Mit dem Kreisjugendamt in die Steinzeit?

Auf allen Ebenen wird derzeit die Digitalisierung voran gebracht. Die neue Bundesregierung erklärt sie in ihrer Koalitionsvereinbarung zu einem wesentlichen Ziel und setzt eine Staatsministerin für Digitalisierung ein. Sogar im HSK steht in der nächsten Kreistagssitzung am 15. März die Digitalisierungsstrategie der Kreisverwaltung auf der Tagesordnung.

(Der Artikel ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Aber es gibt eine Ausnahme, und dafür ist das Kreisjugendamt in Meschede zuständig. Seit 2013 wird im HSK darüber diskutiert, endlich auch im Kreisgebiet die “Kita-Card” einzuführen. Sie würde das Anmeldeverfahren für die “neuen” Kinder in den Kitas erheblich vereinfachen. Die Eltern würden nur noch eine Anmeldung abgeben, mit erster, zweiter und dritter Priorität für Kitas ihrer Wahl, statt sisch wie jetzt an vielen verschiedenen Kitas gleichzeitig eintragen zu lassen. Die Kitas wüssten nach der Verteilung der Plätze sofort Bescheid, wer wirklich zu ihnen kommt und hätten keine Absagen nach Mehrfachzusagen mehr zu verkraften. Und die Eltern würden in einem transparenten Verfahren sofort Klarheit haben, in welche Kita ihr Kind aufgenommen wird. Und alle Plätze könnten bestmöglich vergeben werden. Rundherum erfolgt das bereits bei anderen Jugendämtern, z.B. Stadtjugendamt Arnsberg, Kreisjugendamt Soest, Stadtjugendamt Soest.

Im letzten Jahr bestand im Kreisjugendhilfeausschuss des HSK weitgehende Einigkeit, dass so ein Verfahren nun auch im Bereich des Kreisjugendamtes eingeführt werden sollte, und zwar als internetbasierte Lösung. Das Amt erhielt den Auftrag konkrete Vorschläge einzubringen.

Am 06. März tagte der Kreisjugendhilfeaussschuss. Auch zum Thema Kita-Card bzw. zum “elektronischen Kita-Anmeldeverfahren” hatte das Kreisjugendamt eine Sitzungsvorlage erstellt, mit dem erstaunlichen Vorschlag, alles beim Alten zu belassen. Der Beschlussvorschlag lautete komplett: “Der Kreisjugendhilfeausschuss nimmt die Vorlage zur Kenntnis und beschließt, aufgrund der unverhältnismäßig hohen Kosten, die für ein von allen Kita-Trägern akzeptiertes Anmeldeprogramm zu zahlen wären, das bisherige Anmeldeverfahren fortzuführen.”

Bei den Kosten ging es um – ja nach Variante – etwa 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr. Abgesehen davon, dass es sicherlich auch preisgünstiger machbar wäre, ist dieser Betrag im Vergleich zu den jährlichen Aufwendungen des Kreisjugendamtes für Kitas in Höhe von insgesamt mehr als 38 Mio Euro (!) sehr gering, weniger als 0,1 Prozent. Und das Kreisjugendamt lässt völlig außer Acht, dass es für die derzeitige manuelle Auswertung erheblich Personalkosten verursacht: mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchten mehr als ein Vierteljahr für die Auswertung der Meldungen der Kitas. Vor allem aber übersieht die Behörde den Nutzen für die Familien und für die Kitas sowie deren Träger.

Nachdem aus der CDU-Fraktion zunächst – wie nicht anders zu erwarten – Unterstützung für den Steinzeit-Vorschlag des Amtes kam, schloss sich der Ausschussvorsitzende dem Beschlussvorschlag nicht an. Auf seine Initiative wurde das Thema ohne inhaltichen Beschluss in die nächste Sitzung des KJHA vertagt, die voraussichtliche Mitte Mai stattfindet. Dann sollen u.a. von IT-Fachleuten die möglichen Lösungen konkret präsentiert werden und es soll ein detaillierte Kostenanalyse erfolgen. Es besteht also noch Hoffnung, dass das Kreisjugendamt die Digitalisierung und Transparenz nicht verhindern kann.

Digitaler Kapitalismus – Diskussionsrunde mit Marc Saxer und Dirk Wiese am 8. Januar in Brilon

Marc Saxer, Leiter des Asienreferats in der Abteilung Internationale Entwicklung und Zusammenarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung (foto: spd)

Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu der Diskussionsveranstaltung „Digitaler Kapitalismus“ am Montag, den 8. Januar 2018, um 18.00 Uhr in das Hotel am Kurpark in Brilon ein.

