Medienkrise: Endlich wieder eine WP-Umfrage

Die große WP Weihnachtsumfrage
Die große WP Weihnachtsumfrage (foto: zoom)

Im November ist Schonzeit für Weihnachtskonsumenten, wenigstens für mich persönlich. Das habe ich vor Jahr und Tag festgelegt.

Heute nun flattert mir die große WP-Weihnachtsumfrage ins Haus und reißt mich jäh aus der melancholisch gefärbten Tristesse des blass-nebligen Novembers.

Dann wollen wir mal:

ad 1: Weihnachtsschwimmen oder durch den Wald laufen. Wegen der Besinnung!

ad 2: Lesetipp: Heinrich Böll(Katholik!), Nicht nur zur Weihnachtszeit.

ad 3: Nö! Die Laufstrecken(siehe ad 1) muss ich immer selbst ausleuchten.

ad 4: In der Wüste. Fort Davis, da ist es auf jeden Fall knochentrocken.

ad 5: Klar, denn schon am 1. Weihnachtstag ist die Geschenk-Orgie von Heiligabend vorbei.

ad 6: Die ist nun wirklich dumm: Wie soll ich wissen, was für viele schöner ist?

ad Dankeschön-Paket mit Elch-Nussknacker: Stecken lassen – wir haben den perfekten Nussknacker. Foto, Beschreibung und Bezug stelle ich in den nächsten Tagen in dieses Blog ein.

ad WP dauerhaft bestellen: wir haben sie heute käuflich erworben und wir sagen mal, dass da noch an der Qualitätsschraube gedreht werden muss.

ad „Ja, ich möchte den LCD-Fernseher von Philips gewinnen!“: Nö, ich möchte lieber eine von den Kisten los werden. Ein gutes Radio wäre mir lieber oder ein technisch hochwertiger Plattenspieler.

Zur Zeitung haben Sie nichts gefragt. Schade.

Licht am Ende des Tunnels III

Licht am Ende des ...
Licht am Ende des ...

Gestern habe ich das Buch „Meinungsmache“, von Albrecht Müller endlich zu Ende gelesen.

Ich schreibe „endlich“, weil man „den Müller“ in einem Rutsch lesen müsste. Das habe ich nicht geschafft, denke aber, dass ich das ein oder andere Kapitel noch einmal lesen beziehungsweise hier im Blog genauer beschreiben werde.

Dazu gehören die Passagen über die Bertelmann-Stiftung, Bildungspolitik und Medienpolitik.

Heute belasse ich es bei der Ankündigung.

Wer das Buch nicht selbst bezahlen kann und in der Nähe wohnt, kann es sich bei mir ausleihen.

Wie der Linkspopulist Albrecht Müller unbedingt gelesen werden kann.

Lesen ganz entspannt im Hier und Jetzt.
Lesen ganz entspannt im Hier und Jetzt.

Ich habe mir lange überlegt, ob ich Drogen in diesem Blog abbilden sollte und habe mich schweren Herzens entschlossen, keine Zensur auszuüben.

Das Bild handelt nicht vom Weizenbier, nicht von einer Kerze und auch nicht vom Salz- und Pfefferstreuer, sondern von Albrecht Müllers Buch „Meinungsmache„.

Es liegt auf einem kleinen runden Tisch in der „Rotbuche“ .

Zum Zeitpunkt der Aufnahme wurden folgende Zeilen auf der  Seite 212 gelesen:

Meinungsmache: Bofinger
Meinungsmache: Peter Bofinger

Laurie Garrett, The Coming Plague – Mein Lesetipp zur Schweinepest und allen Seuchen, die noch kommen werden.

Laurie Garrett, The Coming Plague, Newly Emerging Diseases In A World Out Of Balance
Laurie Garrett, The Coming Plague, Newly Emerging Diseases In A World Out Of Balance

Vor 13 Jahren habe ich auf „National Public Radio“ (NPR) eine wunderbare Besprechung dieses damals gerade erschienen Buches von Laurie Garrett gehört. Ich habe mir das Buch gekauft und die mehr als 600 Seiten wie einen Krimi verschlungen.

Als Wissenschaftsjournalistin durchmisst die Autorin die medizinischen, biologischen und gesellschaftlichen Hintergründe von Seuchen wie:

  • Marburg Virus
  • Yelllow Fever
  • Lassa Fever
  • Ebola
  • Swine Flu
  • Legionnaires‘ Disease
  • HIV
  • Hanta Virus

Auch heute noch ist das Buch ein „Muss“ für jeden, der sich mit dem Thema „Seuchen“ auseinandersetzt oder -setzen will.

