Schulbeginn: Endlich wieder lernen ;-) Pen-Spinning.

Manchmal ist es nicht so ganz einfach zu entscheiden. Lernt der Mensch wegen der Schule oder trotz ihr? Für alle hyperaktiven Überflieger und Hochbegabten möchte ich zu Schuljahresbeginn ein zusätzliches Betätigungsfeld aufgezeigen:

Pen-Spinning:

Warum?

Warum?

Für den Berliner Literaturwissenschaftler und Amokexperten Joseph Vogl ist es geradezu ein Wesenszug des Amoklaufs, dass er aus der Mitte der Gesellschaft kommt. Der sich abrupt aus allen sozialen Beziehungen lösende Desperado erschüttert in selbstmörderischer Raserei die befriedeten Zonen seiner Umgebung: Schulen, Universitäten oder die familiäre Idylle. „Überall suchen die treffsichere Genauigkeit und die hohe Beliebigkeit der Gewalt des Amokläufers genau diese Räume, aus denen die Theatralik seiner Gewalt eine Landschaft der Verwüstung herstellt“, schreibt Vogl. Amok ereignet sich in einer Art heiligem Zorn, der niemanden außen vor lässt. Alle sind schuld am Elend des Täters, deshalb werden auch alle zum potenziellen Ziel seiner Rache. … fr

Ist das eine Antwort?

Ich weiß es nicht.

taz: Predigt gegen die Initiative „Pro Reli“

Unter dem Vorwurf

Verrat am christlichen Auftrag

schreibt Christian Füller in der taz eine „Bergpredigt“ gegen die Initiative „Pro Reli“

Die Kirchen kämpfen in Berlin für ein Pflichtfach Religion statt Ethik an den Schulen. Dabei ist die ungerechte Schule als solche der Skandal.

Jetzt also auch noch in der U-Bahn. Auf ihrem Schlussspurt zum Schulvolksbegehren „Pro Reli“ haben die Berliner Kirchen verkündet, sie wollten in öffentlichen Verkehrsmitteln für den Religionsunterricht kämpfen. Noch sind nicht alle Unterschriften beisammen, die das Volksbegehren ermöglichen würden. Die Stimmung drehe sich, so verkünden die Prediger in der Messe. Und wollen nicht enden mit ihren Aufrufen. Sie vergällen damit dem reflektierten Kirchgänger nicht nur den Sonntagsgottesdienst.

Sie profanisieren zugleich die Idee der Kirche, indem sie ihre Unterschriftensammler im Wortsinn in den Untergrund schicken. Wie Bettler sollen sie in der Rushhour gestressten Pendlern eine Glaubensfrage unter die Nase halten. Und weil die nicht ausweichen können, bringen der evangelische Bischof und der katholische Kardinal alle Verkehrsteilnehmer in eine – pardon – bescheuerte Situation… weiter in der taz

Subversive Aktion läuft weiter: DerWesten wird kaputt geschrieben

Ist es nicht der Traum eines jeden Journalisten, dass seine Artikel an den Küchentischen der Städte und Dörfer landauf und landab diskutiert werden. Heute ist es mir in meiner eigenen Küche passiert. Terminus technicus: „Der Küchenzuruf“.

Ruft meine Frau: „Hast du gelesen, dass Trainer an den Schulen unterrichten sollen?“

Nee, hatte ich nicht. Aber dann. Klick, Klack:

Zidane im Physiklabor - Da macht Schule Spaß ;-)
Zidane im Physiklabor – Da macht Schule Spaß 😉

Ich schreibe mal nichts zum Inhalt, denn das hätte Peter Szymaniak als Autor des Artikels leisten müssen.

Stattdessen ein Bild aus der Grabbelkiste: „Ha’m wa da nich‘ irgendwo was mit einem Lehrer.“

Die Einleitung: „… sollen nach WAZ-Informationen …“

Meine Güte! Wer hat da wen bei welcher Gelegenheit aus welchem Grunde wann informiert?

Weiter: „Auf Druck der CDU-Regierungsfraktion werden …“

Wer hat da wen gedrückt? Die ganze Fraktion? Hau ruck – und alle Mann noch mal – Hau ruck …

Gab es Gegendruck? Von wem? Wenn nicht, warum musste dann überhaupt gedrückt werden? Die Regierungsfraktion ihre eigene Regierung? Die SPD-Fraktion im Sitzstreik?