Die Digitalisierung durchdringe immer mehr Bereiche der heimischen Wirtschaft, so Wiese. Dazu brauche es gerechte Rahmenbedingungen und modernste Infrastruktur.

Ziel der SPD sei es, die Chancen, die sich aus der Digitalisierung und der weltweiten Vernetzung ergeben, zu nutzen, aber auch die Risiken nicht aus dem Auge zu verlieren.

Mit Marc Saxer, Leiter des Asienreferats in der Abteilung Internationale Entwicklung und Zusammenarbeit der Friedrich-Ebert-Stiftung, will Dirk Wiese über die Versprechen des digitalen Kapitalismus diskutieren:

  • Revolutioniert die Digitalisierung tatsächlich unsere Marktwirtschaft?
  • Oder verpasst sie dem Kapitalismus nur einen neuen Anstrich?
  • Wohlstand und Teilhabe für alle oder Ungleichheit und sozialer Rückschritt: Was muss die Politik in Berlin und vor Ort tun, um den digitalen Kapitalismus so zu gestalten, dass er sozialen Fortschritt bringt?

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Die Veranstaltung ist öffentlich. Aus organisatorischen Gründen sollen sich interessierte Bürgerinnen und Bürger im Bundestagsbüro von Dirk Wiese telefonisch unter 030-227-74078 oder per E-Mail unter dirk.wiese@bundestag.de anmelden.

Umleitung: Von braunen Saubermännern über Friedrich Merz und die Westfalenpost zur Beobachtung durch den Verfassungsschutz

Ich habe einen Winterberger Tafelberg besucht. Der meteorologische Winter hat alles gegeben. (foto: zoom)

Braune Saubermänner: Gerade in der Vorweihnachtszeit wollen Neonazis oder rechtsextreme Gruppen ihr Image aufpolieren und Anhänger unter Bedürftigen rekrutieren … bnr

Friedrich Merz Gastredner bei der SIHK: Eine Bühne für den Ideologen … doppelwacholder

Lokale Medien: Chefredakteur Jost Lübben holt Herbert Spies zur „Westfalenpost“ … kress

Werbung und Reklame: Magie verkauft sich gut … scilogs

Podcast: Eine kurze Geschichte der Hanse … zeitsprung

Buchmesse Buch Berlin2017: Ein Buchevent als Ausdruck der Zeit der Umbrüche … endoplast

Nutzerrechte und Digitalisierung: Algorithmen entscheiden über Leben. Zeit, sie zu regulieren … netzpolitik

Beobachtung durch den Verfassungsschutz: Eine Fotografin „schießt“ zurück … dfkultur

Bundestagsabgeordneter Dirk Wiese: Digitale Bildung muss auch bei kleinen und mittelständischen Unternehmen hohe Priorität haben – Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung gibt neue Hilfestellungen.

Dirk Wiese will kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Digitalisierung helfen. (foto: spd)

Meschede. (spd_pm) Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Digitale Fähigkeiten werden in nahezu allen Bereichen erforderlich. Digitale Bildung ist daher nicht nur der Schlüssel, um alle bei der Digitalisierung mitzunehmen.

(Pressemitteilung der SPD Hochsauerlandkreis)

Auch die Fachkräftesicherung hängt entscheidend davon ab, ob es gelingt die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fit für die Digitalisierung zu machen. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen stehen vor dieser Herausforderung.

Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) informiert nun kleine und mittlere Unternehmen über Möglichkeiten wie E-Learning, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fit für die Arbeitswelt von morgen zu machen.

Der heimische Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese: „Digitale Bildung muss von der Vorschule bis zur Weiterbildung im Betrieb hohe Priorität haben. Nur so können wir alle fit für die Digitalisierung machen und sicherstellen, dass wir in Zukunft genügend Fachkräfte haben.

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen mit ihren jeweils sehr individuellen Anforderungen an die Weiterbildung bietet das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung nun wertvolle Hilfestellung.“

Das KOFA bietet Handlungsempfehlungen, übersichtliche Praxistipps und Selbsttests. Praxisbeispiele zeigen zu dem, welche Lösungsansätze ausgewählte KMU gewählt haben und inspirieren zum Nachmachen. Der Einstieg in die Nutzung digitaler Medien ist dabei auch schon mit geringem Ressourceneinsatz möglich. Weitere Informationen unter: https://www.kofa.de/themen-von-a-z/digitale-bildung.