Verdi und djv NRW: WAZ-Protest-Blog eingerichtet

Stefan Laurin von den Ruhrbaronen berichtet heute unter dem Titel „Vest wazlos“ über die Entwicklungen beim WAZ-Konzern. Außerdem …

„hat die Gewerkschaft Verdi zusammen mit den djv NRW einen WAZ-Protestblog eingerichtet. Da tauschen sich bedrohte Kollegen über die Lage aus und versorgen sich mit Infos. Mittelfristig soll dort das Herz des Widerstandes erstarken. Aktuell geht es im Protestblog um Kaviar und saure Heringe, oder die Frage, was Hombach auf dem Landesmedienball futtert.“

Sie dazu auch hier in unserem Blog.

Bewahrt uns vor Helden und Heldentaten!

meint Wolfgang Wippermann im „Freitag“ vom 30. Oktober:

SOLDATENTOD

Sieben Thesen gegen den neuen Helden- und Opferkult

„Der Himmel erhalte dich, wackeres Volk,
Er segne deine Saaten,
Bewahre dich vor Krieg und Ruhm,
Vor Helden und Heldentaten“

Heinrich Heine „Deutschland – Ein Wintermärchen“, Caput X

Deutschland führt wieder Kriege. Natürlich keine Angriffskriege im Alleingang, sondern Kriege innerhalb und im Auftrag von internationalen Bündnissen von der NATO bis zur UNO. Alle diese Kriege vom Kosovo bis Afghanistan sind vom obersten Souverän – dem Parlament – gebilligt worden. Allerdings werden sie nicht als das genannt, was sie sind: unzweifelhaft Kriege. Über die politische Legitimität und den politischen Nutzen für Deutschland und die betroffenen Länder kann man streiten. Das soll hier nicht geschehen.
Nicht unbedingt wichtiger, wohl aber interessanter und gefährlicher ist etwas anderes: die öffentliche und von politischer Seite aus geführte Diskussion, wie man in diesen Kriegen zu Tode gekommene (ich vermeide das schreckliche Wort „gefallene“) deutsche Soldaten ehren und auszeichnen soll…..weiter

Kathrin Heinrichs: Druckerschwärze

Es ist schon einige Jahre seit mir der Redakteur unseres Lokalblattes „Ausflug ins Grüne“ den ersten Krimi von Kathrin Heinrichs in die Hand drückte und sagte: „Lies mal und schreib.“

Das Buch habe ich gelesen, die Besprechung nie geschrieben. Ich wollte keinen Veriss schreiben und habe es nicht getan. Verzagt – Versagt!

Gerade habe ich die letzten Seiten von „Druckerschwärze“ beendet. Ein Geschenk. Ich lese fast alle Buchgeschenke.

Jetzt aber:

Kathrin Heinrichs schreibt keine Romane, keine Kriminalromane. Kathrin Heinrichs schreibt Drehbücher. Die Charaktere leben nicht, die Orte haben keine Atmosphäre. Die Handlungfäden erscheinen wie zusammengeknotet. Die Sprache treibt nicht vorwärts, sie stakt von Satz zu Satz, von Kapitel zu Kapitel. Zu viel wird erklärt. Die Fragen, die sich der Leser selbst stellen sollte, werden ihm vorgekaut, und überflüssigerweise auch die Schlußfolgerungen.

Kathrin Heinrichs schreibt sehr engagiert. Sie hat gute Ideen. Sie beobachtet gut. Sie spricht aus, was im konservativen Sauerland sonst kaum in den öffentlichen Diskurs gelänge. Und daher hat sie auch eine große Fangemeinde. Ein kluger Regisseur wird aus den bislang schon sieben Fällen des Lehrers Vincent Jacobs sieben oder mehr unterhaltsame Krimi-Folgen für den Vorabend oder den Abend im WDR-Fernsehen zusammenbasteln. Ich würde es Kathrin Heinrich gönnen.

Jetzt fehlen nur noch die Textbelege für die obigen Behauptungen und der Artikel wäre fertig. Wird es aber heute nicht mehr. Es sei denn, jemand widerspräche mir 😉

Bald Pause? in Halberstadt

Am Reformationstag, einen Tag vor Allerheiligen, mitten in einer dicken Erkältung, muss ich es langsamer angehen lassen. Wäre ich nicht so malade, könnte ich es bis zum 5. November noch zu Fuß nach Halberstadt schaffen – zur Pause für das eingestrichene c. Oder lese ich die Partitur falsch?