Nach diesem alles und jedes vernebelnden Einstieg beleuchtet der Autor den Sachverhalt von allen Seiten. Ach was, von ungefähr zwei Seiten:

„CDU-Fraktionsvize Bernhard Recker“

„CDU-Bildungspolitiker Klaus Kaiser“

Kennt der Autor den niemanden sonst, den er hätte anrufen können? „Herr Schulleiter Müller, können sie mir bitte …“ Oder einen von der Uni, oder einen von der SPD, oder von den Eltern, oder von den Lehrern, oder, oder, oder ….

Damit wäre ich jetzt am Ende, wenn da nicht noch ein zusätzliches Detail hinzu käme:

Der Autor kommentiert seinen eigenen Artikel!

Wenn ich so etwas in der Zeitung sehe, dann weiß ich: Das ist 08/15, Wühltisch bei C&A, Grabbelkiste bei Woolworth. Billig!

Aber die Schlagzeile: Whough! Das klickt!

„Fußballprofis!?“, habe ich meiner Frau geantwortet. „Lass man gut sein. Das werden 400 Euro-Kräfte. Die sind billiger.“

Schulstudien: Ungerechtigkeiten beim Schulwechsel. Daten zurückgehalten.

Heute befasst sich die Süddeutsche in einem „Spezial“ mit der Bildungspolitik. In einem Kommentar weist Tanjev Schultz auf die die Zunahme der Schul-Tests hin hin und bemerkt:

„In den USA lässt sich studieren, wie eine grassierende Testiritis immer mehr Frust erzeugt. Die Schulen sind dort jedenfalls nicht besser geworden.“

Die Einschränkung der freien Schulformwahl durch die verbindlichen Gutachten der Grundschullehrer/innen ist von den Eltern ohne große politische Gegenwehr geschluckt worden. Es rumort zwar in den „Tiefen der Elternschaft“, aber diese Unzufriedenheit konnten die Bildungspolitiker/innen bislang erfolgreich zerstreuen.

Die Grundschulgutachten stehen, wie die Studien nach Einschätzung von Experten zeigen, auf tönernen Füßen. Die entsprechenden Daten werden pikanterweise noch nicht veröffentlicht.

Dies nährt bei mir den Verdacht, dass die Tests mehr und mehr zu einem Manipulationsinstrument der Bildungspolitiker werden.

Weiter im Kommentar der SZ: (Hervorhebungen von mir)

„…Tests reichen eben nicht, es muss auch die nötige Hilfe für die Schulen geben. Werden sie mit den Studien alleingelassen, fördert das Abwehrreaktionen und Tricks bei der Statistik. Schon jetzt versuchen einige Kultusminister die Arbeit der Forscher so zu beeinflussen, dass sie möglichst wenige schlechte und möglichst viele gute Nachrichten verkünden können. So konnten in der Iglu-Studie die heiklen Ergebnisse zu den Schullaufbahn-Empfehlungen noch nicht vorgestellt werden.

Die Minister hatten offenbar Angst, die Freude über die guten Leseleistungen wäre dahin, wenn bekannt wird, wie ungerecht es beim Wechsel aufs Gymnasium zugeht. Nun müssen die Forscher diese Daten zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen – mit dem Effekt, dass es dann wieder genervt heißen wird: Noch eine Studie!“

SBL: Sauerländer Bürgermeister wünschen keine Gesamtschulen im HSK

Ich gebe an dieser Stelle ungefiltert und unbearbeitet die Pressemitteilung des Sauerländer Bürgerliste wieder. Das Thema ist sehr vielschichtig und voller interessanter Facetten, aber ich komme zur Zeit nicht dazu, mich tiefer hineinzuknien 🙁 )

Nur eine kleine Vorbemerkung:

Mit der Einrichtung des Schulzweckverbandes Winterberg-Medebach hätte es die Möglichkeit gegeben, über eine Gesamtschule Winterberg nachzudenken. Winterberg verfügt über eine Hauptschule und ein Gymnasium. Medebach über ein auf Sek I amputiertes Gymnasium. Es gab im Raum Hallenberg, Medebach, Winterberg keine Realschule. Hallenberg hat nun einen Realschulzweig an die Hauptschule angegliedert.

