Meine Welt heute

Meine Welt heute:

Blick Richtung Olsberg
Blick Richtung Olsberg

Frost, blauer Himmel und eine hauchfeine Neuschneedecke. Zeit für Turnschuhe, Aussichten, Berge, Täler, Rehe, Jagdpächter, Spaziergänger und das Gipfelbuch auf dem Kahlenberg.

Rehspuren links, Turnschuhe rechts.
Rehspuren links, Turnschuhe rechts.

Die dünne Schneeschicht machte auch vereiste Strecken belaufbar.

Meine Laufstrecke heute
Meine Laufstrecke heute

Zum Schluss der Blick auf das südliche Siedlinghausen:

Blick auf Siedlinghausen
Blick auf Siedlinghausen

Bitte, bitte neidisch sein 😉

Deutsche Geschichte satt, satt, satt …

Ich habe heute fast das Magazin der Süddeutschen Zeitung übersehen. Aber gerade, kurz vor dem Schlafen gehen, noch ein Käsebrot in der Küche, ein Bier, WDR5, das Magazin durchgeblättert und den Artikel von Georg Diez gelesen.

Den lest bitte bevor 2009 so richtig ins Rollen kommt:

„… 2009 wird das Krisenjahr. 2009 wird das Jubeljahr. 2009 wird das Jahr der Deutschen.

Es wird furchtbar werden. Schrecklich. Lähmend. Peinlich. Es wird Serien geben in Spiegel und Stern, es werden deutsche Helden gesucht werden in ARD und ZDF, es wird bunte Bücher geben und Talkshows mit all den Schorlemmers dieses Landes, es werden zur Volkserziehung Schautafeln aufgestellt werden in öffentlichen Gebäuden, und ein Geschichtsgrundkurs nach dem anderen wird sich belehren lassen, wie es kam, dass aus ein paar Studenten, die sich zum Singen trafen, über den Umweg von Kaiserreich, Weimarer Republik und sechs Millionen toten Juden unsere schöne kleine Wohlstandsdemokratie wurde. Es wird ein einziges rauschendes Selbstbespiegelungsfest unserer Nation sein, die mal wieder vor lauter Historie die Gegenwart vergessen wird oder vergessen will. Aber sagt mal, Geschichte ist doch kein Wärmeofen!

Davor wird es 2009 kein Entrinnen geben. 20 Jahre Mauerfall, 60 Jahre BRD, 70 Jahre Zweiter Weltkrieg, 2000 Jahre Varusschlacht, das ist der absolute Erinnerungsernstfall, da sind Reflexion und Sinnstiftung erste Bürgerpflicht, jedes Datum wird da zum Symbol und Geschichte zum Volkssport …“

Und jetzt ab ins Bett 😉

Alles muss raus! Die Reste des letzten Jahres … Sorry wir sind alt!

Ich bin gemütlich aus dem Jahr 2008 in das Jahr 2009 hinübergeglitten.

Auf meinem unaufgeräumten Schreibtisch liegen kleine Zettelchen mit Ideen für den Januar 2009. Den Krempel schmeiße ich jetzt erst einmal weg, denn alles, was ich zu denken wagte, haben andere schon umgesetzt. Vor allen Dingen die Ruhrbarone scheinen überhaupt nicht gefeiert zu haben, auch wenn das ihre Website suggeriert. Die schreiben und schreiben unentwegt 😉

Ein paar Tage vor Silvester im fernen Hamburg noch über den Krieg im Nahen Osten diskutiert – schwupps, haben die Jungs schon der Artikel Zweier im Blog untergebracht.

Wanderer kommst du ohne Absichten auf meine Website, verweile nicht länger, sondern klicke zu den Gedanken von David Schraven und zu den Überlegungen von Stefan Laurin.

Kurz angestoßen – Prost! – und schwupps da ham’se den Darwin drinne und die Evangelikalen, deren Wirken mich zu sehr ärgert, als dass ich dann mit der gebührenden Distanz darob berichten könnte.

Alle politisch Interessierten haben nun hoffentlich weggeklickt.

Dann komme ich noch einmal zum 25. Dezember 2008 zurück. Dies war der 1. Weihnachtstag.

