Jim Morrison 65

Jim Morrison - The Doors
Jim Morrison – The Doors

Jim Morrison feiert seine 65. Geburtstag heute nicht persönlich, denn er liegt mausetot auf dem Père Lachaise Friedhof in Paris. In der französischen Hauptstadt wurde er am 3. Juli 1971 im Alter von 27 Jahren tot in der Badewanne gefunden. Mit Hilfe von Drogen hatte Morrison es wie Joplin und Hendrix geschafft, früh zu sterben und ein ein ewig junges Idol zu bleiben. Alles Weitere auf Wikipedia.

Testen – testen – testen … doch wer unterstützt Lehrkräfte und Schüler?

„…Die teilweise albernen Rituale der Kultusminister, die Rankings und methodischen Probleme im Zusammenhang mit PISA-E, dem Bundesländervergleich, nähren die Überzeugung: Diese Vergleiche sind höchst entbehrlich. Sie werden parteipolitisch instrumentalisiert und dienen der Legitimierung von allen möglichen, ideologisch motivierten Schnellschüssen: Kopfnoten, Turbo-Abitur, ein Übermaß an Lernstandserhebungen und Vergleichsarbeiten. Solche Maßnahmen bereiten den Schulen nichts als Probleme, ohne dass Unterstützung und Hilfen folgen. Und immer noch haben die wenigsten Kultusminister kapiert, dass sie ihre Politik auf die Schülerinnen und Schüler mit den größten Lernproblemen konzentrieren, die Aussonderung in Sonderschulen beendet und der Hauptschulbildungsgang abgeschafft werden müssen…“ weiter auf der Website der GEW

Blogger als Journalismusersatz?

In welchem Verhältnis stehen Weblogs bzw. Blogger zum Journalismus? Diese Frage wurde im  Oktober in den Wissenslogs erörtert. In der dreiteiligen Serie schreibt unter anderem Kathrin Zinkant:

„…Blogs als solche haben mit Journalismus nichts zu tun. Dessen sollte man sich bewusst sein, wenn man über den Nutzen dieses zappeligen kleinen Netzmediums spricht, und vor allem: Wenn Journalisten darüber diskutieren…“

und weiter unten:

„…Dabei ist das Weblog was den Inhalt, den Zweck und die Gestaltung betrifft, per se so frei wie ein Buch. Es kann Gedichte, wertvolle Gedanken, dummes Geschwafel, platte Werbung oder sehr wohl auch investigative Recherche enthalten. Es muss aber nichts davon. Ein gutes Blog ist in hohem Maße persönlich –  umso mehr, als dass es sich in der Regel ja nicht einmal verkaufen muss…“

Mely Kiyak: Deutsch ins Grundgesetz!

„Die deutsche Sprache soll ins Grundgesetz, als Ergänzung zu Artikel 22…“, meint Mely Kiyak in der Frankfurter Rundschau.

Kostprobe:

„Grundgesetz Artikel 22 a: Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch.

Art. 22 b: Gemeint ist Hochdeutsch. Von diesem offiziellen Bekenntnis sind Ober-, Mittel-, Nieder- und Neudeutsch ausgenommen.

Art. 22 c: Die Dialekte des Oberdeutschen sind: Schwäbisch, Niederalemannisch, Hochalemannisch, Höchstalemannisch (Walserdeutsch), Elsässisch, Bairisch, Südbairisch, Salzburgisch, Mittelbairisch (Donaubairisch), Nordbairisch (Oberpfälzisch), Ostfränkisch (Main- oder Oberfränkisch), Südfränkisch (Südrheinfränkisch).

Art. 22 d: Die Dialekte des Mitteldeutschen sind: Ehemaliges Rheinfränkisch (Hessisch), Moselfränkisch, Ripuarisch, Thüringisch, Zentralthüringisch, Obersächsisch (Meißnisch), Osterländisch, Nordmeißnisch, Nordostmeißnisch, Westmeißnisch, Südmeißnisch, Osterzgebirgisch, Westerzgebirgisch, Lausitzisch, Westlausitzisch, Ehemaliges Schlesisch, Niederlausitzisch, Ehemaliges Hochpreußisch…“

Mediengewerkschafter: Ich trete nach – fühlt euch getroffen!

