Gewerkschaftsboss wird Chefredakteur

Mist – warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen. Hombach, altes Haus, das ist allererste Sahne. Taktisch ein Meisterstück.

„Hut ab vor der Geschäftsleitung: Die Angestellten vor einer Massenentlassung so zu spalten kann nicht jeder…“, meint auch WR Bochum im WAZ-Protestblog.

Die FAZ berichtet:

„…Es passiert nicht alle Tage, dass ein Gewerkschaftsboss Chefredakteur wird. In der WAZ-Gruppe vollzieht sich aber genau das: Malte Hinz, Vorsitzender der Deutschen Journalistenunion (dju), wird mit sofortiger Wirkung Chefredakteur der „Westfälischen Rundschau“. Die Gesellschafter, darunter die SPD-Medienholding DDVG, haben seiner Berufung zugestimmt…“

Ich hätte drauf kommen können:

sind nicht in den seeligen sozialdemokratischen Zeiten der Hansestadt Hamburg die GEW Vorsitzenden in schöner Regelmäßigkeit von Vorkämpfern der klassenkämpferischen Bildungsintelligenz zu Schulsenatoren mutiert?

Je doller sie mit dem Gegner gerungen haben, desto näher sind sie ihm gekommen. Den Schweiß des Kampfes hat man immer seltener mit den Kollegen in der Aktion geteilt, sondern mit dem „Gegner“ während unzähliger anstrengender Verhandlungsmarathons, im zähen Ringen um Kompromisse zum Wohle der Belegschaft.

Ja, so muss es sein. Ich versuche zu verstehen.

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