HSK: Die Linke im Netz – noch nicht angekommen

Die Linke im HochsauerlandkreisHeute schaue ich mir den Internet-Auftritt „der Linken“ im Hochsauerlandkreis an. Meine Frage an die Website zielt (siehe Artikel hier) auf die Interaktivität des Internetauftritts. E-Mail Adressen, tote Foren und langweilige, weil nichtssagende, Gästebücher zählen nicht.

Ich kann es kurz machen:

„Die Linke“ ist nach meinen oben genannten Kriterien in der Websphäre des Hochsauerlandkreises noch nicht angekommen.

Inhaltlich und räumlich bleiben sie sogar noch hinter der FDP zurück. Die Website macht eine völlig zersplitterten Eindruck.

Der Hochsauerlandkreis an sich kommt in seiner Ganzheit nicht vor.

Es gibt keine Möglichkeit zu kommentieren.

Meine Vermutung:

Die Website ist „von oben“ eingerichtet worden und kann „von unten“ wegen einer schwächelnden Basis (ich beziehe mich auf das Internet) nicht mit politisch aktivem Leben gefüllt werden.

Als nächste Partei bzw. Parteigruppierung folgt demnächst nach dem Alphabet die Sauerländer Bürgerliste.

Wahl-O-Mat zur Europawahl

Zum Wahl-O-Mat 2009

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ihren Wahl-O-mat für die Europawahl 2009 präpariert:

Mehr Parteien, neues Design, englische Sprachversion: Im Superwahljahr ist vieles neu beim Wahl-O-Mat. Erstmals hat die bpb alle zur Wahl zugelassenen Parteien und politischen Vereinigungen eingeladen, am Wahl-O-Mat teilzunehmen. Insgesamt 29 Parteien und politische Vereinigungen haben die Chance genutzt und die Wahl-O-Mat-Thesen beantwortet. Jetzt sind Sie an der Reihe: Vergleichen Sie Ihre Standpunkte mit den Positionen der Parteien! mehr Infos

Ich habe mir erlaubt, den Wahl-O-Mat entscheiden zu lassen, mit welcher Partei ich am meisten übereinstimme:

Der Wahl-O-Mat sagt mir Bescheid ;-)
Der Wahl-O-Mat sagt mir Bescheid 😉

Mmhhh … da komme ich doch ins Grübeln …

Abgesehen von den Spielereien ist die Seite recht informativ. Es werden 29 von den 32 zur Europawahl kandidierenden Parteien vorgestellt und darüber hinaus Materialien für den Bildungsbereich zur Verfügung gestellt.


Ach du lieber Gott! EU-Wahlkampf im Sauerland

EU-Wahlen: Christliche Gesinnungsveranstaltung bei Kolping.

Früher, so ist es mir berichtet worden, predigte der Pastor am Vorabend der Wahlen zu sein Schäfchen solcherart in der Kirche:

„Ich darf Euch zwar nicht sagen, welche Partei ihre wählen sollt, aber wählt christlich!“.

Ein fast unverblümter CDU-Wahlaufruf erschien heute in der Sauerländer Heimatzeitung „Westfalenpost“.

„Wer christliche Werte in Europa möchte, sollte wählen gehen“

In einem undistanzierten Artikel über eine gering besuchte Diskussionsveranstaltung der Kolpingsfamilien des Pastoralverbundes Bigge retten die Gänsefüßchen in der Schlagzeile auch nicht die Objektivität der Berichterstattung.

Hier ein Ausschnitt (Hervorhebungen von mir):

Um für die Europawahl am 7. Juni zu werben, hatten sich die Kolpingsfamlien des Pastoralverbundes Bigge um Referenten für eine Diskussionsrunde „Christliche Werte in Europa” bemüht. Der heimische EU-Abgeordnete und Kolpingbruder Dr. Peter Liese war dabei, Hartmut Steeb (Generalsekretär Evangelische Allianz) und Lieses „Freund” Rocco Buttiglione.

Zur Begrüßung verteilte Letzterer in Bigge einen Handkuss an die Frauen, der Mann ist eben ein Gentleman – und Italiener. Er wurde 2004 bekannt, weil ihn der EU-Innenausschuss als EU-Kommissar für Rechts- und Innenpolitik abgelehnt hatte. Unter anderem hatte er sich gegen die Ehe Homosexueller ausgesprochen, wobei er gestern zu dem Thema betonte: „Gemeinsam Kinder zeugen zu können, ist eine wichtige soziale Funktion der Ehe.”

Die Mehrheit gegen Buttiglione, der gerne klar Stellung bezieht und ein guter Freund von Papst Johannes Paul II. war, lag damals bei einer Stimme. Und diese geringe eine Stimme war es auch, die Peter Liese gestern als Anlass zur Hoffnung sah, dass eine dezidiert katholische Position kein Hindernisgrund für ein öffentliches Amt in der EU sein dürfe. … weiter im Artikel.

