Vor 200 Jahren: Charles Darwin geboren

Charles Darwin (Bildquelle: hpd)
Charles Darwin (Bildquelle: hpd)

Heute vor 200 Jahren wurde im englischen Shrewsbury der spätere Naturforscher Charles Darwin geboren. Wer es bis heute verpasst hat, sich mit der Evolutionstheorie auseinander zu setzen, könnte beispielsweise im Dossier der Süddeutschen Zeitung stöbern. Das Sammelsurium auf Wikipedia kann man als Einstieg ruhig meiden. Der Humanistische Pressedienst hat wie jeden Tag einen Agnostiker gefunden. Heute heißt er Charles Darwin.

Wer nicht klicken will, kann in eines seiner alten Biologiebücher schauen. Auch die etwas älteren Bücher ab Klasse 9 oder 10 sind dem Wissensstand der Durchschnittsbevölkerung weit voraus.

Eine der „Lieblingsfragen“, die mir ab und an gestellt werden lautet: „Glauben Sie etwa an Evolution?“ Eine der (falschen) „Lieblingsaussagen“, die ich mir manchmal anhören muß, lautet: „Der Mensch stammt vom Affen ab!“

Ich empfehle darüber hinaus das interessante Interview von Stefan Laurin(„Ruhrbarone“) mit Christoph Lammers (Fachgruppe Biologie an der TU Dortmund).

Deutschland gegen Norwegen: Das Ergebnis geht in Ordnung

Wieder einmal „quality time“ durch schläfrige Betrachtung von Sportereignissen im Fernsehen vernichtet. Heute Abend hat es wirklich keinen Spaß gemacht. Das Ergebnis des Fußballspiels der deutschen Mannschaft gegen die norwegische Auswahl von 0:1 geht völlig in Ordnung.

Update:

Nur Albrecht Müller war hellwach 😉

Deutschland – Norwegen 0:1
Wer komplett oder auch nur minutenweise das Fußball-Länderspiel am Mittwochabend verfolgte, wird die Bandenwerbung entdeckt haben: „AWD – mehr Netto“. Die Bandenwerbung bei einem Fußball-Länderspiel ist garantiert nicht billig. Alle Inhaber/innen einer Riester-Rente oder eines anderen kommerziellen Altersvorsorgeproduktes sollten immer daran danken, dass sie solche Werbemaßnahmen mit ihren Beiträgen mitfinanzieren.

Konjunkturpaket II: Jetzt geht’s loohoos!?

In meinem E-Mail-Postkasten habe ich heute eine Pressemitteilung(PM) der Sauerländer Bürger-
liste(SBL) gefunden. Die SBL fordert darin die umgehende Überarbeitung des Kreishaushaltes.

Und weiter:

Bereits am 20.01.09 hatte die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste vom Landrat die Vorlage eines überarbeiteten Haushaltsentwurfs gefordert. Der Grund dafür ist sehr nahe liegend: Das Konjunkturpaket II in Höhe von 7,56 Millionen Euro soll möglichst schnell umgesetzt werden.

Die SBL-Fraktion schlägt vor, das Investitionspaket z.B. für die Errichtung einer Gesamtschule an einem zentralen Ort im Hochsauerlandkreis als Ergänzung des vorhandenen Bildungsangebots und zur Aufrechterhaltung der Vielfalt der Schulabschlüsse zu nutzen, trotz sinkender Schülerzahlen…

Ich bin sicher, dass der gesamte Brief bald auf der Website der SBL zu finden sein wird.

Ungeachtet des Inhalts, durchfuhr mich ein kleiner Schreck: Ich habe mich noch nicht genügend sachkundig gemacht, das Geld, die Zahlen und die möglichen politischen und ökonomischen Zusammenhänge noch nicht ansatzweise durchdacht.

Hoffentlich geht es den anderen Bürgern nicht ebenso 😉

Hier die ersten Schritte:

Die Zahlen für unseren Bereich des Hochsauerlandes hat Thomas Winterberg in der Westfalenpost vom 3. Februar ausgebreitet und dankenswerter Weise zu einem PDF-Dokument verlinkt, welches die pauschalen Zuweisungen an alle Gemeinden und Gemeindeverbändein NRW auflistet.

