Reinhard Loos zu den Kreistagswahlen: Es ist uns nicht gelungen, die SBL in das Bewußtsein der Wähler zu bringen. Blockade der Medien.

Reinhard Loos - als alleiniger Vertreter der SBL/FW in den Kreistag des HSK gewählt
Reinhard Loos - als alleiniger Vertreter der SBL/FW in den Kreistag des HSK gewählt

Einen Tag nach den Kommunalwahlen hatte ich dem einzigen gewählten Kreistagskandidaten der Sauerländer Bürgerliste(SBL)/Freie Wähler(FW) in einer E-Mail um Antwort zu sieben Fragen gebeten. Heute habe ich die Antwort erhalten:

Hallo,
die Mail vom 31.08. traf – warum auch immer – erst heute
am 09.09., nach 16 Uhr, bei mir ein!!!
Daher jetzt einige spontane Antworten.
Gruß,
Reinhard Loos

Lieber Reinhard Loos, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer  Wiederwahl.

Danke, aber für Glückwünsche sehe ich keinen Anlass, weil wir unter 3 Prozent geblieben sind und somit unser Wahlziel nicht erreicht haben.

Ich bin natürlich sehr gespannt, wie Sie den Wahlausgang einschätzen. Welches waren Ihre Erwartungen?

Als Fraktion in den Kreistag einzuziehen. Die SBL hat jetzt zwar mit ca. 2.900 Stimmen pro Sitz die meisten Stimmen aller 6 Listen (die anderenliegen zwischen 1.900 und 2.400 Stimmen je Sitz), aber das nützt uns nichts.

Aus welchen Gründen sind Ihre Erwartungen enttäuscht worden?

In der kurzen Zeit zwischen der Entscheidung für die Kandidatur im Juni und der Wahl im August ist es nicht gelungen, hinreichend in das Bewußtsein der Wähler zu bringen, dass die SBL bei der Kreistagswahl antritt und wofür sie steht.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die große Zurückhaltung der Medien: Selbst über solche Themen, dass der Kreistag mehrheitlich beschlossen hat, für 30 Mio Euro RWE-Aktien von der WestLB zu kaufen, die SBL beim VG und OVG gegen die Nichtöffentlichkeit der Kreistagsentscheidung geklagt hat und von den Gründen des Landrats für die Nichtöffentlichkeit dieses TOP beim OVG kein einziger übrig blieb, wurde in die hiesigen Medien so gut wie gar nicht berichtet – wie auch über viele andere Themen, die wir angestoßen haben.

Wie wollen Sie als einzelner Kreistagsabgeordneter der SBL/FW Politik  gestalten?

Wie bisher auch:
bürgernah, kreativ, ideenreich, sozial, ökologisch, unabhängig,
transparent, sachorientiert und ohne Angst, unbequem zu sein.
Daneben werden wir die Zusammenarbeit der örtlichen Gruppierungen, die
die SBL unterstützt haben (Brilon, Hallenberg, Medebach, Meschede)
intensivieren, auch für die Arbeit in den Gemeinderäten.

Werden Sie versuchen Bündnisse mit FDP, den Grünen oder der Linken einzugehen?

Ich werde versuchen, themenbezogen Partner für Anträge zu finden (dennohne Unterstützung mindestens einer Fraktion kann ich z.B. keinen TOP für eine Ausschuß- oder Kreistagssitzung beantragen).

Ich verstehe, dass Sie nun keine Fraktion mehr sind und damit auch über keine Geschäftsführung verfügen? Ist diese Annahme richtig?

Nein, es wird nach wie vor eine Anlaufstelle und Geschäftsstelle der SBL
geben.

Werden Sie in der Lage sein, die bisherige Informationspolitik fortzusetzen?

Na klar!

Wie erklären Sie sich das starke Abschneiden der FDP?

Eine wirkliche Erklärung dafür habe ich nicht. Meine Vermutung geht dahin, dass es ein gewisses „Protestpotential“ in der bisherigen Wählerschaft der Parteien der Großen Koalition in Berlin gibt und die
FDP als Oppositionspartei in Berlin auch auf kommunaler Ebene in NRW davon profitiert. An den Programminhalten der FDP kann es jedenfalls nicht liegen. Auffällig sind die hohen Verluste der CDU (- 7 Prozentpunkte, nur noch 28 von 54 Sitzen).

So weit erst einmal. Vielen Dank. Erholen Sie sich gut.

Rote Früchte

600 Meter hoch: Rote Früchte - Eberesche
600 Meter hoch: Rote Früchte – Eberesche

Pass auf! Das Laufen war heute so gut, dass mir gerade noch etwas einfällt. Mir hat ja der Dr. Karsten Rudolph, Kandidat der SPD, zurückgeschrieben.