Das Hochsauerland nach Kyrill: Nichts Neues im Südosten von NRW

Fichtenacker im Hochsauerland: In zehn Jahren werden hier Weihnachtsbäume geerntet und in die Metropolen verkauft.
Fichten-Acker im Hochsauerland: In zehn Jahren werden hier Weihnachtsbäume geerntet und in die Metropolen verkauft.

Kyrill hat getobt und gewütet.

Da haben sich so manche Waldbauern an die Brust geschlagen und gejammert: Die Fichte – dieser Flachwurzler – muss ersetzt werden. Her mit den Douglasien und was es sonst noch alles gibt an klimatisch geeigneten Bäumen für die stürmische und wärmere Zukunft.

Millionen flossen aus dem Machtzentren von NRW in dieses von der Naturkatastrophe so gebeutelten, armen Landes am Rande von NRW. Die Bilder der zerborstenen Fichtenspargel, der vom Wind entweideten Flächen und Schneisen waren herzzerreißend.

Ein paar Millionen Euro später, sieht es links und rechts von den mit Kyrill-Geldern geteerten Landstraßen gar nicht nach dem an den Klimawandel angepassten Wechsel in der Waldbewirtschaftung aus.

Was ist passiert?

Die Waldbauern haben nachgedacht.

Aus einem Gespräch mit einem sehr konservativen Forstwirt habe ich Folgendes herausgefiltert:

Die Fichte bringt Umsatz nach 30 Jahren (einer Generation). Es wird Holz für die verarbeitende Industrie erzeugt.

Die Douglasie braucht 60 Jahre, zwei Generationen. Was ist dann eigentlich mit meinem Wald? Ob selbst die eigenen Kinder noch hier wohnen bleiben?

Gut und schön die Ökologie, aber ich, Waldbauer, lebe definitionsgemäß nur eine Generation.

Noch besser: Nordmanntannen anbauen. Das gibt Weihnachtsbäume in nur 10 Jahren und Umsatz, Umsatz, Umsatz.

Warum soll ein Waldbauer amerikanische Roteichen, Stileichen, Buchen, Douglasien oder Küstentannen anpflanzen, wenn ihm die jungen Pflanzen vom Wild weg gefressen werden, da er das Geld für die Schutzzäune nicht hat?

Ein kompliziertes Thema.

Die grüne “ Sauerländer Bürgerliste“ im Hochsauerland meint:

… Statt die Entwicklung mit Laubholz stärker zu fördern, hat das Land im vergangenen Jahr offensichtlich die Vorliebe der sauerländer Waldbesitzer für Schnittgrün- und Weihnachtsbaummonokulturen weiter finanziell unterstützt: Unter dem Begriff *vorbeugender Waldschutz* wurden vom Land Häckselung großer Flächen gefördert auf denen nachfolgend Weihnachtsbäume gepflanzt werden. Bei diesen Maßnahmen werden die Bodenstrukur vollkommen zerstört und eine erosionsgefährdete Kultursteppe hinterlassen. Mit nachhaltiger Forstwirtschaft im öffentlichen Interesse hat das nach Ansicht der Grünen nichts zu tun. Offensichtlich handelt es sich hierbei eher um eine Landesförderung für Weihnachtsbaumbarone …. komplett hier

Die Grünen im HSK. Interaktiv im Netz?

Heute schaue ich mir den Internet-Auftritt der Grünen im Hochsauerlandkreis an. Meine Frage an die Website zielt (siehe Artikel hier) auf die Interaktivität des Internetauftritts. E-Mail Adressen, tote Foren und langweilige, weil nichtssagende, Gästebücher zählen nicht.

Meine Bewertung ist völlig subjektiv und genügt nicht objektiven Kriterien.

Vorab meine Meinung in Schulnoten: 4-, blauer Brief, Förderunterricht, bitte überarbeiten!

Klick auf die Website von Bündnis 90 / Die Grünen – Kreisverband Hochsauerland.

Die Farben sind nett, aber leider ist die rechte Seite mit dem Twitter-Symbol völlig aus den Fugen geraten:

Screenshot: Die Website der Grünen im HSK am 11. Mai 2009
Screenshot: Die Website der Grünen im HSK am 11. Mai 2009

Die letzte Meldung (Listenaufstellung) ist vom 6. Mai und damit einigermaßen aktuell.

Leider können diese Artikel und Meldungen überhaupt nicht kommentiert werden. Das ist ganz schlecht bei einer Partei, die doch zumindest ideell basisdemokratische Ansprüche vertreten hat. Rückkopplung gleich NULL.