Das Buch ist großartig. Laurie Garrett ist großartig. Niemals populistisch, immer wissenschaftlich und dabei doch verständlich, wie so viele geniale US-amerikanische Wissenschaftler bzw. Wissenschaftjournalisten. (Oh hätten wir in D nur einen Bruchteil von ihnen!).

Da ich mit meinem Blog keine Geld verdiene, muss sich schon jeder selbst um die Kauf- bzw. Ausleihmöglichkeiten kümmern.

Laurie Garrett wird immer noch im NPR als Expertin angefragt. Einfach dorthin „surfen“ und ihren Namen ins Suchfeld eingeben.

Ihre eigene Website ist leider nicht so gelungen, aber vielleicht auch Geschmackssache.

Wilhelm Busch – ein Antisemit!? Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück …

Wilhelm Busch, Plisch und Plum, Kapitel 5:

Kurz die Hose, lang der Rock,
Krumm die Nase und der Stock,
Augen schwarz und Seele grau,
Hut nach hinten, Miene schlau –

Schmulchen Schievelbeiner

So ist Schmulchen Schievelbeiner.
(Schöner ist doch unsereiner!)

So schreibt und zeichnet Wilhelm Busch, dessen Zeichnungen ich für zwei Artikel hier und hier im Blog verwendet habe.

Wilhelm Busch ein Antisemit? Ich weiß es (noch) nicht, weil mir diese Geschichte erst gestern Abend unter die Augen gekommen ist.

Alles kalter Kaffee!“ mag die Fachwelt hier rufen, „ist doch schon alles lange bekannt und x-mal durchgekaut!“

Das habe ich dann auch gemerkt als ich ein wenig in der Literatur gestöbert habe. Ich aber hatte bisher von Buschs Zeichnungen, Gedichten und Prosa außerhalb des Max und Moritz Genres keine Kenntnis genommen. Einmal ist eben immer das erste Mal.

Darum nutze ich jetzt diesen Eintrag nicht, um die Wissenden zu erleuchten, sondern um den Ignoranten – wie ich es einer bin – etwas zum Nachdenken zu geben. „Wilhelm Busch – ein Antisemit!? Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück …“ weiterlesen

Neuerscheinung: Dieter Beckmann über die Varusschlacht

Beckmanns Erstling: Geheimnis der Heiligen Steine
Beckmanns Erstling: Geheimnis der Heiligen Steine

Der Arnsberger Autor Dieter Beckmann hat sein erstes Buch veröffentlicht. Titel: „Geheimnis der heiligen Steine“. Der Roman basiert auf den historischen Ereignissen der Germanenkriege.

Ich selbst habe das Buch noch nicht gelesen, werde dies aber nachholen, sobald es mir in die Hand fällt. Aufmerksam gemacht hat mich Gerd Pater von Ruhrtal-Cruising. Dieter Beckmann: Geheimnis der Heiligen Steine – Ein Erzählung der Varusschlacht, ISBN: 978-3-9810166-9-7) ist im Buchhandel zum Preis von 12,80 erhältlich.

Der Autor selbst beschreibt die Handlung folgendermaßen:

Germanien im Jahre 9 n. Chr. Der in römischen Diensten stehende, junge Cheruskerfürst Arminius, plant einen Aufstand gegen Rom. Er versucht die germanischen Stämme zu einen. Doch einer der größten Stämme, die Brukterer, versagen ihm ihre Unterstützung. Ohne das Amulett des Wodan, ein seit 20 Jahren verschollenes, uraltes Heiligtum, wollen sie nicht gegen die Römer kämpfen. Dankward, den man den Reisenden nennt, ist der letzte der das Amulett gesehen hat. Er holte es Jahre zuvor zusammen mit der Seherin Blitgard, aus den heiligen Steinen, um es vor dem Zugriff von Marada, ebenfalls eine mächtige Seherin der Brukterer, zu schützen. Als sich Blitgard in einen Römer verliebt, wird sie aus dem Dorf verstoßen. Im Römerlager Fenestela bringt Blitgard einen Sohn zur Welt. In den Wirren der Aufstände gegen Tiberius verliert sich ihre Spur und das Amulett scheint verloren.

Jetzt habe ich aber schon mehr Reklame gemacht als ich nach meinen eigenen Statuten dürfte und der Grund liegt zur Zeit noch außerhalb der Literatur: Dieter Beckmann wohnt nicht weit entfernt in einem Ort an der Ruhr, er ist Familienvater und er macht Musik. Er kann kein gänzlich schlechter Mensch sein 😉

Über eine erste unabhängige Rezension würde ich mich freuen und sie auch hier veröffentlichen.

