Heute vor 12 Jahren ist der Astronom Carl Edward Sagan gestorben.
Während meiner Jahre in Texas haben mir Sagan und seine populärwissenschaftlichen Filme so manche Unterrichtsstunde gerettet. Mitten im „bible belt“ vermittelte mir der Wissenschaftler und Rationalist Sagan die Gewissheit, dass es noch ein anderes US-Amerika gibt als das „Governor-Bush-Texas“.
Wenn meine Schüler mich nach der Vorführung von Sagans Filmen ungläubig, kopfschüttelnd fragten: „Do you really believe in evolution?“, wusste ich: Gut, dass sie es sich wenigstens ansehen mussten.
Zurück in Deutschland und im deutschen Bildungssystem musste ich feststellen, dass Carl Edward Sagans Credo:
„We should be teaching our children the scientific method and the reasons for a Bill of Rights. With it comes a certain decency, humility and community spirit.“
bei uns Kindern der Aufklärung überhaupt nicht im Lehrplan zu finden ist.
Ich verstehe das bis heute nicht: Aus welchem Grund steht die „wissenschaftliche Methode“ im aufgeklärten europäischen Nordrhein-Westfalen nicht zumindest in den Lehrplänen für die Fächer der Naturwissenschaften?
Kann mir das irgendwer erklären?
Ich habe Chemie-, ich habe Physik- und ich habe Biologielehrer gefragt und alle haben mich angeschaut als ob die Frage aus einer anderen Welt stamme.
Selbst im „bible belt“ wird die „scientific method“ gelehrt. Na ja, vielleicht sind die Amis doch nicht so blöd hinter ihrer religiösen Verblendung.
Vielleicht sind ja auch wir blöder?
Viele exzellente Wissenschaftler wie Carl Sagan bringt das merkwürdige US-amerikanische Bildungssystem jedenfalls hervor. Den Rest können sie dann einkaufen.
Wir haben maximal Hoimar von Ditfurth. Aber der ist auch schon tot.
Für Geschichte haben wir Guido Knopp. Der lebt aber noch.