Der Twitter Account zwitschert völlig belangloses Zeugs und wiegt die Selbstbezogenheit der Beiträge im Artikelformat in keinster Weise auf.

Politisch wichtige regionale Themen finden sich nicht oder nur in homöopathischen Dosen auf der Website der Grünen.

Fazit: Trotz schöner Farben – kein Internetauftritt, den ich von einer modernen Partei erwarte.

Leider vollkommen blöde ist der auf jeder Seite unten in der rechten Spalte platzierte Spruch:

Grüne wählen macht glücklich!? Ohooo ...
Grüne wählen macht glücklich!? Ohooo…

Grüne wählen macht glücklich!

Dieser eine Satz lädt im hier gezeigten grafischen Kontext jeden politisch pfiffigen Gegner zur Satire ein.

Nehmt den bloß raus! Möglichst bis gestern 😉

Demnächst nach dem Alphabet „Die Linke“.

Das Interview: Condoleeza Rice käme bei uns durch

Condoleeza Rice: sieben Minuten, die bei uns normal wären.

Heute habe ich mir das Interview mit Condoleeza Rice angesehen.

Am 27. April 2009 hatten zwei Studenten der Stanford University Ex-US-Außenministerin Condoleeza Rice auf Abu Ghraib und Guantánamo angesprochen.

Das Interview stellten sie als Video auf Youtube.

Frau Rice steht nach diesem Interview in den USA unter Druck und es ist nicht sicher, ob sie auf Ihren Lehrstuhl an der Stanford Universität zurück kommen kann.

Ich habe das Video gesehen. Ich habe die Übersetzung in der Frankfurter Rundschau gelesen und ich habe gedacht: Bei uns wäre das gar nicht als Skandal aufgefallen.

Die Arroganz der Politiker, wie sie in ihrem Satz „Do your homework!“ gipfelt, ist in Deutschland der Normalfall.

Rice wird vielleicht über eine kleine Unachtsamkeit – sie hat sich zu sicher unter Gleichgesinnten gewähnt – stolpern.

Die deutsche Condoleeza Rice könnte klick Wolfgang Clement klack heißen und hat diese Art der politischen Darstellung jahrelang als Erfolgsmodell betrieben, macht es immer noch, und er ist immer noch ganz oben dabei.

Der Nu des Augenblicks, ein ausgestreckter Zeigefinger, dozierende Besserwisserei – in den USA kann es eine Politikerin oder einen Politiker den Kragen kosten.

Wir hingegen sind es von jung an gewohnt, zusammengestaucht zu werden und richten uns speichelleckend um die Epizentren der Macht ein.

Das zumindest macht kein US-Amerikaner auf Dauer. Und ich finde das richtig gut.

Update: Kaum habe ich den Artikel geschrieben, finde ich in der taz Folgendes:

In der NRW-Presse gilt rechts vor links, sagt Oliver Keymis, Vizepräsident im Düsseldorfer Landtag. Nach Ansicht des Grünen suchen Medienmacher in der Krise den Schulterschluss mit den Mächtigen … weiter

Gemein: Warte nur, balde ruhest du auch

Und warte bald ruhest auch Du
Das ist gemein, so hundsgemein: Warte nur, balde ruhest du auch

Da hat man harmonische Tage mit seinem sympathischen Besuch aus den großen Städten der bundesrepublikanischen Republik verlebt und nach fünf Tagen kommt dann so ein Bild ins Postfach geflattert 😉

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten.

Dabei grübelte ich gerade über die Stille und Ruhe nach, die in meinem Briefkasten herrschen wird, wenn die kleine „hyperaktive“ Fraktion der Sauerländer Bürgerliste(SBL) aus dem Kreistag in Meschede verschwindet – nach den Kreistagswahlen.

Ich habe sie nicht gewählt, ich bin ihnen nicht verpflichtet, aber:

Mir haben die vielen, vielen, ja sehr vielen Pressemitteilungen gefallen, da sie doch immer wieder inhaltliche Themen enthielten, die mich Dinge im Sauerland neu entdecken ließen.

Ihre Website, ein unbebildertes, textlastiges WordPress-Blog, spiegelt authentisch die Politik der SBL wider, eine Fundgrube an Themen und Details der Lokalpolitik wie ich sie auf den Websites der anderen Parteien bislang nicht entdecken konnte.

Ein Fenster in den Kreistag.

Es wäre schade, wenn wir die Tafel mit dem Goethe-Zitat demnächst auch ans Kreishaus nageln müssten, weil das Fenster geschlossen wird.

Letzte Meldung: Hochsauerland – Grüne sind sich nicht mehr grün

Die Grünen des Hochsauerlandkreises haben Probleme, die ich in ihren Verästelungen noch nicht überschaue.

