Über 100 000 Patienten in Nordrhein-Westfalen wegen Missbrauchs berauschender Substanzen im Krankenhaus behandelt. Überdurchschnittlicher Anstieg bei Jugendlichen.

Sekt oder Selters. Vitus aut virtus.  (archiv: zoom)
Sekt oder Selters? Immer mehr Jugend- liche entscheiden sich für den Alkohol. (archiv: zoom)

Düsseldorf (IT.NRW). Nahezu 102 000 Patientinnen und Patienten aus Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2010 stationär wegen des Missbrauchs einer berauschenden Substanz im Krankenhaus behandelt.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das zwar 1,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, aber 10,9 Prozent mehr als im Jahr 2005. Nahezu drei Viertel (74 525) der mit der Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen“ Behandelten waren Männer, das waren 10,4 Prozent mehr als 2005.

Die Zahl der mit dieser Diagnose behandelten Frauen war 2010 mit 27 364 um 12,4 Prozent höher als fünf Jahre zuvor. Damit wurde bei etwa jedem 116. Mann und jeder 334. Frau im Lande eine auf die Einnahme von psychoaktiven Substanzen zurückzuführende Gesundheitsstörung diagnostiziert.

80 Prozent der Behandelten waren zur Zeit des Krankenhausaufenthaltes zwischen 25 und 65 Jahre alt, 14 Prozent waren jünger als 25 Jahre und 6 Prozent waren 65 Jahre oder älter.

Gemessen an der Bevölkerung wiesen Patientinnen und Patienten aus Bielefeld (0,93 Prozent) und Dortmund (0,90 Prozent) landesweit die höchsten Quoten bei dieser Diagnose aus. Die niedrigsten Behandlungsquoten haben die Statistiker für die in den Kreisen Olpe (0,29 Prozent) und Borken (0,34 Prozent) gemeldeten Einwohner ermittelt.

In 72 Prozent der Fälle waren die festgestellten 102 000 psychischen und Verhaltensstörungen im Jahr 2010 auf Alkohol zurückzuführen. Auch hier war die Zahl der Patientinnen und Patienten mit 73 841 zwar um 2,7 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, aber um 11,4 Prozent höher als 2005.

Überdurchschnittlich zugenommen hat dabei die Zahl der Jugendlichen, die aufgrund von Alkoholmissbrauch im Krankenhaus behandelt werden mussten: Die Zahl der unter 18-Jährigen war mit 4 415 um 52,6 Prozent, die der 18 bis 25-Jährigen mit 4 992 um 60,0 Prozent höher als 2005.

Die Statisktik für den Hochsauerlandkreis
Die Statistik für den Hochsauerlandkreis und mehr. (auf das Bild klicken)

Gezählt werden in dieser Statistik alle stationär in einem Krankenhaus behandelten Kranken mit Wohnsitz in NRW einschließlich sog. Stundenfälle (Patienten, die bereits am Aufnahmetag wieder entlassen oder in ein anderes Krankenhaus verlegt wurden). Die regionale Zuordnung wird nach dem Wohnort der Patienten vorgenommen.

IT.NRW: NRW-Einwohnerzahl geht weiter zurück. Starker Rückgang im Hochsauerland.

Bevölkerungsrückgang? Nicht in der Einkaufsmeile von Dortmund (Archiv: zoom)
Bevölkerungsrückgang? Nicht in der Einkaufsmeile von Dortmund (Archiv: zoom)