Dort entnehme ich, dass die Stadt Winterberg 954.530 Euro für den Investitionsschwerpunkt Bildung und 974.237 Euro für die Infrastruktur erhält, Summe: 1.928.767 Euro.

Das Gesamtpaket umfasst für NRW 1.384.000.000 Euro.

Soweit meine Initial-Beschäftigung mit diesem Thema. Es dürfte interessant werden den „Weg des Geldes“ auf der lokalen Ebene zu beobachten.

Zum Schluss ein spontaner Gedanke:

Auf der Einnahmenseite können für das Beispiel Winterberg knapp 2 Millionen Euro verbucht werden, doch was passiert auf der Ausgabenseite wegen Steuerausfällen durch Minderung der Unternehmenssteuern bei Einbrüchen in Handel, Gewerbe und Produktion, erhöhte Sozialaufwendungen durch Kurzarbeit bzw. Arbeitslosigkeit usw. ?

21. April: Tommy Emmanuel live in Bestwig an der Ruhr

Ich werde das Tommy Emmanuel Konzert in Bestwig an der Ruhr besuchen, auch wenn ich danach die absolute Sicherheit habe, dass ich noch 30 Jahre üben könnte, ohne auch nur ein Zehntel der Gitarrentechnik des Australiers zu beherrschen.

Das Ticket ist gekommen.
Das Ticket ist gekommen.

In der Szene wird gemunkelt, dass Emmanuel die kleineren Auftritte in Zukunft aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr absolvieren werde. Vielleicht ist Bestwig also die letzte Gelegenheit, den Gitarrenvirtuosen in kleinerem Rahmen, außerhalb der großen Stadien und Bühnen zu hören und zu erleben.

Bestwig liegt, vom Ruhrgebiet und Arnsberg aus gesehen, am Ende der A46 zwischen Meschede und Olsberg.

Ich habe mir vor längerer Zeit eine DVD und eine CD von Tommy Emmanuel gekauft. Mein Eindruck: atemberaubende Technik, aber zu wenig „feeling“. Keine Musik, die ich zum Hören einfach mal auflege. Da starre ich lieber zum x-ten Mal Jimi Hendrix auf die Finger. Über Geschmack lässt sich trefflich streiten 😉

Live, so habe ich mir sagen lassen, soll Tommy Emmanuel allerdings das echte Musikgefühl rüberbringen.

Das Konzert in Bestwig bleibt mein Tipp Nr. 1 für das Sauerland im April. Die Karten werden schnell knapp. Online Kartenverkauf, nach Bestätigungsmail gegen Vorkasse, hier.

Nur wegen dieses einen Satzes

Am 8. Februar 1894 wurde Ludwig Marcuse geboren. Wenn ich seinen Geburtstag hier eintrage, dann wegen dieses einen Satzes:

„In Kants Jahren konnte der Aufklärer nicht aufklären, weil man ihn nicht ließ, zu unserer Zeit nicht, weil man ihn nicht liest.“

Interessanter als der Wikipedia Eintrag liest sich dieser Aufsatz.

Gardinenwechsel

Vor ein paar Tagen ist die Website sechs Monate alt geworden.

In mir keimte seit der letzten Woche das Verlangen, einen kleinen Hausputz zu machen und die Gardinen zu erneuern. Das Theme „Dialogue Menu“ von Webfunk hat mir wegen seiner Klarheit sehr gut gefallen. Ich habe deshalb heute den alten „Coffespot“ deaktiviert.

Bei dieser Gelegenheit habe ich die „Hamburger Hafen“ – Ansicht gegen einen Sauerländer Ausblick getauscht und mir dabei kleinere Kenntnise im pixelgenauen Arbeiten mit dem „GIMP“ angeeignet. Der sogenannten Sidebar rechts habe ich ein paar Elemente hinzugefügt: die Blog-Statistik ist erweitert worden und ein Archiv ist hinzugekommen.

Der grafische „play at dawn“- Link am unteren Ende der Sidebar lag als optionales „widget“ dem Theme-Paket bei. Es handelt sich nicht um bezahlte Werbung, denn die gibt es weiterhin auf meiner Website nicht.