Nichts Inhaltliches. Ist ja in Ordnung, wegen Wahlkampf und so. Außerdem: Wer bin ich schon – einsamer Blogger im Hochsauerlandkreis.

Vor allen Dingen, wenn die eigene Partei zwar ein schmuckes Webseitlein hat, aber die Kontinuität der Berichterstattung doch – sagen wir es einmal wie die Mathematiker- nicht stetig ist.

Der Twitter hört doch glatt am Kommunalwahlabend auf und besteht aus 8(!) tweets.

Der Mohr hat seine Schuldigkeit(?) getan.

Schlimmer noch der Nachwuchs. Der lockt folgendermaßen:

Du kommst aus dem Hochsauerland und willst Politik machen? Dann bist Du bei uns genau richtig! Was auch immer Politik für Dich heißen mag…

Die Jusos sind die Jugendorganisation der SPD. Wir sind die stärkste politische Alternative für Jugendliche im Sauerland und mit rund 20 000 Mitgliedern die große politische Jugendorganisation in Nordrhein-Westfalen …

bla, bla, bla …

Unter Aktuelles finde ich heute die neueste Nachricht vom 26. Mai 2009! Den Rest erspare ich mir. Guckst Du unter Termine. Ei, Ei, Ei … Letzter Termin 24. Mai 2009, vorletzter 9. Dezember 2008.

Das macht keinen Spaß!

Wie hieß das nochmal im alten Russland? Diese Art von Internetpräsenzen sind Pot… na, ja wir leben hier in Dörfern.

Macht’s gut, nee, macht’s besser oder überhaupt nicht.

Die Bundestagswahl wird in Afghanistan gewonnen.

Kein Mohn, keine Baumwolle - verblühende Disteln auf dem Weg zur Krämer Höhe
Kein Mohn, keine Baumwolle – verblühende Disteln auf dem Weg zur Krämer Höhe

Der Zusammenhang zwischen Überschrift und Bild ist folgender:

Als ich heute am Spätnachmittag an der Krämerhöhe vorbei zum Kahlenberg lief, hatte ich die rechte Hand fest um die Exilim geschlossen … Blöder Anfang …

Also, ich habe heute beim Laufen die Distel fotografiert, weil ich außer einem Hochsitz und noch einem Hochsitz und einer Eberesche mit wunderbar roten Früchten kein weiteres Motiv entdecken konnte. Die beiden Rehe in der Nähe der Franzosensteine waren zu schnell. Und ich bin doch nicht so blöde, die Kamera auf 728 Meter über NN zu schleppen, ohne nicht wenigstens irgendetwas zu knipsen.

Auf dem Rückweg kamen das Runner’s High und die abgedrehten Gedanken. Nur deswegen laufen ernst zu nehmende Läufer.

Erlöst nicht der zerbombte Benzinlaster in Afghanistan die regierenden Parteien im Bundestagswahlkampf von einem zähen Stellungskrieg in der Innenpolitik?

Hossa! Keine Finanzkrise, keine Rentenfrage, Banker-Boni und Hartz IV Gerangel. Zur Mehrwertsteuer muss man auch nichts mehr sagen, denn es geht nur noch mit dem depperten Jung, dem Steinmeier in den Fesseln des Staatsmännertums und der auf Worthülsen über den Teich der Weltpolitik stelzenden Merkel um die … die weltpolitische Verantwortung Deutschlands. Middelhoff? Wer war das?

Vielleicht kann unter der Last des Ringens um geopolitische Lösungen auch so manches andere politische Thema begraben werden. Althaus, Saarland und die Linke und Rot, Rot und  Rot, Grün und was auch immer.

Innenpolitische Themen zählen nicht mehr, weil wir Deutschen von den Amerikanern hereingelegt worden sind und  wir alle enger zusammenrücken müssen.

Unser Vaterland.

Westerwelle kann schon mal anfangen Außenminister zu üben.

Woolworth Winterberg in den letzten Zügen

Woolworth Winterberg. Alles muss raus.
Woolworth Winterberg. Alles muss raus.

In einer meiner Umleitungen hatte ich schon auf die Schließung von Woolworth in Winterberg hingewiesen. Gestern habe ich mir die Filiale noch einmal angeschaut und an einem Sonntag zwei DIN-A-6 Schreibhefte zu 99 Cent das Stück aus den Restbeständen erworben.

Am 12. September soll endgültig Schluss sein. Nicht nur die Winterberger haben sich in dem Laden am unteren Waltenberg mit preiswerten Schulheften(!!) versorgt.

Eine Alternative im Billig-Segment ist mir nicht bekannt.

