Hurra ich habe lebenslang …. und dann noch Siedlinghausen

Seit heute, Herbstbeginn, bin ich im Besitz meiner lebenslang gültigen persönlichen Identifikationsnummer. Gab es nicht mal einen Volkszählungsboykott? Wegen viel geringfügigerer Datenerhebungen und Datenzuordnungen? Das Bundeszentralamt für Steuern:

„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Identifikationsnummer auch Kindern zugeteilt wird. Dies ist erforderlich, weil schon ab Geburt eine Steuerpflicht begründet sein kann.“

Klar habe ich Verständnis! ;->

Break

Eine innere Stimme rät mir heute abend: „Schreibe unbedingt etwas über Siedlinghausen. Siedlinghausen taucht zu wenig auf!“

Freizeit in Siedlinghausen

  • Durch den Wald laufen, schnell und langsam, hoch und runter.
  • Mountainbike fahren wie oben.
  • Schwimmen – ein wunderbares Freibad, ein akzeptables Hallenbad.
  • Feste feiern – das Spanien des Hochsauerlandes.
  • Kegeln – wie Stammtisch.
  • Woanders hin fahren – sonst fallen dir irgendwann die Berge auf und in den Kopf.
  • Keine Freunde haben – komme besser mit Kindern.
  • Freunde haben – Fettnäpfe verzeihen hier nichts!
  • Am Stammtisch sitzen – oft ungesund, siehe Kegeln.
  • Nicht am Stammtisch sitzen – Lesen ist auch nicht schlecht.

Störfall – Teilchenbeschleuniger ausgebremst

Störfall in LHC Sektor 34

Durch ein Leck im Sektor 34 des Teilchenbeschleunigers ist gestern eine große Menge Helium in den Tunnel eingedrungen. Zur Reparatur muss der Sektor erst einmal aufgewärmt werden. Mindestens zwei Monate wird der Versuchsbetrieb ruhen.

Unsere Eliten – unfähige, ahnungslose Versager?!

Wie liest sich das?

„Die herrschende neoliberale Ideologie, wie sie in Deutschland in der so genannten Reformpolitik konkreten Ausdruck gefunden hat, ist nicht nur ungerecht, sie ist ineffizient und zerstörerisch. Wir haben es bei den herrschenden Kreisen mit Versagern zu tun.“

Albrecht Müller kündigt auf seinen NachDenkSeiten eine Serie zur „Strategie im Umgang mit den neoliberalen Versagern“ mit folgenden inhaltlichen Schwerpunkten an.

  • Die Zerstörung der sozialen Sicherheit und die Konsequenzen für die Produktivität der Menschen
  • Die Bewunderung für einen unproduktiven Wirtschaftsfaktor: den „modernen“ Kapitalmarkt
  • Die Missachtung und Reduzierung öffentlicher Leistungen
  • Die Unfähigkeit zur makroökonomischen Steuerung und ihre Folgen
  • Das Fleddern öffentlichen Eigentums
  • Die Ausbeutung privater Unternehmen zulasten der Beschäftigten, anderer Eigentümer und der Öffentlichkeit
  • Keine Ahnung vom Marktversagen
  • Keine Ahnung von der Notwendigkeit, Wettbewerb zu sichern.
  • Die Zerstörung des Zusammenhalts und die Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft
  • Der Ruin der wohlwollenden Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger zum eigenen Land und zur Gesellschaftsordnung.

Ab heute vor 67 Jahren: Davidstern

Am 19. September vor 67 Jahren trat die Polizeiverordnung vom 1. September 1941 in Kraft. Alle Juden im Deutschen Reich wurden gezwungen, den Davidstern zu tragen. Ein Wechsel des Wohnsitzes musste genehmigt werden. Es lohnt sich unbedingt die Tagebücher von Victor Klemperer zu lesen.

Kein Geld – geringe Bildungschancen

Mainzer Soziologen weisen in einer Studie den Einfluß sozialer Herkunft auf den Bildungsweg unserer Kinder nach. Arme Kinder werden selbst bei gleicher Leistung benachteiligt.

Das kann doch nicht sein 😉 Mein Gegenbeweis: Die meisten Lehrerinnen und Lehrer, die ich kenne, richten sich streng nach objektiven Leistungskriterien. Woher ich das weiß? Das sagen die Lehrerinnen und Lehrer selbst, und das, was Lehrerinnen und Lehrer sagen, stimmt!

Is‘ was?

Auch der heutige Tag sollte nicht unkommentiert bleiben. Aber er wird es wohl, oder auch nicht.

So sei denn gesagt, dass es im Hochsauerland recht kalt geworden ist. Allerdings kann ich noch trefflich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, denn es ist trocken. Die Straße zwischen Siedlinghausen und Steinhelle/Olsberg ist komplett erneuert worden – ohne Radweg.

Zwischen Wulmeringhausen und Brunskappel.

Auf der glatten Asphaltdecke brettern nun manche Zeitgenossen mit Geschwindigkeiten an mir vorbei, die eher an 150 als an 100 km/h liegen.

Ich hätte euch und Ihnen gerne einen informativen Link auf Siedlinghausen gegönnt, aber leider gibt es nur sowas. Die Termine sind auf jeden Fall sehr übersichtlich. Ich bleibe trotzdem hier wohnen oder auch nicht. 😉

Wenn ich schon plaudere – kennt jemand noch Alexander Mitscherlich? Hier das Zitat aus dem FREITAG: „In ‚Die Unfähigkeit zu trauern‘ deuten Mitscherlich und seine Frau Margarete Mitscherlich-Nielsen die Bereitschaft der meisten Deutschen, den NS-Staat zu unterstützen, psychologisch als „Verliebtheit in den Führer“. Nach 1945 wird das Scheitern des geliebten Führers nicht betrauert, sondern durch „Ungeschehenmachen im Wirtschaftswunder“ abgewehrt. So können die Deutschen in den fünfziger Jahren den Nationalsozialismus wie eine „Infektionskrankheit in Kinderjahren“ betrachten.“

Vor 35 Jahren: Victor Jara ermordet

Es fällt mir trotz unserer eigenen Geschichte immer noch schwer, die Grausamkeit der Spezies Mensch zu begreifen:

„Am 11. September 1973, während des Militärputsches gegen die Regierung Allende, wurde Victor Jara festgenommen und fünf Tage lang, wie auch viele seiner Leidensgenossen, im Stadion von Santiago gefoltert. Seine Peiniger zerquetschten ihm die Hände, damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Ungebrochen, so wie er es in seinem Lied Manifest beschworen hatte, hob Victor Jara dennoch seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular (Venceremos – „Wir werden siegen“) zu singen. Daraufhin wurde er zusammengeschlagen und getötet.“ Der ganze Artikel hier. Für die ganz Sentimentalen geht es hier entlang.

Ganztag, aber keine ganze Schule

Die meisten sogenannten Ganztagsschulen sind nichts anderes als Halbtagsschulen mit anschließender Hortbetreuung. Um echte Ganztagsschulen zu schaffen fehlt es fast überall an Räumen und Personal. Allein die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer müsste um 30 Prozent erhöht werden. Solange dies nicht geschieht, werkeln Eltern, Sportvereine, 400 Euro Kräfte u. a am Nachmittag an unseren Schulen herum. „Ganzer Tag, halbe Kraft„, titelte gestern die Süddeutsche Zeitung.