Umleitung: Schäubles Demontage, Kodex der WAZ, twitternde Politiker, Apple in Ungnade, die unbekannte Mitte der Welt und mehr …

Schäubles Demontage: Die Grenzen von Anstand und Moral sind überschritten. Heute morgen eröffneten Heckenschützen aus den Reihen der schwarz-gelben Koalition zusammen mit der Süddeutschen Zeitung einen Frontalangriff auf Finanzminister Schäuble. Dieser sei, so die Verschwörerclique aus dem Hinterzimmer, wegen seiner Krankheit geistig nicht mehr imstande, seinen Posten auszufüllen. Den Meuchelmördern stößt dabei vor allem Schäubles ablehnende Haltung bei den Steuersenkungen auf – dem Lieblingsthema der FDP. Infam lässt sich die Süddeutsche vor den Karren spannen, macht die konspirativen Giftpfeile der Schäuble-Kritiker zu ihren eigenen, instrumentalisiert die Krankheit des Ministers und setzt damit einen neuen Tiefpunkt im Sachen journalistischer Ethik … spiegelfechter

Medienkritik: statt einer Zeitungsschelte hier der Kodex der WAZ-Mediengruppe: Regionalzeitungen genießen im Vergleich mit anderen Medien ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit. Dieses Vertrauenskapital darf nicht gefährdet werden. Der Verhaltenskodex der WAZ Mediengruppe legt fest, welche Regeln strikt einzuhalten sindPDF-Dokument

Twittern Politiker wirklich selbst? Bodo Ramelow und die … Thüringer Blogzentrale

Apple: Es gibt da jemanden, der Apple nicht mehr so mag … ruhrbarone

Die unbekannte Mitte der Welt: Globalgeschichte aus islamischer Sicht. Eine begeisterte Kritik bei … hpd

Grundgesetz: verfasster Rassismus … juedischeallgemeine

Der Pate und sein Capo: „Roland Berger Preis“ für Helmut Kohl … ruhrtalcruising

Geldquelle: Schwarzbau und Bodenverunreinigung … sbl

Die doppelten Deutschen: Otto Köhler im neuen „Freitag“

Im neuen „Freitag“ ist auf der ersten Seite der Printausgabe ein Artikel von Otto Köhler erschienen, der sich ausgehend von der alten Präambel(vor 1989) des Grundgesetzes mitsamt Artikel 146, Gedanken darüber macht, ob beim „Beitritt“ der ehemaligen DDR nicht allzusehr getrickst worden ist.

Artikel 146

Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist. Das ganze GG hier

Haben wir nun in freier Entscheidung beschlossen oder haben wir nicht?

Köhler meint:

Das ist bis heute nicht geschehen. Aber das war die Gefahr 1989/90. Im Osten arbeitete der Runde Tisch bereits an einer neuen Verfassung für die DDR und bald auch für den Fall einer Vereinigung. Allerdings wurde der Runde Tisch während des Anschlussprozesses so gründlich geschreddert, dass von der Bürgerbewegung nur ideologisch einwandfreie Schnipsel übrig blieben, die sich in Westparteien integrieren ließen. Der Rest ist längst verbrannt.

Zu dem Artikel habe ich drei Dinge zu sagen:

  1. Ich finde es gut, dass er im Freitag erschienen ist. Die Gedanken, die Otto Köhler äußert, sind mir auch durch den Kopf gegangen.
  2. Ich fände es aber noch besser, wenn in einem Medium wie dem Freitag, welches sich eine starke Online Präsenz geben will, innerhalb eines solchen Artikels hinweisträchtige Stellen verlinkt würden. Hier zum Beispiel die Fundstellen für die Entwicklung des Grundgesetzes alt/neu/Änderungen.
  3. Die Kommentare in der Online-Ausgabe finde ich dem Artikel nicht angemessen, nämlich äußerst schwach. Es finden sich unter den bis heute elf Kommentaren wenig erhellende Argumentationen.

Kostprobe:

Absolut richtig! Ich habe den alten Freitag manchmal gelesen und war froh, dass dieser Köhler im neuen Freitag nicht mehr schreibt. Ich hatte gedacht, die Zeiten dieses Karl-Eduard-Schnitzler-Tons seien endgültig vorüber. Oje!