Umleitung: Dark Side of the Moon, Rüttgers, Wagenknecht, Waldmillionäre und Al Franken

Dark Side of the Moon: Happy Birthday(66) Roger Waters … hpd

Rumänen: Rüttgers mit System … ruhrbarone

Forever Young?: Sarah Wagenknecht in Neheim … ruhrtalcruising

Multimillionäre: Stadt Hallenberg hat 16 Mio € Wald in der Eröffnungsbilanz … wpHallenberg

Finally: Al Franken talks down angry mob … dustrytrice

Kalauer: Merkel hat die Kraft

Merkel hat die Kraft - in NRW ein Kalauer
Merkel hat die Kraft – in NRW ein Kalauer

Die untere Pforte in Winterberg. Merkel auf dem Plakat. Dieser Silberblick. Das rechte Auge zielt von leicht schräg unten auf den Betrachter, das linke Auge wie ein Pfeil gerade durch. Sie lächelt fast sardonisch:

Wir haben die Kraft.

Hannelore Kraft ist verloren.

Siehe auch hier.

Und hier:

Kommunalwahl: Warum hat die SPD das Thema „Schulbusse“ nicht im Wahlkampf gebracht?

Heute habe ich auf der Website von Dr. Karsten Rudolph(SPD) eine Meldung gefunden, die ich inhaltlich sehr interessant finde:

Dr. Karsten Rudolph und Gerd Stüttgen: Landesregierung halbiert Unterstützung für Schülerbeförderung auch für den Hochsauerlandkreis

Meine Güte – aus welchen Gründen hat die SPD dieses Thema nicht im gerade vergangenen Kommunalwahlkampf gebracht?

Kann sie nicht oder will sie nicht?

Bei den Eltern der Schulkinder hätte die >>Sozial<<demokratische Partei Deutschlands im Hochsauerland offene Türen eingerannt.

Ich werde Dr. Karsten Rudolph schreiben und um Antwort bitten.

Die Meldung zum Nachlesen:

Arnsberg/Meschede/Düsseldorf. „Busse und Bahnen interessieren die schwarz-gelbe Landesregierung nicht“, erklärte der SPD-Landtagsabgeordnete Gerd Stüttgen. „In welchem Maße die schwarz-gelbe Landesregierung bei der Schülerbeförderung spart, ist ohne Vergleich“, ergänzt Dr. Karsten Rudolph. Für das Jahr 2005, als die SPD noch an der Regierung war, hätten noch 190 Millionen Euro an Unterstützung für die Verkehrsunternehmen bei der Schülerbeförderung zur Verfügung gestanden. Für das Jahr 2010 wolle die Landesregierung dafür nur noch 98 Millionen Euro ausgeben. Das ist fast eine Halbierung der Mittel. Allein von 2009 auf 2010 sollen die Verkehrsunternehmen 25 Prozent einsparen. „Wie soll das gehen?“ so Stüttgen nach Durchsicht des Landeshaushaltsentwurfs für 2010. Es sei zu befürchten, dass die Qualität insbesondere der Busse im Hochsauerlandkreis unter diesen Einsparungszwängen deutlich leiden werde. „Wahrscheinlich bringen dann in Zukunft noch mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Die Politik der Landesregierung ist unökologisch, unsozial und fahrlässig“, kritisiert Karsten Rudolph, gleichzeitig SPD-Bundestagskandidat für im HSK.

Entwicklung der „Erstattungen zum Ausgleich gemeinwirtschaftlicher Leistungen“:

Haushalt 2005 190 Millionen €
Haushalt 2006 168,7 Millionen €
Haushalt 2007 110,6 Millionen €
Haushalt 2008 130 Millionen €
Haushalt 2009 130 Millionen €
Haushalt 2010 98,5 Millionen €

Twitter and me

Twitter - The beginning: zur Zeit kaum Gezwitscher (Screenshot)
Twitter – The beginning: zur Zeit kaum Gezwitscher (Screenshot)

Lange habe ich gezögert, Twitter überhaupt und im Rahmen dieser Website zu nutzen. Überzeugt hat mich gestern Abend und heute Nacht der Einsatz des Zwitscher-Werkzeugs bei den ruhrbaronen. Ein Team der ruhrbarone lieferte fortlaufend Updates von der Anti-Nazi Demonstration in Dortmund auf die Website und begleitete die Berichterstattung mit kurzen Bemerkungen, Hinweisen und Links.

N.B. ist mir in diesem Rahmen auch der hervorragende Live-Ticker der Ruhr Nachrichten aufgefallen (Einzig die Overlay-Reklame macht mich verrückt und ist ein Minus).

