
Wertschöpfender Mensch in der Loipe (foto: beuermann)
Ich versuche seit 19 Jahren die Winterberger Politik zu verstehen. Gebt mir noch 19 Jahre und ich erkläre sie euch.
Im Mitteilungsblatt der Stadt Winterberg Nr. 19 [sic!] lese ich auf Seite 3, dass die Winterberger ihr lückenhaftes öffentliches Personennahverkehrsnetz (ÖPNV) durch Bürgerbusse stopfen wollen.
“Neuer Bürgerbus erschließt bald die Höhendörfer”, heißt es in einem Artikel auf Seite 3. Was noch fehle, seien “ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer”. Diese benötigten keine besonderen Voraussetzungen. “Er oder sie … sollte mindestens 21 Jahre alt sein und einen Führerschein der Klasse 3 besitzen.”
Auf Seite 8 entwickelt Tourismusdirektor Michael Beckmann “Die unverwechselbare Marke ‘Winterberg'”.
“Ökonomisch attraktive, wertschöpfungsstarke Gäste mit längerer Aufenthaltsdauer” sollen Winterberg und Hallenberg entdecken, also in der Region möglichst viel Geld ausgeben.
Ich habe nichts dagegen, dass die “Schlüsselakteure” des Tourismus weiterhin viel Geld und noch mehr Geld verdienen, aber aus welchen Gründen sollen dann andere für umsonst arbeiten?
Wo fängt das an, und wo hört das auf?
BusfahrerIn? Nennen wir jetzt Bürgerbus – kostet nichts.
AltenpflegerIn? Nennen wir ab jetzt Bürgerpflege – kostet nichts.
PolizistIn? Nennen wir ab jetzt Bürgerwehr – kostet nichts. (Aufgepasst! Höchstens unsere Demokratie)
Arzt/Ärztin? Nennen wir Bürgerheiler – kostet nichts.
Dieser Blog – kostet nichts, und das ist gut so.
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