Klangwechsel

John Cage ORGAN2/ASLSP, 639 Jahre, Teil 1
K = Klang Anfang, P = Pause / Klang Ende

Impuls 1: P: 5. 09. 2001
Impuls 2: K: gis‘, h‘, gis“ 5. 02. 2003
Impuls 3: K: e, e‘ 5. 07. 2004
Impuls 4: P: gis‘, h‘ 5. 07. 2005
Impuls 5: K: a‘, c“, fis“ 5. 01. 2006
Impuls 6: P: e, e‘ 5. 05. 2006
Impuls 7: K: c‘, as‘ 5. 07. 2008
Impuls 8: P: c‘ 5. 11. 2008
Impuls 9: K: d‘, e“ 5. 02. 2009

Unsere kleine Kulturküche: Die Lokalzeitung berichtet über Top-Events & Die Rauschzeit der Wildschweine naht ;-)

Auch in diesen Tage finden wieder Top-Events oder auch Top-Highlights genannte¹, kulturell hervorragende Veranstaltungen in unserer lieblichen Region statt. Zu Dokumentationszwecken hier ein Hardcopy aus der lokalen Monopolpresse, deren Glanz und Elend ich an anderer Stelle Beachtung geschenkt hatte:

Es ist was los im Hochsauerland!

Es ist was los im Hochsauerland!

Den Fahneneid-Artikel gibts in ganzer Pracht hier zu lesen.

Ab hier verlasse ich die Niederungen der Medienpolitik und schreit zur Klimax des Schwarzwildes:

Der Höhepunkt des Herbstes ist für mich dann, wenn Halloween überstanden ist, die Rauschzeit der Wildschweine. Ja – im November paaren sich Bache und Keiler, und im April kreuzen dann viele süße, kleine Frischlinge des Joggers Pfad: Alarm On! Die Bache ist nicht weit! Aber dazu mehr in vier bis 5 Monaten. Während ich im November entspannt durch den nebelverhangenen Fichtenwald laufe, fragen sich die fleißigen Jäger grübelnd im Lenin’schen Sprachduktus: „Der Keiler rauscht – was tun?

1) i. e. Politikersprech

Uri Avnery: „König des Planeten“

Kurz vor dem Laufen gefunden:

„DER PRÄSIDENT der Vereinigten Staaten von Amerika ist der König dieses Planeten. Ich lebe auf diesem Planeten. Deshalb geht mich die Wahl des Präsidenten etwas an. Sogar sehr viel.

Der Präsident ist nicht der einzige Herrscher der Welt. Es gibt noch andere Herrscher, wenn auch weniger mächtige. Seine Entscheidungen sind von vielen Beschränkungen abhängig, die außerhalb seiner Kontrolle liegen. Aber es gibt keine andere Person auf Erden, deren Entscheidungen solchen Einfluss auf unser Leben hat.

Die acht Jahre von George W. Bush können als Beispiel dienen. Der primitive Charakter des Mannes, seine geringen intellektuellen Fähigkeiten, seine Vergangenheit als „wiedergeborener“ christlicher Eiferer – all dies hat den Zustand der Welt beeinflusst: sein Versagen, den 11.September 2001 zu verhindern, seine blutigen Abenteuer in Afghanistan und im Irak, der Kollaps der Weltwirtschaft…“ weiter

Diesen Dienstag „Neues aus der Anstalt“ – Lohnt sich, weitersagen.

Albrecht Müller auf den Nachdenkseiten:

„Die Sendung ist eine der wenigen Stützen der Aufklärung, und obendrein ein Vergnügen, anders als der abschmierende Scheibenwischer. Das kann man zu Ehren des ZDF notieren. Also am 28.10. um 22.15 Uhr nach dem Heute Journal im ZDF. Nutzen Sie bitte Ihre Kontakte und Emailadressen zum Weitersagen. Albrecht Müller.“

Vor 455 Jahren: Wieder mal einer verbrannt…

Am 27. Oktober 1553 wurde Michael Servetus, eigentlich Miguel Serveto y Reves, geb. 1511 in Tudela, im calvinistischen(!) Genf als Ketzer verbrannt.

Hier gibt es Holz und der Katholizismus ist auch nicht von schlechten Eltern

Er war ein spanischer Arzt, Gelehrter, Humanist, Theologe und Antitrinitarier…weiter