Bevor ich mich meiner Familie widme, muss ich etwas tun, was mir sonst nicht vergönnt ist, da ich kein Fußball spiele: Ich trete nach, von hinten in die Beine – zack, ratsch, Blutgrätsche:

Warum hat es die Gewerkschaft, haben es die Gewerkschaften der Journalisten nicht geschafft, die (potentiellen) Leserinnen und Leser zu informieren?

Ich hatte euch doch schon am 21. November meinen Briefkasten gezeigt!

Ich hatte gedacht, dass es das Mindeste, das Selbstverständlichste hätte sein müssen, eure Leserinnen und Leser zu informieren.

Was meint ihr, was allein hier im Ort für Diskussionen hätten geführt werden können!

Heute hier im Ort
Heute hier, vor und über dem Ort

Ach – und selbst, wenn hier im Hochsauerland keiner diskutiert hätte, gemerkt hätten sie was – die Leserinnen und Leser. Neudeutsch heißt das: „Awareness“ schaffen.

Versemmelt, verschenkt, vergeigt.

Nee – dass ihr das nicht hingekriegt habt.

Stattdessen 250 Briefe 🙁 On top wäre es ja ok gewesen.

WAZ-Krise: Hoffnung oder Depression, Luft holen oder Atempause?

Nach dem Ende der WAZ Betriebsversammlung dauerte es noch fünf Stunden bis sich im WAZ-Protestblog die Lebensgeister der Diskutanten wieder regten. Die erste offizielle Einschätzung lautet:

„Mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gingen nach etwa vier Stunden überwiegend enttäuscht aus dem Kinosaal der “Lichtburg” in Essen in die Redaktionen oder nach Hause: Es war wenig Konkretes zu hören, vor allem aber ist nach wie vor offen, ob es betriebsbedingte Kündigungen geben wird oder nicht. Gruppengeschäftsführer Bodo Hombach versicherte zwar wiederholt, dass “ein Maximum an Sozialverträglichkeit” angestrebt werde, der erlösende Satz aber kam nicht…“

Kurz nach der Tagesschau eröffnete zeilenschinder die Diskussion. Er verwies auf die Berechtigung seiner früheren Vorhersagen. Zu seinen damaligen Thesen siehe auch hier im Blog.

Eine Gegenposition zu zeilenschinder et alii nimmt textfluss an anderer Stelle ein:

„Ach wie schön, wenn man endlich wieder eine Chance bekommt, all seine Häme und all seinen Zynismus über irgendwen und irgendwas auszuschütten. In der jetzigen Situation gar einen Hoffnungsschimmer zu sehen? Nein, das ist natürlich naiv und völlig weltfremd. Mit dieser Einstellung lässt sich einfach alles durchstehen – denn wenn es schlimm kommt, kann man ja weise sein Haupt schütteln und sagen: Seht Ihr, ich habe es Euch doch gesagt. Glaubt Ihr nicht, dass es auch verdammt viel Mut kostet, daran zu glauben, dass man etwas verändern kann?“

Es wäre interessant eine „objektive“ Schilderung der Betriebsversammlung zu erhalten, aber

„Fremde Presse war bei der Versammlung unerwünscht. Die taz bekam schon im Windfang des Kinos Hausverbot. In harschem Ton…“ zum gesamten Artikel(taz)

„Die WAZ-Mediengruppe setzt wegen roter Zahlen bei ihren NRW-Titeln ein einschneidendes Sparprogramm mit dem Abbau von rund 260 der 900 Stellen um. Das bestätigte WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach am Freitag in einem Pressegespräch nach einer Betriebsversammlung…“, heißt es bei der Kölnischen Rundschau.

„WAZ will jede dritte Stelle streichen“, meldet das Handelsblatt

und weiter:

„Die WAZ-Mediengruppe hat der Belegschaft am Freitag ihre Sparpläne für die nordrhein-westfälischen Titel vorgestellt. Das Konzept der Unternehmensberatung Schickler sieht nach Aussage der Gewerkschaft Verdi vor, 261 der rund 900 Arbeitsplätze zu streichen, wobei dies nach Aussage von WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach so sozialverträglich wie möglich geschehen solle.

