Guten Morgen! Pacman hat Weltschmerz :-(

Leiden oder Horror am Zweig (foto: zoom)

Es gibt zur Zeit viele Gründe in Weltschmerz zu versinken: Trump, Krieg, Klimakrise, soziale Ungerechtigkeiten, ein CDU-Kanzlerkandidat Merz, Lügen, Populismus…

Vielleicht hilft mir Jason Stanley, Erasing History die Lage besser zu verstehen. Ich habe gestern Abend bei guter Musik von Volker Kriegel, Inside Missing Link (Doppel-LP) die ersten Kapitel begonnen: „One lesson the past century has taught us is that authoritarian regimes often find history profoundly threatening.“ (Eine Lektion, die uns das vergangene Jahrhundert gelehrt hat, ist, dass autoritäre Regime die Geschichte oft als äußerst bedrohlich empfinden.)

Erinnert euch diese Aussage an George Orwells 1984 oder an die Literatur vebrennende Feuerwehr in Ray Bradburys Fahrenheit 451?

Was helfen die vielen guten Bücher mit ihren wohlbegründeten Argumenten und Fakten, wenn die Lüge immer schon ein paar Meilen voraus ist? Lest mal dazu: „A new era dawns. America’s tech bros now strut their stuff in the corridors of power“
https://www.theguardian.com/commentisfree/2024/nov/11/a-new-era-dawns-americas-tech-bros-now-strut-their-stuff-in-the-corridors-of-power?

Während Robert Habeck ankündigt, auf der toxischen Plattform X (vormals Twitter) aktiv zu werden, verlässt der britische Guardian mit seinen Millionen Follower*innen Elon Musks Lügenstadl. Immerhin.

Ich lege Rory Gallaghers Irish Tour 1974 auf den Plattenteller: A Million Miles away…

„Ein Doktor sagte: Misch dieses Medikament zusammen mit Alkohol in einem Glas. Und du hast the devil’s brew. Das Teufelsgebräu.“
„Ich habe musikalische Ziele im Kopf, und es ist alles sehr abstrakt. Doch nur so kann ich leben. Von Tag zu Tag. Von Woche zu Woche.“
Am 10. Januar 1995 gab Rory Gallagher sein letztes Konzert. Er starb fünf Monate später, am 14. Juni, mit 47 Jahren in London.
https://www.deutschlandfunk.de/vor-25-jahren-gestorben-rory-gallaghers-schlussakkord-100.html

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=RxiEMpcI83E

„This hotel bar lost all its people, the piano man has caught the last bus home
The old bartender collapsed in the corner, why I’m still here, I just don’t know“

4 Gedanken zu „Guten Morgen! Pacman hat Weltschmerz :-(“

  1. Man möchte ausrufen: Jungs, jetzt reißt euch Mal zusammen und hört mit dem Jammern auf. Gegen wen geht es gerade? Gegen euch? Kaum.
    Es geht momentan gegen Migrant*innen, die aus Frauenhäusern, Kirchenasyl und von ihren Ausbildungs- und Arbeitsplätzen abgeschoben werden. Gegen Teilnehmer*innen des CSD, die in diesem Jahr in fast jeder Stadt mit rechten Gegendemonstranten rechnen musste. Aus den USA schallt den Frauen die Androhung von Kontrolle über ihren Körper, Gewalt und Vergewaltigung aus den Tweets und Mündern Rechtsextreme entgegen. Und in Köln stellt ein Mitglied der CDU das Frauenwahlrecht in Frage.
    Jungs, rappelt euch auf und unterstützt diejenigen, deren Rechte durch rechte Politik zuerst beschnitten werden.

    1. Wir erwarten unsere volle Emanzipation weder von der Zulassung der Frau zu dem, was man freie Gewerbe nennt, und von einem dem männlichen gleichen Unterricht – obgleich die Forderung dieser beiden Rechte nur natürlich und gerecht ist – noch von der Gewährung politischer Rechte. Die Länder, in denen das angeblich allgemeine, freie und direkte Wahlrecht existiert, zeigen uns, wie gering der wirkliche Wert desselben ist. Das Stimmrecht ohne ökonomische Freiheit ist nicht mehr und nicht weniger als ein Wechsel, der keinen Kurs hat. Wenn die soziale Emanzipation von den politischen Rechten abhinge, würde in den Ländern mit allgemeinem Stimmrecht keine soziale Frage existieren. Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein. Nur in der sozialistischen Gesellschaft werden die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen.

  2. @Johanna

    Nun ja, es ist doch Carole Cadwalladr, die hier den besten Beitrag liefert – der verlinkte Guardian-Artikel.

    Aber die fünf Minuten Weltschmerz alter weißer Männer musste ich mir heute gönnen.

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