In Olsberg wird bei sinkenden Schülerzahlen die Realschule in naher bis mittlerer Zukunft mit der Hauptschule verbunden. Eine gymnasiale Oberstufe wird dort nicht entstehen.

Realschule in Olsberg/HSK
Realschule in Olsberg/HSK

Meiner Einschätzung nach wollen die Bürgermeister in ihren Gemeinden nicht alleine mit einer Hauptschule sitzen bleiben. Denn bei allen Euphemismen von Frau Sommer & Co sickert auch im Hochsauerland immer mehr der Gedanke ein, das die Haupschule eine „Resteverwertungsschule“ ist bzw. sein könnte. Die Bürgermeister sehen in einer Gemeinde, die lediglich eine Hauptschule anbietet, einen Standortnachteil.

Da zur Zeit alles und jedes evaluiert wird, bin ich sehr dafür, den Wunsch der Bevölkerung nach möglichen Schulformen zu evaluieren.

Die sinkenden Schülerzahlen werden Änderungen der schulischen Organisationsformen erzwingen. Die Frage dabei ist, ob die Richtung politisch diskutiert wird oder wie bislang üblich von oben dekretiert.

Jetzt aber die Pressemitteilung von heute:

Sauerländer Bürgermeister wünschen keine Gesamtschulen im HSK

Im Gegensatz zu vielen anderen Landkreisen und Städten in NRW besteht im Hochsauerlandkreis für Schülerinnen und Schüler immer noch nicht die Möglichkeit des Besuchs einer Gesamtschule.

Als es im Oktober 2008 in Pressemitteilungen hieß, die Stadt Lippstadt starte bei den Eltern von rund 2000 Grundschülerinnen und –schülern eine Befragung nach dem Wunsch und dem Bedarf einer Gesamtschule, griff die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste dieses Thema auf und stellte an den Landrat den Antrag „Befragung der Eltern von Schülerinnen und Schülern der ersten drei Grundschulklassen nach dem Wunsch und dem Bedarf der Einrichtung ein oder mehrerer Gesamtschulen im Kreisgebiet“.

Der SBL-Fraktion war bei der Stellung des Antrags sehr wohl bewusst, dass nach dem Schulrecht NRW nicht der Kreis, sondern die Städte und Gemeinden des HSK die Schulträger sind. Trotzdem hält es die SBL für sinnvoll, eine gemeindeübergreifende Umfrage unter Federführung und Koordination der Kreisverwaltung durchzuführen. Denn bisher bestehen wenig Erkenntnisse darüber, ob und in welchen Städten und Gemeinden Eltern Interesse an der Einrichtung einer Gesamtschule haben. Hinzu kommt, dass 11 von 12 kreisangehörigen Gemeinden zu klein für die Einrichtung einer nur für eine Gemeinde bestimmten Gesamtschule sind. Daher ist es nach Meinung der SBL sinnvoll die Bedarfsfeststellung nicht nur innerhalb einzelner Gemeinden durchzuführen, sondern für den gesamten HSK. Im nächsten Schritt könnte dann im Einvernehmen mit den Kommunen eine gemeindeübergreifende Planung für die Errichtung einer oder mehrerer Gesamtschulen erfolgen.

Per Verwaltungsvorlage empfahl nun der Landrat den Mitgliedern des Kreisausschusses und des Kreistags den Antrag der SBL-Fraktion abzulehnen.

Zur Erläuterung und Begründung teilte der Landrat mit, der Antrag sei zum einen nicht fristgerecht für die nächste Sitzung des Schulausschusses eingereicht worden, zum anderen sollte das Antragsbegehren zunächst im Rahmen der Hauptverwaltungsbeamtenkonferenz am 12.11. mit den Bürgermeistern diskutiert werden. Die Bürgermeister hätten am 12.11. einmütig den Beschluss gefasst den Antrag abzulehnen, „da es sich bei dem Thema nicht um die Angelegenheiten und die originären Zuständigkeiten des Hochsauerlandkreises handelt“.