Die Anzeige der Blogroll und der Links erfolgt zur Zeit noch nach dem Zufallsprinzip und nicht nach dem Alphabet. Um das zu ändern, müsste ich im php-Code ein Wörtchen tauschen. Aber nicht heute ;-> Außerdem warte ich ab, ob die Zufallsanzeige nicht doch sinnvoll sein könnte.

Gute Nacht!

Freitag Online: Klackerei wird zur Plackerei

Start am Donnerstag: Fehler-Freitag Online
Start am Donnerstag: Fehler-Freitag Online

Seit Wochen war ich gespannt auf die Neuausgabe des Freitag, sowohl im Netz als auch im Print.

Heute ging die die Netzversion offiziell online.

Mein erster Eindruck:

Die Klackerei wird zur Plackerei. Der Online Relaunch des neuen Freitag schleicht dahin.

Ärgerlich sind für mich zwei Dinge:

Entweder schafft es mein Firefox erst gar nicht die Website zu laden(siehe Bild) oder jeder Klick und jedes Klack zieht eine lange Wartezeit nach sich, so dass die Navigation auf der Site zu einer Geduldsprobe wird. Während sich mein Mauszeiger die meiste Zeit im Pausenmodus befindet, scheinen im Hintergrund allerlei Scripte abzulaufen. Fast so schlimm wie beim Westen ;->

Aus oben genannten Gründen kann ich mich zur Zeit nicht inhaltlich über den Auftritt des Freitag äußern 🙁

Ich bin ein geduldiger Mensch und warte nun auf die Print-Ausgabe.

Nicht wirklich gefunden ;-) – eher nicht!

nicht wirklich gelungen
… nicht wirklich gelungen …

Nachdem heute morgen im Deutschlandradio Kultur eine Moderatorin die Redewendung „nicht wirklich“ in ihrem Beitrag ausgesprochen hatte und am Abend bei der Wiederholung von Scala auf WDR5 „nicht wirklich“ aus dem Munde des Radiojournalisten geschlüpft war, dachte ich bei mir:

Es wird Zeit von deinem hohen Ross hinunterzusteigen.

Ich habe nachgeschaut und mir zwei Erklärungen durchgelesen. Die erste bei der Gesellschaft für deutsche Sprache und die zweite im Bremer Sprachblog.

Bei der Gesellschaft für deutsche Sprache heißt es (Hervorhebungen von mir):

Eine genaue Ursprungszuordnung, womöglich aufgrund eines bekannten Zitats, können wir nicht vornehmen, aber es gibt etliche plausible Hinweise darauf, dass hier der englische Ausdruck not really zugrunde liegt. In diesem Sinne spricht sich Eike Schönfeld in seinem Wörterbuch des Neudeutschen: alles easy aus (München: Beck 1995). Der Autor ist Anglist und Übersetzer – so wird er aufgrund eigener Sprachkompetenz die Sachlage gut beurteilen können.

Sieht man nun in aktuelle englische bzw. zweisprachige Nachschlagewerke, so wird diese These gestützt. In Langenscheidts Millenium-Wörterbuch Englisch (2000) wird not really mit ›eigentlich nicht‹ aufgeführt, und triftig erscheint mir der Eintrag bei Longman: Dictionary of Contemporary English (Harlow 2003), wo es unter not really heißt: »used to say ›no‹ or ›not‹ in a less strong way: ›Do you want to come along?‹ ›Not really.‹«

Und in genau dieser Weise, wenn ich mich nicht täusche, wird nicht wirklich – heute – auch im Deutschen gebraucht. »War das Konzert schön?« – »Nicht wirklich.« Die Bedeutung wäre mit ›eher nicht‹, ›nicht so sehr‹, ›eigentlich nicht‹ zu umschreiben. Die herkömmliche Antwort nein wäre eindeutig und strikt, und die Formulierung wirklich nicht brächte indessen ja etwas ganz anderes zum Ausdruck. Die Wendung nicht wirklich bringt also Nuancen zum Vorschein – wobei es mit den angestammten Ausdrücken eher nicht und eigentlich nicht gewiss sein Bewenden hätte. … zum Originalartikel.