Bevölkerung im Regierungsbezirk Arnsberg

Bevölkerung im Regierungsbezirk Arnsberg
Verwaltungsbezirk Bevölkerung
30. Juni 2010 31. Dezember 2010 30. Juni 2011
insgesamt darunter
weiblich
insgesamt darunter
weiblich
insgesamt darunter
weiblich
Arnsberg, Reg.-Bez. 3 667 033 1 869 144 3 658 011 1 863 865 3 650 640 1 859 069
Hochsauerlandkreis 268 851 136 017 267 601 135 360 266 529 134 768
Arnsberg, Stadt 74 617 38 121 74 227 37 959 74 063 37 899
Bestwig 11 167 5 705 11 285 5 830 11 094 5 655
Brilon, Stadt 26 431 13 477 26 335 13 391 26 241 13 329
Eslohe (Sauerland) 9 150 4 556 9 149 4 562 9 124 4 553
Hallenberg, Stadt 4 395 2 198 4 391 2 196 4 400 2 205
Marsberg, Stadt 20 993 10 405 20 800 10 278 20 702 10 226
Medebach, Stadt 7 915 3 966 7 912 3 952 7 868 3 922
Meschede, Stadt 31 049 15 717 30 823 15 594 30 693 15 516
Olsberg, Stadt 15 180 7 633 15 102 7 588 15 046 7 573
Schmallenberg, Stadt 25 408 12 767 25 281 12 701 25 266 12 689
Sundern (Sauerland), Stadt 28 836 14 505 28 730 14 442 28 566 14 377
Winterberg, Stadt 13 710 6 967 13 566 6 867 13 466 6 824

Düsseldorf (IT.NRW). Die Einwohnerzahl Nordrhein-Westfalens ist auch im ersten Halbjahr 2011 zurückgegangen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, hatte das bevölkerungsreichste Bundesland Ende Juni 17 836 512 Einwohner, das waren 8 642 weniger als zu Jahresbeginn.

Der Rückgang resultierte überwiegend aus der negativen Bilanz bei der natürlichen Bevölkerungsbewegung (−28 074), d. h. die Zahl der Sterbefälle (93 836) war im ersten Halbjahr 2011 höher als die Zahl der Geborenen (65 762). Bei den Wanderungen ergab sich dagegen ein positiver Saldo: Im ersten Halbjahr zogen 19 436 Menschen mehr nach NRW als das Land verließen.

In den Regionen des Landes war die Entwicklung unterschiedlich:

So stieg die Bevölkerungszahl in den Regierungsbezirken Münster (+2 629) und Köln (+3 276) um etwa 0,1 Prozent. In den Regierungsbezirken Düsseldorf (−5 033) und Detmold (−2 143) ging sie dagegen um etwa 0,1 Prozent zurück.

Den größten Rückgang musste der Regierungsbezirk Arnsberg (−7 371) hinnehmen – die Einwohnerzahl verringerte sich um 0,2 Prozent. 60 Prozent der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens lebte Mitte 2011 in den Kreisen (10 723 205) und 40 Prozent in den kreisfreien Städten (7 113 307) des Landes. Während die Kreise in den ersten sechs Monaten des Jahres 14 581 (−0,1 Prozent) Einwohner verloren, konnten die kreisfreien Städte ihre Bevölkerungszahl um 5 939 (+0,1 Prozent) erhöhen.

Größte Stadt in Nordrhein-Westfalen ist mit 1 010 269 Einwohnern (+3 150) weiterhin Köln, gefolgt von Düsseldorf mit 589 682 (+947), Dortmund mit 580 335 (−109) und Essen mit 573 372 (−1 263) Einwohnern. Kleinste Gemeinde im bevölkerungsreichsten Bundesland ist nach wie vor Dahlem im Kreis Euskirchen mit 4 125 Einwohnern (+9). (IT.NRW)

Ergebnisse für die einzelnen kreisfreien Städte, Kreise und kreisangehörigen Städte und Gemeinden NRWs finden Sie hier.

Die Landwirtschaftsfläche in Nordrhein-Westfalen hat um 633 km² abgenommen.

Archivfoto: zoom
Archivfoto: zoom

Düsseldorf (IT.NRW). Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Nordrhein-Westfalen hat von 2001 bis 2011 um 633 km² abgenommen; dies ist eine Größenordnung, die in etwa der Gesamtfläche der Städte Bonn, Köln und Leverkusen entspricht (625 km²).

