Kein Tag ohne Politik

… und wenn es nur drei Bilder sind

Altpapier-Container in der Mombachstraße am Nordstadtpark in Kassel (foto: zoom)

Heute habe ich mir ein Buch aus der Bibliothek in Kassel abgeholt und bin im Anschluss durch den Nordstadtpark entlang der Ahne gestreift, um neue Graffiti an der dortigen Hall of Fame zu entdecken.

Statt der bunten Mauerbilder unterhalb des Klinikums fielen mir zuerst ein Müllcontainer (s.o.), ein Waschbär und eine Wandtafel auf.

Der Waschbär am Werk (foto: zoom)

Waschbären sind inzwischen das inoffizielle Wappentier der Stadt Kassel. Sie zerstören Dachböden, durchwühlen Abfalleimer – falls diese nicht Waschbär-sicher verschlossen sind – und werden in den frühen Abendstunden von Tourist*innenhorden in der Karlsaue mit Smartphones verfolgt.

Der Waschbär am Kulturzentrum Schlachthof wirft hingegen ein Hakenkreuz in den Abfallkorb.

Kurz und bündig findet sich der Satz „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht“ auf der Wandtafel eines Unigebäudes (?). Wenn es doch nur so einfach wäre. Heute ist es der Artikel 16a, Absatz 1 der die zitierte Aussage zum Asylrecht trifft.

Tafel an einem Universitätsgebäude (?): Politisch Verfolgte genießen Asylrecht, Artikel 16, 2.2 GG (foto zoom)

In den Absätzen 2 bis 5 des Artikels wird das Asylrecht soweit eingeschränkt, dass es nur noch in homöopathischen Dosen gilt.

Beispielsweise Absatz 2, Satz 1: „Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.“

Alles hier lesen: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_16a.html

Graffiti habe ich auch noch gefunden, die Bilder liegen noch auf der Speicherkarte. Am Ende des Tages war das 18-105 Zoom-Objektiv defekt. Es klemmt bei 30 mm. Weitwinkel adé! Aber das ist eine andere Geschichte.

Waschbär vor der Linse

Lässt sich beim Futtern nicht stören (foto: zoom)

Nachdem ich im Februar eine Fotoausstellung zur Hauptstadt der Waschbären besucht hatte, ist mir gestern ziemlich unkompliziert eines dieser gefräßigen Tiere vor die Kamera gelaufen.

Man muss ihnen doch nicht wochenlang auflauern, sondern einfach in der Dämmerung durch die Karlsaue spazieren. Dort plündern sie die Abfallbehälter und lassen sich von den Menschen um sie herum nicht aus der Ruhe bringen.

Erst kommt das Fressen und dann die Scheu.

Der Waschbär hat sich ein Brot geschnappt. Rechts der Abfallbehälter. (foto: zoom)

Die gesamte „Fotosession“ hat nur wenige Minuten gedauert. Im Vorübergehen – en passant.

Hauptstadt der Waschbären

Eine Ausstellung im UNI:lokal, Wilhelmstraße 21, Kassel

Aufsteller vor dem UNI:lokal in der Wilhelmstraße 21 (foto: zoom)

Plagegeist, possierlicher Freund oder einfach eine spannende Tierart? Die Meinungen über Waschbären sind geteilt. Ihre große Population hat Kassel als Hauptstadt der Waschbären bekannt gemacht und sie sind zum Werbeträger der Stadt avanciert. Eine Ausstellung im UNI:lokal (Wilhelmsstraße 21, Kassel) präsentiert noch bis zum 22. März 2024 außergewöhnliche Fotos, die zeigen, wie die Wildtiere die Stadt als Lebensraum erobert haben. Der Eintritt ist frei.

(Beitrag auf Grundlage einer Pressemitteilung der Universität Kassel)

Die Fotos von Dominik Janoschka und Jan Piecha wurden schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und werden erstmals so umfassend in Kassel gezeigt. Sie eröffnen neue Blickwinkel auf die Waschbären und das Zusammenleben in der menschlichen Zivilisation.

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