
Gestern hatte ich über die dreistündige Bürgerversammlung der CDU Siedlinghausen berichtet. Heute gibt es nun den Nachschlag und dann ist von meiner Seite aus auch „gutt“, wie es hier im Sauerland sehr gerne heißt.
Ortsvorsteher Bruno Körner hielt aus dem Publikum heraus eine sehr begeisterte Rede auf die Vorzüge unseres Winterberger Ortsteils Siedlinghausen und appellierte daran, die die gute Struktur des Ortes zu erhalten.
Sehr gute Infrastruktur
Freibad, Hallenbad, Sportplatz, Turnhalle, Grund- und Verbundschule, 34 Vereine; für einen 2000-Einwohner Ort angesichts des demografischen Wandels eigentlich nicht zu glauben. Vom Supermarkt über viele Einzelhandelsgeschäfte bis zum Döner verfügt Siedlinghausen in der Tat über eine unvergleichbare gute Infrastruktur.
Dazu kommen viele kleine, mittlere und große Handwerksbetriebe und mit der Firma Leiße eine Maschinenbaufirma mit überregionalem, vielleicht sogar europäischem, Niveau.
Arbeitsplätze nicht ausreichend besetzt
Allerdings, so Bürgermeister Eickler, könnten die Arbeitsplätze in den hochqualifizierten Betrieben Winterbergs nicht mehr ausreichend besetzt werden: „Die guten Leute werden aus der Region von den großen Konzernen abgeworben.“
Um für ihre hochspezialisierte Technik qualifizierte Mitarbeiter zu halten und zu gewinnen, sei man, so ein Mitarbeiter der Firma Leiße, dazu übergegangen, gute Leute nebenbei studieren zu lassen.
„Hier können Familien mit Kindern gut aufwachsen“, beschwor Werner Eickler.
Trotz alledem, die Stadt verliere (siehe Teil I) Einwohner.
Wie weiter am Meisterstein?
Von den ursprünglich 2003/2004 geplanten 30 Baugrundstücken am „Oberen Meisterstein“ werden, so Ratsmitglied Johannes Hellwig, nur 10 bis 15 Grundstücke realisiert. Die Zufahrt zum Neubaugebiet werde nicht wie geplant über eine Anbindung zur Straße „Am Meisterstein“ oder zum „Allenberg“ erfolgen. Die Kosten mitsamt einer Brücke an der Schnickemühle von geschätzten 300.000 Euro könne Winterberg nicht aufbringen. Die Erschließung erfolge also über den Oberen Meisterstein mit Zufahrt wie bisher über die Ennertstraße.
Was Winterberg geschafft hat, muss Olsberg noch ohne Zuschüsse erledigen
Trotz aller finanziellen Engpässe, so Bürgermeister Eickler, sei Winterberg mit seiner Infrastruktur im Kanalbau, bei den Wasserwerken und Abwasserbereich sehr gut aufgestellt. Man habe die Wasserwerke und Kanäle im Stadtgebiet erneuert, als es noch 80 Prozent Zuschuss vom Land gegeben hätte. Diese Sanierung hätten andere Städte wie beispielsweise Olsberg noch vor sich – leider würden heute keine Zuschüsse mehr gewährt.
1 Euro Verkauf kurbelt Bürger-Engagement an
Die Stadt Winterberg, so Eickler, habe rechtzeitig ihre Verwaltungsstruktur verschlankt und darüber hinaus beispielsweise Sportbetriebe für den symbolischen Wert von 1 Euro an die Vereine verkauft. Durch den so entfesselten Enthusiasmus der Bürger verfüge Winterberg heute über allein vier Sportplätze mit modernem Kunstrasen.
Verbundschule steht
Die ehemaligen Hauptschulen Winterberg und Siedlinghausen würden schneller als ursprünglich geplant schon zum Schuljahr 2012/2013 zu einer Verbundschule mit zwei Standorten umstrukturiert – entgegen einer geplanten längeren Übergangszeit.
Zukunft Südwestfalen
Wirtschaftlich könne Winterberg langfristig nicht als eigener Standort konkurrieren. Die Zukunft sei die Region „Südwestfalen.
Soweit mein Bericht. Vieles ist weggelassen, verkürzt oder anders betont als es vielleicht die anderen Anwesenden akzentuiert oder berichtet hätten.
Hinweis: Bei Bedarf bitte in den Kommentaren austoben 😉