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, nimmt die landwirtschaftlich genutzte Fläche mit 16 742 km² knapp die Hälfte (49,1 Prozent) der gesamten Landesfläche (34 092 km²) ein. Ein Viertel der Fläche in Nordrhein-Westfalen (25,6 Prozent = 8 732 km²) ist bewaldet – gegenüber 2001 bedeutet dies ein Zuwachs um 3,5 Prozent. Auf Gebäude- und zugehörige Freiflächen entfallen 12,8 Prozent der Landesfläche (4 357 km²), auf Verkehrsflächen 7,0 Prozent (2 403 km²), auf Wasserflächen 2,0 Prozent (669 km²), auf Erholungsflächen 1,9 Prozent (634 km²) und auf Betriebsflächen 1,1 Prozent (361 km²).

Den höchsten Anteil der Landwirtschafts- an der Gesamtfläche hat die Gemeinde Titz (Kreis Düren) mit 84,9 Prozent. Bei der Waldfläche liegt die Gemeinde Kirchhundem (Kreis Olpe) mit einem Anteil von 75,0 Prozent und bei der Wasserfläche die Stadt Rees mit 12,4 Prozent auf Platz eins. Die kreisfreie Stadt Herne weist gleich in zwei Kategorien die höchsten Anteile auf: 44,1 Prozent ihrer Gesamtfläche entfallen auf die Gebäude- und Freiflächen und 19,3 Prozent auf die Verkehrsflächen. Bei der Erholungsfläche belegt die kreisfreie Stadt Essen mit 11,1 Prozent und bei der Betriebsfläche die Gemeinde Niederzier (Kreis Düren) im rheinischen Braunkohlerevier mit 37,1 Prozent den Spitzenplatz.

Die Statistiker weisen darauf hin, dass gewerblich genutzte Gebäude (z. B. Fabrikgebäude) in der Kategorie „Gebäude- und Freifläche“, Gewerbeflächen ohne Gebäude (z. B. Lagerplätze, Halden, Abbauland) dagegen in der Kategorie „Betriebsfläche“ nachgewiesen werden. Die Daten basieren auf Angaben der Katasterämter.

Ausriss Katasterangaben für das Hochsauerland (screenshot)
Ausriss Katasterangaben für das Hochsauerland (screenshot)

Ergebnisse für Gemeinden, Städte und Kreise zu diesem Thema.

NRW – Schuljahr 2010/2011: Zwei von fünf Viertklässlern wechselten zum Gymnasium

Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen. (grafik: it.nrw)
Übergang von der Grundschule zu den weiterführenden Schulen. (grafik: it.nrw)

Düsseldorf (IT.NRW). 167 462 Schüler/-innen in Nordrhein-Westfalen wechselten im Sommer 2010 nach dem 4. Jahrgang der Grundschule in eine weiterführende Schule. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, waren das 3,3 Prozent weniger Schüler/-innen als im Sommer 2009 (173 150) und sogar 14,0 Prozent weniger als zehn Jahre zuvor (2000: 194 699).

Bei den vier Regelschulformen war der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr an den Hauptschulen (-10,0 Prozent auf 21 244) am höchsten, gefolgt von den Realschulen (-4,4 Prozent auf 47 523) und den Gymnasien (-1,3 Prozent auf 65 870). Bei den Gesamtschulen (+0,1 Prozent auf 31 763) lag die Zahl der Übergänger/-innen nahezu auf Vorjahresniveau.

Wie die obige Grafik zeigt, wechselten im Sommer 2010 – wie in den Vorjahren – etwa zwei von fünf (39,3 Prozent) Viertklässlern auf ein Gymnasium; im Jahr 2000 waren es 34,8 Prozent.

28,4 Prozent (2000: 29,6 Prozent) der Übergänger/-innen gingen auf eine Realschule, 19,0 Prozent (16,0 Prozent) auf eine Gesamtschule und 12,7 Prozent (18,8 Prozent) auf eine Hauptschule.

Ergebnisse für Gemeinden, Städte und Kreise Internet unter:
http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2011/pdf/47_11.pdf

NRW: 6,7 Prozent weniger Schüler in der Sekundarstufe I. Winterberg hat 21 Prozent Gymnasiasten weniger. Olsbergs Haupschule verliert 19 Prozent.

Düsseldorf. 1 101 646 Schülerinnen und Schüler besuchen im zurzeit laufenden Schuljahr 20010/11 die Sekundarstufe I (Klassen 5 bis 10) einer allgemeinbildenden Schule in Nordrhein-Westfalen.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sind das 78 671 (−6,7 Prozent) weniger als im Schuljahr 2009/10.