Aus dem Sauerland kommend hatte ich mich um 19 Uhr mit einem alten Freund in der Abaton Kneipe verabredet.

Aber, oh je! Alle Kneipen dicht im Viertel.

So sind wir denn Richtung Schanzenviertel gezogen. Kurz geguckt, ob der „Hinkelstein“ Ecke Bundesstraße/Verbindungsbahn noch lebt. Nee, nee – irgendetwas ägyptisches mit Sofas und Wasserpfeifen war da jetzt drin. Vielleicht sind die Jusos, die früher dort an der Theke saßen und

a) zu den Stamokaps gehörten

b) den Schwusos zugerechnet wurden,

inzwischen gestorben oder ausgewandert.

Entlang der Flanniermeile Verbindungsbahn erreichten wir den Sternschanzenpark, wo ich vor gefühlten 300 Jahren an einem Buß- und Bettag zwischen kotenden Hunden mit dem Laufen begonnen hatte. Wie es heute dort aussieht ist ein anderes Thema.

Aber dann, es war bestimmt schon ungefähr acht Uhr abends spät, waren wir gerettet:

frank und frei
frank und frei

Und wir setzten uns, und mein alter Freund sprach: „Ich glaube wir sind hier die Ältesten. Bis auf den da mit dem grauen Pferdeschwanz.“

Ach, aber was soll’s! Wenn sich alte Freunde wiedersehen, sehen sie sich nicht im Spiegel, sondern in der Vergangenheit.

Mein Freund und ich – wir saßen dort und waren 12, 13, 14, 15 Jahre alt! Kein graues Haar in der Dritten Geige am alten Gymnasium.

Und dann noch die Politik und das Fahrrad fahren und … Ach Gott, war es herrlich.

„Wir wollen zahlen!“, riefen wir nach mäßigem Biergenuss und reichlichem Bauernfrühstück; das junge blonde Moppelchen, diese studentische Hilfskraft sagte charmant: „Ach, Sie(!!!) wollen schon zahlen ?!- na, ja wir(!!! pluralis maiestatis !!!) haben ja auch keine Familie, um die wir uns kümmern müssen.“

Was will ich eigentlich damit sagen?

„Wir befinden und in einer erneuten Selbstfindungsphase!“

Sorry, wir sind alt 😉

Über die Dichtung: Tomayer hat gewonnen

Dichtungssysteme

Was macht eine Firma, die Dichtungssysteme für Türen und Tore herstellt, außerdem noch so?

Sie schreibt einen Lyrikwettbewerb zum Thema „Über die Dichtung“ aus.

Wir sind Dichter
Wir sind Dichter!!!

„Schöne Geschichte!“, habe ich vor ein paar Wochen noch gedacht und dann den Gedanken in einem dunklen Winkel meines Hirnstübchens unter „Wiedervorlage im neuen Jahr“ gespeichert.

Ich gestehe: die Firma für Dichtung hatte ich eigentlich schon vergessen…

… bis ich heute aus meiner Hamburgunterundoberwäschereisetasche die ungelesene „konkret 12/2008“ herauskramte, um mir „Tomayers ehrliches Tagebuch“ auf Seite 65 zu Gemüte zu führen.

Potz Blitz! Da hat der alte Halunke mir meinen ungeschriebenen Artikel geklaut.

Formuliert hat er mit leichter Feder besser und treffender als ich es je gekonnt hätte.

Tomayer war schneller
Tomayer war schneller

Wegen Tomayer und Gremlizas Express kaufe ich die „konkret“, sobald ich eine Großstadt erreiche. Ab morgen kann ich mich Richtung Dortmund Hauptbahnhof orientieren. Da müsste die „konkret 01/2009“ ausliegen. Marburg ginge auch. An der Lahn gibt es in der Nähe der Jugendherberge einen Buchladen, der solcherart Lektüre verkauft. Ach, ich vergaß: Dinslaken Bahnhof! Dort ebenfalls 😉

Das war’s 2008

Letzter Tag im Jahr: Blick aus denm Fenster
Letzter Tag im Jahr: Blick aus dem Fenster

Noch einmal aus dem Fenster geschaut und tschüs gesagt.

