Kampfabstimmung Merz – Sensburg: CDU will Leserbriefe stoppen.

Im Hochsauerlandkreis konkurrieren Friedrich Merz und Patrick Sensburg um die Kandidatur für den Bundestag. Der CDU-Kreischef Matthias Kerkhoff habe sich, so die FAZ, „mit einer ungewöhnlichen Aufforderung an die Lokalredaktionen gewandt“.

https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/merz-kandidatur-cdu-will-leserbriefe-in-lokalzeitung-stoppen-17253992.html

Die angestrebte Bundestagskandidatur von Friedrich Merz habe in seiner sauerländischen Heimat für einen ungewöhnlichen Vorgang gesorgt:

Der örtliche CDU-Kreischef habe die Lokalzeitung „Westfalenpost“ schriftlich dazu aufgefordert, keine Leserbriefe mehr zu der Kampfabstimmung zwischen Merz und dem amtierenden Bundestagsabgeordneten Patrick Sensburg zu veröffentlichen. Nach der Abstimmung am 17. April gäbe es „ausreichend Gelegenheit für die Leserinnen und Leser sich zu äußern“.

Wie die „Westfalenpost“ am Freitag selbst berichtete, erreichte der Brief des Chefs der CDU im Hochsauerlandkreis (HSK), Matthias Kerkhoff, mehrerere Lokalredaktionen der Zeitung. In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliege, heiße es mit Blick auf die Abstimmung im April: „Es handelt sich um ein innerparteiliches Verfahren und mein Wunsch ist, dass die Mitglieder und Delegierten der CDU sich unvoreingenommen ein Bild von den Bewerbern machen können und anschließend entscheiden.“ Weiter schreibt Kerkhoff: „In der jetzigen Phase bitte ich zu respektieren, dass es sich um eine innere Angelegenheit der CDU HSK handelt, die selbstverständlich redaktionell begleitet werden kann.“

Die Redaktion der „Westfalenpost“ betonte in ihrem Bericht am Freitag, dass man auch weiterhin Leserbriefe abdrucken werde, „nachdem diese der üblichen Prüfung unterzogen wurden.“ Ebenso wie die redaktionelle Berichterstattung seien Leserbriefe Teil der Meinungsbildung. „Dass im Vorfeld – auch von innerparteilichen – Kampfkandidaturen oder Kampfabstimmungen Medien Meinungsäußerungen zurückhalten, entspricht nicht unserem journalistischen Leitbild.“

https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/cdu-im-hsk-will-vor-wahl-sensburg-merz-einfluss-nehmen-id231837583.html

Rund 480 CDU-Delegierte aus dem Hochsauerlandkreis sollen bei einer Versammlung in einem Sportstadion entscheiden, ob sie Merz oder Sensburg als Kandidat für die Bundestagswahl ins Rennen schicken. Verwaltungsexperte Sensburg, der 2009 die Nachfolge von Merz als Abgeordneter des Hochsauerlandkreises im Bundestag übernommen hatte, hatte seine Bewerbung bereits im Januar erklärt. Merz hatte Anfang März seinen Hut in den Ring geworfen.

https://www.sauerlandkurier.de/nordrhein-westfalen/friedrich-merz-cdu-bundestag-kandidatur-hochsauerlandkreis-hsk-leserbriefe-matthias-kerkhoff-90253960.html

Als Matthias Kerkhoff (CDU) mal einen Seitenhieb gegen Dirk Wiese (SPD) austeilte: „Ich sag‘ mal was mit ‚postfaktisch‘ drin.“

„Ein Wirtschaftsstaatssekretär ohne jemals in der Wirtschaft gearbeitet zu haben. Das ist postfaktisch.“ (postfotofaktisch: zoom)

Ha, ha! … auf der Krönungsmesse für den CDU-Bundestagswahlkandidaten Patrick Sensburg hat der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff mal so richtig einen rausgehauen.

Zumindest, so viel Wahrheit muss sein, wenn ich der „Fake-News-Maschine Lügenpresse“ glauben darf.

Also hier die Fakten: Der Zeit seines Lebens hart in der Wirtschaft arbeitende Herr Kerkhoff „entlarvt“ den Bundestagswahlkandidaten Dirk Wiese, welcher gerade auf der politischen Karriereleiter in Berlin ein großes Treppchen höher geklettert ist, mit folgender messerscharfer Analyse:

„Ein Wirtschaftsstaatssekretär ohne jemals in der Wirtschaft gearbeitet zu haben. Das ist postfaktisch.“

Mein lieber Herr Kerkhoff, soweit ich das aus dem hohen Hochsauerland beurteilen kann, ist der Berufspolitiker Dirk Wiese wirklich, gewissermaßen faktisch, Wirtschaftsstaatssekretär geworden, während ihr Berufspolitiker Patrick Sensburg mit 93% zum Bundestagskandidaten der CDU für den Wahlkreis 147 (Hochsauerlandkreis) bestimmt worden ist, ebenfalls faktisch.

Fakt ist auch, dass Matthias Kerkhoff, Berufspolitiker, Kauderwelsch redet.

Postfaktisch aber ist, dass Herr Kerkhoff den SPD-Kandidaten Dirk Wiese einen wunderbaren, volksnahen Politiker genannt hat und die Lügenpresse daraus „Ein Wirtschaftsstaatssekretär ohne jemals in der Wirtschaft gearbeitet zu haben. Das ist postfaktisch“ gemacht hat.

Kleiner Tipp: in den Spiegel schauen und „Max Weber, Politik als Beruf“ lesen.

Wort des Jahres 2016: Postfaktisch

Vor acht Stunden in der Twitter-Timeline : Patrick Sensburg verkündet auf dem CDU Kreisparteitag, dass das Verfahren gegen ihn eingestellt wurde.

Anscheinend ist das Verfahren gegen Patrick Sensburg eingestellt worden. Thomas Becker, Kreisvorsitzender der Jungen Union Hochsauerland und CDU Ratsmitglied in Brilon, twitterte heute Morgen:

Damit war die Junge Union schneller als die BILD-Zeitung und die Presssestelle der Staatsanwaltschaft.

Um die Mittagszeit meldete auch DerWesten, dass die Ermittlungen gegen den CDU-Abgeordneten Sensburg nach dessen Angaben eingestellt worden seien. Der CDU-Kreisverband hat seinen Nachfolger Matthias Kerkhoff gewählt.

CDU im Hochsauerlandkreis: Matthias Kerkhoff soll Sensburg-Nachfolger werden

Matthias Kerkhoff (foto: ailura CC BY-SA 3.0 at***)
Matthias Kerkhoff (foto: ailura CC BY-SA 3.0 at***)

Medienberichten zufolge hat sich der CDU-Kreisvorstand im Hochsauerland für einen Nachfolger des zurückgetretenen Kreisvorsitzenden Patrick Sensburg entschieden.

Neuer Vorsitzender soll laut WDR der Landtagsabgeordnete Matthias Kerkhoff werden. Darauf habe sich der Vorstand am gestrigen Montagabend verständigt.

Die Wahl soll auf dem Kreisparteitag am 28. Februar in Meschede-Olpe stattfinden.

Der Bundestagsabgeordnete Sensburg war als Kreisvorsitzender zurückgetreten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn, weil er seine Freundin geschlagen haben soll.

(*** Bildnachweis: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Matthias_Kerkhoff?uselang=de#mediaviewer/File:20131128_Matthias_Kerkhoff_0732.jpg)