Update: Zur Interpretation der Zahlen für die Gymnasien bitte unbedingt die Kommentare lesen.

Interessant sind folgende Tatsachen:

  • die einzige Schulform die nicht verloren hat, sind die Gesamtschulen. Diese sind allerdings im Hochsauerlandkreis nicht vorhanden.
  • die Sekundarstufe I der Gymnasien hat überproportional verloren. Im Schnitt -14,6% gegenüber einem Gesamtdurchschnitt von -6,7 in NRW.
  • Winterbergs Gymnasium hat gar 20,8% Schülerinnen und Schüler weniger, über alle Schulformen verliert die Wintersportmetropole 16,1%.
  • Während die Hauptschulen in NRW – 6,7% Schülerinnen und Schüler zählen, sind es in Olsberg -19,3%.
Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen
in Nordrhein-Westfalen in der Sekundarstufe I
Schulform Schuljahr 2009/10 Schuljahr 2010/11
Schüler(innen) Anteil Schüler(innen) Anteil
Hauptschule 201 525 17,1% 188 055 17,1%
Realschule 316 411 26,8% 311 045 28,2%
Gesamtschule 192 605 16,3% 192 774 17,5%
Gymnasium 398 032 33,7% 338 958 30,8%
sonst. Schulen im Bereich der Sek. I 71 744 6,1% 70 814 6,4%
Zusammen 1 180 317 100,0% 1 101 646 100,0%

17,1 Prozent sind Schülerinnen und Schüler einer Hauptschule, 28,2 Prozent einer Realschule, 17,5 Prozent einer Gesamtschule und 30,8 Prozent eines Gymnasiums.

In den vorstehenden Zahlen sind auch die Ergebnisse für Schülerinen und Schüler der Verbundschulen enthalten. An 17 Hauptschulen werden im zurzeit laufenden Schuljahr 2 262 (2009/10: 1 517) im Realschulzweig und an vier Realschulen 734 (2009/10: 545) Schülerinnen und Schüler im Bildungsgang Hauptschule unterrichtet.

Das gesamte Zahlenwerk kann man hier als PDF einsehen, herunterladen oder ausdrucken.

Ein paar Zahlen aus unserer Region:

Nordrhein-Westfalen
Hauptschule 201 525 17,1 % 188 055 17,1 % – 6,7 %
Realschule 316 411 26,8 % 311 045 28,2 % – 1,7 %
Gesamtschule (Sek. I) 192 605 16,3 % 192 774 17,5 % + 0,1 %
Gymnasium (Sek. I) 398 032 33,7 % 338 958 30,8 % – 14,8 %
sonst. Sek. I-Schulen1)_ 71 744 6,1 % 70 814 6,4 % – 1,3 %
zusammen 1 180 317 100 % 1 101 646 100 % – 6,7 %

Reg.-Bez. Arnsberg
Hauptschule 45 134 18,6 % 41 854 18,5 % – 7,3 %
Realschule 65 692 27,1 % 64 535 28,5 % – 1,8 %
Gesamtschule (Sek. I) 38 489 15,9 % 38 419 17,0 % – 0,2 %
Gymnasium (Sek. I) 76 977 31,7 % 65 433 28,9 % – 15,0 %
sonst. Sek. I-Schulen1)_ 16 194 6,7 % 15 937 7,0 % – 1,6 %
zusammen 242 486 100 % 226 178 100 % – 6,7 %

Hochsauerlandkreis
Hauptschule 5 775 28,7 % 5 358 29,0 % – 7,2 %
Realschule 6 774 33,7 % 6 605 35,8 % – 2,5 %
Gesamtschule (Sek. I) – – – – X
Gymnasium (Sek. I) 6 368 31,7 % 5 300 28,7 % – 16,8 %
sonst. Sek. I-Schulen1)_ 1 203 6,0 % 1 190 6,4 % – 1,1 %
zusammen 20 120 100 % 18 453 100 % – 8,3 %