Altersradikale: Das kritische Jahrbuch 2008/2009

Vor 18 Jahren saßen wir mit Helmuth Warnke („Bloß keine Fahnen“) im Moorkamp am Küchentisch.

Ich weiß nicht mehr wie wir beim Schwadronieren über die allgemeine und besondere politische Lage nach dem Fall der Mauer auf die Entwicklung politischer Einstellungen bei Homo Sapiens zu sprechen kamen. Der damals schon 82-jährige Helmuth Warnke bemerkte bei einem Gläschen Rotwein sinngemäß:

„Wenn die Menschen alt werden, verwandeln sie sich mehrheitlich in Altersreaktionäre, eine kleine Minderheit wandelt sich zu Altersradikalen.“

Ich vermute, dass Albrecht Müller ein Altersradikaler ist. Der heute 70-jährige Müller war Ghostwriter von Bundeswirtschaftsminister Schiller, verantwortlich für den Wahlkampf Willy Brandts 1972, Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Brandt und Schmidt und Bundestagsabgeordneter.

Ich vermute, dass auch Wolfgang Lieb (65) ein Altersradikaler werden könnte. Lieb hat unter anderem unter Johannes Rau als Regierungssprecher in NRW gearbeitet und war von 1996 bis 2000 Staatssekretär im Wissenschaftsministerium NRW.

Männer des Establishments, könnte man meinen.

Doch beide legen sich als Herausgeber der Nachdenkseiten mit der „herrschenden Meinung“ an, schwimmen bewusst gegen den neokonservativen Zeitgeist, auch in der eigenen Partei.

Jetzt haben sie das kritische Jahrbuch 2008/2009 in traditioneller Papierform (Buch) veröffentlicht. Seit gestern liegt es bei mir auf der Frühstücksbank und ist gerade für’s Foto vor dem Monitor aufgestellt.

Das kritische Jahrbuch

Eine Auswahl der 15 Kapitel liest sich so:

  • Politik a la mode – am Zeitgeist orientierte Beliebigkeit statt sachlicher Politik
  • Eliten ohne Scham – die Gier ist Teil des Systems
  • Klippschul-Ökonomie a la Peer Steinbrück
  • Rürup, Riester & Co – der Rentenschwindel wird sichtbar.

Das Credo von Lieb und Müller lautet:

„Wir möchten … informieren … mit Fakten und Argumenten dagegen wappnen, von Politikern und Meinungsmachern hinters Licht geführt zu werden … helfen, dahinter zu schauen, was hinter den wohltönenden Versprechen unserer selbst ernannten „Eliten“ tatsächlich steckt.“(Vorwort, S. 7)

Ich stöbere viel und oft in den Internet NachDenkSeiten. Es gibt dort tatsächlich immer wieder anregende, nachdenkenswerte Informationen und Meinungen zu entdecken.

Die Papierausgabe werde ich in den Weihnachtsferien durcharbeiten. Dann mehr.

Peter Maiwald ist tot

Auf dem Rückweg von der Arbeit im Radio aufgeschnappt. Ich weiß nicht mehr, ob DRadio Kultur oder WDR5:

Der Dichter Peter Maiwald ist im Alter von 62 Jahren am vergangenen Montag in Düsseldorf gestorben. Der Lyriker wurde Mitte der 1980er Jahre mit seinem Gedichtband „Balladen von Samstag auf Sonntag“ bekannt. Er galt als Dichter mit einem guten Gefühl für die Sprache und Themen des Volkes. Maiwald schrieb außer Gedichten auch Kurzprosa, Hörspiele, Reportagen und Texte fürs Kabarett. Seit 1985 lebte er in Düsseldorf.

Maiwald arbeitete bei der „Düsseldorfer Debatte“ mit und wurde 1984 als „Abweichler“ aus der DKP ausgeschlossen. Von Marcel Reich-Ranicki wurde Peter Maiwald für seine „Balladen von Samstag auf Sonntag“ hoch gelobt. Von diesem Lob hat sich Maiwald allerdings nie mehr „erholt“. Für die große Öffentlichkeit fiel er dem Vergessen anheim.

Mehr fällt mir momentan, so zwischen Tür und Angel, nicht ein.

Wer weiß mehr als Spiegel und FAZ? Wer hat Erinnerungen an die „Düsseldorfer Debatte“?