Im Menue rechts habe ich „twitter“ eingebaut.

Falls irgendetwas technisch nicht in Ordnung ist, bitte melden.

Eine letzte Bemerkung: Wie auf dem Screenshot zu erkennen, hat mein Twitter sagenhafte 6 „follower“, wobei einer mir anscheinend irgendetwas verkaufen will. Erstens kaufe ich nichts von Fremden 😉 Zweitens interessieren mich narzistische Beobachtungen nur peripher 😉

Drittens: Es ist alles nur ein Experiment …

Umleitung: Neoliberale Strategien, ein dämonischer Lafontaine und Solarstrom für die Schneekanonen

Neoliberalismus: Konformismus als Grundlage, meint Walter van Rossum … jw

Gedenktag: Christoph Martin Wieland … hpd

10 + x: Lafontaine im Interview … SaarbrückerZeitung

Dämonen: Lafontaine und das Teuflische … adsinistram

Nazis: demonstrieren in Dortmund … ruhrbarone

Heimatzeitung: Solarstrom für die Schneekanonen … wpWinterberg

Heimat-Event: Dicke Waden bergauf – Bildchen-Sprint … veranstalter

Überfüllte Schulbusse? Zum Schreien!

Harry Potter hatte in seinem Schulbus jede Menge freier Sitze. Zugegeben – der Busfahrer war ziemlich durchgeknallt und der Schaffner ein Verräter, aber Zauber und Magie schützten Harry, so dass er trotz der wilden Fahrt überlebte.

Viele Schülerinnen und Schüler des Hochsauerlandkreises sind sogenannte Fahrschüler und kommen meist mit dem Bus, manchmal auch mit dem Zug zur Schule – ab und an mit Mutti oder Vati im Auto.

Wenn Mutti ihren kleinen Fritzi auf dem Vordersitz transportiert oder sich oder den kleinen Fritzi nicht angurtet, muss sie aufpassen. Wird sie von der Polizei erwischt, kann es ein Bußgeld hageln. Richtig so. Der Staat wacht über Gesundheit und Unversehrtheit der kleinen Erdenmenschen.

Manchmal müssen die Kinder vor ihren Eltern geschützt werden.

Fährt nun allerdings der kleine Fritzi mit dem Schulbus zu seiner Ausbildungsstätte, passieren wundersame Dinge. Klein Fritzi muss sich um einen Sitzplatz kloppen, denn der Schulbus nimmt mehr Kinder mit als er Sitze hat. Der Überhang an Kindern „sitzt“ auf sogenannten Stehplätzen. Wenn diese bestanden, also besetzt, sind, drängen die restlichen Kinder in die Luft zwischen den Stehplätzen. Der Bus ist überfüllt.

Ist eines der Kinder angegurtet? Nein!

Was geschieht, wenn die Polizei ein solches Vehikel erwischt? Dann gibt es Bußgeld, woll!? Nein!

Verstehe ich das mit meinem „gesunden Menschenverstand“? Nein!

Wie kann sich eine derartige Schizophrenie täglich vor den Augen der wissenden Politiker und Eltern abspielen? Ich weiß es nicht.

Wenn ich darüber nachdenke, muss ich fast schreien.

Liebe Bürgermeister aller Gemeinden, in denen diese Situation herrscht: Es gibt Länder, in denen fahren Schulbusse mit höchstens so vielen Schülerinnen und Schülern wie es Sitzplätze gibt.

Kann man das bei uns mit Vernunft durchsetzen? Ich befürchte – Nein!

Wie dann?

Dann, wenn der Schulträger für alle Unfälle, die auf Grund der unzureichenden Ausstattung und Zahl der Busse und Sitze entstehen, haftbar gemacht wird und zwar mit Strafen wie sie beispielsweise in den USA üblich sind.

Eine Millionen Euro für einen gequetschten Finger? Klar doch!

Fünf Millionen für einen gebrochenen Arm? Aber sicher!

So schnell würdet Ihr, liebe Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen gar nicht bis Drei zählen können, ehe die oben genannten Missstände beseitigt würden.

Ich befürchte, dass sich andernfalls nichts ändert, weil Bürokraten sich hinter irgendwelchen Floskeln, Vorschriften, Verordnungen und Sachzwängen verschanzen.

Bis dahin, gewissermaßen als Übergang, müssten die Eltern ihrer Empörung dadurch Ausdruck verleihen, dass sie für ein oder zwei Monate den Transport ihrer Kinder selbst übernähmen und sich die Kosten für diese Zeit zurück erstatten ließen.

Macht mal 😉

Einen Artikel zum Thema hatte ich Ende März dieses Jahres anlässlich des ADAC-Schulbustests veröffentlicht.