Brilon, Stadt
Hauptschule 544 26,2 % 502 26,2 % – 7,7 %
Realschule 580 28,0 % 582 30,4 % + 0,3 %
Gesamtschule (Sek. I) – – – – X
Gymnasium (Sek. I) 674 32,5 % 551 28,8 % – 18,2 %
sonst. Sek. I-Schulen1)_ 275 13,3 % 281 14,7 % + 2,2 %
zusammen 2 073 100 % 1 916 100 % – 7,6 %

Meschede, Stadt
Hauptschule 683 26,7 % 650 27,5 % – 4,8 %
Realschule 940 36,7 % 926 39,1 % – 1,5 %
Gesamtschule (Sek. I) – – – – X
Gymnasium (Sek. I) 870 34,0 % 735 31,1 % – 15,5 %
sonst. Sek. I-Schulen1)_ 67 2,6 % 55 2,3 % – 17,9 %
zusammen 2 560 100 % 2 366 100 % – 7,6 %

Olsberg, Stadt
Hauptschule 238 26,6 % 192 22,6 % – 19,3 %
Realschule 553 61,8 % 543 63,9 % – 1,8 %
Gesamtschule (Sek. I) – – – – X
Gymnasium (Sek. I) – – – – X
sonst. Sek. I-Schulen1)_ 104 11,6 % 115 13,5 % + 10,6 %
zusammen 895 100 % 850 100 % – 5,0 %

Winterberg, Stadt
Hauptschule 550 39,4 % 489 41,8 % – 11,1 %
Realschule – – – – X
Gesamtschule (Sek. I) – – – – X
Gymnasium (Sek. I) 809 58,0 % 641 54,8 % – 20,8 %
sonst. Sek. I-Schulen1)_ 36 2,6 % 40 3,4 % + 11,1 %
zusammen 1 395 100 % 1 170 100 % – 16,1 %

Die Schülerstatistik von NRW: Hauptschulen verlieren landesweit. Die Situation vor Ort in Winterberg und Nachbargemeinden. Wohin sind die Hallenberger Realschüler verschwunden?

Hauptschule Siedlinghausen bald mit Realschulzweig? (archiv: zoom)
Eine Schulform strauchelt: Hauptschule Siedlinghausen bald mit Realschulzweig? (archiv: zoom)

Heute Mittag hatten wir die Pressemeldung des Statistischen Landesamts veröffentlicht, waren aber noch nicht genauer auf das Zahlenwerk eingegangen. Da sich die Erhebung auf einen Zeitraum von 30 Jahren bezieht, lässt sich sehr gut ein langfristiger Trend für die Schulformen herauslesen.

Für die Hauptschulen ist der Einbruch mehr als dramatisch. Besuchten im Schuljahr 1980/81 noch 623 974 Schülerinnen und Schüler diese Schulform, sind es in diesem Schuljahr lediglich 188 055 Schüler. Im Vergleich zum letzten Schuljahr betrug der Absturz 6,7 Prozent. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass die Hauptschule am Ende ist. Den Bildungspolitikern, die zur Zeit noch meinen, die Hauptschule retten zu können, muss man sagen, dass sie einen aussichtlosen Bergauf-Kampf führen – Steilwand ohne Haken und Sicherung.

Es ist dabei wichtig, Ursache und Wirkung nicht zu verwechseln. Der Niedergang der Hauptschule liegt nicht an den uneinsichtigen Eltern, die ihre Kinder nicht an dieser Institution anmelden. Die Eltern haben vielmehr verstanden, und sei es nur intuitiv, dass das deutsche Schulsystem sozial selektiert, und sie wollen ihre Kinder nicht auf die Abwärtsrutsche setzen.

In den letzten Jahren hat es darüber hinaus genügend nationale und internationale Studien und wissenschaftliche Untersuchungen gegeben, die Mängel des bundesdeutschen Bildungssystems schonungslos offen gelegt haben.

Die CDU in NRW ist für ihre Ignoranz gegenüber diesen Entwicklungen und Einsichten von den Wählern abgestraft worden.

Zurück zu den Zahlen, hinein in den Regierungsbezirk Arnsberg.