Da hinten links ist der Gipfel des Kahlenbergs zu sehen. Die Sonne scheint unermüdlich, so als wolle das Jahr sich mit mir versöhnen.

Es war la, la. Auf der Notenskala „ausreichend“ ohne plus und minus.

Ich wünsche allen, die hier vorbeischauen, ein erfolgreiches und entspanntes Jahr 2009. Den Arbeitslosen wünsche ich Arbeit, den Mächtigen Augenmaß und denen am unteren Ende der Gesellschaft Solidarität.

Keine Macht den Demagogen.

Kurz vor Sonnenuntergang – über Siedlinghausen

Ich möchte nicht nur immer zynisch und polemisch sein. Heute Abend will ich mich wohlfühlen – im Hochsauerland:

Das Ende des Jahres ist angenehm sonnig und erfrischend kalt 🙂

SGV-Hütte: Blick Richtung Krämerhöhe
SGV-Hütte: Blick Richtung Krämerhöhe

Kurz vor Sonnenuntergang (16:27 Uhr) haben wir am Ausgang des Kreuzwegs neben der SGV-Hütte die letzten Sonnenstrahlen genossen 🙂

Blick über Siedlinghausen Richtung Köppelchen
Blick Richtung Köppelchen

Kurz und gut: Prima, prima zockelt das Jahr Silvester entgegen 😉

Langenhorn und der Hamburger Flughafen: Braun!?

Am schönen Shopping-Tag Samstag zwischen den unendlich vielen Feiertagen schlenderte ich durch das Kaufhaus Hertie am Langenhorner Markt. Ein Oberhemd wollte ich mir kaufen, und es gab welche in braun. In einem Braun, wie ich es lange nicht mehr gesehen hatte. Ach, dachte ich mir, die Kamera im Rucksack, diese Braunhemden musst du nicht fotografieren. Das ist ein Zufall. Die Matrosenmode vor dem Ersten Weltkrieg war doch auch nur ein Zufall gewesen. So verließ ich Hertie am Langenhorner Markt ohne ein Bild von den braunen Hemden.

Gestern dann sind wir mit der neuen S-Bahn Linie 4 zum Hamburger Flughafen gefahren. Die netten und angenehmen Minuten werde ich bei Gelegenheit noch berichten. Doch was sehen meine Augen im Café des internationalen Aeropuerto Hamburgo, I mean the International Airport Hamburg:

Hamburg Airport International Eins
Hamburg Airport International Eins

Nazi-Bilder ohne Ende. Ach ja – war ja nur eine Sendung von ntv, die irgendwie „Hitlers Mystiker“ hieß.

Hamburg Airport International Zwei
Hamburg Airport International Zwei

Bestimmt wurden unter den Bildern auch viele superkritische Kommentare gemacht, aber Flughafen-TV ist ohne Ton. So wurden wir denn ungehört, unerhört mit Nazi-Propagandabildern geflutet.

Hamburg Airport International Drei
Hamburg Airport International Drei

Wir sind zur zentralen Info mit zentraler Dame gelatscht. Diese hat uns eine zentrale E-Mail gegeben, bei der wir uns beschweren könnten. Werden wir machen.

Hamburg Airport International Vier
Hamburg Airport International Vier

Wir mussten dann aber erst einmal zur Rotbuche in Langenhorn gehen, um in aller Ruhe ein Weizenbier und diverse andere Getränke sowie Speisen zu verzehren.

Die Rotbuche
Die Rotbuche

Leider enterte eine Gruppe von nazi-gestylten Jung- und Mittelaltmännern die wirklich nette Gaststätte und bescherte mir für die Nacht leichte Horrorträume. Die habe ich übrigens auch nicht fotografiert.

Vielleicht ist ja alles nur ein Zufall und hoffentlich bin ich paranoid.

Langenhorn und Helmut Schmidt

In der „taz nord“ beschreibt Daniel Wiese Hamburg-Langenhorn, den Wohnort von Helmut Schmidt.

Langenhorn mit Bus
Langenhorn mit Bus

Warum schreibe ich heute etwas zu Langenhorn?