Darum veröffentliche ich hier zwei sehr unterschiedlichen Meldungen und einen Artikel aus der Lokalpresse:

Zum Ersten:

Eine gut gelaunte Mitgliederversammlung bestimmte am Dienstag die KandidatInnen für Bundestag und Kreistag auf ihrer Sitzung im Mescheder Pulverturm… weiter

Zum Zweiten:

Trennung vollzogen

Auf der gestrigen Kreismitgliederversammlung der Grünen im HSK wurden der Bundestagskandidat und die Listenkandidaten für die Kreistagswahl gewählt. Alle Kandidaten der Sauerländer Bürgerliste, die sich dort zu Wahl stellten um damit die Spaltung zu beenden, wurden nicht gewählt… weiter

In der Lokalpresse liest sich das Ganze dann so:

Arnsberg. Überraschung bei Bündnis 90/Die Grünen im Hochsauerlandkreis: Am Dienstagabend haben die Mitglieder auf einem Parteitag in Meschede den früheren Arnsberger Regierungsvizepräsidenten Heiko-Michael Kosow (61) zum Kandidaten für die Bundestagswahl am Sonntag, 27. September, nominiert.

Heiko-Michael Kosow (61) erhielt 21 Stimmen.

Gegenkandidaten waren Reinhard Loos aus Brilon (6 Stimmen) und Herbert Goffin aus Freienohl (10). Kosow, Soziologe und Verwaltungsfachmann, war von 1997 bis 2008 Stellvertreter des Regierungspräsidenten  gewesen.

Für den Kreistag stellten die Grünen ein völlig neues Team auf. Kandidatin für den Fraktionsvorsitz ist Susanne Ulmke aus Arnsberg-Voßwinkel, für den Vizevorsitz Antonius Vollmer, Forstwirt aus Frielinghausen.

Die Plätze 3 und 4 gingen an Martina Wolf (Arnsberg) und Antonius Becker (Sundern).

Frage: Warum war die Wahl eine „Überraschung“ ?

Michael Wolffsohn: Die Mauer ist weg – Brückenschlag zwischen Nationen, Religionen und Generationen, aber auch schichtenübergreifend. Das ist alternativlos, notwendig – und möglich

Nachdem ich gestern den Artikel über Gastarbeiter, Islamismus und die aufgeklärten Deutschen bei den ruhrbaronen gelesen und verlinkt hatte, fiel mir etwas später ein Interview mit Michael Wolffsohn ein, welches ich vor einiger Zeit gelesen, aber noch nicht verdaut hatte.

Wolffsohns Artikel habe ich immer mit Interesse gelesen, obwohl mir manche seiner Gedanken „querlagen“. Aber wir lesen ja nicht nur, um in unserer Meinung bestätigt zu werden 😉

Der Historiker Michael Wolffsohn spricht in dem Interview vom März diesen Jahres über sein Gartenstadtprojekt in Berlin, den Umgang der jüdischen Gemeinschaft mit nichtjüdischen Ehepartnern, das «Eiserne Kreuz» und eine damals aktuelle Papst-Ausstellung.

Herr Wolffsohn, Sie sind Eigentümer der «Gartenstadt Atlantic», einem deutschjüdisch- türkischen sozial und integrationspolitischen Wohnprojekt mit 50 Häusern im Berliner Stadtteil Wedding. Was beabsichtigen Sie mit diesem kulturellen Konzept einer Gartenstadt?

Den Brückenschlag zwischen Nationen, Religionen und Generationen, aber auch schichtenübergreifend. Das ist alternativlos, notwendig – und möglich. Kultur ist dabei unser Integrationsinstrument. Ihr Verlag sollte sich hieran ideell und materiell beteiligen. Meine «Knete» als deutscher Professor – und mehr habe ich nicht – reicht bei weitem nicht aus, um das nachhaltig fortzuführen.

Am 12. März veranstalten Sie in Ihrer Gartenstadt mit der Bundeskanzlerin Merkel, jüdischen und türkischen Vertretern einen großen Empfang unter dem Motto «Muslime und Juden feiern gemeinsam: 60 Jahre Israel – 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland ». Inwieweit ist die Veranstaltung auch so etwas wie ein Erfolgsbeweis ihres Wohnmodells?

Das ist der Erfolg schlechthin, zumal die Initiative hierzu von meinen muslimischen Freunden Mehmet Daimagüler und Özcan Mutlu (MdA, Bündnis 90/Die Grünen) kam. Eine schönere Belohnung kann ich mir nicht denken. Das Interesse an der Veranstaltung ist enorm. Das ist ein gutes Zeichen. Dieses Wohnmodell ist eben mehr: Es ist ein Gesellschaftsmodell.

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