Hier besuchten 1980/81 noch 139 828 Schüler die Hauptschule. Heute sind es lediglich 41 854. Setzen wir 1980/81 als 100%, so sind es 2010/2011 30%. Gegenüber dem vergangenen Schuljahr beträgt der Absturz 7,3 Prozent. Das sind 0,6 Prozent mehr als der Landesdurchschnitt.

Kampf der Standorte – bildungspolitische Dynamik hinter dem Rücken der Akteure
Gehen wir nun zu Winterberg, Hallenberg, Medebach, Olsberg und Brilon.
Diese Orte sind lokal interessant, weil sich hier mit der Einrichtung von Realschulzweigen auf Gemeindeebene ein Kampf um die Schüler entwickelt hat, nachdem der Kreis nach unserer Kenntnis in den letzten Jahren keinerlei koordinierende Schulpolitik betrieben hat. Die Rache des unerledigten Gegenstandes und vielleicht auch der Hochmut des Kreises haben zu großer bildungspolitischer Dynamik hinter dem Rücken der Akteure geführt.

Zurück zu den Zahlen, auf nach Winterberg, Medebach, Hallenberg. In diesem Teil des HSK ist das Rumpfgymnasium Medebach mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg zu einem Schulzweckverband zusammengelegt worden worden. Ein Unikum in der Bildungslandschaft NRWs, welches der Stadt Medebach zur Zeit den Erhalt einer „höheren“ Bildungseinrichtung sichert. Außerdem wurde an die Hauptschulen Hallenberg/Medebach ein Realschulzweig angedockt, um unter anderem ein Ausbluten nach Hessen hin zu verhindern.

Wo sind die Hallenberger Realschüler?
Die Realschüler sucht man in der Statistik für Medebach und Hallenberg allerdings vergeblich. Und das liegt an folgendem Vorgehen des Statistischen Landesamtes:

unter Bezug auf Ihre heutige Anfrage kann ich Ihnen mitteilen,
dass in der amtlichen Schulstatistik die Schüler in den sog.
Verbundschulen entsprechend der Schulform gezählt werden.

D. h., dass Schüler im Realschulzweig einer Hauptschule als
Hauptschüler (und umgekehrt) gezählt werden.

Es gibt keine eigene Kategorie für die Hallenberger und Medebacher Realschüler als Zweig der Hauptschule. Allerdings, so eine Mitarbeiterin von IT.NRW, würden diese, jetzt  als Hauptschüler geführten Schülerinnen und Schüler, in der „Schulabgängerstatistik“ dann wieder als Realschüler korrekt auftauchen.

So haben wir in Winterberg, Hallenberg und Medebach zur Zeit keine Realschüler in der Statistik.

Mit -11,1 Prozent sind die beiden Winterberger Hauptschulen in diesem Schuljahr ganz dramatisch eingebrochen.

In Medebach wird die Haupschule statistisch nicht geführt, sondern in Hallenberg. Dadurch ist der Zuwachs der Hallenberger Hauptschüler zu erklären. Rechnen wir die Schülerzahlen für 1980/81 von Medebach(412) und Hallenberg(278) zusammen, erhalten wir 690 Schüler der Hauptschulen vor 30 Jahren, heute sind davon noch 354 geblieben.

Wenn wir den Winterberger Verlust als dramatisch bezeichnen, so müssen wir die Entwicklung der Olsberger Hauptschule mit dramatisch² etikettieren: -19,3% im Vergleich zum letzen Jahr. Der Trend über die vergangenen 30 Jahre geht von 557 auf 192.

In Brilon verloren die Hauptschulen im Vergleich zum vergangenen Schuljahr 7,7 Prozent ihrer Schüler. Hier ist eine neue Verbundschule mit einem Realschulzweig eingerichtet worden, der gegen die konfessionelle alte Realschule als Konkurrenz antreten wird.

Konkurrieren werden in Zukunft die Schulstandorte Hallenberg/Medebach, Winterberg, Olsberg und Brilon im nächsten Schuljahr mit schon lange existierenden(Olsberg, Marienschule Brilon) Realschulen und neuen Realschulzweigen(Hallenberg, Winterberg-Siedlinghausen, Brilon).