Der Landrat stellt in seinem Schreiben dar, dass für Städte und Gemeinden „die Verpflichtung der Einrichtung einer Gesamtschule besteht, wenn in ihrem Gebiet ein Bedürfnis besteht und die dafür notwendige Mindestgröße (vier Parallelklassen pro Jahrgang – 112 Schüler/innen) dauerhaft erreicht wird. Die Gemeinden können Gesamtschulen dauerhaft auch im Zusammenhang errichten. Für den Fall, dass die Zusammenarbeit nicht zur Errichtung führt, ist der Kreis verpflichtet.“

Weiter heißt es im Schreiben des Landrats an die SBL-Fraktion: „Das Initiativrecht – und somit auch die Bedarfsabfrage bei den Eltern – ist laut Schulrecht vorrangig Angelegenheit der örtlichen Ebene. Der Hochsauerlandkreis würde – sofern er dem Antrag der SBL nachkommt – in die Rechte der örtlichen Schulträger eingreifen.“

Mit anderen Worten, es ist Aufgabe der Städte und Gemeinden eine Elternbefragung nach dem Wunsch und dem Bedarf einer oder mehrerer Gesamtschulen durchzuführen.

Es bleibt abzuwarten, ob die Bürgermeister den Antrag der SBL-Kreistagsfraktion aufgreifen und endlich die entsprechenden Elternumfragen starten. Die Stadtverwaltung Lippstadt gibt sicher gerne
Auskunft darüber, wie und mit welchem Ergebnis die dortige Elternbefragung durchgeführt worden ist.

Handlungsbedarf sieht die SBL-Kreistagsfraktion auch bei der Kooperationsbereitschaft des Landrats und der Bürgermeister. In den nächsten Jahren werden die Schülerzahlen weiter drastisch abnehmen. Der finanzielle Spielraum sowohl des Kreises als auch der Gemeinden wird noch enger werden. Deshalb hält die SBL-Kreistagsfraktion einen Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Kreis und Gemeinden sowie der Gemeinden untereinander für wichtig.

Testen – testen – testen … doch wer unterstützt Lehrkräfte und Schüler?

„…Die teilweise albernen Rituale der Kultusminister, die Rankings und methodischen Probleme im Zusammenhang mit PISA-E, dem Bundesländervergleich, nähren die Überzeugung: Diese Vergleiche sind höchst entbehrlich. Sie werden parteipolitisch instrumentalisiert und dienen der Legitimierung von allen möglichen, ideologisch motivierten Schnellschüssen: Kopfnoten, Turbo-Abitur, ein Übermaß an Lernstandserhebungen und Vergleichsarbeiten. Solche Maßnahmen bereiten den Schulen nichts als Probleme, ohne dass Unterstützung und Hilfen folgen. Und immer noch haben die wenigsten Kultusminister kapiert, dass sie ihre Politik auf die Schülerinnen und Schüler mit den größten Lernproblemen konzentrieren, die Aussonderung in Sonderschulen beendet und der Hauptschulbildungsgang abgeschafft werden müssen…“ weiter auf der Website der GEW

Lektoren entlassen, heißt Synergien schaffen

Leute seht das doch mal positiv:

Schon seit mehreren Jahren halte ich meinem Sohn die Zeitung vor die Nase und sage: „Finde die 10 Rechtschreibfehler auf dieser Seite und die vier Grammatikfehler auf den folgenden Seiten.“ Da spart man doch als Eltern die vielfältigen Schulunterstützungsbücher, wie „Grammatik perfekt für die 5. Klasse“, „Schreibe korrekt in der 6. Klasse“. Wirklichkeitsnah und die Profis verbessern, dass steigert die Motivation der Kindern und es ist doch so lebensnah. Und den Lehrermangel kann man auch ausgleichen.

Das schafft Synergien! meint nicht ganz so ernst

Tisha

Bundeswehr und Schulen in NRW

Neue Planspiele nach dem Planspiel Börse?

Das Schulministerium und die Bundeswehr haben in NRW eine Vereinbarung geschlossen:

„…Mit dieser Vereinbarung soll die Kooperation zwischen Schulen und Jugendoffizieren bekräftigt werden. Ziel ist eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Rahmen der politischen Bildung. Jugendoffiziere der Bundeswehr besuchen wie bisher die Schulen in Nordrhein-Westfalen. Sie werden auch in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften und Referendarinnen und Referendaren eingebunden. Die Bundeswehr bietet Lehrkräften und Mitgliedern der Schulverwaltung Besuche ihrer Einrichtungen und Seminare zur Sicherheitspolitik an. Angebote zur politischen Bildung sollen regelmäßig in den Medien des Schulministeriums und des Wehrbereichskommandos II veröffentlicht werden…“

weiter auf den Seiten des Schulministeriums.