-Kunden Bargeld an rund 1.300 Shell-Tankstellen erhalten können, soll der Service für die Kunden verbessert werden.“
Da frage ich mich, was bleibt denn noch von der Deutschen Post, außer dem gut ausgebildeten Personal in der Zustellung, hier und da einem Briefkasten und dem einfallsreichen Vorstand. Und wer weiß, wie lange es dauert, bis auch die allesamt vollkommen out sind?!
Gabriele Joch-Eren