Kein Geld – geringe Bildungschancen

Mainzer Soziologen weisen in einer Studie den Einfluß sozialer Herkunft auf den Bildungsweg unserer Kinder nach. Arme Kinder werden selbst bei gleicher Leistung benachteiligt.

Das kann doch nicht sein 😉 Mein Gegenbeweis: Die meisten Lehrerinnen und Lehrer, die ich kenne, richten sich streng nach objektiven Leistungskriterien. Woher ich das weiß? Das sagen die Lehrerinnen und Lehrer selbst, und das, was Lehrerinnen und Lehrer sagen, stimmt!

Is‘ was?

Auch der heutige Tag sollte nicht unkommentiert bleiben. Aber er wird es wohl, oder auch nicht.

So sei denn gesagt, dass es im Hochsauerland recht kalt geworden ist. Allerdings kann ich noch trefflich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, denn es ist trocken. Die Straße zwischen Siedlinghausen und Steinhelle/Olsberg ist komplett erneuert worden – ohne Radweg.

Zwischen Wulmeringhausen und Brunskappel.

Auf der glatten Asphaltdecke brettern nun manche Zeitgenossen mit Geschwindigkeiten an mir vorbei, die eher an 150 als an 100 km/h liegen.

Ich hätte euch und Ihnen gerne einen informativen Link auf Siedlinghausen gegönnt, aber leider gibt es nur sowas. Die Termine sind auf jeden Fall sehr übersichtlich. Ich bleibe trotzdem hier wohnen oder auch nicht. 😉

Wenn ich schon plaudere – kennt jemand noch Alexander Mitscherlich? Hier das Zitat aus dem FREITAG: „In ‚Die Unfähigkeit zu trauern‘ deuten Mitscherlich und seine Frau Margarete Mitscherlich-Nielsen die Bereitschaft der meisten Deutschen, den NS-Staat zu unterstützen, psychologisch als „Verliebtheit in den Führer“. Nach 1945 wird das Scheitern des geliebten Führers nicht betrauert, sondern durch „Ungeschehenmachen im Wirtschaftswunder“ abgewehrt. So können die Deutschen in den fünfziger Jahren den Nationalsozialismus wie eine „Infektionskrankheit in Kinderjahren“ betrachten.“

Vor 35 Jahren: Victor Jara ermordet

Es fällt mir trotz unserer eigenen Geschichte immer noch schwer, die Grausamkeit der Spezies Mensch zu begreifen:

„Am 11. September 1973, während des Militärputsches gegen die Regierung Allende, wurde Victor Jara festgenommen und fünf Tage lang, wie auch viele seiner Leidensgenossen, im Stadion von Santiago gefoltert. Seine Peiniger zerquetschten ihm die Hände, damit er nicht mehr Gitarre spielen konnte. Ungebrochen, so wie er es in seinem Lied Manifest beschworen hatte, hob Victor Jara dennoch seine Stimme, um das Lied der Unidad Popular (Venceremos – „Wir werden siegen“) zu singen. Daraufhin wurde er zusammengeschlagen und getötet.“ Der ganze Artikel hier. Für die ganz Sentimentalen geht es hier entlang.

Ganztag, aber keine ganze Schule

Die meisten sogenannten Ganztagsschulen sind nichts anderes als Halbtagsschulen mit anschließender Hortbetreuung. Um echte Ganztagsschulen zu schaffen fehlt es fast überall an Räumen und Personal. Allein die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer müsste um 30 Prozent erhöht werden. Solange dies nicht geschieht, werkeln Eltern, Sportvereine, 400 Euro Kräfte u. a am Nachmittag an unseren Schulen herum. „Ganzer Tag, halbe Kraft„, titelte gestern die Süddeutsche Zeitung.

Hart aber fair?

Albrecht Müller hat auf seinen Nachdenkseiten nachgelegt. Dort sind weitere gute Informationen und Links zur Letzten Sendung von „Hart aber fair“ und zum Lafontaine-Bashing zu finden. Interessant ist das Gästebuch der Sendung. Zeigt sich doch analog der Aufregung um das gekürzte Putin Interview von Thomas Roth, dass die Medienmacher die Geister, die sie rufen, nicht mehr unbedingt loswerden.

Steinmeier und Müntefering: Die Meister der Phrase

So jedenfalls titelt die taz in einem Artikel von Ulrike Herrmann, der folgendermaßen beginnt:

„Frank-Walter Steinmeier ist ein Meister der Phrase. Den „Blick nach vorn“ will er richten, wenn er gefragt wird, wie er die SPD zu führen gedenkt. Oder er kündigt für die Zukunft an, „Antworten für die Zukunft“ zu suchen. Fehlt nur, dass er dem Wahlvolk erklärt, dass die Zukunft die Zukunft sei. Das wäre die knappste Form dieses Dadaismus.

Steinmeier ist durchaus kreativ, wenn es gilt, den eigenen Unsinn zu variieren. Wird er nach Plänen gefragt, verspricht er „Konzepte und Ideen“. Soll er seine Politik erläutern, will er „Entscheidungen treffen“. Und Kanzler möchte er übrigens werden, weil er sich das „zutraut“. So werden Synonyme zum Inhalt und Tautologien zum Prinzip. …“

Das größte Vergnügen ist es auch für mich, Politikern zu lauschen und und ihren sinnentleerten Worthülsen und Phrasen nachzuhängen, die sie zu hohlen Redegetümen und Wortgeklingel zusammenschrauben.

„Hart aber fair“ – eine PR Agentur mit angeschlossenem Fernsehsender?

Eine PR-Agentur mit angeschlossenem Fernsehsender nennt Albrecht Müller die Sendung „Hart – aber fair“. Wer die Sendung gestern gesehen hat, sollte sich vielleicht ein wenig mit Müllers Argumenten auseinandersetzen. Das Thema der Sendung vom 10. September lautete zwar „Die SPD am Abgrund-was bringt der Schritt nach vorn?“, doch ging es im Kern um die Entlarvung Oskar Lafontaines als „Demagogen“.

PISA – überschätzt und politisch missbraucht?

In der Zeitschrift Telepolis kritisiert Bildungsforscherin Gundel Schümer, dass in Deutschland internationale Schulvergleichsstudien wie PISA überschätzt werden. Sie wirft Bildungsökonomen vor, die durch die Studien gewonnenen Daten manipulativ zu verwerten. Einen vorsichtigen Verdacht hatte ich schon in einem der ersten Beiträge dieses Blogs geäußert.