Gewinnen werden die Bürgermeister, die nicht nur Zahlen lesen können, sondern auch die langfristigen Trends und ihre Ursachen erkennen.

Das komplette Zahlenwerk gibt es hier als PDF.

NRW: 2,11 Millionen Schüler an allgemeinbildenden Schulen

In unserem BriefkastenDüsseldorf (IT.NRW). In Nordrhein-Westfalen besuchen im zurzeit laufenden Schuljahr 2 113 901 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Schule (ohne Weiterbildungskollegs).

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sind das 35 604 (−1,7 Prozent) weniger als im Schuljahr 2009/10.

Schüler/-innen an allgemeinbildenden Schulen1) in Nordrhein-Westfalen
Schulform Schuljahr 2009/10 Schuljahr 2010/11
Grundschule 680 770 662 860
Hauptschule 201 525 188 055
Realschule 316 411 311 045
Gesamtschule 234 958 238 043
Gymnasium 596 672 596 863
sonstige Schulen2) 119 169 117 035
Zusammen 2 149 505 2 113 901
1) ohne Weiterbildungskollegs; 2) Förderschulen, freie Waldorfschulen, Volksschulen

662 860 (−2,6 Prozent) Schülerinnen und Schüler in NRw besuchen im zurzeit laufenden Schuljahr eine Grundschule, 188 055 (−6,7 Prozent) eine Hauptschule, 311 045 (−1,7 Prozent) eine Realschule, 238 043 (+1,3 Prozent) eine Gesamtschule und 596 863 (+0,03 Prozent) ein Gymnasium.

Ergebnisse für Gemeinden, Städte und Kreise finden Sie hier.

IT.NRW legt neue Studie zur demografischen und sozialen Entwicklung in Nordrhein-Westfalen und seinen Regionen vor: Hochsauerlandkreis bei der Abiturquote weit hinten.

In unserem BriefkastenDüsseldorf (IT.NRW). Die Bevölkerungszahl in Nordrhein-Westfalen nimmt ab und die Menschen werden älter. Gleichzeitig wird die Bevölkerung aber auch vielfältiger, qualifizierter und erwerbsorientierter. Regionale Besonderheiten nehmen zu und die Unterschiede zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen werden größer.

Dies sind die zentralen Ergebnisse der Studie „Demografische und soziale Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen und seinen Regionen 1999 bis 2009„, die der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen jetzt vorgelegt hat.

Der soziale Wandel hat nicht nur Auswirkungen auf die Verteilung von Ressourcen innerhalb der Gesellschaft, sondern stellt neue Anforderungen an die politischen Akteure und die Gesellschaft insgesamt.

Im vorliegenden Bericht wurden die Bevölkerungsentwicklung, die Teilhabe am Bildungs- und Erwerbssystem, die durch Erwerbsarbeit erzielten Einkommen sowie die Änderungen des Zusammenlebens thematisiert. Diese Entwicklungen wurden differenziert nach Frauen und Männern sowie nach Personen mit und ohne Migrationshintergrund betrachtet. Außerdem wurden Unterschiede zwischen den Regionen herausgearbeitet: Sowohl in Bezug auf die Bevölkerungsentwicklung als auch hinsichtlich der Bildungsstruktur, der Erwerbsorientierung und der Arbeitsmarktsituation gibt es in Nordrhein-Westfalen regionale Besonderheiten und Unterschiede zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen.

Zur Original-Datei bitte auf das Bild klicken.
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Erhebliche Unterschiede zeigen sich beispielsweise bei der Bildungsstruktur: Die Abiturientenquote (Anteil von Schulabgängern mit Fachhochschul- und Hochschulreife an allen Schulabgängern von allgemeinbildenden Schulen) war 2009 in den kreisfreien Städten höher als in den Kreisen. Führend war die Stadt Bonn, wo die Abiturientenquote bei 51,2 Prozent lag, gefolgt von Münster (46,6 Prozent) und Leverkusen (44,1 Prozent) – die niedrigsten Werte ergeben sich für die Kreise Borken (23,2 Prozent) und Kleve (24,4 Prozent). Die Studie „Demografische und soziale Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen und seinen Regionen 1999 bis 2009“ steht hier zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Dramatische Prognose für das Hochsauerland: Schülerschaft schrumpft bis 2019 um mehr als ein Viertel.