Der Artikel im Bremer Sprachblog ist bei Weitem der amüsantere von den beiden und daher überlasse ich es dem Leser oder der Leserin komplett auf den hier verlinkten Artikel zu wechseln und sich fortzubilden 🙂

Bis dann, irgendwann 😉

Winterberg: Lehrer und Schüler frieren seit Wochen

Gymnasium Winterberg: Heizung kaputt?
Gymnasium Winterberg: Heizung kaputt?

Seit Wochen frieren LehrerInnen und SchülerInnen in den Räumen, Gängen und Hallen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Winterberg. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Die Heizungsanlage funktioniert nicht, niemand scheint den Grund zu kennen und dem Schulleiter „sind die Hände gebunden“ (siehe dazu im verlinkten WP-Artikel und auch unten in meinem Kommentar).

Die Lokalredakteurin der Westfalenpost hat sich vor kurzem aufgemacht, um die Situation vor Ort zu erkunden:

„…Winterberg. Wenn es draußen kalt ist, ist das bisweilen schon unangenehm. Doch wenn es im Klassenraum oder in der Turnhalle nur neun Grad „warm” ist, fällt das schon in die Kategorie „besondere Ärgernisse”. So gesehen und gefühlt im Geschwister-Scholl-Gymnasium in Winterberg.

Hier plagen sich Schüler und Lehrer mit den Tücken einer widerspenstigen Heizung.

Da hatte man doch gedacht, mit dem Totalausfall der Heizungsanlage nach den Weihnachtsferien sei die Schule in Sachen Fröstelei genug gestraft gewesen. Doch mit einem Tag „Kältefrei” ab der fünften Stunde war es nicht getan. So richtig will sich die Heizung bis heute nicht berappeln. Mal läuft sie normal, mal so gut wie gar nicht. Dann heißt es: frieren! … weiter im Original.

Der Artikel ist prima, lebendig geschrieben und alles wäre gut, gäbe es da nicht diesen vorletzten Absatz (Hervorhebungen von mir):

Schulleiter Franz-Rudolf Weber weiß um die schwierige Situation, doch ihm sind die Hände gebunden. „Wir stehen in direktem Kontakt mit der zuständigen Firma, die die Ursache für die Störung bisher nicht finden konnte”, betont der Schulleiter. Eins stehe aber fest: Neben der momentanen Störung stelle die Fassade ein Problem dar. „Besonders in Räumen mit zwei Außenwänden ist es kalt.” Dennoch betont Weber, dass die Stadt alles tue, um die Situation zu verbessern. Das wurde auf Anfrage der WP von Seiten der Stadt bestätigt.

Dieser Absatz hat mich verstört.

Ich will doch hoffen, dass der Schulleiter „um die schwierige Situation“ weiß, dass seine Heizung nicht funktioniert und die Hütte kalt ist, aber aus welchem Grund „sind ihm die Hände gebunden“? Das ist eine hohle Phrase. Wer oder was bindet ihm den die Hände? Das möchte ich als Leser wissen!

Und weiter geht es. Wie sieht der direkte Kontakt mit der Firma aus? Standleitung, Rauchzeichen, Trommeln, Boten, die hin und her laufen? „Hallo, hallo, es ist immer noch kalt! Wie keine Ahnung? Ja, Danke!“

Wie heißt die Firma, die die Ursache seit Wochen nicht finden kann? Wenn bei mir einen einzigen Tag die Heizung ausfällt, gehe ich die Wände hoch. Und hier: seit Wochen keine Ahnung?

„dass die Stadt alles tue“: Ja, was tut sie denn? Welch eine Worthülse – dieses „alles“.

Als Krönung dann der letzte Satz: „Das wurde auf Anfrage der WP von Seiten der Stadt bestätigt.“

Was wurde von Seiten der Stadt bestätigt. Was? Von wem?

WP: „Hallo hier WP. Tun Sie alles, damit es im Gymnasium wieder warm wird?“

von Seiten der Stadt: „Ja, wir tun alles.“

WP: „Danke, wir werden es unseren Leserinnen und Lesern berichten.“

von Seiten der Stadt: „Auch danke.“

WP: „Tschüs“

von Seiten der Stadt: „Auch tschüs.“

Wie gesagt: 80 Prozent des Artikels sind gut, aber dann diese verpasste Chance.

von meiner Seite: „Auch tschüs.“