„Ganz definitiv“ handele es sich dabei um Vorschläge und nicht um endgültige Beschlüsse, sagte Verdi-Vertreterin Jutta Klebon im Anschluss an die Betriebsversammlung in Essen. Es sei unklar, wie viele Stellen am Ende tatsächlich wegfielen. Vereinbart sei, mit den Arbeitnehmervertretern in den Diskussionsprozess zu gehen. Die Betriebsräte würden auch eigene Vorschläge erarbeiten, die nicht rein betriebswirtschaftlich orientiert seien. Ziel sei es unter anderem, auch Sparmöglichkeiten außerhalb der Redaktionen aufzuzeigen…“

Kurz und gut. Inhaltlich hat sich nichts Neues ergeben. zeilenschinders Ablaufplan wackelt noch nicht. Im WAZ Protestblog sind hochinteressante, qualitativ sehr gute Diskussionen gelaufen. Eine nennenswerte politische Bewegung hat sich darüber hinaus allerdings nicht entwickelt. Die Redakteure der WAZ werden sogar noch eine anständige Samstagsausgabe zusammenkloppen.

Der Zyniker würde sagen: Was soll’s, jede Ausgabe ist doch eine Notausgabe 😉

Bescheidenheit ist eine Zier, doch … hier kommt Sascha Lobo

Heute morgen in der Küche. Der Kaffee dampft und duftet, die Zeitung knistert und mein Blick fällt auf einen erwachsenen Mann mit Oberlippenbart. Aufnahme im Profil. Auf das glatt geschorene Haupt hat er sich einen orange-rot getönten Irikosenkamm gestylt; geschätzte Höhe des Kamms über N.N. 0,2 Meter.

Er heißt, so erfahre ich aus der SZ, Sascha Lobo.

„Der Blogger und Autor gilt als Twitter-Pionier. Für ihn ist der Mikro-Blogging-Dienst der perfekte Nachrichtenkanal.“

Beindruckend berichtet er über seine Twitter-Freunde, die „follower“:

„…als ich meine Follower, die Abonnenten meiner Kurznachrichten, zu einer Party einlud, habe ich gemerkt, dass man auf diese Art Menschen mobilisieren kann. Denn von 800 Eingeladenen kamen 120, an einem Mittwochabend um 23 Uhr.“

Toll!

Und damit nicht genug. Während ich am Abend nach getaner Arbeit, Sport und einem Weblog Eintrag, die 27 Besuche auf meiner Website goutiere und mich freue, wenn ich innerhalb einer Woche einen bis zwei Kommentare vorfinde , von denen dann mindestens die Hälfte „trackbacks“ sind, sozialisiert der „Twitter-Pionier“(SZ) in einer ganz anderen Liga:

„Zu meinen Followern gehören einige Online-Chefredakteure und Vorstandsvorsitzende von Web-Unternehmen.“

Toll!

Lieber Christian Kortmann, ich kenne Sascha Lobo, den Mann vor dem „SPD-Wallpaper“, nicht. Das Interview allerdings ist oberflächlich, nichtssagend und überflüssig.

Zeilen voller Eitelkeiten.

Bitte tiefer graben!

Medien: Die Krise als Ausrede

Eigentlich wollte ich heute kein „WAZ-Blog“ gestalten, aber die Ereignisse haben mich dann hin- und fortgerissen. Im ruhigeren Fahrwasser werde ich spätestens morgen die Doppelseite im linksliberalen Freitag zur Medienkrise studieren.