schuelerzahlen2019
Demographische Entwicklung im Hochsauerland. Die Alarmsignale stehen auf rot. (Grafik: it.nrw)

Düsseldorf (IT.NRW). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den nordrhein-westfälischen Grund-, Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien wird aufgrund der demografischen Entwicklung bis zum Jahr 2019 auf etwa 1 710 000 zurückgehen (-321 000 bzw. -15,8 Prozent im Vergleich zu 2009).

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt in seiner gerade erschienenen regionalisierten Schülerprognose 2010 zeigt, steigen die Schülerzahlen nur in den Städten Düsseldorf (+9,1 Prozent), Köln (+3,5 Prozent) und Bonn (+2,5 Prozent).

In allen übrigen kreisfreien Städten und Kreisen des Landes sind in den kommenden zehn Jahren sinkende Schülerzahlen zu erwarten, allerdings mit unterschiedlichem Ausmaß:

Gefahr droht vielen Schulstandorte im HSK. Hier die Grundschule Siedlinghausen. (foto: zoom)
Gefahr droht vielen Schulstandorte im HSK. Hier die Grundschule Siedlinghausen. (foto: zoom)

Während der Kreis Coesfeld (-27,8 Prozent), der Kreis Höxter (-27,5 Prozent), der Hochsauerlandkreis (-26,3 Prozent) und der Kreis Heinsberg (-25,1 Prozent) die stärksten Verluste zu verzeichnen haben werden, wird der Rückgang in den Städten Leverkusen (-0,8 Prozent), Münster (-5,9 Prozent), Essen (-7,7 Prozent) und Bielefeld (-8,0 Prozent) voraussichtlich am geringsten ausfallen.

Die von den Statistikern vorgelegte regionalisierte Schülerprognose wird jährlich aktualisiert. Sie umfasst – jeweils auf der Ebene der kreisfreien Städte und Kreise – voraussichtliche Schülerbestände nach Schuljahrgängen für die Jahre 2009 bis 2019 sowie Prognosen der Schulabgänge nach Abschlussarten für die Jahre 2010 bis 2020. Die Ergebnisse basieren auf der aktuellen „Vorausberechnung der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens 2008 bis 2030/2050“ sowie den amtlichen Schuldaten der Jahre 2007 bis 2009.

Eine PDF-Version des Statistischen Berichtes „Regionalisierte Schülerprognosen in Nordrhein-Westfalen 2010“ steht im Internet-Angebot von IT.NRW unter der Adresse https://webshop.it.nrw.de/webshop/details.php?id=16665 zum kostenlosen Download zur Verfügung. Die Entwicklung der Schülerzahlen bis 2019 in den kreisfreien Städte und Kreisen finden sie unter: http://www.it.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2010/pdf/171_10.pdf

Landtagswahl in NRW 2010: Ergebnisse im Internet

In unserem BriefkastenDüsseldorf (IT.NRW). Unter der Adresse „www.wahlergebnisse.nrw.de“ wird der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen am Wahlsonntag, dem 9. Mai 2010, im Internet die vorläufigen amtlichen Endergebnisse der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen präsentieren.

Die Daten werden am Wahlabend ständig aktualisiert und stehen in Form von Tabellen und Grafiken (HTML-Tabellen, CSV- bzw. TXT- und PDF-Dateien) zum Abruf bereit. Das Informationsangebot umfasst neben den aktuellen Daten zum Vergleich auch Ergebnisse der letzten Landtagswahl im Jahre 2005. Mit dem Vorliegen erster Resultate rechnen die Statistiker am Wahlabend gegen 20 Uhr.

Zusätzlich bietet der Landesbetrieb interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, speziell eingerichtete Wahl-Newsletter sowie die Bereitstellung von Daten im RSS-Format (sog. RSS-Feeds) zu abonnieren.