Weil ich dort gerade sitze, aus dem Fenster schaue und über dem Hamburger Flughafen die Flugzeuge starten und landen sehe.

Leider ist in der Online-Ausgabe nicht die Fotostrecke der gedruckten taz zu finden.

The only Christmas tree farm in Denton/Texas

Mein Freund Tom aus Texas betreibt die einzige Weihnachtsbaumkultur in Denton County:

There’s no snow, but the Hagan family pulled on their coats in search of a Christmas tree Saturday afternoon and found themselves at the HSH Tree Farm in Shady Shores.

Amanda Smith, left, laughs as her mother, Edie Hagan, celebrates cutting down a Virginia pine for the family Christmas tree at HSH Tree Farm on Saturday in Shady Shores.

For the first time in three years, the only Christmas tree farm in Denton County is open for business after years of dry weather kept the trees from growing to a saleable size … weiter

Cafe Lueg

Es ist spät am Abend. Gestern habe ich meine Eltern in Dinslaken besucht. Vorher jedoch bin ich, wie in letzter Zeit immer häufiger, durch die Einkaufsstraßen meiner alten Heimatstadt geschlendert und habe einen Milchkaffee bei Cafe Lueg getrunken.

Diese Streifzüge haben mit großer Wahrscheinlichkeit ihre Ursache im Alterungsprozess. Meinen Vater hat es zeitweise auch immer wieder nach Gelsenkirchen gezogen. Gut so. Da habe ich dann auch etwas von gelernt. Das ist aber nicht mein Thema, sondern Cafe Lueg. Das „e“ in Lueg ist ein Dehnungs-„e“. Bitte also „Luhg“ aussprechen.

Cafe Lueg befindet sich heute in der Duisburger Straße:

Cafe Lueg in der Duisburger Straße
Cafe Lueg in der Duisburger Straße

Früher befand sich das Cafe in der Neustraße. Die Irrwege wie es zum Umzug kam lasse ich aus. Das kann jemand anderes erzählen. Das Cafe Lueg in der Neustraße wurde im Volksmund mit halb verunglückter Ironie „Cafe Lügen“ genannt.

Es war der Platz, an und in dem ich viele meiner Freistunden verbrachte. Und dann waren da noch die anderen Schülerinnen und Schüler, die bei Cafe Lueg ihre Auszeiten nahmen.

Wir saßen in großen Trauben um kleine Tische herum und diskutierten über die Fragen der Zeit. Ich erinnere mich noch an monatelange Diskussionen über Sinn und Nutzen der Atomkraft. Es waren alle Positionen vertreten. Paul (was macht der eigentlich heute) spielte oder war der Advocatus diaboli: „Pro!!!“ – „Ich als Physiker, meine … !“

Damals habe ich gelernt, dass Streiten Spaß macht und es kein persönlicher Angriff ist, wenn jemand eine entgegengesetzte Meinung hat.

Bei Cafe Lueg hingen viele Zeitungen an vielen Haken. Ich habe nur noch „Die Zeit“ in Erinnerung , die damals einen linksliberalen Schwenk vollzogen hatte und äußerst informativ war (dann kam irgendwann leider das Gesülze von Theo Sommer, aber das ist wieder ein anderes Thema).

Es waren gute und schlechte Zeiten, aber wir haben solcherart gelernt.

Das Schöne am Cafe Lueg in der Duisburger Straße ist immer noch: Es hängen viele Zeitungen an vielen Haken.

Lesen im Cafe Lueg
Lesen im Cafe Lueg

Gesehen und angeschaut habe ich: WAZ, NRZ, RP, SZ, FAZ, Rheinischer Merkur, Die Zeit.

Ich habe festgestellt, dass die NRZ nicht mehr „Neue Ruhr Zeitung“, sondern „Neue Rhein Zeitung“ heißt.

Alles andere erzähle ich bei späterer Gelegenheit, denn es ist der 24. Dezember und ich sollte im Bett liegen und das neues Buch von John le Carré (hoho: Weihnachtsgeschenk!) lesen: A most wanted man.

Aber das ist ein anderes Thema.