Für heute möge für alle, die vor der morgigen Betriebsversammlung der WAZ-Gruppe noch ein wenig spätabendlich ideologisieren wollen, der Artikel von Klaus Raab genügen. Sein Fazit:

„… Das Hauptproblem der Branche ist nicht die drohende Anzeigenflaute, sondern die Einfallslosigkeit. In Zeiten, in denen man mit neuen Ideen Geld verdienen und nebenbei auch noch publizistisch gewinnen könnte, entwerten Unternehmen ihre Publikationen, indem sie diese austauschbar machen. Erstaunlich viele Verlagsobere ruhen sich darauf aus, dass die Wirtschaftskrise sie angeblich zu Kürzungen zwingt. Statt aber die Produkte zu verbessern, die sie verkaufen wollen, tragen die Verlagschefs dazu bei, deren Substanz zu zerstören. Die Krise ist für sie eine Möglichkeit, Fehlentscheidungen zu treffen – und damit davonzukommen…“

Und damit: Gute Nacht! Ich drücke allen WAZ-Mitarbeitern für morgen die Daumen! Diskutiert nicht zu lange im Protestblog über die taktische Klimax des heutigen Abends. Möge die enge Zusammenarbeit von Geschäftsführung und Gewerkschaft(?) nicht zu einer postkoitalen Depression in der Essener Lichtburg führen ;->

Gewerkschaftsboss wird Chefredakteur

Mist – warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen. Hombach, altes Haus, das ist allererste Sahne. Taktisch ein Meisterstück.

„Hut ab vor der Geschäftsleitung: Die Angestellten vor einer Massenentlassung so zu spalten kann nicht jeder…“, meint auch WR Bochum im WAZ-Protestblog.

Die FAZ berichtet:

„…Es passiert nicht alle Tage, dass ein Gewerkschaftsboss Chefredakteur wird. In der WAZ-Gruppe vollzieht sich aber genau das: Malte Hinz, Vorsitzender der Deutschen Journalistenunion (dju), wird mit sofortiger Wirkung Chefredakteur der „Westfälischen Rundschau“. Die Gesellschafter, darunter die SPD-Medienholding DDVG, haben seiner Berufung zugestimmt…“

Ich hätte drauf kommen können:

sind nicht in den seeligen sozialdemokratischen Zeiten der Hansestadt Hamburg die GEW Vorsitzenden in schöner Regelmäßigkeit von Vorkämpfern der klassenkämpferischen Bildungsintelligenz zu Schulsenatoren mutiert?

Je doller sie mit dem Gegner gerungen haben, desto näher sind sie ihm gekommen. Den Schweiß des Kampfes hat man immer seltener mit den Kollegen in der Aktion geteilt, sondern mit dem „Gegner“ während unzähliger anstrengender Verhandlungsmarathons, im zähen Ringen um Kompromisse zum Wohle der Belegschaft.

Ja, so muss es sein. Ich versuche zu verstehen.

Was dem Opel sein Lopez, ist der WAZ ihr Nienhaus

Als ich heute mit meinem alten, grünen Opel Astra gen Olsberg gurkte und über die Strategiedebatte der WAZ-Mitarbeiter nachdachte, traf mich der Schlag der Erkenntnis:

Was dem Opel sein Lopez, ist der WAZ ihr Nienhaus!

Und mir fielen wieder die vielen Kostendrücker ein, die in den Jahren der Kostendrückerei in den großen Firmen die Kosten drücken sollten, und die hoch dafür bezahlt wurden, Personalkosten und Materialkosten zu drücken. Wer damals den Zeitgeist einatmete, konnte sich den Argumenten der Kostendrücker nicht verschließen. Es schien keine rationale Argumentation gegen diese wuchtige Welle selbstevidenter ökonomischer Vernunft der Kostendrückerei zu geben.

Bis … die Marke „Opel“ vor die Wand gefahren war. Peng!

Und davon hat sie sich bis heute nicht wieder erholt.

Irgend etwas hatten diejenigen, denen Jose Ignacio Lopez ein hoch bezahltes Werkzeug zur Renditesteigerung war, übersehen: die Qualität.

Es wollte plötzlich der Kunde keinen kostengünstigen Schrott mehr kaufen. Die Autos sollten, Kosten hin oder her, zuverlässig sein und fahren.

Sollte jemandem die Erinnerung an diese Zeit abhanden gekommen sein, hier als Wiedereinstieg ein Artikel aus der Süddeutschen des Jahres 2004.

Der Rest des Artikels kann vom Leser oder von der Leserin nun leicht durch einfache Analogien weiter gesponnen werden. Ich schlage für bedächtige Denker vor, die Marke „Opel“ als erstes durch die Marke „WAZ“ zu ersetzen.

Los geht’s 😉